[M] MVV strebt neues Tarifsystem an
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In den 70ern hat man mit dem Bruchteil der heutigen Fahrgastzahlen geplant. Da trug der Stenz, der was auf sich hielt, auch noch Mantel und Hut vom Herrenausstatter, wenn er aus dem Haus ging. Wir leben nicht mehr in den 70ern. Und ist es etwa soviel bequemer, wenn sich die vorhandenen Fahrgäste in den durch die vis-à-vis Bestuhlung minimierten Steh-Raum im Gang quetschen müssen oder steigt nicht in Wahrheit der Fahrkomfort für die übergroße Mehrheit, die so oder so stehen müssen, weil es nicht mehr ganz so gequetscht zugeht? Du tust gerade so, als wären wir noch in den 70ern und jeder bekommt in der U-Bahn München einen Sitzplatz und ich will den Leuten das wegnehmen und alle stehen lassen.
Ich höre einerseits Klagen, wie überlastet alles ist und dann Bedenken gegen praktikable und greifbare Möglichkeiten deutlich mehr Fahrgäste in vorhandene Fahrzeuge zu bringen. Das passt nicht zusammen Leute! Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass in Reinform!
Ich höre einerseits Klagen, wie überlastet alles ist und dann Bedenken gegen praktikable und greifbare Möglichkeiten deutlich mehr Fahrgäste in vorhandene Fahrzeuge zu bringen. Das passt nicht zusammen Leute! Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass in Reinform!
Also bei der Kapazitätendiskussion halt ich mich raus - aber dass jegliche Tarifevolution schon in Richtung "Einfachheit" gehen muss, ist ein korrekter Ansatz. Es muss nicht einmal unbedingt billiger werden, aber ein Produkt das 47 Sonderbedingungen hat und nur unter bestimmten Bedingungen nutzbar ist, verkauft sich einfach schwieriger, gerade dann wenn es "Masse" als Zielgruppe hat.
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Schau Dir einfach mal die amerikanischen Quellen hierzu an.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 15:28 hat geschrieben: Aus den 60ern sind - stand jetzt - noch insgesamt 1.600 Wägen im alltäglichen Einsatz unter New York, die wurden eben seitdem (teils mehrfach) überholt. Sie machen ca. den halben Fuhrpark, der im täglichen Einsatz ist, aus.
Von 6400 Wägen sind in New York noch 1100 jünger als Baujahr 1983, also Entsprechung der Baureihe A - das sind 17% Anteil.
Davon stammen nur noch 270 aus den Baujahren vor 1971.
In München hingegen haben wir einen Anteil von rund einem Drittel von Fahrzeugen des Typs A.
München hat den effektivsten Nahverkehr in Europa, KEINE Stadt gibt pro Einwohner weniger aus für den Nahverkehr als München.
Ausgegeben wird hier fast gar nichts mehr.
Dafür finanziert die Stadt New York rund 50% des Betriebs der MTA aus Steuergeldern.
Und in Wien übrigens gehen über 300 Mio. pro Jahr an Betriebskostenzuschuss pro Jahr an die Wiener Linien - für die Betriebskosten, nicht den Linienbau. Dafür könnte man hier gleich 3 km U-Bahn pro Jahr bauen. oder 2 km U-Bahn bauen und 5 km Tram und noch 50 Mio. für Angebotsverbesserungen ausgeben, mit denen jeder Wunsch aus dem Forum hier locker übererfüllt werden könnte.
Aber hierzulande (sprich: LHM) fallen ja sogar schon die Nahverkehrsfreunde in Ohnmacht, die Grünen sowieso, wenn man mal das Angebot um 20 Mio. Euro ausweiten würde oder 100 Mio. pro Jahr für den U-Bahn-Ausbau investiert.
Ein Wahnsinn, der hier in München grassiert. Vermute, die Stadtwerke tun uns allen was ins Trinkwasser, das wir das so mitmachen...
