Radverkehr

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Maikäfer
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Beitrag von Maikäfer »

@Entenfang:
Dein erstes Foto aus dem Link zur Kreuzung Truderinger/Baumkirchnerstr. zeigt noch eine Stelle, die mir als täglichem Nutzer dieser Radwege aufgefallen ist: es ist ja immerhin noch möglich, den alten Fuß-Radweg in der Unterführung in südlicher Richtung zu befahren. Aber der Ampelmast an der Kreuzung steht sowas von saudumm in der Mitte, dass ich das für ein Unfallrisiko halte. Ansonsten ist die Kreuzung zwar gewöhnungsbedürftig, aber gegenüber vorher meiner Meinung nach doch angenehmer.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Wobei der Gehsteig südwärts zumindest vor paar Tagen noch mit Absperrgitter und Schild "verboten" war. Alles in allem find ichs schon auch besser als vorher, aber überzeugt bin ich bei weitem nicht. Dass man mitm Rad unbedingt durch die neue Unterführung soll find ich einfach bescheuert, an der Kreuzung nördlich der Unterführung hast ja dieselben Probleme andersrum.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Maikäfer
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Beitrag von Maikäfer »

Der alte Gehsteig südwärts ist seit mindestens Montag wieder frei. Wer aus der Truderinger oder Zamilastr. kommt, kann und darf da also fahren. Wobei ich diese Woche auf dem kurzen Stück zwischen Ampel Zamilastr. und Unterführung auch schon angehupt wurde. Wer allerdings von nördlich der Autobahn kommt ist gezwungen, zweimal die Straßenseite zu wechseln, oder nicht ganz vorschriftsgemäß auf der Hultschiner Str. zu radeln. Bin mal gespannt wie es aussehen wird, wenn nächstes Jahr dann doch die Trambahn gebaut wird.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Fussgängerzone wird Radlfrei

Nachdem man wohl vorhat, das sämtlicher Verkehr verbannt werden soll, dürfte auch der 52er da wohl dran glauben müssen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 11 Nov 2015, 20:40 hat geschrieben: Fussgängerzone wird Radlfrei

Nachdem man wohl vorhat, das sämtlicher Verkehr verbannt werden soll, dürfte auch der 52er da wohl dran glauben müssen.
Im Artikel steht ja klar drin, dass auch Busse ausgesperrt werden sollen. Der Marienplatz ohne 52er, daran wird man sich wohl gewöhnen müssen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 11 Nov 2015, 20:49 hat geschrieben:
Lazarus @ 11 Nov 2015, 20:40 hat geschrieben: Fussgängerzone wird Radlfrei

Nachdem man wohl vorhat, das sämtlicher Verkehr verbannt werden soll, dürfte auch der 52er da wohl dran glauben müssen.
Im Artikel steht ja klar drin, dass auch Busse ausgesperrt werden sollen. Der Marienplatz ohne 52er, daran wird man sich wohl gewöhnen müssen.
Ich denke, hier sollten wir uns auf den Radverkehr konzentrieren und was diese Entscheidung bedeutet. Lass uns die Diskussion um den 52er im Thema Jahresfahrplan führen, weil dort gehört es hin.
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Beitrag von Valentin »

Lazarus @ 11 Nov 2015, 20:52 hat geschrieben:
TramPolin @ 11 Nov 2015, 20:49 hat geschrieben:
Lazarus @ 11 Nov 2015, 20:40 hat geschrieben: Fussgängerzone wird Radlfrei

Nachdem man wohl vorhat, das sämtlicher Verkehr verbannt werden soll, dürfte auch der 52er da wohl dran glauben müssen.
Im Artikel steht ja klar drin, dass auch Busse ausgesperrt werden sollen. Der Marienplatz ohne 52er, daran wird man sich wohl gewöhnen müssen.
Ich denke, hier sollten wir uns auf den Radverkehr konzentrieren und was diese Entscheidung bedeutet. Lass uns die Diskussion um den 52er im Thema Jahresfahrplan führen, weil dort gehört es hin.
Hoffentlich fordert der Bezirksausschuß am Viktualienmarkt jetzt durchgehende Geländer am Straßenrand. Ansonsten werden die Fußgänger am Viktualienmarkt stadt am Marienplatz von den Radfahrern angefahren. :ph34r:
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Gruß vom Wauwi
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Beitrag von ropix »

Dazu passend lag heute der Grünen-Zeitschrift eine Karte mit den Radlautobahnen bei. Sollen alle bis in die Fußgängerzone am Marienplatz führen, natürlich ohne miteinander verbunden zu sein. Sprich wer mit dem Rad nicht zum Marienplatz will schiebt entweder den Kilometer oder fährt halt doch wo anders...
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Supertom
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Beitrag von Supertom »

