Rathgeber @ 21 Feb 2005, 21:25 hat geschrieben:Harras U und Harras S sind auch maximal 150 Meter auseinander. Aber beide Haltestellen sind sinnvoll.
Im ZUge von U-Bahn-Eröffnungen hat man gerne an Bahnhöfen mit zwei Aufgängen eine neue Haltestelle eingeführt.
Der Haltestellenabstand zwischen Trudering Bf (Busbahnhof) und Truderinger Straße (Linien 146 und 194) beträgt auch maximal 150 Meter, wahrscheinlich 100. Die Haltestelle Truderinger Str. liegt genau am westlichen Aufgang zur U2 (der Busbahnhof am östlichen). Obwohl in der Theorie vielleicht sinnvoll, habe ich noch nie gesehen, dass an der Haltestelle Truderinger Str jemand ein- oder ausgestiegen ist. Wäre toll gewesen, die Haltestelle im Zuge von TopBus aufzulassen... hätte man auch gleich 1999 bei Eröffnung der U2 machen können, aber da hat man wahrscheinlich fest damit gerechnet, dass die Umsteiger diese Möglichkeit auch nutzen werden... :unsure:
Hätte nicht gedacht, dass die Linie 137 doch so viel Diskussionsstoff hergibt! Klasse!

Ich versuche mal, auf ein paar Beiträge zu antworten.
Vorher noch ein kleiner Exkurs in die Historie des 137ers: früher (in den 80ern und 90ern, bis 1999) fuhr die Linie 137 "nur" zwischen Kronstadter Straße und Neuperlach Zentrum über Michaelibad. Der Bus fuhr Mo-Fr zur HVZ alle 20 Minuten, Mo-Fr vormittags und am Wochenende alle 30 Minuten. Spätverkehr gab es nicht. Zusätzlich gab es den 187er zwischen Arabellapark und Kastenbauerstraße, eine reine HVZ-Linie im 20-Minuten-Takt. Der 187er wurde mit Eröffnung der U4 eingerichtet, wohl hautpsächlich mit dem Gedanken, die Anbindung der Wohnsiedlung entlang der Ostpreußenstraße an die U4 zu verbessern (man hatte wohl Angst, dass hierfür zur HVZ eine Linie, der 90er, nicht ausreichen würde). Weder der 137er noch der 187er hatten jemals auch nur annähernd akzeptable Fahrgastzahlen vorzuweisen.
1999, mit Eröffnung der U2, wollte die MVG dann endlich Schluß machen mit der Geldverschwendung und den 137er einstellen. Aber wie gesagt, protestierten einige Bürger und die MVG war gezwungen, die Linie weiterzubetreiben. Also legte man ein neues Konzept fest: die Linien 137 und 187 wurden zum neuen 137er Arabellapark - Michaelibad - Neuperlach Zentrum zusammengelegt. Die gesamte Strecke wurde zur HVZ alle 20 Minuten bedient, Mo-Fr vormittags und am Wochenende gab es nur noch einen 40-Minuten-Takt mit einem Kleinbus, und zwar nur auf dem Südast Michaelibad - Neuperlach Zentrum.
Die durchgehende Tangente Berg am Laim - Bogenhausen gab es also bis 1999 gar nicht, sondern erst, nachdem 1999 137er und 187er zusammengelegt wurden. Besonders attraktiv war die so entstandene Tangente allerdings nicht: ein ewig langer Umweg über Zamdorf und das dortige Gewerbegebiet (dessen Erschließung ja Aufgabe des 137er/187ers war) verlängerte die Fahrzeit erheblich, und es gab nur noch HVZ-Betrieb. Das war aber m.E. trotzdem nicht der Grund dafür, warum der Bus nie angenommen wurde. Tra(u)mmann führt das wahrscheinlichste Argument an:
tra(u)mmann @ 25 Feb 2005, 14:22 hat geschrieben:Für die Berg am Laimer und die Truderinger gibt es in Bogenhausen auch nicht so viel lohnende Ziele.
Das stimmt. Weder in Berg am Laim noch in Bogenhausen gibt es Ziele, die für Bürger aus dem jeweils anderen Stadtteil interessant wären. Allenfalls noch die Einrichtungen rund um den Arabellapark, aber da kommt man aus Berg am Laim schnell hin, wenn man den 144er in Verbindung mit der U4 bemüht...
Zu berücksichtigen ist, dass der 137er ja nicht direkt nach Bogenhausen/Arabellapark fuhr, sondern erst noch durch Zamdorf und Daglfing... und das sind reine Schlafstädte, völlig uninteressant. Auch das Gewerbegebiet in Zamdorf, der S-Bahnhof Berg am Laim und die Verknüpfungen zu den Linien 91, 191 und 192 waren anscheinend keine besonders interessanten Ziele für die Berg am Laimer.
tra(u)mmann @ 25 Feb 2005, 14:40 hat geschrieben:Aber, was nützt die schönste Tangente, wenn über einen längeren Streckenverlauf offenbar kein Fahrgastaufkommen stattfindet.
Wie wahr. Auf dem Netzplan, also in der Theorie, ist das wirklich eine Lücke. In der Praxis dagegen weint dem Bus keiner nach... ein klassischer Fall von Wunschdenken: man sieht Potenzial, wo keines da ist - so erging es doch auch der MVG mit einigen neuen TopBus-Strecken (Isarparallele 131er, Teile des 143ers).
tra(u)mmann @ 25 Feb 2005, 14:40 hat geschrieben:Ich glaube auch nicht, dass der 137er ein Erfolg werden würde, wenn er ganztags verkehren würde. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, tat er das doch früher und die Fahrgastzahlen waren wohl auch äußerst miserabel!?
Das glaube ich auch nicht. Der Bus war ja selbst zur HVZ leer. Und ja, zumindest bis 1999 gab es einen ganztägigen Betrieb auf dem 137er, wenn auch nur alle 30 Minuten zur NVZ. Das brachte aber auch nichts.
tra(u)mmann @ 25 Feb 2005, 14:47 hat geschrieben:Vielleicht könnte man den 187er irgendwo etwas weiter südlich enden lassen, kurz hinter dem südlichen Teil der Unterführung. Das wäre eine minimale Verlängerung und die Lücke wäre wieder geschlossen.
Gute Idee! Hab ich mir auch schon gedacht. Scheitert aber daran, dass es südlich der Unterführung schlicht und einfach keine Möglichkeit gibt, wo ein Bus wenden könnte. Ich kenn das Viertel ja in- und auswendig. Es geht einfach nicht. Die einfachste und schnellste Möglichkeit wäre, den Bus bis zur Baumkirchner Straße zu führen und ihn an der Else-Rosenfeld-Straße an der Kreuzung umdrehen zu lassen. Und nachdem die Wendezeit des 187ers an der Kastenbauerstraße mit 7 Minuten nicht soooo lang ist, scheitert dies daran, dass man dann einen zusätzlichen Kurs bräuchte. Kann man also gleich wieder vergessen...
tra(u)mmann @ 25 Feb 2005, 14:47 hat geschrieben:Dass es dann aber so viele Umsteiger vom 146er gibt, wage ich zu bezweifeln.
Ich auch. Der 146er selbst hat ja schon kaum Fahrgäste im Bereich Berg am Laim Bf...