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@TravellerMunich
Deine Zahlen kenne ich nicht, darum kann ich dazu nix sagen. Jedoch rennst du mit deiner eigentlichen Kritik bei mir offene Türen ein. Der gemeine Deutsche denkt halt, weil wir soviel Geld ausgeben für Alimentierung von Langzeitarbeitslosen, Kranken, Behinderten, Asylbewerbern, Rentnern, Studenten... und allem, was sich schon irgendwie gut und richtig anhört, was aber sekundäre Aufgabe sein sollte, wenn die primären Aufgaben wie öffentliche Sicherheit und Infrastruktur abgedeckt sind, darum würden wir einen "starken Vater Staat" haben.
Tatsächlich ist es aber so, dass unser Vater Staat sich so dabei verausgabt Gutzis zu verteilen, dass von seinem Einkommen für seine eigentlichen Kernaufgaben nichts mehr übrig ist. Bei uns hat die Alimentierung von Interessengruppen die erste haushälterische Priorität und alles andere muss sich um die Budgetreste balgen. Und so haben wir die international wirklich ziemlich einmalige Situation, dass wir eine hohe Steuerquote haben, Rekordstaatseinnahmen haben und "trotzdem" unsere Infrastruktur im OECD Vergleich bei den Schlußlichtern angesiedelt ist und - in der Tat - selbst die Amerikaner in ihren Metropolen inzwischen mehr ausgeben um ihren ÖPNV zu unterstützen (bei uns sagt man dann gleich "subventionieren", mit dem entsprechenden Subtext der kolportierten Geldverschwendung, monatlich Gelder durch die Behörden des Sozialstaates an Privathaushalte überweisen zu lassen ist aber über jede Geldverschwendungsdiskussion stets erhaben und man ist fast schon ein Monster, wenn man mal kritisch anmerkt, ob jede Alimentation für ein menschenwürdiges Existenzminimum in Art und Höhe unverzichtbar ist und ggf. der Bürger auch eine Eigenverantwortung hat, bevor er Ansprüche an die Gemeinschaft stellt, aber ich sag besser nichts mehr dazu...).
Nur, das werden wir auf lokaler Ebene nicht ändern können. Dazu braucht es beim Land und v. a. im Bund einen Politik- und Generationenwechsel, weg vom Schwerpunkt auf Konsum (über Alimentation des Sozialstaats an Mio. Bürger) hin zu Investition (in Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen wie zB ÖPNV). Aber so sicher wie Mutti mit all ihrer widersprüchlichen Politik im Sattel sitzt, so sehr wie Vertreter von SPD und Grünen die exakt selbe Politik vertreten, auch deren Nachwuchsriegen, sieht es nicht nach einem grundlegenden Politikwandel in nächster Zeit aus. Zumal man mit diesen Gutizs an Interessengruppen wunderbar "Wahlen kaufen" kann, vgl. zB das jüngste "Rente mit 63"-Gutzi an die starke Interessengruppe der Baby-Boomer Generation, daraus werden treue Groko Wähler auf Jahre. Alleine mit den Milliarden, die das kostet, könntest du den ÖPNV bundesweit mit einem Sonderprogramm eine Evolutionsstufe weiter bringen. Aber hätte, könnte, würde,...
Also müssen wir aus diesen für München unabänderlichen Rahmenbedingungen das Maximum herausholen. München wird dem Vernehmen nach schon die neue U-Bahn nach Pasing aus eigenen Kräften stemmen, ich denke, für mehr, ohne Unterstützung von Land und Bund, ist substantiell einfach kein Spielraum in München. Selbst wenn man nicht in ausländische Windkraftanlagen investiert. Also sollte man aus vorhandenen Mitteln das Maximum herausquetschen und auch versuchen, über möglichst simple und flache Tarife die Nachfrage der Fahrgäste anzukurbeln, um Mehreinnahmen zu erzielen und die Infrastruktur auch jenseits der Rush Hour auszulasten. Das muss der Maßstab für einen "modernen MVV Tarif" sein.