Sollen alle bis in die Fußgängerzone am Marienplatz führen, natürlich ohne miteinander verbunden zu sein.
Leider der übliche Fehler, dass man in München mal wieder ein Verkehrsnetz zu zentralistisch plant. Auf den Relationen zur Innenstadt konkurriert dann das Fahrrad mit der U-Bahn mit einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit und weniger mit dem PKW. Ich halte es für deutlich sinnvoller, mit dem Radwegenetz verstärkt Querverbindungen abzudecken. Diese sind in München häufig unzureichend ÖPNV-technisch erschlossen, damit konkurriert der Radweg mit dem verhältnismäßig langsamen Bus und dem PKW. Damit hat das Fahrrad eine gute Chance, verstärkt als Verkehrsträger auf solchen Relationen aufzutreten und den PKW-Verkehr einzudämmen.
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Beitrag von ropix »

Wobei ein Fahrradring sogar Bestandteil der Planung ist. Der entspräche dem was ich mir als Stadtumlandbahn vorstellen würde und geht einmal rund um München. Das ist aber eigentlich viel zu wenig weil der halt auch wieder viel zu weit draußen ist für viele Verbindungen
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Der "Spiegel" meldet:

Fahren auf dem Gehweg: Regierung will Verkehrsregeln für Radfahrer ändern
Die Bundesregierung krempelt laut einem Medienbericht die Straßenverkehrsordnung um. Radfahrer sollen in bestimmten Fällen künftig den Gehsteig benutzen dürfen, außerdem soll es mehr Tempo-30-Zonen geben.
Was wie eine radikale Reform klingt, sind tatsächlich kaum mehr als Miniänderungen. Diese "besonderen Fälle" der Gehsteigbenutzung betreffen nur den Fall, dass Erwachsene auf dem Gehweg fahren dürfen, wenn sie ihre Kinder dort begleiten.

Auch wenn man sich die anderen Punkte im Artikel ansieht, ist "Umkrempeln" eine Spiegelsche Übertreibung.
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Beitrag von Entenfang »

TramPolin @ 17 Feb 2016, 12:57 hat geschrieben: Was wie eine radikale Reform klingt, sind tatsächlich kaum mehr als Miniänderungen. Diese "besonderen Fälle" der Gehsteigbenutzung betreffen nur den Fall, dass Erwachsene auf dem Gehweg fahren dürfen, wenn sie ihre Kinder dort begleiten.
Sofern man das überhaupt als Änderung bezeichnen kann. Genau wie die batteriebetriebenen Aufstecklampen erst vor Kurzem legalisiert wurden, dürfte das Begleiten von Kindern auf dem Gehweg auch jetzt schon gängige Praxis sein, bei der niemand etwas sagen wird.
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Beitrag von ropix »

Doch, eine geniale Neuerung ist drin.

Vor gar nicht allzulanger Zeit übernahm ja Österreich unsere Rettungsgasse und stellte dann verwundert fest - der Merkspruch "zwischen der Linken und der danebenliegenden Spur" gilt in Deutschland ja gar nicht. Da werden Rettungsgassen mal hier, mal da, und ab einer gewissen Spuranzahl auf Autobahnen überhaupt nicht mehr gemacht. Na egal dachte sich der Österreicher und machte es einfach unkompliziert merkbar.

Nun schaute der Deutsche ganz stolz nach Österreich "ha die haben unsere Regel übernommen" und stellte fest. Hierzulande gibt es überhaupt keine sinnvolle Regelung. Wohl oder übel hat man sich jetzt also das geniale Konzept der österreichischen Rettungsgasse kopiert.

Kleines Beispiel: Gegeben sei die Autobahn A9 von Kieferngarten bis Eching. Die Spurzahl variiert zwischen 3 bis 5, dazu kommen noch Aus- und Einfädelspuren der A99. Wette dass niemand mit der alten Regelung wüsste zwischen welchen Spuren jetzt die Rettungsgasse zu bilden ist und wie gewährleistet ist dass die permanent die Spuren wechselnde Rettungsgasse auch im Spurwechsel freigehalten wird - das ist nämlich im Gesetz überhaupt nicht gefordert.

