Wenns hier eh nur Bahnhasser und Nazis gibt und Dir alle auf die Nerven gehen: Du bist nicht gezwungen hier im Forum zu sein. Schau doch mal, vielleicht gibts ein Linkspartei-Forum. Da ticken auch alle so wie Du...DSG Speisewagen @ 14 Jan 2016, 01:48 hat geschrieben: Riedfritz dein Beitrag geht total am Thema vorbei und zeigt wie wenig Ahnung du hast. Bei Strom werfe ich das Beispiel EEG-Umlage ein.
Befasse dich erst mal mit der Wettbewerbsverzerrung dann reden wir weiter.
Ansonsten habe ich keine Lust mich hier mit Bahnhassern und anderen rumzuärgern.
Cloakmaster, du nervst mich auch. Von mir aus denke was du willst. Wenn es Neid ist Sozialschmarotzer, Steuerflüchtlinge und Egoisten zu kritisieren, dann lasse ich dir deine Gedanken. Es ist mir sowas von egal was du denkst, das ändert ja nichts an den Realitäten.
Langsam wird das zu einem Sammelbecken von Wirtschaftsrechten hier und da seid ihr kein bisschen besser als die anderen Rechten, denn beide Ideologien sind gegen den inneren Frieden, gegen die Menschlichkeit und gegen das grundgesetzliche Gleichheitsprinzip ebenso wie gegen den Grundsatz dass Eigentum verpflichtet.
Ich bitte um eine Rückkehr zum Ursprungsthema.
Armutszeugnis für Deutschland
Du bringst den richtigen Begriff - Wettbewerbsverzerrung. Wettbewerb auf der Schiene kann sehr wohl funktionieren und dem Fahrgast einen Mehrwert bringen. Wer teuer und schlecht ist, wie zB die DB im Fernverkehr (wie ich mir einfach mal erlaube pauschal aufgrund meiner Erfahrung und der Erfahrungen meines Umfelds zu behaupten), der wird halt bestraft, die Kunden entscheiden mit den Füßen und lassen auch die wortreichen Ausreden der Pressesprecher ungehört links liegen. "Macht es besser oder wir gehen zur Konkurrenz", du siehst ja am boomenden Fernbusmarkt wie riesig das Bedürfnis der Reisenden im öffentlichen Fernverkehr ist Alternativen wählen zu können. Fliegen ist innerdeutsch ja keine nennenswerte Alternative, max. zwischen den Metropolen. Aber viele nehmen davon doch noch Abstand, weil das Fernbusnetz noch nicht so engmaschig ist und ein Fernbus einfach nicht so bequem ist wie ein Zug (wobei die DB mit ihren Neufahrzeugen hart daran arbeitet diesen Vorteil der Bahn abzubauen, anderes Thema).DSG Speisewagen @ 14 Jan 2016, 00:48 hat geschrieben: Wettbewerbsverzerrung
Umso erstaunlicher ist ja der Run weg von der Bahn hin zum Fernbus - der Fernbusboom ist v. a. eine Entscheidung gegen die Bahn, nicht für den Bus. Ein Bus ist ja prinzipiell in allem schlechter aus Fahrgastsicht. Er ist langsamer, er ist für Staus anfällig, er ist enger, man kann nicht aufstehen und sich mal die Beine vertreten, man hat (nicht wirklich) benutzbare Toiletten und Waschbecken, man hat kein Bordrestaurant, er ist lauter, er fährt unruhiger. Dass dennoch soviele Leute sich trotz dieser "Opfer", die sie dafür in Kauf nehmen müssen, gegen die Fernbahnreise und für die Fernbusreise entscheiden, das muss ganz fundamental zu denken geben und mit Billigpreisaktionen ist es evident auch nicht getan, die gibt es schon lange und die haben daran auch nichts geändert. Der DB Fernverkehr ist aus Fahrgastsicht einfach ziemlich unattraktiv und wurde seit Jahren unattraktiver. Das liegt definitiv auch an fehlendem Wettbewerb auf der Schiene. Siehe nur, was die eigentlich eisenbahnfremde Konkurrenz der Fernbusse jetzt schon bei der DB an Umdenken und neuen Konzepten ausgelöst hat - nicht meine Vermutung sondern DB eigene Statements, dann überlege man sich einen Moment, es gäbe unmittelbare Konkurrenz am Bahnsteig... und zwar nicht über den Preis, sondern über die Leistung.
Aktuell gibt es nur "Vogel friß oder stirb" im Eisenbahnfernverkehr für den Fahrgast. Keine Alternative zur DB, von 1-2 exotischen Ausnahmen irgendwo in der Nordhälfte der Republik, von denen man hier gelegentlich mal im Forum lesen konnte (Namen schon längst wieder entfallen), einmal abgesehen. Aber zu 99,99 % hat die DB den Fernverkehr in Deutschland fest im Griff. Bestimmt nicht, weil es keine in- und ausländischen Investoren gäbe, die kein Interesse daran hätten zu investieren. Aber die DB macht es Konkurrenten nicht leicht, ihre Bahnhöfe und Gleise zu nutzen, formale Holdingstruktur hin oder her. Man macht alles, was gesetzlich erlaubt ist, um Konkurrenz draußen zu halten, sodass der Fernverkehrsmarkt auf der Schiene in Deutschland de facto ein abgeschlossenes Monopol der DB ist. Eine krasse Wettbewerbsverzerrung findet statt.