Deine Zahlen kenne ich nicht, darum kann ich dazu nix sagen. Jedoch rennst du mit deiner eigentlichen Kritik bei mir offene Türen ein. Der gemeine Deutsche denkt halt, weil wir soviel Geld ausgeben für Alimentierung von Langzeitarbeitslosen, Kranken, Behinderten, Asylbewerbern, Rentnern, Studenten... und allem, was sich schon irgendwie gut und richtig anhört, was aber sekundäre Aufgabe sein sollte, wenn die primären Aufgaben wie öffentliche Sicherheit und Infrastruktur abgedeckt sind, darum würden wir einen "starken Vater Staat" haben.
Tatsächlich ist es aber so, dass unser Vater Staat sich so dabei verausgabt Gutzis zu verteilen, dass von seinem Einkommen für seine eigentlichen Kernaufgaben nichts mehr übrig ist. Bei uns hat die Alimentierung von Interessengruppen die erste haushälterische Priorität und alles andere muss sich um die Budgetreste balgen. Und so haben wir die international wirklich ziemlich einmalige Situation, dass wir eine hohe Steuerquote haben, Rekordstaatseinnahmen haben und "trotzdem" unsere Infrastruktur im OECD Vergleich bei den Schlußlichtern angesiedelt ist und - in der Tat - selbst die Amerikaner in ihren Metropolen inzwischen mehr ausgeben um ihren ÖPNV zu unterstützen (bei uns sagt man dann gleich "subventionieren", mit dem entsprechenden Subtext der kolportierten Geldverschwendung, monatlich Gelder durch die Behörden des Sozialstaates an Privathaushalte überweisen zu lassen ist aber über jede Geldverschwendungsdiskussion stets erhaben und man ist fast schon ein Monster, wenn man mal kritisch anmerkt, ob jede Alimentation für ein menschenwürdiges Existenzminimum in Art und Höhe unverzichtbar ist und ggf. der Bürger auch eine Eigenverantwortung hat, bevor er Ansprüche an die Gemeinschaft stellt, aber ich sag besser nichts mehr dazu...).
Nur, das werden wir auf lokaler Ebene nicht ändern können. Dazu braucht es beim Land und v. a. im Bund einen Politik- und Generationenwechsel, weg vom Schwerpunkt auf Konsum (über Alimentation des Sozialstaats an Mio. Bürger) hin zu Investition (in Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen wie zB ÖPNV). Aber so sicher wie Mutti mit all ihrer widersprüchlichen Politik im Sattel sitzt, so sehr wie Vertreter von SPD und Grünen die exakt selbe Politik vertreten, auch deren Nachwuchsriegen, sieht es nicht nach einem grundlegenden Politikwandel in nächster Zeit aus. Zumal man mit diesen Gutizs an Interessengruppen wunderbar "Wahlen kaufen" kann, vgl. zB das jüngste "Rente mit 63"-Gutzi an die starke Interessengruppe der Baby-Boomer Generation, daraus werden treue Groko Wähler auf Jahre. Alleine mit den Milliarden, die das kostet, könntest du den ÖPNV bundesweit mit einem Sonderprogramm eine Evolutionsstufe weiter bringen. Aber hätte, könnte, würde,...
Also müssen wir aus diesen für München unabänderlichen Rahmenbedingungen das Maximum herausholen. München wird dem Vernehmen nach schon die neue U-Bahn nach Pasing aus eigenen Kräften stemmen, ich denke, für mehr, ohne Unterstützung von Land und Bund, ist substantiell einfach kein Spielraum in München. Selbst wenn man nicht in ausländische Windkraftanlagen investiert. Also sollte man aus vorhandenen Mitteln das Maximum herausquetschen und auch versuchen, über möglichst simple und flache Tarife die Nachfrage der Fahrgäste anzukurbeln, um Mehreinnahmen zu erzielen und die Infrastruktur auch jenseits der Rush Hour auszulasten. Das muss der Maßstab für einen "modernen MVV Tarif" sein.