Kleiner Tipp am Rande: Es hängt ein Banner zu dem Thema, das ist aber logischerweise, wir sind ja hier in Deutschland, schlicht falsch. (Ganz abgesehen davon dass es 3 Spuren zeigt wo in Wirklichkeit 4 liegen - bei vier Spuren übrigens ist die Rettungsgasse zwischen 2 und 3 Fahrspur zu bilden. Bei den 5 Spuren die davor liegen ist die Rettungsgasse auf der dritten Spur zu bilden, dort befindliche Fahrzeuge müssen sich in zwei Teile teilen. Oder was ist die Mitte von 5?)
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Beitrag von Cloakmaster »

die Regel ist uralt, völlig simpel, und dennoch nahezu komplett in Vergessenheit geraten: Die auf der äussersten linken Spur befindlichen Fahrzeuge haben sich äusserst links zu halten. Die (erste) Rettungsgasse befindet sich damit zwischen der äussersten linken, und der neben liegenen Spur, sowie jeweils jede 2. spur daneben - ganz egal, ob die BAB 2, 3, 6, 8, oder (hallo Amerika!) 28 Spuren hat. Bei 2 Spuren ist die Gasse damit in der mitte zwichen beiden Fahrspuren, bei dreien, zwischen der linken und mittleren, sowie auf dem Standstreifen., bei vieren zwischen der ganz linken und der 2. von links sowie zwischen der 3. und 4. Fahrspur, bei 5 Spuren zwischen der ganz linken und der 2. von links, sowie zwischen der 3. und 4. sowie auf dem Standstreifen, bei 6 Fahrspuren zwishen der 1. und 2, sowie zwischen der 3. und 4. und sowie zwischen der 5. und 6. und so weiter....

Nur hat es auf BAB relativ selten Radverkehr, weshalb ich mich wundere, was BAB-Rettungsgassen im Radverkehr verloren haben.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Vorhin bin ich auf der Feldbergstraße von Neuperlach Richtung Wabula gefahren. Der Radweg verlief früher auf der linken Straßenseite, was gefährliche Wechsel erforderte (es ist dort viel Verkehr, Busse, Lkw …) für nur wenige Hundert Meter. Auch laufen dort Kinder rum, was es noch gefährlicher macht.

Die Radwegbenutzungspflicht ist seit Jahren aufgehoben, das blaue Schild abmontiert, es handelt sich ohnehin um eine Tempo-30-Zone.

Entsprechend fuhr ich auf der Fahrbahn – und dort ganz rechts, also nicht mitten auf der Spur. Ich war mit schätzungsweise 25 km/h unterwegs. Auf einmal schiebt sich ein Pkw an mir vorbei, der vermutlich um die 35 km/h schnell war. Er kommt ohne Mühe vorbei. Die Beifahrerin ruft nicht besonders freundlich aus dem Fenster, ich solle auf dem Fahrradweg links fahren und zeigt mit dem Arm in dessen Richtung.

An der nächsten roten Ampel stelle ich die Beifahrerin und den (männlichen) Fahrer zur Rede. Ich kläre sie auf – ohne Beleidigungen, aber laut, dass der Radweg nicht benutzungspflichtig sei, ich auf der Fahrbahn fahren dürfe und mir ein Wechsel auf die linke Seite zu gefährlich sei.

Man könnte jetzt von beiden eine Entschuldigung erwarten, sie hätten das nicht gewusst und so, doch beide beharrten auf dem Standpunkt, da wäre ein Radweg, also hätte ich darauf zu fahren. Er redete eher leiser, ich habe nicht alles verstanden, aber so viel, dass er mich rhetorisch fragte, ob ich noch einen eigenen Fahrradweg für mich speziell haben wolle (mit einer Logik, als ob Radler auf der Fahrbahn nichts zu suchen hätten).

Sie schrie, habe auch nicht alles verstanden, Beleidigungen gab es vermutlich keine ihrerseits.

Ich hätte den beiden noch gerne gesagt, sie würden die Verkehrsregeln nicht beherrschen, aber da war keine Zeit mehr.

Was kann man tun? Eine Anzeige wegen Nötigung käme zumindest ganz theoretisch in Betracht (wenn ich mir das Kennzeichen gemerkt hätte), auch wenn die erste Zurechtweisung von der Beifahrerin kam, die natürlich keine Fahrerkompetenz hat. Ausgebremst wurde ich nicht.

Generell finde ich es traurig, wenn Autofahrer die Verkehrsregeln nicht beherrschen. Oder wenn sie meinen, Radler hätten vor ihnen zu kuschen.

Ich rege mich so was von auf. Wie sind da eure Erfahrungen?
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Beitrag von NJ Transit »

TramPolin @ 26 Sep 2016, 15:38 hat geschrieben: Was kann man tun?
Sich eine schöne Tasse Tee aufbrühen, aufs Sofa setzen und lächelnd zur Kenntnis nehmen wie viele Idioten da draußen so unterwegs sind.

Recht viel mehr dürfte man wohl kaum machen können in diesem konkreten Fall - höchstens auf mikropolitischer Ebene versuchen, Geschwindigkeitsmessungen, bessere Beschilderung (ggf. Ausweisung als Fahrradstraße) oder ähnliches zu etablieren, aber ob das mit nur einem einem konkreten Fallbeispiel erfolgreich sein wird, ist die andere Frage.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von Martin H. »

Also ich hab neulich im Geiste einen Radler fünf Minuten zusammengeschissen, nachdem es fast in echt passiert wäre.
Wir Fußgänger gehen bei grün über die Fahrbahn. Von uns aus rechts warten bereits zwei Radler auf dem Radweg an der Haltelinie, vor ihrer Ampel.
Fährt uns doch so ein ***** von rechts wirklich mitten vor die Füße und nicht ganz bei der Sache in gemächlichem Tempo bis an die Bordsteinkante.
Ein anderer Radler im Querverkehr kam nicht. Aber seine Ampel hat er auch nicht mehr gesehen.