Die DB ist mit dem Eigentümer Bundesrepublik natürlich nicht nur eng verbandelt, der Eigentümer wird schon aus Eigeninteresse nichts machen um das ernsthaft durch Gesetzgebung zu ändern. Also kann man nur darauf hoffen, dass die EU den Markt aufbricht und die DB zerschlägt. Mein Ideal wäre immer noch, Netz und Bahnhöfe in ein Sondervermögen des Bundes zu überführen und erstmal wieder auf Vordermann zu bringen und dann im freien Wettbewerb an EVU im Regional- und Fernverkehr zu vergeben. Je nach Fahrgastaufkommen eigenwirtschaftlich (Trassen- und Stationsgebühren stets nur zum Selbstkostenpreis) und dort, wo die Gemeinwohlverpflichtung besteht eine Schienenanbindung zu gewährleisten aber nicht genug Fahrgäste/Einnahmen generiert werden können, dort wird eben wie bisher schon zugebuttert. Allerdings nicht mehr künstlich auf den Regionalverkehr beschränkt, sondern unabhängig von der Distanz (die Gemeinwohlverpflichtung endet ja nicht ab einer gewissen Distanz).
Die Grundidee der Bahnreform damals war schon richtig. Was daraus gemacht wurde, das ist das Problem (und Mismanagement ist nun beileibe kein Privileg von Aktiengesellschaften, ganz im Gegenteil, tendentiell wird in Behördenstrukturen noch viel mehr Geld verbrannt und Strukturen vermurkst). Die Privatisierung blieb auf halbem Wege stecken - geblieben ist aber das Monopol. Und wenn privatwirtschaftlich gefühte Unternehmen ein Monopol haben, dann hat das noch immer zu überhöhten Kosten und schlechten Leistungen geführt.
Wie war das nochmal mit der angeblich "unbegrenzten" Geldmenge? So unbegrenzt ist sie also doch nicht, wie es behauptet wurde. Geld kann man normalerweise nur dann ausgeben, wenn es für die Ausgabe zur Verfügung steht. Ohne Geld geht es nicht, hat das geheißen. Jedes Unternehmen / jeder Staat ist auf Einnahmen (und tlw. Gewinne) angewiesen, um Geld (mit Vernunft und Bedacht) wieder ausgeben zu können.Urmel @ 14 Jan 2016, 13:02 hat geschrieben:... viel mehr Geld verbrannt ...
Dass die Geldmenge unbegrenzt ist, ist nicht meine Meinung, sondern eine Tatsache. Das Fiatgeld muss dir ja nicht schmecken, aber wir leben nun einmal damit.JLanthyer @ 14 Jan 2016, 13:15 hat geschrieben: Wie war das nochmal mit der angeblich "unbegrenzten" Geldmenge? So unbegrenzt ist sie also doch nicht, wie es behauptet wurde. Geld kann man normalerweise nur dann ausgeben, wenn es für die Ausgabe zur Verfügung steht. Ohne Geld geht es nicht, hat das geheißen. Jedes Unternehmen / jeder Staat ist auf Einnahmen (und tlw. Gewinne) angewiesen, um Geld (mit Vernunft und Bedacht) wieder ausgeben zu können.
Dass wir wertlosen Zahlen auf Papier und im Computer dennoch einen Wert beimessen liegt an der sog. Geldwertfiktion (auch nicht meine Meinung, sondern ein Fachbegriff). Diese Fiktion entsteht zu einem Großteil dadurch, dass der Staat nicht das Gefühl vermittelt, dass er das Geld permanent zum Fenster rauswirft, sondern dass er solide haushaltet (der Staat hat das Geldmonopol, darum ist sein Handeln psychologisch unmittelbar an die Geldwertfiktion gekoppelt). Galoppierende Staatsverschuldung, also exzessive Staatsausgaben auf Pump, haben deshalb noch immer zu Hyperinflation geführt. Erklären kann man das weniger wissenschaftlich oder gar mit einer einfachen mathematischen Formel, das sind psychologische Zusammenhänge, man hat es schließlich mit einer Fiktion und mit Menschen zu tun und nicht mit einem Untersuchungsgegenstand, der sich technisch quantifizieren lässt.
Aktuell haben wir dafür ein anschauliches Beispiel. Die EZB erzeugt gigantische Mengen neues Fiatgeld aus dem Nichts und bringt es in Umlauf. Die Inflation bleibt dennoch nahe 0, auch unter Herausrechnung der Ölpreiseffekte. Einfach weil gleichzeitig in der Eurozone von allen Staaten das Signal ausgeht, dass man das Geld zusammen hält und es nicht mit beiden Händen zum Fenster rauswirft. Auch die Griechenlandkrise hat daran nichts geändert, im Gegenteil, die Härte der anderen Eurostaaten gegenüber Griechenland hat dieses Grundvertrauen nur noch weiter bestärkt (ja, so paradox funktioniert der Markt).