Sorry Zorngiebel, aber ich finde es ziemlich erbärmlich, wie du auf Biegen und Brechen versuchst, die Fahrzeugauslastung immer weiter nach oben zu schrauben. Du übersiehst dabei aber vollkommen, das da irgendwann mal Schluss ist. Man wird um einen Ausbau der Infrastruktur schlicht nicht herum kommen, auch wenn dir als MVG-Mitarbeiter das schlicht nicht passt.
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Der Kämmerer hat letztes Jahr über 500 Mio. an die Stadtwerke überwiesen, zur Stärkung des Eigenkapitals, damit man neue Kredite für den Windkraftausbau aufnehmen kann. Davon über 200 Mio., um den Stadtwerken Bürogebäude abzukaufen. Die Stadtwerke haben inzwischen über 2 Mrd. Schulden aufgenommen, für den Aufkauf norwegischer Gasfelder und Finanzierung ausländischer Windkraftanlagen. Und noch viel mehr aus eigenen Gewinnen dort investiert.
Zusätzlich hat der Kämmerer über 200 Mio. in den Ankauf von Finanzprodukten gesteckt (sprich: man weiß nicht mehr, wohin mit dem Geld) und dann noch weiter Schulden getilgt und die Rücklagen weiter wachsen lassen.
Wenn sich einer der Herren Journalisten von der Qualitätspresse mal die Berichte des Kämmerers genau ansehen würde, käme er dem auch auf die Schliche. Aber das will man hier gerade nicht wissen.
Wien und Österreich sind auch nicht weniger sozial als München - und Berlin mit seinen 25% Sozialhilfeempfängern bestimmt auch nicht, beide Städte geben aber pro Jahr über 300 Mio. für den Nahverkehr aus. Aus städtischen Geldern.
Zusätzlich hat der Kämmerer über 200 Mio. in den Ankauf von Finanzprodukten gesteckt (sprich: man weiß nicht mehr, wohin mit dem Geld) und dann noch weiter Schulden getilgt und die Rücklagen weiter wachsen lassen.
Wenn sich einer der Herren Journalisten von der Qualitätspresse mal die Berichte des Kämmerers genau ansehen würde, käme er dem auch auf die Schliche. Aber das will man hier gerade nicht wissen.
Wien und Österreich sind auch nicht weniger sozial als München - und Berlin mit seinen 25% Sozialhilfeempfängern bestimmt auch nicht, beide Städte geben aber pro Jahr über 300 Mio. für den Nahverkehr aus. Aus städtischen Geldern.
Beides! ist für München notwendig. Klar gibt es Stellen, wo dringend Ausbauten besser heute als morgen erforderlich sind, um überhaupt noch funktionsgerecht anzubieten, aber es ist genauso richtig, dass z.B. bei der Tram zwischen "R2 solo im Takt 10" und "45 m (oder gar 75 m) - Zug im Takt 5" noch Luft nach oben vorhanden ist.Lazarus @ 12 Mar 2016, 16:47 hat geschrieben: Sorry Zorngiebel, aber ich finde es ziemlich erbärmlich, wie du auf Biegen und Brechen versuchst, die Fahrzeugauslastung immer weiter nach oben zu schrauben. Du übersiehst dabei aber vollkommen, das da irgendwann mal Schluss ist. Man wird um einen Ausbau der Infrastruktur schlicht nicht herum kommen, auch wenn dir als MVG-Mitarbeiter das schlicht nicht passt.