Wer wirklich vom 146er in den 187er umsteigen will, der kann das doch tun - der Fußweg zwischen Berg am Laim Bf (146er) und Zamdorfer Straße (187er) beträgt ganze 4 Minuten. Ich kenne Haltestellen/Bahnhöfe, da sind die Umsteigewege zwischen zwei MVV-Verkehrsmitteln länger...
Elch @ 25 Feb 2005, 15:02 hat geschrieben:Wirklich notwendig ist die Linie aber echt nicht. Der "Umweg" über den Ostbahnhof ist bei Schnellbahnnutzung wahrscheinlich schneller. Und eine Linie auf der Strecke hätte daher wohl nur mit einem sehr guten Fahrplanangebot < 10 Min eine Chance. Und das ist einfach utopisch.
Volle Zustimmung.
Elch @ 25 Feb 2005, 15:02 hat geschrieben:Ein anderer Knackpunkt wäre für mich die sinnvolle Verknüpfung mit dem Netz südlich der Unterführung. Echte Chancen würde ich der Linie nur geben wenn sie über den Innsbrucker Ring Richtung PEP über die Strecke der 195 schicken würde. Dann könnte man vielleicht Einkaufsverkehr abschöpfen...... Aber bringt ja nix!
Nach einer solchen sinnvollen Verknüpfungsmöglichkeit kannst Du ewig suchen, die gibt es leider nicht. Die von Dir vorgeschlagene Verknüpfung mit dem Streckenast Richtung PEP gab es jahrelang - der 195er-Ast dorthin entspricht exakt dem alten 137er-Südast!

und die Linie wurde trotzdem nicht angenommen.
Elch @ 25 Feb 2005, 15:02 hat geschrieben:Ich hoffe nur daß man der neuen Nord-west-Verbindung 143 eine lange Bewährungsfrist einräumt. Die Auslastung zwischen Amalienburgstr. und OEZ ist hier *wie soll ich es sagen* noch nicht ganz zufriedenstellend... Der Einsatz von Gelenkbussen kombiniert mit den *nicht ganz zufriedebnstellenden* Fahrgastzahlen lässt den Eindruck der berühmten "heißen-Luft-Kusche" entstehen.....
Konnte ich heut zur Nachmittags-HVZ selbst beobachten - zwischen Amalienburgstraße und Maria-Ward-Str war in beiden Richtungen der Schlenker des 143ers mit 1 (!) Fahrgast besetzt. Allerdings ranken sich Gerüchte um einen voll besetzten Schülerkurs morgens und mittags, aber deswegen ganztätig eine Linie betreiben?
Wegen mir sollte man die Linie im schlecht genutzten Abschnitt einstellen und den/die eingesparten Gelenkbus(se) lieber dort einsetzen, wo Fahrgäste fahren wollen, z.B. zur dringend nötigen Taktverdichtung auf dem 145er oder 168er hernehmen.
Ebenfalls gleich wieder einstellen sollte man die Isarparallele des 131ers (und den eingesparten Bus zur Taktverdichtung hernehmen, wo Leute mit dem 131er fahren wollen - zwischen Laim Bf. und Knie)...
Ich denke nicht, dass der 143er und der 131er auf ihren neuen Strecken ein gutes Fahrgastaufkommen entwickeln werden, auch wenn man ein paar Jahre wartet. Ich denke eher, die MVG hat sich hier einen "neuen 137er" geschaffen, also Strecken, von denen man glaubt, der Bedarf sei da, aber tatsächlich will sie keiner und man wird sie nur äußerst schwer wieder los... also besser gleich einstellen, solange man noch kann.
Es kann einfach nicht sein, dass Busse dort fahren, wo im Schnitt 3 Leute drin sitzen und auf anderen Linien sind 30, 40 oder 50 Leute im Bus... da sollte man sich mehr nach der Allgemeinheit richten... schwach genutzte Linien rigoros einstellen und mit den eingesparten Bussen gut genutzte Linien im Takt verdichten.