Würde Herr Schäuble nun sagen, komm, wir lassen fünfe gerade sein, EZB gib uns doch direkt mal alles Geld was wir so brauchen um alle Ausgabenwünsche und Investitionen die wir so im Kopf haben zu finanzieren, dann wäre das Geld sehr bald schon nicht mehr das wert, was es zu diesem Zeitpunkt noch wert war. Die Inflation würde einsetzen, weil die Menschen der Geldwertfiktion zunehmend mißtrauen. Das mag dir als vermutlich technisch denkendem Menschen nicht ausreichen, aber so funktioniert das Geldsystem halt nun einmal. Alles Psychologie. Darum haben sich Merkel und Steinbrück auch 2008 vor die Kameras gestellt und gesagt die Guthaben der Deutschen auf den Banken seien sicher. Ohne eine Grundlage dafür, auch keine gesetzliche Gewährleistung. Sie wären natürlich nicht sicher gewesen, hätte es einen bank run gegeben. Dann wären alle Banken wie Dominosteine kollabiert, "Weimar" all over again. Den Unterschied zwischen dem und der Welt in der wir leben machte nur ein Faktor: Psychologie und Aufrechterhaltung der Geldwertfiktion.
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JLanthyer schrieb:
Viele Grüße,
Fritz
Da ist aber ein großer Unterschied: Ein Unternehmen kann nicht einfach Geld in Umlauf bringen, dazu sind Waren- oder Eigentumsverkäufe notwendig. Staaten können durch verschiedenste Maßnahmen die Geldmenge verändern. Diese Geldwertregulierung ist Aufgabe der Zentralbanken (z.B. Inzahlungnahme von Wertpapieren, ob sie etwas wert sind oder nicht, usw.)Jedes Unternehmen / jeder Staat ist auf Einnahmen (und tlw. Gewinne) angewiesen, um Geld (mit Vernunft und Bedacht) wieder ausgeben zu können.
Viele Grüße,
Fritz
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Das ist nicht so leicht, wie Du denkst! Ich habe geschrieben: Zentralbanken! (z.B. Deutsche Bundesbank, Europ. Zentralbank)ropix @ 14 Jan 2016, 19:42 hat geschrieben:Wenn dein Unternehmen groß genug ist machste einfach eine Bank (BMW-Bank, Siemens-Bank usw...) auf und schwupps, schon kannste die Geldmenge verändern.
Die von Dir genannten Banken dienen hauptsächlich zur Finanzierung der verkauften Produkte z.B. auch für Händler., Leasing usw.
Sie können nur mit Genehmigung der Bankenaufsicht Wertpapiere emittieren.
Geld drucken geht nicht!
Wenn Du einen Kredit aufnimmst, veränderst auch Du die Geldmenge, wenn das aber eine größere Auswirkung hätte, würdest Du wahrscheinlich nicht im Forum schreiben, sondern mit Franz Beckenbauer Golf spielen.

Viele Grüße,
Fritz
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Also die Lautstärke und der unruhige Fahrkomfort ist heutzutage dank guter Isolierung und Federung nicht mehr vorhanden, klar ist es im Vergleich zu Zügen wirklich eher Eng. Generell ist es aber eher reine Ansichtssache. Ein ICE Berlin-München braucht c.a. 6h, der Fernbus braucht da eine Stunde länger, da er nur in Münchberg und Bayreuth hält, dafür kommt man aber fast immer zu Schleuderpreisen von Ort zu Ort. Die WC's nunja eine reine Zweckmäßigkeit, die WC's im ICE 3 und einigen Neufahrzeugen sind aber auch nicht unbedingt bedeutend größer sondern auch ziemlich Eng gehalten. Man sollte abwarten, wie das wird, wenn Fernbusse behindertenfreundlich sein müssen, das WC wird dann sicherllich auch größer sein müssen als bisher, damit Rollstuhlfahrer reinpassen. Bordrestaurant hat mittlerweile auch nicht mehr unbedingt jeder Fernzug, das convinience Angebot niederer Qualität zu extremst überteuerten Preisen noch dazu bei einem Staatsunternehmen, für welches Steuern gezahlt werden, lockt auch nicht unbedingt Qualitäts und Ernährungsbewusste Kunden an. In Osteuropa wird noch frisch zubereitet und so manche Betreiberfirma der WR Wagen hat Bioqualitätssiegel, obwohl teils im Franchise tätig.Urmel @ 14 Jan 2016, 13:02 hat geschrieben:
Ein Bus ist ja prinzipiell in allem schlechter aus Fahrgastsicht. Er ist langsamer, er ist für Staus anfällig, er ist enger, man kann nicht aufstehen und sich mal die Beine vertreten, man hat (nicht wirklich) benutzbare Toiletten und Waschbecken, man hat kein Bordrestaurant, er ist lauter, er fährt unruhiger.
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Ich bin derzeit gesundheitlich zu angeschlagen um ich einzuschalten, aber hier entwickelt sich eine marktradikale Fantasiediskussion. Traurig in welche menschenverachtende Richtung sich unsere ehemalige soziale Marktwirtschaft hin entwickelt...