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Wenns denn wenigstens nur die Abstellung von A und B wäre. Fährt man am Betriebshof vorbei sieht man doch einige Kandidaten die ihre Drehgestelle schon seit Jahren scheinbar nicht mehr über die Stellwerksgrenze BN/KG geschoben haben. Natürlich ist die Abstellung von funktionsfähigen Fahrzeugen in Anbetracht eines potentiellen Nachfolgers eine sau doofe Idee solange der außer Designpreisen noch nix gerissen hat.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 15:43 hat geschrieben:Also räumst du ein, dass man die Infrastruktur eben nicht maximal auslastet (nicht durchgehend Langzüge, kein durchgehender Verkehr bis hin zu Endstationen - klingt für mich nach nicht ausgelasteter Infrastruktur!)? Und, dass die Abstellung der Typ A/B Fahrzeuge somit ein Fehler war?spock5407 @ 12 Mar 2016, 14:42 hat geschrieben:
Mit welchen Zügen willst Du durchgehend die Endstationen anfahren, wenn heute schon nicht genug Einheiten da sind um durchgehend Langzüge zu haben?
Aber:
Nur weil jetzt nicht jede U-Bahn zwischen Westendstraße und Laimer Platz verkehrt - welches Potential ergibt sich daraus für die überlastete Münchner Innenstadt (gleiche Frage für Fröttmaning - Garching, da fährt man auch noch nicht das maximal mögliche)
(Die U7 verschweige ich jetzt einfach mal sehr gekonnt)
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Es greift alles ineinander. In der Innenstadt wird die zweite Stammstrecke eine spürbare Entlastung bringen, wenn dadurch der Regionalverkehr aufgrund der schnelleren Durchfahrt auf die neue Stamm wechselt und die alte Stamm, die im Innenstadtbereich ja eine de facto UBahn ist, stärker städtischen ÖPNV aufnehmen wird als bisher.
Dazu der Ausbau nach Pasing.
Diese beiden Bausteine können die UBahn im Zentrum spürbar entlasten. Umgekehrt muss dringend Verkehr im Randbereich von der Straße auf die UBahn und ÖPNV funktioniert halt so, dass die Nachfrage dem Angebot folgt und nicht umgekehrt.
Nerds wie wir sind da nicht repräsentativ aber wenn ich mein Spezi mit UBahn vor der Tür frag warum er lieber das Auto nimmt dann sagt er, das ist ihm zu blöd mit den Zügen die teils zu ihm durchfahren und teils nicht da nimmt er gleich das Auto. Das kann man blöd finden aber damit ist er nicht alleine.
So wie sich Verkehr mehr verteilten lassen würde, wenn der Takt in der UBahn außerhalb der HVZ dichter wäre. Niemand wartet gern ewig auf die nächste Bahn oder schielt dauernd nach der Uhr, also erledigt man Fahrten selbst wenn man nicht muss bevorzugt wenn der Takt dichter ist, weil dann die Organisation der Fahrt einfacher ist. Das hat eine große Studie unter Fahrgästen der Metro Paris schon in den 90ern ergeben. Und auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Weiterhin kann das Netz selbst im Zehtrum noch dichter befahren werden. So kommt es, dass die Metro Paris diese Megacity mit gerade mal doppelt so großen UBahnnetz als das von München bedient, da gibt es noch viel größere Pendler und Touriströme. Die Metro Paris hat fast 1,6 Milliarden Fahrgäste im Jahr die UBahn München bei halber Netzgröße nur 390 Mio. Da geht noch was bei der Auslastung.
Dazu der Ausbau nach Pasing.
Diese beiden Bausteine können die UBahn im Zentrum spürbar entlasten. Umgekehrt muss dringend Verkehr im Randbereich von der Straße auf die UBahn und ÖPNV funktioniert halt so, dass die Nachfrage dem Angebot folgt und nicht umgekehrt.
Nerds wie wir sind da nicht repräsentativ aber wenn ich mein Spezi mit UBahn vor der Tür frag warum er lieber das Auto nimmt dann sagt er, das ist ihm zu blöd mit den Zügen die teils zu ihm durchfahren und teils nicht da nimmt er gleich das Auto. Das kann man blöd finden aber damit ist er nicht alleine.
