Grundsatzdiskussion Fernbus
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Immerhin bequemer als die heutige Bahnverbindung mit langen Aufenhalten und zigmal Umsteigen, und dann sind es großteils nur Nahverkehrszüge.TramBahnFreak @ 21 Jan 2016, 13:49 hat geschrieben: Ja. Schön unbequem. :ph34r:
Das der Bus da keine Dauerlösung ist ist klar, es wird Zeit für die Rail Baltica und dann durchgängige Nachtzüge Berlin-Tallinn.
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Ja, von Berlin nach Tallin schon. Auch nach Riga sicherlich. Sicher auch nach Vilnius. Und bestimmt auch von Warschau aus. Meinetwegen, obwohl die Frage nach klimaverträglichem Reisen von den Lobpreisern der Fliegerei immer viel zu leicht ignoriert wird. Doch ein Blick auf die Landkarte zeigt uns: da ist noch viel Platz zwischen all diesen Fixpunkten, und auf diesem Platz leben sogar Menschen. Da Bedarfshalte bei Flugzeugen noch weitestgehend unbekannt sind, wird es wohl wieder die altmodische, aber höchst sinnvolle Eisenbahn brauchen, um die Flächenerschließung zu schaffen.Bayernlover @ 21 Jan 2016, 15:49 hat geschrieben: Man kann von Berlin innerhalb von wenigen Stunden für 150-200€ hin und zurück fliegen. Das sind Entfernungen, dafür braucht es keine Bahn.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Das sind eher "Wachstumsschmerzen" als ein grundsätzliches Problem. Denn derzeit können die Fernbusunternehmen gar nicht soviele Busse auf die Straße schicken, wie von Fahrgästen gebucht werden. Es mangelt akut an Busfahrern. Deshalb hat auch das Austesten (oder Überschreiten) von maximalen Lenkzeiten nicht unbedingt was mit den Kosten zu tun, sondern damit, dass man dann zB vielfach Fahrerwechsel durchführen/zweiten Fahrer mitnehmen müsste und wenn es Fahrermangel am Arbeitsmarkt gibt, dann kann man auch mit noch soviel Geld keine herzaubern.
Der Arbeitsmarkt wird aber sicherlich auf die erhöhte Nachfrage nach Fahrern reagieren und das wird sich entsprechend einpendeln. Es bleibt dabei, dass statistisch die Benutzung eines Fernbus zB noch wesentlich sicherer ist, als PKW zu fahren. Und ich habe noch niemand kennengelernt, der aus grundsätzlichen Sicherheitsbedenken das eigene Auto abgeschafft hat.
Der Arbeitsmarkt wird aber sicherlich auf die erhöhte Nachfrage nach Fahrern reagieren und das wird sich entsprechend einpendeln. Es bleibt dabei, dass statistisch die Benutzung eines Fernbus zB noch wesentlich sicherer ist, als PKW zu fahren. Und ich habe noch niemand kennengelernt, der aus grundsätzlichen Sicherheitsbedenken das eigene Auto abgeschafft hat.
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Bedenke, die Alternative zum Flieger ist öfter als man denkt eben nicht die Bahn, sondern der PKW. Und gegenüber dem PKW ist das Flugzeug auch auf Kurzstrecke immer noch ökologischer (sicherer ohnehin). Es kommt ja auch nicht nur auf die Luftlinie an. Es gibt zB zahlreiche Feeder-Flüge zwischen Stuttgart und München. Geographisch eine lächerliche Distanz für das Flugzeug. Mit der Bahn bist du von Terminal zu Terminal aber trotzdem ca. 4 Stunden unterwegs (inkl. 2x Umsteigen und ICE Passage dazwischen). Und billiger ist sie auch nicht, wenn du nicht mit Vorlauf einen Sparpreis buchst oder eine Bahncard hast (alles wieder zusätzlicher Orga-Aufwand).146225 @ 21 Jan 2016, 18:36 hat geschrieben: Ja, von Berlin nach Tallin schon. Auch nach Riga sicherlich. Sicher auch nach Vilnius. Und bestimmt auch von Warschau aus. Meinetwegen, obwohl die Frage nach klimaverträglichem Reisen von den Lobpreisern der Fliegerei immer viel zu leicht ignoriert wird. Doch ein Blick auf die Landkarte zeigt uns: da ist noch viel Platz zwischen all diesen Fixpunkten, und auf diesem Platz leben sogar Menschen. Da Bedarfshalte bei Flugzeugen noch weitestgehend unbekannt sind, wird es wohl wieder die altmodische, aber höchst sinnvolle Eisenbahn brauchen, um die Flächenerschließung zu schaffen.