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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ropix hat schon recht, nur dass man dazu gar kein großes Unternehmen o. ä. braucht. Jede kleine Dorfbank erzeugt neues Geld.riedfritz @ 14 Jan 2016, 19:08 hat geschrieben: Das ist nicht so leicht, wie Du denkst!
Ich finde, jeder Mitbürger sollte die Grundfunktionsprinzipien unseres Geldsystems kennen (aber andererseits, dann würde das Schneeballsystem wohl nicht mehr funktionieren). Das nennt sich Geldschöpfung, nur historisch wurde die Geldmenge tatsächlich durch "Geld drucken" bzw. Münzprägung erhöht. Heute ist das nur noch eine Metapher. Dennoch, jeden Euro, den die Bank zB von der EZB leiht oder als Einlagen erhält kann sie x-fach verleihen ("Hebel") und erhält dafür sogar noch Zins und Zinseszins (zweite Stufe der Geldschöpfung), dieses Geld wird seinerseits an anderer Stelle aktiv und führt zu weiterer Geldschöpfung...man spricht auch vom sog. Geldmengenwachstum.
Die Zentralbank kann das nur stimulieren oder stören, indem sie zB den allseits bekannten Leitzins senkt. Derzeit läuft das "Gelddrucken" auf Hochtouren, weil die Geschäftsbanken sich unter der Inflationsrate unbegrenzt frisches Geld von der EZB zubuchen lassen und damit Geldschöpfung betreiben können.
So hofft man, das Gelddrucken soweit per Salamitaktik und durch die Hintertür abzuziehen, um die Staaten und den Privatsektor v. a. in Südeuropa langsam zu entschulden, dass die Öffentlichkeit das nicht "spürt" (anders, als offensichtliches "Gelddrucken" zB zu Weimarer Zeiten) und das ohne Hyperinflation abläuft. Aber es ist ein Experiment ohne Vorbild, außer dass die Amerikaner und Briten schon 2-3 Jahre vor uns damit angefangen haben.
Das Geldsystem ist schon ziemlich bemerkenswert.
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Im Zeitalter von Zinssätzen um die -0.5%, welche vor allem für Großkunden, wie Banken untereinander anfallen, trägt der Zins natürlich zur radikalen Geldvermehrung bei, absolut. Wodurch genau erzeugt die Dorfbank auf dem Lande denn nun neues Geld? Sie leiht sich Geld, und verleiht es weiter, dabei versucht sie wenn möglich auch noch Geld zu verdienen. Auch Banken können einen Euro, den sie haben, nur einmal verleihen. Will eine Bank 2 Euro verleihen, muss die diese 2 Euro auch haben (bzw. sich selbst leihen) . Vor den Spiegel legen funktioniert auch bei Banken nicht.
Ich sage nicht, daß du unrecht hast - ich finde nur, du drückst dich unklar bzw. unpräzise aus - insbeesondere für einen Juristen, der es sonst immer doch so genau nehmen will.
Ich sage nicht, daß du unrecht hast - ich finde nur, du drückst dich unklar bzw. unpräzise aus - insbeesondere für einen Juristen, der es sonst immer doch so genau nehmen will.
Hier, würde ich sagen, irrt der selbsternannte Meister: Die Banken wollen kein Geld, deshalb werden sie ja von der EZB mit Strafzinsen belegt, wenn sie es ihr zur Verwahrung geben. Das ist ja gerade das Problem der EZB: Sie bietet ihr Geld zu Spottpreisen an, aber keiner will es haben, weshalb man zur, sagen wir es einfach mal, verdeckten Staatsfinanzierung greift und monatlich zig Milliarden für Wertpapiere raus haut.Urmel @ 14 Jan 2016, 23:14 hat geschrieben:
Die Zentralbank kann das nur stimulieren oder stören, indem sie zB den allseits bekannten Leitzins senkt. Derzeit läuft das "Gelddrucken" auf Hochtouren, weil die Geschäftsbanken sich unter der Inflationsrate unbegrenzt frisches Geld von der EZB zubuchen lassen und damit Geldschöpfung betreiben können.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Mit dieser romantischen Vorstellung eines soliden Geldsystems irrst du dich. So funktioniert es nicht mehr, seit die Goldbindung vor Generationen aufgehoben wurde.Cloakmaster @ 14 Jan 2016, 23:01 hat geschrieben: Will eine Bank 2 Euro verleihen, muss die diese 2 Euro auch haben (bzw. sich selbst leihen) . Vor den Spiegel legen funktioniert auch bei Banken nicht.
Und deine Metapher mit "vor den Spiegel legen" trifft es sogar ganz gut. Aber eher ein Spiegelkabinett.
https://www.youtube.com/watch?v=8oYNvb1tVmk
hier wird es ganz anschaulich erklärt (nach einer kurzen Anmoderation). Wenn dir das nicht bewusst ist solltest du dir unbedingt diese 8 min. Zeit nehmen das genau anzuschauen.