Dieses Verhalten sieht man oft, aber diesmal wäre ich beinahe explodiert.
Und das sind dann auch noch oft die die rumschleichen, so ist der auch gefahren, und dann kommt man an denen nicht mehr vorbei.
Brauchen ja schließlich noch die gesamte Radwegbreite.

Edit: Tee? Ach das warme Wasser mit Geschmack.
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Beitrag von Entenfang »

TramPolin @ 26 Sep 2016, 15:38 hat geschrieben:Ich rege mich so was von auf. Wie sind da eure Erfahrungen?
Es bringt nichts. Im Straßenverkehr werden dir immer wieder Ärgernisse begegnen und leider auch viele Verkehrsteilnehmer, die einen schrecklichen bis gefährlichen Fahrstil haben und sich auch noch im Recht fühlen.
Oder um meinen Fahrlehrer zu zitieren: Wenn jemand hupt, heißt das noch lange nicht, dass du was falsch machst.
Also: Cool bleiben. :)
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Beitrag von Didy »

Das Fahrrad wird 200 Jahre alt
http://www.sueddeutsche.de/wissen/technikg...ollen-1.3244921

Dazu gibt es seit Freitag eine Ausstellung in Mannheim: "2 Räder - 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades." Technoseum Mannheim. Bis 25. Juni 2017. http://www.technoseum.de
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Beitrag von Entenfang »

Wer Lust hat, eine kleine Umfrage zum Winterdienst, inbesondere im Hinblick auf Fuß- und Radverkehr, zu machen, kann ja mal hier schauen.
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Beitrag von Lobedan »

Danke, erstmal den massiven Übergebrauch von Salz bei drei Krümeln Schnee eingebracht. Dieser Tage vermisse ich wirklich die klammen Kassen der Ostkommunen, die Salz nur bei akutem Bedarf einsetzen und sich sonst mit Sand behalfen, was in der Regel vollkommen ausreicht. Auch mit Blick auf die Umwelt. :ph34r:
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Beitrag von Entenfang »

Also in Dresden jedenfalls ist der Winterdienst eine totale Katastrophe. Radwege werden hier überhaupt nicht geräumt. :angry:
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Beitrag von AK1 »

In München werden alle gleich behandelt, der Winterdienst ist allgemein ne Katastrophe.
TAL
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Beitrag von TAL »

AK1 @ 10 Jan 2017, 21:51 hat geschrieben: In München werden alle gleich behandelt, der Winterdienst ist allgemein ne Katastrophe.
Die Pausenzeiten halten die Bediensteten des Baureferates - Abt. Strassenreinigung jedenfalls ein. :ph34r:

Mit Vorliebe noch aufm Radweg <_<
Für die Wiedereinführung der Bandansagen (inkl. Gong) am Münchner Hauptbahnhof!
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Beitrag von AK1 »

Noch eine Umfrage für Interessierte zum Winterdienst in München: www.adfc-muenchen.de/winterdienst
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Beitrag von Entenfang »

Antwort von dort
Jogi @ 28 Feb 2017, 11:01 hat geschrieben:Noch ein Schild :o
Ich finde diese Herangehensweise eigentlich völlig richtig, einfach um auch das Bewusstsein der Autofahrer zu schaffen, dass Radfahrer völlig legal auf der Straße fahren dürfen. Im Übrigen hat man die Schilder in München nach einiger Zeit wieder abgebaut, z.B. am Regerplatz.
Da sind wir auch wieder bei den "autogerechten" Strukturen, durch dessen Vorzug sich Fuß- und Radverkehr hinten anstellen müssen. Mit dem Ergebnis, dass Radler bei gänzlich StVO-konformer Nutzung nicht zügig vorwärtskommen
2 klassische Beispiele aus dem autogerechten Neuperlach:
Sehr beliebt sind die Fußgängerbrücken, um den MIV nicht zu behindern. Abgesehen davon, dass im weitläufigen und breiten Fußwegnetz das Radfahren größtenteils eigentlich nicht erlaubt ist, sind die Steigungen an diesen Brücken schon ziemlich krass. Entweder sind die Brücken jedoch nur über Treppen zugänglich, oder so gebaut, dass man nur in Schritttempo fahren kann oder durch künstliche Umlaufsperren verbarrikadiert.

