Zunächst die Anreise am Freitag Abend:
16:50 Uhr ab Neckarsulm mit RE 4944
18:21 Uhr an Würzburg
18:32 Uhr ab Würzburg mit ICE 90
19:05 Uhr an Fulda
19:14 Uhr ab Fulda mit ICE 1645
20:07 Uhr an Eisenach
Der 11-Minuten-Übergang in Würzburg ist natürlich wieder der Knackpunkt. Meine persönliche Erfolgsquote liegt bei etwa 50 Prozent. Schon in Neckarsulm hat der RE ein paar Minuten Verspätung. Der Zub schaut nach der Pünktlichkeit des ICE 90 und stellt fest, dass dieser pünktlich ist. Er gibt mir den Tipp, noch während der Fahrt ganz ans Ende des Zuges zu gehen, weil wir wegen Bauarbeiten bis ans vordere Ende des Bahnsteigs fahren werden. So hätte ich den kürzesten Weg zum Abgang. Im Laufe der Fahrt erhöht sich die Verspätung auf 10 Minuten (alle Angaben +/- aus dem Gedächtnis). Ohoh! Bei der Ankunft in Würzburg sind es dann noch etwa 7 Minuten. Kurz vor Einfahrt in Würzburg gibt der Zub per Durchsage bekannt, dass alle Anschlusszüge erreicht werden. Sehr schön.
Wie angekündigt ist der ICE 90 pünktlich. Für den Fall, dass der Umstieg in Fulda knapp wird, habe ich für beide Züge Plätze in Wagen 21 reserviert. Die Idee war, dass ich nur quer über den Bahnsteig springen muss und schon im richtigen Wagen bin. Mancher wird sich jetzt schon biegen vor lachen ... denn ich hatte nicht auf der Rechnung, dass der ICE 1645 - ganz planmäßig - genau umgekehrt gereiht ist. Ich muss also nicht quer über den Bahnsteig sondern diagonal auf der ganzen Zuglänge. Einmal Profi ...
Ist aber kein Problem, weil wir ja pünktlich in Fulda ankommen. Auch der ICE 1645 ist pünktlich. Ich will die Zeit nutzen und im Bordrestaurant zu Abend essen. Die Qualität der Bordrestaurants heutzutage ist ja durchaus nicht unumstritten. Für mich gehört ein Essen im Speisewagen aber zu einer gelungenen Bahnreise einfach dazu. Is amoi so. Leider ist die favorisierte Süßkartoffelpfanne bereits ausverkauft wie viele andere Gerichte auch. So nehme ich halt den Linseneintopf.
Ankunft in Eisenach ebenfalls pünktlich. Weitgehend eine Bahnreise, wie man sie sich wünscht. Ohne Komplikationen, (weitgehend) pünktlich, saubere und funktionsfähige Züge, freundliches und engagiertes Personal. Kleiner Wermutstropfen ist nur die schon stark eingeschränkte Angebotsauswahl im Bordrestaurant. In Eisenach steige ich im City-Hotel in der Bahnhofstraße ab. Es ist preislich okay und liegt günstig: zwei Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof, fünf Minuten Fußweg von der Fußgängerzone entfernt. Allerdings ist Eisenach für einen Freitag Abend schon ziemlich tot. Aber vielleicht ist das im Sommer ja anders.
Am nächsten Morgen dann die böse Überraschung: Die Anzeigentafel in der Empfangshalle zeigt es schon an, und dann kommt auch die Durchsage: "Der Sonderzug "Rodelblitz" nach Arnstadt, Abfahrt 8:55 Uhr, befindet sich aus technischen Gründen im Ausfall!" Na toll! Die Auslastung des Zuges ist natürlich immer stark vom Wetter abhängig. Und da passt es einmal, dass viele Familien zum Rodeln nach Oberhof fahren und viele Eisenbahnfreaks schönen Winterdampf erleben wollen, dann fällt der Zug einfach aus. Ärgerlich! Aber man muss das Beste daraus machen. Während die anderen Fahrgäste noch mit der Dame am Service-Schalter diskutieren, die ja auch Nichts dafür kann, oder frustriert vor sich hin bruddeln, gehe ich einfach ins Reisezentrum, das passgenau um Punkt 9:00 Uhr öffnet. Ich lasse mir eine Verbindung mit Regelzügen heraussuchen und kaufe ein Thüringen-Ticket.
Die nächste Verbindung ist erst um 10:13 Uhr, so dass ich die gewonnene Zeit für einen Stadtbummel durch Eisenach nutze.

Der Markt mit Stadtschloss (links) und Rathaus (Bildmitte).

Das ist keine der offiziellen Sehenswürdigkeiten.

Eisenach hat zwei Busbahnhöfe, die ich aus Interesse natürlich auch kurz besuche. Hier der Regionalbusbahnhof.

Einige Busse werden hier auch über Nacht abgestellt. Am Samstag Morgen ist der Busbahnhof noch ziemlich verschlafen.

Der Busbahnhof für den Stadtverkehr versprüht noch etwas DDR-Charme.
Dann geht es endlich los. Meine Verbindung ist nun wie folgt:
10:13 Uhr ab Eisenach mit ABR 74117
10:46 Uhr an Neudietendorf
10:57 Uhr ab Neudietendorf mit STB 80555
11:38 Uhr an Oberhof
So komme ich erstmals in den Genuss, Abellio ausprobieren zu können, die ab 2019 ja auch Stuttgart - Heilbronn - Mannheim / - Osterburken fahren werden.
Die Fahrzeiten des "Rodelblitz" wären übrigens so gewesen:
08:55 Uhr ab Eisenach
11:00 Uhr an Oberhof

9442 303 von Abellio steht bereit zur Abfahrt nach Weimar über Gotha, Neudietendorf und Erfurt.
Die meisten Familien, die zum Rodeln nach Oberhof oder ins Museum nach Arnstadt wollten, haben von der Reise dann Abstand genommen. Einige Eisenbahnfans hingegen wollen nach Arnstadt fahren, weil gerüchtehalber die Rückfahrt des Dampfzuges stattfinden soll. Sie steigen in Neudietendorf um nach Arnstadt, während ich in Richtung Meiningen umsteige.
Ab Neudietendorf geht es dann weiter mit einem gemischten Regioshuttle-Quartett der Erfurter Bahn (EB) und der Süd-Thüringen-Bahn (STB). In Plaue wird geflügelt: Das EB-Pärchen fährt über Ilmenau zum Bahnhof Rennsteig, mein Zugteil hingegen fährt weiter über Oberhof bis Meiningen.

Der Bahnhof von Oberhof liegt in einer Schlucht 160 Höhenmeter unterhalb und fünf Straßenkilometer entfernt von Oberhof. Das Gebäudeensemble mit der hölzernen Bahnsteigbrücke und dem Uhrturm ist immer ein dankbares Fotomotiv. Schade, dass der Bahnhof ab Dezember 2017 aufgehoben werden soll. Dann muss man in Zella-Mehlis aussteigen, wenn man ins Wintersport-Mekka am Rennsteig will.

Die Verbindung zwischen Bahnhof und Stadtzentrum stellt der Stadtbus her, dessen Fahrplan entsprechend auf die Züge abgestimmt ist. Der Stadtbus Oberhof wird von den Meininger Busbetrieben gefahren, wobei auch Busse der Subunternehmer Gröschel und Dittmar (hier bei der Haltestelle „Crawinkler Straße“) zum Einsatz kommen.