Ich habe mich nie zum Meister ernannt. VWL war ein Steckenpferd außerhalb des Curriculum von mir an der Uni. Wenn ich mit einem KFZ Mechaniker spreche geniere ich mich ja auch nicht, dass er sich halt bischen besser in manchen Dingen auskennt als ich. Oder eben du in gewissen Dingen.autolos @ 14 Jan 2016, 23:03 hat geschrieben:Hier, würde ich sagen, irrt der selbsternannte Meister: Die Banken wollen kein Geld, deshalb werden sie ja von der EZB mit Strafzinsen belegt, wenn sie es ihr zur Verwahrung geben. Das ist ja gerade das Problem der EZB: Sie bietet ihr Geld zu Spottpreisen an, aber keiner will es haben, weshalb man zur, sagen wir es einfach mal, verdeckten Staatsfinanzierung greift und monatlich zig Milliarden für Wertpapiere raus haut.Urmel @ 14 Jan 2016, 23:14 hat geschrieben:
Die Zentralbank kann das nur stimulieren oder stören, indem sie zB den allseits bekannten Leitzins senkt. Derzeit läuft das "Gelddrucken" auf Hochtouren, weil die Geschäftsbanken sich unter der Inflationsrate unbegrenzt frisches Geld von der EZB zubuchen lassen und damit Geldschöpfung betreiben können.
Du untertreibst etwas journalistisch, die Banken nehmen das Geld natürlich sehr wohl. Die Geldmenge wächst nur nicht so schnell wie es die EZB gerne hätte, aufgrund des Spannungsverhältnisses zwischen sog. de-leveraging, es müssen immer noch reichlich Altschulden abgebaut werden, sowie anziehenden Eigenkapitalvorschriften. Um beim KFZ zu bleiben, wenn man lange Zeit zuviel Gas gibt, dann fällt einem der Motor irgendwann auseinander. Immer 6.000 UPM mag der Motor nicht und die meisten Banken sind eher ein Polo als ein 911er.
Aber, die Geldmenge wächst natürlich trotzdem atemberaubend.
http://de.statista.com/statistik/daten/stu...-der-euro-zone/
Sie hat sich seit der Euroeinführung mal eben verdoppelt. Deflation ist das nicht gerade. Im November 2015 waren wir schon bei 10.842 Milliarden. Die Geldmenge M3 ist die wichtigste Größe der EZB, sie wächst ihr noch nicht schnell genug.
- Boris Merath
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Der Trick ist: Die Bank verleiht Geld, das sie gar nicht hat. Das macht sie, indem sie einen (inzwischen virtuellen) Zettel schreibt, auf dem steht, dass sie dem, der mit dem Zettel zu ihnen kommt, x Euro zahlt. Dafür, dass sie diesen Zettel ausgibt, verlangt sie Zinsen.Cloakmaster @ 15 Jan 2016, 00:01 hat geschrieben: Wodurch genau erzeugt die Dorfbank auf dem Lande denn nun neues Geld? Sie leiht sich Geld, und verleiht es weiter, dabei versucht sie wenn möglich auch noch Geld zu verdienen. Auch Banken können einen Euro, den sie haben, nur einmal verleihen.
Dieser Zettel wird jetzt von allen Beteiligten als Geld betrachtet - was nur funktioniert, weil alle an die Macht dieses Zettels glauben.
Die Gesamtsumme der Beträge auf den ausgegebenen Zetteln ist ein Vielfaches der Summe, die die Bank tatsächlich hat (in Form von Einlagen der Kunden, Eigenkapital sowie von der Zentralbank geliehenen Geldes).
Kommen jetzt auf einmal alle Leute, die einen Zettel haben auf dem steht "Bank xy muss mir z Euro zahlen" zur Bank, hat die Bank ein Problem - passiert das bei mehr als eine Bank bricht das Geldsystem zusammen.
Wenn die Bank jetzt also jemand einem Kredit gewährt, steht dort kein echtes Geld dahinter - die Bank verspricht nur dem Kreditnehmer, er könnte jetzt x Euro Bargeld ausgezahlt bekommen. In der Regel hebt der Kreditnehmer das Geld nicht ab, sondern geht mit dem Versprechen der Auszahlung zu irgend jemand anderem, und bezahlt mit diesem Versprechen. Das nennt sich dann auch Überweisung. Solange das Geld bei der Person, der das Geld überwiesen wurde, auch nur auf dem Konto liegt und nicht bar ausgezahlt wurde, ist hier völlig ohne Zutun der Zentralbank neues Geld entstanden.
Das ganze System funktioniert nur, weil die Leute der Meinung sind, bei den Zahlen auf ihrem Kontoauszug würde es sich um Geld handeln.
(Dieses von Banken geschaffene Geld ist übrigens ein Vielfaches des Zentralbankgeldes).