Die zweite autogerechte Straßengestaltung ist aus der Luft ebenfalls wunderbar zu erkennen. Die Radwege werden an den Kreuzungen nach rechts verschwenkt, um zumindest einem Rechtsabbieger das Passieren des nichtmotorisierten Verkehrs zu ermöglichen, ohne den fließenden Verkehr zu behindern. Infolgedessen muss man mit dem Fahrrad teilweise abbremsen (ungeeignet insbesondere für Pedelecs!), um nicht aus der Kurve zu fliegen. Außerdem werden so natürlich Rechtsabbiegeunfälle massiv begünstigt, weil die Autofahrer denken, man würde als Radfahrer rechts abbiegen. In Kombination mit Parkstreifen und Grünstreifen wird der Rechtsabbiegeunfall geradezu provoziert - zumal die Beleuchtung abends auf dem Fußweg quasi nicht existent ist, weil die Bäume die in Straßenmitte angebrachten Laternen vollständig verschatten.

Kopenhagen ist in der Tat ein sehr positives Beispiel, wie man Radverkehrsanlagen großzügig dimensioniert. Dort ist das Radfahren tatsächlich nochmal ein völlig anderes Erlebnis als hierzulande... Sowas würde man dort wohl als schlechten Witz betrachten - und das ist ein benutzungspflichtiger Radweg!

Dieser "W wie Wissen"-Beitrag von 2014 bietet immerhin die populären Ansätze (eigene Hervorh.):
Bezüglich der zunehmenden Agressivität im Straßenverkehr muss ich als häufiger Radfahrer und ÖV-Nutzer, aber so gut wie nie MIV-Nutzer festhalten, dass ich das eigentlich nicht so bestätigen kann. Als Radfahrer erlebe ich zwar recht häufig, dass Fußgänger ohne zu Schauen über den Radweg laufen. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle stammeln sie aber nach einer beherzten Bremsung meinerseits ein "Entschuldigung" hinterher. Auch Autofahrer erlebe ich eigentlich eher selten als aggressiv, an Rechts-vor-Links-Kreuzungen überlässt man mir auch gerne mal die Vorfahrt. Natürlich kommt es auch immer mal wieder zu gefährlichen Situationen, aber ich fange dann auch nicht an, rumzupöbeln. Ich habe doch ein bisschen das Gefühl, dass manche auf diese Weise auch Druck ablassen wollen und sich mal so richtig aufregen wollen. Dazu sind andere Verkehrsteilnehmer natürlich perfekt geeignet - und man selbst macht natürlich nieeeeeee irgendwelche Fehler.
Ich finde es aber eigentlich nicht wirklich schwierig, selbst im dichten Feierabendverkehr zügig mit dem Fahrrad durch München zu fahren, ohne dabei 1000 Ordnungswidrigkeiten zu begehen und mich ständig aufzuregen.

Letztlich finde ich §1 der StVO immer noch den wichtigsten - von allen Verkehrsteilnehmern angewendet, würde so manche gefährliche Situation gar nicht entstehen lassen.
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Beitrag von Jogi »

Entenfang @ 1 Mar 2017, 00:18 hat geschrieben:Ich finde diese Herangehensweise eigentlich völlig richtig, einfach um auch das Bewusstsein der Autofahrer zu schaffen, dass Radfahrer völlig legal auf der Straße fahren dürfen. Im Übrigen hat man die Schilder in München nach einiger Zeit wieder abgebaut, z.B. am Regerplatz.
Ideal wäre natürlich, dass das Wissen und die Akzeptanz bei den Autofahrern vorhanden ist, dass Radler gleichberechtigt auf der Straße fahren dürfen. Da sind diese Schilder in meinen Augen eher kontraproduktiv – ein bisschen nach dem „W wie Wissen“-Erfahrungsbericht, ach, jetzt dürfen die Schleicher mich auch hier noch ausbremsen.
Andererseits, um überhaupt auf eine neue Situation (aufgehobener Radweg, damit im StVO-Sinne auch Benutzungspflicht der Straße für Radler) aufmerksam zu machen, können die Schilder natürlich hilfreich sein. Sofern sie wahrgenommen werden.
Entenfang @ 1 Mar 2017, 00:18 hat geschrieben:2 klassische Beispiele aus dem autogerechten Neuperlach:
Sehr beliebt sind die Fußgängerbrücken [...] oder so gebaut, dass man nur in Schritttempo fahren kann oder durch künstliche Umlaufsperren verbarrikadiert.
Konkret zu dem zweiten Beispiel, Quiddestraße: Sehe ich das richtig, dass Fußgänger für eine Luftlinienentfernung von gut 30 Metern (jeweiliger Rampenanfang auf beiden Straßenseiten) ca. 150 Meter über die Überführung laufen müssen? Das entspräche ja in etwa dem Fußweg über die Ampel an der Kreuzung Quidde-/Plettstraße...