So wie sich Verkehr mehr verteilten lassen würde, wenn der Takt in der UBahn außerhalb der HVZ dichter wäre. Niemand wartet gern ewig auf die nächste Bahn oder schielt dauernd nach der Uhr, also erledigt man Fahrten selbst wenn man nicht muss bevorzugt wenn der Takt dichter ist, weil dann die Organisation der Fahrt einfacher ist. Das hat eine große Studie unter Fahrgästen der Metro Paris schon in den 90ern ergeben. Und auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Weiterhin kann das Netz selbst im Zehtrum noch dichter befahren werden. So kommt es, dass die Metro Paris diese Megacity mit gerade mal doppelt so großen UBahnnetz als das von München bedient, da gibt es noch viel größere Pendler und Touriströme. Die Metro Paris hat fast 1,6 Milliarden Fahrgäste im Jahr die UBahn München bei halber Netzgröße nur 390 Mio. Da geht noch was bei der Auslastung.
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Nun, nehmen wir die U6, bei der man sich einfach mal am Goetheplatz hinstellen braucht:ropix @ 12 Mar 2016, 18:53 hat geschrieben: Nur weil jetzt nicht jede U-Bahn zwischen Westendstraße und Laimer Platz verkehrt - welches Potential ergibt sich daraus für die überlastete Münchner Innenstadt (gleiche Frage für Fröttmaning - Garching, da fährt man auch noch nicht das maximal mögliche)
Es gibt zwar morgens in der HVZ einen Takt 5, aber eben nur alle 10 Minuten nach Garching, da "nachfragegerecht".
Die Folge: Die Züge nach Garching sind brechend voll mit all denen, die nach Garching wollen.
Diese Ungleichverteilung wird noch dadurch unterstützt, dass auf der südlichen Zuglaufstrecke alle Buslinien ihre Fahrgäste genau abgestimmt in die eine U-Bahn nach Garching entladen. Der Höhepunkt ist dann am Harras erreich, wo dank Rendez-Vous-System gleich 4 Buslinien ihre Fahrgäste auf einen Schlag auf die U6-Fahrt nach Garching entladen. Ein ähnliches Schauspiel kann man in Neuperlach bei der U5 erleben. Und an anderen Stellen im Netz.
Auch die U3 von/nach Moosach ist - Überraschung, Überraschung - stets besonders voll, während die Entlastungszüge ab Olympiazentrum noch Luft haben.
Daher nutzt man die vorhandene Infrastruktur eben nicht optimal
Auch die U2 wird beispielsweise ab Trudering oder Giesing stets bei den gleichen Fahrten mit den Bussen im Takt 10 gefüllt, so dass auch hier eine Unwucht eintritt.
Vielleicht wäre dies doch ein erster Schritt, statt nur auf die U9 zu warten? Auch wenns trivial ist...
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Das Paris aber auch 700.000 Einwohner mehr hat als München, bei deutlich kleinerer Stadtfläche, verschweigst du. Dadurch ändert sich das Bild deutlich.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 19:00 hat geschrieben: Das ist alles andere als trivial, sondern ein Hauptgrund warum man in Paris 4x so viele Fahrgäste mit der Metro transportiert, obwohl das Netz nur 2x so groß ist wie das der UBahn München. Schau dir Takte und Linien in Paris an, da nutzt man die Infrastruktur einfach maximal.
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Was hat das damit zu tun, dass bei halber Auslastung hier in München alle schreien das Netz sei überlastet? Es ging hier keine Sekunde darum das Dorf München mit Paris gleichzusetzenLazarus @ 12 Mar 2016, 19:16 hat geschrieben: Das Paris aber auch 700.000 Einwohner mehr hat als München, bei deutlich kleinerer Stadtfläche, verschweigst du. Dadurch ändert sich das Bild deutlich.