Natürlich braucht die Bank auch reales Geld, schließlich muss sie ja in der Lage sein, einer Auszahlungsaufforderung nachzukommen. Daher ist die Menge Geld, die eine Bank schöpfen darf, auf ein bestimmtes Vielfaches des real bei der Bank vorhandenen Geldes beschränkt - man geht halt davon aus, dass nicht alle Leute auf einmal ihr Geld haben wollen (Bank run). Damit sollte jedem Sparer auch bewusst sein: Die Bank verleiht jeden Euro, den man einzahlt, gleich mehrmals. Damit sieht man Zinsen dann auch gleich nochmal mit ganz anderen Augen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Gesetzlich muss eine Bank nur 2,5 % der Beträge, die in deren Computer auf Sparbuch, Tagesgeld- oder Girokonto usw. als "Guthaben" auftauchen, tatsächlich als Eigenkapital besitzen und auf Anforderung auszahlen können. Als "Lehre" aus der Finanzkrise hat die Politik diesen Prozentsatz um ganze 0,5 % angehoben, davor lag das Mindestkapital sogar nur bei 2 %. In der Praxis sind die Puffer etwas größer. Eine sehr große Bank mit Hauptsitz in Zwillingstürmen in Frankfurt hat zB ein ein Eigenkapital von 3,98 % in der 2014 Bilanz ausgewiesen (96,2 % der Gelder auf den Konten sind also nicht wirklich gedeckt, vornehm "Fremdkapital" genannt).
Vereinfacht gesagt: sobald aber mehr als 3,98 % der Gelder ausgezahlt werden sollen kollabiert sie buchhalterisch schon und muss die Einlagensicherung anrufen. Die natürlich auch nur sehr begrenzte Kapazitäten hat. Die Einlagensicherung der Banken ist in etwa so zuverlässig, wie eine Familie von lauter überschuldeten Mitgliedern, die sich alle gegenseitige Bürgschaften ausgestellt haben. Aber auch das ist letztlich nur ein Bluff, damit die Masse der Menschen das Fiatgeld nicht durchschaut und ihm vertraut. Genauso die gesetzliche Einlagensicherung, bei einem Dominoeffekt bei den Banken ist der Staat natürlich genauso überfordert und kann ja auch kein Geld aus dem Nichts herzaubern und Cash auszahlen. Das kann nur die EZB/Bundesbank; wenn die das aber im Rahmen einer Finanzkrise tatsächlich so offensichtlich machen würden, dann wären wir wieder in Weimar. Unser Geldsystem ist somit wirklich ein Pulverfass auf dem wir sitzen, da darf nichts schief gehen, ein Funke an der falschen Stelle reicht um alles zu zerstören.
"Dieser Zettel wird jetzt von allen Beteiligten als Geld betrachtet - was nur funktioniert, weil alle an die Macht dieses Zettels glauben.", schön formuliert Boris Merath.
Dass das alles kein echtes Geld ist wird dann deutlich, wenn nicht nur, wie man es gewohnt war bisher, Habenzinsen gutgeschrieben werden. Sondern wenn sich der Zins auch in das Minus dreht. Wie beispielsweise in der Schweiz inzwischen der Fall. Wer da das Geld nicht von der Bank herausverlangt und an den Zettel glaubt, dessen Guthaben schrumpft nach und nach. Genannt "Negativzins". Wer es sich aber auszahlen lässt, der behält wenigstens den Nennwert des Geldes. Abgesehen davon, dass schlicht nicht ansatzweise genug Münzen und Scheine existieren, um größere Teile der "Zettel" in echtes Geld umzutauschen und auszubezahlen (lange bevor das harte Eigenkapital der Banken bilanziell erschöpft ist gehen ihr Münzen und Scheine aus) kann einem auch passieren, dass die Bank sich schlicht weigert:
"Pensionskassen sind besonders stark von den Negativzinsen betroffen. Einige Kassen überlegen deshalb, Millionen Franken in bar zu bunkern, anstatt auf der Bank zu lagern. Eine Bank hat nun aber entschieden, kein Bargeld auszuzahlen." und "Tatsächlich bestätigt die Schweizerische Nationalbank, dass Bargeldhortung zur Umgehung von Negativzinsen von ihr nicht gerne gesehen wird. 'Die Nationalbank hat deshalb Banken auch schon empfohlen, mit Bargeldnachfragen (…) restriktiv umzugehen.'" (http://www.srf.ch/news/wirtschaft/negat ... auszahlung)
Nicht einmal sog. Goldzertifikaten, wenn man also nicht tatsächlich x Feinunzen Gold mit nachhause nimmt und zuhause wegsperrt sondern bei der Bank Gold kauft, kann man vertrauen. Diese sind üblicherweise stark unterdeckt und mehrfach verliehen, ähnlich dem Geldsystem. Wer also für Krisenzeiten Goldzertifikate im Portfolio hat wird in einer echten Krise feststellen, dass er sich mit zig anderen Zertifikateinhabern um ein und den selben Goldklumpen streiten muss, der vielleicht tatsächlich existiert und bei irgend einer Bank irgendwo im Tresor liegt aber über x andere Banken und Finanzprodukte zigfach verkauft wurde. Man handelt mit einem Stück Papier, nicht mit einem echten Stück Gold. Genauso ist es auch mit dem eigentlichen Geld ("Kernkapital"). So funktionieren die Banken eben. Darum der alte Spruch "Warum eine Bank ausrauben, wenn man eine Bank gründen kann".
