Georg A. @ 18 Nov 2015, 15:42 hat geschrieben:Im Münchner Merkur stand was davon, dass aufgrund der "Einbausituation" des Bahnübergangs die Schranken teilweise bis zu 10min geschlossen sein können. Das ist schon heftig und trägt sicher zu den unerlaubten Überquerungen bei. Ich könnte nicht mehr schwören, dass ich da auf keinen Fall drüberlatschen würde...
Das mit den 10 Minuten steht so auf einem entsprechenden Hinweisschild, welches am BÜ angebracht wurde.
Der BÜ befindet sich noch im Bahnhof, kurz hinter den Einfahrsignalen aus südlicher Richtung. Er ist signalabhängig, also ein Teil der Fahrstraße, und muss dementsprechend also geschlossen sein, um das Ein- oder Ausfahrsignal auf Fahrt zu stellen. Das Problem an der Sache ist jetzt, dass durch das Kuppel- und Flügelprinzip der BOB immer zwei Züge knapp hintereinander kommen. Bei den vom Süden kommenden Zügen ist es eigentlich kein großes Problem, den BÜ dazwischen nochmal kurz aufzumachen, denn der eine muss sowieso warten, bis der andere am Bahnsteig hinter dem Deckungssignal steht. Bei der Ausfahrt Richtung Süden kann man den BÜ auch nochmal kurz auf machen, wenn wirklich alles extrem pünktlich läuft. Der Lenggrieser Zug fährt planmäßig drei Minuten hinter dem Bayrischzeller. Bei geringester Verzögerung, bleibt der BÜ aber oft zu, damit der zweite Zug nicht unnötig aufgehalten wird. Die Ausfahrt Richtung Schaftlach kann nämlich bereits eingestellt werden, wenn der Bayrischzeller Zug den BÜ noch gar nicht passiert hat. Die letzte Weiche liegt nämlich ca. 500m davor.
Länger als 4-5 Minuten dürfte die Schließzeit aber im Normalfall trotzdem nicht werden. Und da es Halbschranken sind, gilt auch hier ab vier Minuten die Zeitüberschreitung. 10 Minuten Schließzeit dürften also wirklich den absoluten Ausnahmefall darstellen. Aber einem ungeduldig wartenden Fußgänger können auch 5 Minuten schon mal wie 10 vorkommen. Daher ist eine kleine Übertreibung auf dem Schild sicher nicht ganz verkehrt.
Ganz abgesehen davon handelte es sich bei dem Unfall ja um den ersten Zug. Da dürfte der BÜ normalerweise höchstens seit einer Minuten zu gewesen sein.
Ich selbst habe genau an der Stelle vor ein paar Jahren schon mal einen ganz ähnlichen Fall erlebt. Da war es ein alter Mann, der rüber gelatscht ist. Ich war auch auf der Strecke Richtung Miesbach, und er kam von rechts, also erst mal über das andere Gleis. Ich habe sofort gepfiffen und gebremst. Er bleibt kurz auf dem anderen Gleis stehen, schaut in meine Richtung, und geht einfach ganz gemütlich weiter auf mein Gleis. Ich wäre allerdings leicht vor dem BÜ zum stehen gekommen. Als ich dann langsam am BÜ vorbei gerollt bin, habe ich ihn nochmal angepfiffen, woraufhin er mir den Vogel gezeigt hat... :unsure:
Aktuelle entwicklung:
Polizei will Übergang im Auge behalten
http://www.holzkirchnerstimme.de/polizei-w...ten/133557.html