Angenehmes Radfahren – und zu Fuß gehen, noch eine lange Zeit nicht wirklich Alternative zum MIV – ist in der beispielhaften Umgebung nicht wirklich drin. Insoweit ein wirklich gutes, einfaches Beispiel dafür, wie vorhandene Strukturen die Wahl des Verkehrsmittels beeinflussen über den Grad der Attraktivität: Um über die Brücke zu radeln oder zu laufen, braucht es gute Gründe, die dazu motivieren, über die Barrieren (fünf Mal mehr Weglänge als eigentlich nötig) zu kommen. Folge, die Aktivitäten werden auf der einen Straßenseite konzentriert oder mit dem Auto gleich umfahren, denn damit kommt man ja gut weg...
Entenfang @ 1 Mar 2017, 00:18 hat geschrieben:Außerdem werden so natürlich Rechtsabbiegeunfälle massiv begünstigt, weil die Autofahrer denken, man würde als Radfahrer rechts abbiegen. In Kombination mit Parkstreifen und Grünstreifen wird der Rechtsabbiegeunfall geradezu provoziert - zumal die Beleuchtung abends auf dem Fußweg quasi nicht existent ist, weil die Bäume die in Straßenmitte angebrachten Laternen vollständig verschatten.
Rechtsabbiegende Kfz(-Spuren) und unmittelbar dazu parallel vorhandene Radwege sind sowieso ein eigenes, heikles Thema für sich, Stichwort Toter Winkel.
Die Beleuchtung spiegelt auch wieder die Bevorzugung des Kfz-Verkehrs wider. Die Fahrbahn wird komplett ausgeleuchtet, während nicht motorisierte Teilnehmer buchstäblich im Dunkeln gelassen werden. Sicherheitsgefühl? Einladung zum Gehen? Wer braucht denn so was...

Zum Thema Fußverkehr resp. „Gehen in unseren Städten“ seien auf Vorlesungsfolien der TU Wien (großes PDF mit vielen Bildern) hingewiesen. Da geht’s zwar auch stark um das Thema Gestaltung öffentlicher Räume, aber auch für den Verkehr lassen sich Anregungen draus ziehen. In dem Kontext seien auch zwei Statements zitiert (Formatierungen entfernt):
[Folie 27:]Die Qualität der Außenräume als Bewegungsräume entscheidet über die Wahl der Verkehrs-Modal im Alltag und des Freizeitverhaltens[.]
Womit wir, wenn auch stark isoliert betrachtet, bei deinem ersten Beispiel Quidde-/Plettstraße wären: Fußgängerverkehr von der [Fahrschule] auf die andere Seite wird’s dort weniger geben als es möglich wäre, weil klar benachteiligt gegenüber dem MIV.
[Folie 151:]Menschen verändern ihr Verhalten nicht, weil wir ihnen SAGEN es so zu tun, sondern wenn ihr Umfeld sie dazu einlädt!
Entenfang @ 1 Mar 2017, 00:18 hat geschrieben:Sowas würde man dort wohl als schlechten Witz betrachten - und das ist ein benutzungspflichtiger Radweg!
Das sind die „typisch deutschen“, nachträglich rangepfriemelten Radwege zwischen Parkstreifen und Gehweg.
Sehr schön daran, in meinen Augen: Zum einen der Parkscheinautomat vor Nummer 11a, der genau an den Radweg anschließt – da macht das Vorbeiradeln zwischen ihm und geparkten, höheren Fahrzeugen (wie der Transporter) doch richtig Spaß. Zum anderen, wenn auch „nur“ temporär, die Einrichtung der Baustelle, für die natürlich alles auf dem Radweg abgestellt wird (Klohäuschen, Absperrungen samt Stützen). Die sich zusammen mit dem Stromkasten ergebene Engstelle direkt vor der Einfahrt dürfen sich dann Fußgänger Radler schön teilen...