Es geht darum, dass man an Paris und Wien und anderswo sieht, dass ein Netz pro Kilometer weitaus mehr Verkehr bewältigen könnte. München hat auch volles Lichtraumprofil, sodass man geräumige Wagen einsetzen kann, was will man mehr. Die UBahn München ist für eine Stadt dieser Größe sehr gut ausgebaut. Das Geschrei, das Netz sei zu klein, ist einfach Quatsch. 5 min Takt in der HVZ, nur alle 10 min bis zur Endhaltestelle durch - lächerlich.
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Gerade eben auf der starken Strecke U3/U6 eben nicht.Lazarus @ 12 Mar 2016, 20:26 hat geschrieben: Wie kommst du auf den Unfug? Der 5-Min-Takt auf den meisten Linien geht in der HVZ bis zur Endhaltestelle. Solltest mal die Fahrpläne genau lesen lernen.
Zudem ist dank dem Takt 10 außerhalb der HVZ auch der Busverkehr auf den Takt 10 festgelegt und bedient dann in der HVZ immer nur die gleichen Bahnen (siehe Harras).
Was ist der Unterschied zwischen normaler Logik und Münchner Logik:
Ein normaler Planer würde sagen: Oh, die Bahnsteige sind in der HVZ am Sendlinger Tor und am Hbf so voll und die Fahrgastwechselzeiten dauern so lange, da muss man den Takt verdichten, um die Fahrgäste schneller weg zu schaufeln und die Bahnen weniger überlastet zu haben, was auch die Aufenthaltszeiten reduziert.
Der Münchner Planer sagt: Oh die Bahnsteige sind so voll, da dürfen wir auf keinen Fall verdichten, denn sonst werden die Bahnsteige ja noch voller und die Züge brauchen noch länger...
Der normale Planer sagt: Lass uns die U3 nach Moosach und Garching im Takt 5 fahren, dann verteilen sich die Fahrgastmengen besser und die Bahnen sind nicht mehr megavoll, nur noch übervoll.
Der Münchner Planer sagt: Wieso, zwischen Moosacher Sankt-Martins-Platz und Moosach sind in der früh sogar noch Sitzplätze frei, da braucht man doch nicht verdichten, wir fahren nachfragegerecht einfach im Takt 10. Wenn es im Zentrum eng wird, da haben wir doch eh die U9, die in 20 Jahren da entsteht. Vorher machen wir nichts.
Dafür fehlen sehr wohl die Strecken, weil man schlicht nicht bis zur jeder Endhaltestelle einen 2-Min-Takt fahren kann. Weil das geben die Strecken im Zentrum schlicht nicht her. Weil dann müsste man da einen 60-Sec-Takt fahren.....Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 19:35 hat geschrieben: Die Metro Paris fährt in der HVZ im 2 bis 3 min. Takt. Das ist der entscheidende Punkt.
Dafür fehlen in München die Fahrzeuge. Aber nicht die Strecken. Und der Fahrzeugmangel ist hausgemacht.
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Das Wien aber auch doppelt soviele Einwohner hat wie München, sollte man halt auch sagen. Weil dann ändert sich das Bild gewaltig.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 19:40 hat geschrieben: Oder wieder Wien:
Ebenso bis zu 2 min Taktdichte in der HVZ und selbst nach 20:30 noch alle 7-8 min
Daher kleineres Netz, dennoch mehr Fahrgäste. München fährt schlicht zu dünne Takte.
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Und warum sollte das nicht gehen? Anderswo gehts auch. Es ist im bisherigen Betriebskonzept nicht vorgesehen, das wird nach der Devise das haben wir schon immer so gemacht da könnte ja jeder kommen als unumstößlich hingenommen. In München müssen viele Gewohnheiten und Verkrustungen im ÖPNV aufgebrochen werden. Nicht nur im Tarifsystem.Lazarus @ 12 Mar 2016, 19:38 hat geschrieben: Weil dann müsste man da einen 60-Sec-Takt fahren.....