Vereinfacht gesagt: sobald aber mehr als 3,98 % der Gelder ausgezahlt werden sollen kollabiert sie buchhalterisch schon und muss die Einlagensicherung anrufen. Die natürlich auch nur sehr begrenzte Kapazitäten hat. Die Einlagensicherung der Banken ist in etwa so zuverlässig, wie eine Familie von lauter überschuldeten Mitgliedern, die sich alle gegenseitige Bürgschaften ausgestellt haben. Aber auch das ist letztlich nur ein Bluff, damit die Masse der Menschen das Fiatgeld nicht durchschaut und ihm vertraut. Genauso die gesetzliche Einlagensicherung, bei einem Dominoeffekt bei den Banken ist der Staat natürlich genauso überfordert und kann ja auch kein Geld aus dem Nichts herzaubern und Cash auszahlen. Das kann nur die EZB/Bundesbank; wenn die das aber im Rahmen einer Finanzkrise tatsächlich so offensichtlich machen würden, dann wären wir wieder in Weimar. Unser Geldsystem ist somit wirklich ein Pulverfass auf dem wir sitzen, da darf nichts schief gehen, ein Funke an der falschen Stelle reicht um alles zu zerstören.
"Dieser Zettel wird jetzt von allen Beteiligten als Geld betrachtet - was nur funktioniert, weil alle an die Macht dieses Zettels glauben.", schön formuliert Boris Merath.
Dass das alles kein echtes Geld ist wird dann deutlich, wenn nicht nur, wie man es gewohnt war bisher, Habenzinsen gutgeschrieben werden. Sondern wenn sich der Zins auch in das Minus dreht. Wie beispielsweise in der Schweiz inzwischen der Fall. Wer da das Geld nicht von der Bank herausverlangt und an den Zettel glaubt, dessen Guthaben schrumpft nach und nach. Genannt "Negativzins". Wer es sich aber auszahlen lässt, der behält wenigstens den Nennwert des Geldes. Abgesehen davon, dass schlicht nicht ansatzweise genug Münzen und Scheine existieren, um größere Teile der "Zettel" in echtes Geld umzutauschen und auszubezahlen (lange bevor das harte Eigenkapital der Banken bilanziell erschöpft ist gehen ihr Münzen und Scheine aus) kann einem auch passieren, dass die Bank sich schlicht weigert:
"Pensionskassen sind besonders stark von den Negativzinsen betroffen. Einige Kassen überlegen deshalb, Millionen Franken in bar zu bunkern, anstatt auf der Bank zu lagern. Eine Bank hat nun aber entschieden, kein Bargeld auszuzahlen." und "Tatsächlich bestätigt die Schweizerische Nationalbank, dass Bargeldhortung zur Umgehung von Negativzinsen von ihr nicht gerne gesehen wird. 'Die Nationalbank hat deshalb Banken auch schon empfohlen, mit Bargeldnachfragen (…) restriktiv umzugehen.'" (http://www.srf.ch/news/wirtschaft/negat ... auszahlung)
Nicht einmal sog. Goldzertifikaten, wenn man also nicht tatsächlich x Feinunzen Gold mit nachhause nimmt und zuhause wegsperrt sondern bei der Bank Gold kauft, kann man vertrauen. Diese sind üblicherweise stark unterdeckt und mehrfach verliehen, ähnlich dem Geldsystem. Wer also für Krisenzeiten Goldzertifikate im Portfolio hat wird in einer echten Krise feststellen, dass er sich mit zig anderen Zertifikateinhabern um ein und den selben Goldklumpen streiten muss, der vielleicht tatsächlich existiert und bei irgend einer Bank irgendwo im Tresor liegt aber über x andere Banken und Finanzprodukte zigfach verkauft wurde. Man handelt mit einem Stück Papier, nicht mit einem echten Stück Gold. Genauso ist es auch mit dem eigentlichen Geld ("Kernkapital"). So funktionieren die Banken eben. Darum der alte Spruch "Warum eine Bank ausrauben, wenn man eine Bank gründen kann".
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Ach ja, so viel zum Versuch, wieder auf den DB-Fernverkehr, welcher ein Armutszeugnis für Deutschland ist, zurück zu kommen....
Boris ist da schon etwas näher dran, trifft es aber auch nicht ganz. Bevor eine Bank überhaupt anfangen kann, Geld zu verleihen, muss sie dieses erst einmal haben. Die Dorfbank hat nunmal keine Notenpresse im Keller stehen, sondern nur das ihr zu Verfügung gestellte Kapital, die Einlagen der Sparer plus das vom Eigentümer selbst in die Bank eingebrahcte Geld, welches er erst einmal haben musste, um überhaupt eine Bank gründen zu können.