Das sind, wieder in meinen Augen, diese Kleinigkeiten, die einem das Radfahren verleiden. Behinderungen durch Bauarbeiten sind unvermeidlich. Gefühlt werden diese überwiegend auf die schwachen Schultern verteilt, will heißen, notwendige Materialien werden auf Rad- und/oder Fußwegen abgestellt, während der Autoverkehr nahezu ungehindert vorbeifließen kann.
Entenfang @ 1 Mar 2017, 00:18 hat geschrieben:Bezüglich der zunehmenden Agressivität im Straßenverkehr muss ich als häufiger Radfahrer und ÖV-Nutzer, aber so gut wie nie MIV-Nutzer festhalten, dass ich das eigentlich nicht so bestätigen kann.
Ich wollte eigentlich nicht auf zunehmende Aggression im Straßenverkehr hinweisen, sondern die verschiedenen Sichtweisen der Verkehrsteilnehmer auf entstehende Konflikte einigermaßen fundiert ausführen – gut, in dem ARD-Beitrag war der Fokus vielleicht wirklich zu stark auf dem „Streetfighter“... :-/ Speziell das von Dir erwähnte Beispiel für den „starken“ Autofahrer (eigener, abgeschlossener Raum erschwert Kommunikation, relativ höhere Sicherheit durch eigenen Blechmantel, eine Art „Gewohnheitsrecht“ durch die jahrelange Vielfahrererfahrung und vorhandenen „autogerechten“ Umfelder), der durch den „schwachen“, vermeintlich langsamen Radfahrer ausgebremst wird, fand ich in dem Kontext recht passend. Selbstkritik zum zweiten, ich hätte einen Schritt weiter denken und dazu schreiben sollen, dass sich diese Sichtweise wohl auf dem Rückzug befindet:
Zu sehr ist der Stellenwert des Radfahrens als alltägliches Verkehrsmittel positiv angestiegen, bei Planungen werden die Belange mehr berücksichtigt und sie werden auch konkret gefördert (wenn auch in verbesserungswürdiger Qualität, aber immerhin).

Deine Erfahrungen kann ich im Wesentlichen bestätigen, wirklich aggressiv ist mir, wenn ich auf dem Rad unterwegs bin, gegenüber eigentlich noch kein Autofahrer und auch die Kommunikation und gegenseitige Rücksichtnahme klappt in der Regel. Ein paar Orgelpfeifen gibt’s in jeder Gruppe, egal ob mit zwei oder vier Rädern unterm Hintern ;)
Wobei, bedrängender Autofahrer vs. bedrängt werdender Radler (schneiden, ausbremsen, womöglich sogar rammen - „sonst lernt der's ja nie“) ist halt schon eine Schublade, die mit umgekehrter Rollenverteilung nicht möglich ist...
Entenfang @ 1 Mar 2017, 00:18 hat geschrieben:Letztlich finde ich §1 der StVO immer noch den wichtigsten - von allen Verkehrsteilnehmern angewendet, würde so manche gefährliche Situation gar nicht entstehen lassen.
Meine Rede :D
Paragraf 1 plus noch die Vorfahrtsregeln (Polizist vor Ampel vor Schild vor RvL), damit ließe sich die VO wunderbarst entschlacken :D :D
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich könnt mich grad wieder aufregen.
Mit dem Auto* rechts abbiegen, kam aus der Straße ein Schüler mit einem nicht für den Straßenverkehr geeigneten Fahrrad, fährt nach Links über die Straße. Wohin dann weiter, weiß ich nicht. Den hätte es fast erwischt.

*) Ich bin dieses Jahr selbst schon rund 300 Kilometer durch diese Stadt geradelt, aber sowas. Maximal wenn wirklich keiner da ist, weil das macht man einfach nicht, oder Schieben.

Gestern aber auch im Bus, Odeonsplatz in die Brienner Straße, Radler. Ein Mitfahrer ließ gleich einen bösen Kommentar los. An der Stelle gibt´s aber gar keinen Radweg. und die Ampel war eh rot, von daher keinerlei Zeitverlust.
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Beitrag von Entenfang »

Jogi @ 1 Mar 2017, 11:50 hat geschrieben:Konkret zu dem zweiten Beispiel, Quiddestraße: Sehe ich das richtig, dass Fußgänger für eine Luftlinienentfernung von gut 30 Metern (jeweiliger Rampenanfang auf beiden Straßenseiten) ca. 150 Meter über die Überführung laufen müssen?
Jein. Wenn man direkt am Straßenrand steht und genau zum Straßenrand auf der anderen Seite will, ist das richtig. Man müsste auch nur über eine Leitplanke klettern, wenn man direkt rüberläuft. :rolleyes:
Sowohl an der nördlichen als auch an der südlichen "Spitzkehre" gibt es auch eine Fußgängertreppe. Ob das nun wirklich bequem ist, sei mal dahingestellt.
Die Beleuchtung spiegelt auch wieder die Bevorzugung des Kfz-Verkehrs wider. Die Fahrbahn wird komplett ausgeleuchtet, während nicht motorisierte Teilnehmer buchstäblich im Dunkeln gelassen werden. Sicherheitsgefühl? Einladung zum Gehen? Wer braucht denn so was...
Wobei ich hier nicht mal unbedingt eine Absicht der damaligen Verkehrsplaner unterstellen will, ganz im Gegensatz zum restlichen Straßenentwurf. Wie das halt so ist, anfangs sind die Bäume noch ganz klein und machen keinerlei Probleme. Wenn man dann 30 Jahre wartet, ist alles zugewuchert und dunkel. Vielleicht kommt das ja dem einen oder anderen Gartenbesitzer bekannt vor... <_<
Allerdings muss man auch hier der Stadt zugute halten, dass sie reagiert haben. Hier war es abends auf dem Fußweg wirklich stockfinster - man hat kaum zwei Meter weit gesehen. Vor etwa einem Jahr wurden zusätzliche Lampen an den bestehenden Masten nachgerüstet, die auf etwa 3 Meter Höhe auf die Fußwegseite angebracht wurden. Jetzt ist der Bereich einwandfrei ausgeleuchtet.