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Was bist du denn immer auf die Einwohner fixiert? Es geht die ganze Zeit nur darum die oft geäußerte Behauptung, das Netz der UBahn München könne nicht mehr Verkehr verkraften, zu widerlegen.Lazarus @ 12 Mar 2016, 19:42 hat geschrieben:Das Wien aber auch doppelt soviele Einwohner hat wie München, sollte man halt auch sagen. Weil dann ändert sich das Bild gewaltig.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 19:40 hat geschrieben: Oder wieder Wien:
Ebenso bis zu 2 min Taktdichte in der HVZ und selbst nach 20:30 noch alle 7-8 min
Daher kleineres Netz, dennoch mehr Fahrgäste. München fährt schlicht zu dünne Takte.
Stell dich am besten morgens werktags am Marienplatz mal an die U-Bahn-Station. Dann hast du deine Antwort. Weil die Fahrgastwechselzeiten dafür schlicht viel zu lange dauern.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 19:43 hat geschrieben: Und warum sollte das nicht gehen? Anderswo gehts auch. Es ist im bisherigen Betriebskonzept nicht vorgesehen, das wird nach der Devise das haben wir schon immer so gemacht da könnte ja jeder kommen als unumstößlich hingenommen. In München müssen viele Gewohnheiten und Verkrustungen im ÖPNV aufgebrochen werden. Nicht nur im Tarifsystem.
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Wieder Paris: Bahnsteigtüren mit Bodenmarkierungen damit man sich optimal positionieren kann, Bahnsteigpersonal, Zwangsschließung der Türen = rascher Fahrgastwechsel.
Es gibt für jedes Problem Lösungen. Dazu müssen wir hier aber auch Lösungen diskutieren und nicht immer nur überlegen "warum" etwas nicht funktioniert. Das führt nirgendwo hin.
Es gibt für jedes Problem Lösungen. Dazu müssen wir hier aber auch Lösungen diskutieren und nicht immer nur überlegen "warum" etwas nicht funktioniert. Das führt nirgendwo hin.
Bahnsteigtüren setzen aber auch gleiche Türabstände vorraus, die man aber beim A/B hat, aber nicht beim C. Das bedeutet, man müsste dafür ALLE A und B Wagen ausnahmslos abstellen. Woher willst du das viele Geld nehmen, um das zu bezahlen? Wir reden hier locker über einen einstelligen Mrd-Betrag.....Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 19:54 hat geschrieben: Wieder Paris: Bahnsteigtüren, Bahnsteigpersonal, Zwangsschließung der Türen = rascher Fahrgastwechsel.
Es gibt für jedes Problem Lösungen. Dazu müssen wir hier aber auch Lösungen diskutieren und nicht immer nur überlegen "warum" etwas nicht funktioniert. Das führt nirgendwo hin.
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Türen machen den Wechsel schneller und volle Bahnsteige sicherer, das gilt schon als allgemein anerkannt meine ich.ropix @ 12 Mar 2016, 20:03 hat geschrieben: Bahnsteigtüren beschleunigen den Vorgang nicht. Personal am Marienplatz das wie in Frankreich hinlangen darf wäre die Lösung.
Und ja. Gegen solches Personal hätte ich bei uns rein gar nichts. Ist ja nichts persönliches wenn sich einer doof anstellt und ihm beherzt geholfen wird. Von Wagenstopfern wie in Asien ist das noch weit entfernt.
Bahnsteigtüren sind in München nicht machbar. Auch wenn du es nicht einsehen willst. Das wars jetzt auch mit dir. Die Diskussion dreht sich im Kreis. Sinnlos.Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 20:03 hat geschrieben: Es gibt auch hier schon Lösungen im Feld, die üblichste ist schlicht die jeweiligen Linien nur mit einem Fahrzeugtypen zu befahren worauf die jeweiligen Türen ausgelegt sind. Die Türen selbst sind relativ günstig.
Weitere Probleme?
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