Am Semmering ist heute ein Güterzug entgleist:
ORF berichtet
Die Südbahn bzw. Semmeringbahn soll bis zu 3 Wochen gesperrt bleiben, nachdem die Unfallstelle in unzugänglichem Gelände bzw. in einem Tunnel liegt.
(Achtung, ab hier Gerüchte!)
Angeblich soll es eine Zugtrennung gegeben haben; eine eingesetzte Hilfslok soll auf dem Weg zum Zug mit dem abgetrennten, evtl. abrollenden Zugteil kollidiert sein. Nach diesem Zusammenstoß sollen im Polleros-Tunnel mehrere Wagen und die Lok ineinander verkeilt und entgleist stecken.
Gruß Michi
[AT] Entgleisung am Semmering
- Michi Greger
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Ja, so schaut es momentan aus. Zug 42322 hatte eine Zugtrennung, deswegen war für den dahinterfahrenden 43601 kein vorwärts kommen mehr möglich. Dieser 43601 sollte dann per Hilfslok 98599 zurück in den Bahnhof Breitenstein dirigiert werden. Hilfslok und 43601 kollidierten dann in einem Tunnel wobei man davon ausgehen kann dass der 43601 "rückwärts" gefahren/gerollt ist.
Der Lokführer des Unfallzuges steht unter sehr starkem Schock, dem Lokführer der Hilfslok ist "außer ein paar Blessuren" nichts passiert (was angesichts des Unfalles dann schon fast einem Wunder gleicht)
http://noe.orf.at/m/news/stories/2745313/
Der Lokführer des Unfallzuges steht unter sehr starkem Schock, dem Lokführer der Hilfslok ist "außer ein paar Blessuren" nichts passiert (was angesichts des Unfalles dann schon fast einem Wunder gleicht)
http://noe.orf.at/m/news/stories/2745313/
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Wenn man sich das mal so auf der Landkarte anschaut, dann wundert mich das eigentlich nicht. Der Bus kann einen recht direkten Weg auf der vierspurigen Semmering-Schnellstraße nehmen, während die Bahnstrecke teilweise weite Umwege in die Seitentäler fährt. Aber das gilt natürlich nur für den Ersatz des Fernverkehrs. Wenn der Bus noch die weiteren Halte unterwegs bedienen soll, dann dürfte sich das mit der Fahrzeit vermutlich eher nicht ausgehen.Iarn @ 2 Dec 2015, 14:10 hat geschrieben:Für mich erstaunlich ist, dass der SEV fahrzeitneutral sein soll, wo die Busse um einiges schneller sind. Ist das echt so ein Unterschied?
edit:
Ich finde es sehr erstaunlich, wie gelassen die Reisenden drauf sind.
http://tvthek.orf.at/program/heute-mittag/...ggnitz/11097936
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Naja, dafür dass ein Zug rollt gibt es noch eine einfache Erklärung - er bremst nicht.
Um die Frage zu beantworten muss man sich also die Bremsen ansehen. Auch da gibt es noch drei recht einfache Lösungen: Technisches Gebrechen, konstruktionsbedingter Fehler oder die Bremse sollte gar nicht bremsen.
Technisches Gebrechen: z.B. HLL wurde aufgrund eines Fehlers auf 5 Bar gefüllt oder überhaupt nicht nachgespeist.
konstruktionsbedingter Fehler: Der Zug stand schon recht lange. Die indirekte Bremse funktioniert mit Druckunterschieden, wobei sich sämtliche Drücke im laufe der Zeit natürlich abbauen, vor allem wenn von der Lok nicht nachgespeist wird. Irgendwann ist auch der Steuerdruck so weit abgefallen dass das System davon ausgeht es muss nicht mehr bremsen. Da hilft dann vermutlich nur noch Bremse auf und neu bremsen, sofern genug Druckluft vorhanden ist.
Also die Druckluft: Es könnte sein dass man keine Druckluft mehr erzeugen konnte weil kein Strom da. Dagegen spricht dass für die Hilfslok ja auch Strom in der OL gewesen sein muss. Aber wenns ein Fehler war kann man vermutlich hier ansetzen. Die Wahrscheinlichkeit dass die Bremsanlage von Anfang an nicht in Ordnung war kann man eigentlich nahezu ausschließen - ansonsten wäre der Zug nicht bis zu seinem Strandungsort gekommen. Oder schon viel früher zurückgerollt. Außerdem hätte man nie und nimmer eine Hilfslok in ein Gleis geschickt auf dem ein Zug unkontrolliert den Berg hinunterkullert.
Auch gehe ich davon aus, wenn der Tf merkt dass er rückwärts rollt und das nicht mehr verhindern kann weil die Luftbremse und die E-Bremse [aus dem gleichen Grund?] versagt einen Notruf absetzt und zumindest der Hilfslokführer darauf hin stehen bleibt und aus der Lok flüchtet statt in einen Tunnel einzufahren.