Zum Thema Fußverkehr resp. „Gehen in unseren Städten“ seien auf Vorlesungsfolien der TU Wien (großes PDF mit vielen Bildern) hingewiesen.
Da sind wirklich einige schöne Beispiele dabei. Wenn ich mir den Vorher-Nachher-Vergleich des Times Square (Folie 120f.) anschaue und das gedanklich auf den Stachus anwende... *Träum*
Das sind die „typisch deutschen“, nachträglich rangepfriemelten Radwege zwischen Parkstreifen und Gehweg.
Wobei man auch hier sagen muss, dass natürlich die Blockade nicht akzeptabel ist, die Radwegbenutzungspflicht in diesem Fall aber aufgehoben ist. Insbesondere den Fall Schnee musste ich dieses Winter sehr häufig in Dresden anwenden, weil dort die Radwege grundsätzlich nicht geräumt werden. Die Hupquote war sogar erstaunlich gering - vermutlich ist angesichts der Schneehaufen auf dem Radweg aber jedem Autofahrer klar geworden, dass ich dort unmöglich fahren kann.
Gefühlt werden diese überwiegend auf die schwachen Schultern verteilt, will heißen, notwendige Materialien werden auf Rad- und/oder Fußwegen abgestellt, während der Autoverkehr nahezu ungehindert vorbeifließen kann.
Auch hier ein klares Jein. Ich kenne Beispiele für beide Seiten. Hier wurde während Bauarbeiten auf dem Fuß- und Radweg der rechte Fahrstreifen durch aufgeklebte gelbe Markierungen zeitweise zum Radfahrstreifen, inzwischen gibt es einen breiten Radfahrstreifen durchgehend bis zur Grillparzerstr., dafür wurde abschnittsweise von 2 auf 1 Fahrstreifen reduziert.
Hier wurde die rechts zu sehende Häuserzeile komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, da mussten sich über ein Jahr lang auf einem ziemlich langen Abschnitt Fußgänger und Radfahrer einen benutzungspflichtigen gemeinsamen Rad- und Fußweg teilen, der vielleicht einen Meter breit war. Aber auch der MIV musste abschnittsweise mit nur einem Fahrstreifen und 30 km/h vorlieb nehmen.
Hier wurde das Gebäude mit der Bürocenter Witte-Werbung eingerüstet und das Rad frei-Schild durchgestrichen.
Zu sehr ist der Stellenwert des Radfahrens als alltägliches Verkehrsmittel positiv angestiegen, bei Planungen werden die Belange mehr berücksichtigt und sie werden auch konkret gefördert (wenn auch in verbesserungswürdiger Qualität, aber immerhin).
Auch hier gibt es sowohl positive als auch negative Beispiele. In München sind in den letzten Jahren doch still und heimlich ziemlich viele Radfahrstreifen auf "Kosten" des MIV entstanden - immer wieder musste ich überrascht feststellen, dass etwas ummarkiert wurde.
Gut gemeint, aber schlecht umgesetzt finde ich allerdings diesen Radfahrstreifen. Man hat die Wahl, so nah an den parkenden Autos vorbeizufahren, dass man die unachtsam geöffnete Tür plötzlich vor dem Lenker hat, oder so weit links zu fahren, dass die fahrenden LKW am Lenker vorbeischrammen.

Sicherlich gibt es auch einige "Leuchtturmprojekte", die seit Ewigkeiten nicht vorankommen. In München ist natürlich die Rosenheimer Str. ein wunderbares Beispiel, noch extremer ist allerdings die Königsbrücker Str. in Dresden. Die befindet sich noch immer exakt im Zustand von Streetview 2008. Der Straßenbelag - eine Katastrophe. Die La-Tafeln werden auch gelegentlich mit geringeren Zahlen erneuert, welche aber in der HVZ ohnehin unerheblich sind, weil die Tram im Stau steht, als Radfahrer kann man zwischen löchrigem Kopfsteinpflaster auf der Fahrbahn und einem holprigen Fußweg - Rad frei mit nicht abgesenkten Bordsteinkanten wählen.
Das erste B-Planverfahren zur Sanierung wurde 1994 (!) begonnen, später dann durch ein Planfeststellungsverfahren ersetzt. Passiert ist bis heute nichts, Ende nicht in Sicht.

Fazit: Es ist längst nicht alles bestens für den nichtmotorisierten Verkehr, aber es tut sich was.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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