Zunächst zahlt A 100€ ein, erst danach Kann die Bank 90 davon an B verleihen verleihen (zur Einfahheit nehmen wir 10% Einlagensicherung an), nicht 91, nicht 95, nicht 100, und schon gar nicht beliebig viel (so viel zu "unendlichem Geld") sondern eben maximal 90 Euro. Nun kann man sagen, es gibt nun 190 Euro: Die 100€, welche A auf seinen Konto als Buchgeld ausgewiesen hat, sowie die 90 Euro, welche die Bank in ihrer Kasse hat (die 10 im Eigensicherungs-Tresor sind bekanntlich unantastbar, so lange A einen Herausgabeanspruch gegen die Bank hat) . Der Trick ist nun aber, daß dei Bank von B nicht 90 Euro zurück verlangt, sondern 105, und B diese 105 an die Bank recht bald zurück zahlen muss, während A versprochen wird, daß er nicht nur 100 Euro, sondern gleich 105 E zurück bekommt, wenn er nur ausreichend Geduld hat, darauf zu warten (nämlich so lange, bis B diese 105€ an die Bank zurück gegeben hat. Die Dorfbank hat hier rein gar nichts vermehrt. Denn sobald A seine 105 in der Hand hält, welche letztlich B gezahlt hat, sind wir genau so weit, als ob B A 5 Euro geschenkt hätte, und die Bank 10€ für ihre Mittlerdienste erhalten hätte. Doch upps - wo sind denn die 90 Euro, welche die Dorfbank angeblich herbeigezaubert hat, denn nun wieder hin? Sie wurden genauso weggezaubert, wie sie einst hergezaubert wurden, weil sie tatsächlich ja eh nie da waren. Im Gegensatz dazu hat B tatsächlich 15€ zusätzlich in das Spiel hineingebracht. Das aber nicht durch einen Spiegeltrick, oder ein ganzes Kabinett, sondern Kraft seiner Hände Arbeit, mit denen er aus seinen anfänglichen 90€ etwas hervorbrachte, was einem anderem nicht nur 90, sondern eben 105€ wert war.
Nein, das trifft es eben nicht, und Romantik ist eher in deiner Vorstellung vom sich ewig selbst reproduzierenden Geld, welches nur genug Liebe (aka Vertauen) braucht, um "endlos" zu wachsen" enthalten. Wenn all dein Wissen allein auf youtube-Videos beruht, dann ist das immerhin eine Erklärung dafür, warum du Dinge, über die du redest, nicht mit eigenen Worten beschreiben kannst. entweder, du hast das Video (bzw. alle 5 davon, oder noch besser, die ganze Sendung (zu finden in der Mediathek des WDR) nicht wirklich verstanden.Urmel @ 15 Jan 2016, 10:19 hat geschrieben: Mit dieser romantischen Vorstellung eines soliden Geldsystems irrst du dich. So funktioniert es nicht mehr, seit die Goldbindung vor Generationen aufgehoben wurde.
Und deine Metapher mit "vor den Spiegel legen" trifft es sogar ganz gut. Aber eher ein Spiegelkabinett.
https://www.youtube.com/watch?v=8oYNvb1tVmk
hier wird es ganz anschaulich erklärt (nach einer kurzen Anmoderation). Wenn dir das nicht bewusst ist solltest du dir unbedingt diese 8 min. Zeit nehmen das genau anzuschauen.
Boris ist da schon etwas näher dran, trifft es aber auch nicht ganz. Bevor eine Bank überhaupt anfangen kann, Geld zu verleihen, muss sie dieses erst einmal haben. Die Dorfbank hat nunmal keine Notenpresse im Keller stehen, sondern nur das ihr zu Verfügung gestellte Kapital, die Einlagen der Sparer plus das vom Eigentümer selbst in die Bank eingebrahcte Geld, welches er erst einmal haben musste, um überhaupt eine Bank gründen zu können.
Zunächst zahlt A 100€ ein, erst danach Kann die Bank 90 davon an B verleihen verleihen (zur Einfahheit nehmen wir 10% Einlagensicherung an), nicht 91, nicht 95, nicht 100, und schon gar nicht beliebig viel (so viel zu "unendlichem Geld") sondern eben maximal 90 Euro. Nun kann man sagen, es gibt nun 190 Euro: Die 100€, welche A auf seinen Konto als Buchgeld ausgewiesen hat, sowie die 90 Euro, welche die Bank in ihrer Kasse hat (die 10 im Eigensicherungs-Tresor sind bekanntlich unantastbar, so lange A einen Herausgabeanspruch gegen die Bank hat) . Der Trick ist nun aber, daß dei Bank von B nicht 90 Euro zurück verlangt, sondern 105, und B diese 105 an die Bank recht bald zurück zahlen muss, während A versprochen wird, daß er nicht nur 100 Euro, sondern gleich 105 E zurück bekommt, wenn er nur ausreichend Geduld hat, darauf zu warten (nämlich so lange, bis B diese 105€ an die Bank zurück gegeben hat. Die Dorfbank hat hier rein gar nichts vermehrt. Denn sobald A seine 105 in der Hand hält, welche letztlich B gezahlt hat, sind wir genau so weit, als ob B A 5 Euro geschenkt hätte, und die Bank 10€ für ihre Mittlerdienste erhalten hätte. Doch upps - wo sind denn die 90 Euro, welche die Dorfbank angeblich herbeigezaubert hat, denn nun wieder hin? Sie wurden genauso weggezaubert, wie sie einst hergezaubert wurden, weil sie tatsächlich ja eh nie da waren. Im Gegensatz dazu hat B tatsächlich 15€ zusätzlich in das Spiel hineingebracht. Das aber nicht durch einen Spiegeltrick, oder ein ganzes Kabinett, sondern Kraft seiner Hände Arbeit, mit denen er aus seinen anfänglichen 90€ etwas hervorbrachte, was einem anderem nicht nur 90, sondern eben 105€ wert war.