Und die Druckluftbremse: vielleicht lehn ich mich da weit aus dem Fenster, aber sie scheint zumindest in dem Augenblick funktioniert zu haben als der Luftschlauch vorn nach dem Aufprall gerissen ist. Ein paar Wagen haben Haufenbildung betrieben, aber bei einem unbremsbaren Zug bergab in einer derartigen Kurve müsste alles aus dem Gleis springen was vor der sehr viel schwereren Lok ist. Die Haufenbildung erfolgte aber nur bei den ersten Wagen, alle weiteren blieben nach Stillstand brav in der Spur.
Kein Notruf und funktionsfähige Bremse?
Dann bliebe noch die Lösung mit die Bremse im Zug sollte gar nicht bremsen - sprich die Bremsleitung war auf 5 bar aufgefüllt. Die beiden Loks halten den Güterzug auch in der Steigung (keine Ahnung ob das realistisch ist). In diesem Falle könnte man die Hilfslok unbemerkt ankuppeln und anfangen den Zug rückwärts zu ziehen. Der Lokführer vorn bemerkt dann nur dass es rückwärts geht, löst die Bremsen seiner Loks und stellt die E-Bremse so ein dass der Zug die 40 hält. Nachdem der Zusammenstoß im Tunnel erfolgte gibt es für den Hilfslokführer keine Chance mehr einen Notruf abzusetzen, Hilfslok und Zug bremsen sofort wegen defekter Bremsleitungen. Weil der GZ von oben kommend aktiv E-Bremst ist auch die Aufprallgeschwindigkeit überschaubar. Bliebe nur die Frage - warum ging es rückwärts ohne dass die Hilfslok bereits aufgekuppelt war.
Um die Frage zu beantworten muss man sich also die Bremsen ansehen. Auch da gibt es noch drei recht einfache Lösungen: Technisches Gebrechen, konstruktionsbedingter Fehler oder die Bremse sollte gar nicht bremsen.
Technisches Gebrechen: z.B. HLL wurde aufgrund eines Fehlers auf 5 Bar gefüllt oder überhaupt nicht nachgespeist.
konstruktionsbedingter Fehler: Der Zug stand schon recht lange. Die indirekte Bremse funktioniert mit Druckunterschieden, wobei sich sämtliche Drücke im laufe der Zeit natürlich abbauen, vor allem wenn von der Lok nicht nachgespeist wird. Irgendwann ist auch der Steuerdruck so weit abgefallen dass das System davon ausgeht es muss nicht mehr bremsen. Da hilft dann vermutlich nur noch Bremse auf und neu bremsen, sofern genug Druckluft vorhanden ist.
Also die Druckluft: Es könnte sein dass man keine Druckluft mehr erzeugen konnte weil kein Strom da. Dagegen spricht dass für die Hilfslok ja auch Strom in der OL gewesen sein muss. Aber wenns ein Fehler war kann man vermutlich hier ansetzen. Die Wahrscheinlichkeit dass die Bremsanlage von Anfang an nicht in Ordnung war kann man eigentlich nahezu ausschließen - ansonsten wäre der Zug nicht bis zu seinem Strandungsort gekommen. Oder schon viel früher zurückgerollt. Außerdem hätte man nie und nimmer eine Hilfslok in ein Gleis geschickt auf dem ein Zug unkontrolliert den Berg hinunterkullert.
Auch gehe ich davon aus, wenn der Tf merkt dass er rückwärts rollt und das nicht mehr verhindern kann weil die Luftbremse und die E-Bremse [aus dem gleichen Grund?] versagt einen Notruf absetzt und zumindest der Hilfslokführer darauf hin stehen bleibt und aus der Lok flüchtet statt in einen Tunnel einzufahren.
Und die Druckluftbremse: vielleicht lehn ich mich da weit aus dem Fenster, aber sie scheint zumindest in dem Augenblick funktioniert zu haben als der Luftschlauch vorn nach dem Aufprall gerissen ist. Ein paar Wagen haben Haufenbildung betrieben, aber bei einem unbremsbaren Zug bergab in einer derartigen Kurve müsste alles aus dem Gleis springen was vor der sehr viel schwereren Lok ist. Die Haufenbildung erfolgte aber nur bei den ersten Wagen, alle weiteren blieben nach Stillstand brav in der Spur.
Kein Notruf und funktionsfähige Bremse?
Dann bliebe noch die Lösung mit die Bremse im Zug sollte gar nicht bremsen - sprich die Bremsleitung war auf 5 bar aufgefüllt. Die beiden Loks halten den Güterzug auch in der Steigung (keine Ahnung ob das realistisch ist). In diesem Falle könnte man die Hilfslok unbemerkt ankuppeln und anfangen den Zug rückwärts zu ziehen. Der Lokführer vorn bemerkt dann nur dass es rückwärts geht, löst die Bremsen seiner Loks und stellt die E-Bremse so ein dass der Zug die 40 hält. Nachdem der Zusammenstoß im Tunnel erfolgte gibt es für den Hilfslokführer keine Chance mehr einen Notruf abzusetzen, Hilfslok und Zug bremsen sofort wegen defekter Bremsleitungen. Weil der GZ von oben kommend aktiv E-Bremst ist auch die Aufprallgeschwindigkeit überschaubar. Bliebe nur die Frage - warum ging es rückwärts ohne dass die Hilfslok bereits aufgekuppelt war.
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