D. h. die Konkurrenz ist hier nicht der Flieger sondern der Fernbus. Der ist nämlich hier auch ca. 4 Stunden unterwegs. Aber auch ohne Bahncard usw. bedeutend billiger (plus Sitzplatzgarantie).
Der Fernverkehr ist auch zwischen Destinationen ersten Ranges - siehe die lausige Anbindung des riesigen Flughafen Münchens - in Deutschland oft erschreckend schlecht aufgestellt. Ein gefundenes Fressen für den Fernbus. Der Fernbus füllt Lücken, die die Bahn gelassen (oder gerißen) hat.
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Äh, wieso hat es nicht "unbedingt etwas mit Kosten zu tun", wenn man keinen zweiten Fahrer mitschicken möchte? Wenn man zu wenig Fahrer hat, um eine Leistung zuverlässig und unter Einhaltung der Vorschriften zu erbringen, dann hat man es bleiben zu lassen, anstatt mit dem Leben tausender Reisender zu spielen.Zorngiebel @ 24 Mar 2016, 11:15 hat geschrieben: Das sind eher "Wachstumsschmerzen" als ein grundsätzliches Problem. Denn derzeit können die Fernbusunternehmen gar nicht soviele Busse auf die Straße schicken, wie von Fahrgästen gebucht werden. Es mangelt akut an Busfahrern. Deshalb hat auch das Austesten (oder Überschreiten) von maximalen Lenkzeiten nicht unbedingt was mit den Kosten zu tun, sondern damit, dass man dann zB vielfach Fahrerwechsel durchführen/zweiten Fahrer mitnehmen müsste und wenn es Fahrermangel am Arbeitsmarkt gibt, dann kann man auch mit noch soviel Geld keine herzaubern.
Der Arbeitsmarkt wird aber sicherlich auf die erhöhte Nachfrage nach Fahrern reagieren und das wird sich entsprechend einpendeln. Es bleibt dabei, dass statistisch die Benutzung eines Fernbus zB noch wesentlich sicherer ist, als PKW zu fahren. Und ich habe noch niemand kennengelernt, der aus grundsätzlichen Sicherheitsbedenken das eigene Auto abgeschafft hat.
Der Arbeitsmarkt wird dann ein höheres Angebot an Busfahrern bereitstellen, wenn die Löhne steigen. Nur weil mehr Busfahrer benötigt werden, kommen die Personen, die dafür in Frage kommen, nicht aus irgendwelchen Ecken gekrochen. Wenn aber, weil sich in dem Geschäft halt heute schon kein Geld verdienen lässt, die Unternehmen nicht bereit sind, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, bleibt der Mangel dauerhaft bestehen. Daher kann ich nur empfehlen, den Unternehmen, die negativ auffallen, die maximal zulässige Strafe aufzuerlegen. Das Ärgerliche ist, dass sich die Reisebüros (die Vermittler der Fahrten), wie z.B. Flixbus, versuchen da heraus zu halten, weil die auch kein Interesse an steigenden Preisen haben.
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Und genau dann könnte man als F*ckbus oder sonstwer auch jetzt schon an mehr Fahrer kommen (dann mangelts halt ggf. bei anderen - aber das ist ja erstmal egal).autolos @ 24 Mar 2016, 11:36 hat geschrieben: Der Arbeitsmarkt wird dann ein höheres Angebot an Busfahrern bereitstellen, wenn die Löhne steigen.
Die Busunternehmer können gar keine teureren Fahrer einstellen, weil die Margen offenbar dermaßen schlecht mit ihren Kampfpreisen sind, das man mutmaße ich eher auf seltene Strafen ("die wern uns schon nicht erwischen") setzt.
Und höhere Produktionskosten können sie kaum über Preise durchdrücken, weil sie dann z.B. im Verhältnis der Bahn uninteressant für viele werden.
Das ganze FB-Geschäftsmodell dürfte nur mit "billig billig billig" und entsprechenden Arbeitsbedingungen funktionieren. Ausnahme sind ggf. Relationen, die mit x-mal Umsteigen und höheren Reisezeiten mit der Bahn abdeckbar sind.
Und höhere Produktionskosten können sie kaum über Preise durchdrücken, weil sie dann z.B. im Verhältnis der Bahn uninteressant für viele werden.
Das ganze FB-Geschäftsmodell dürfte nur mit "billig billig billig" und entsprechenden Arbeitsbedingungen funktionieren. Ausnahme sind ggf. Relationen, die mit x-mal Umsteigen und höheren Reisezeiten mit der Bahn abdeckbar sind.
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Es reicht ja, wenn es eine der wenigen Ausnahmen ist, in der ein übermüdeter Busfahrer auf die Gegenfahrbahn fährt (wie es letztes Wochenende womöglich in Spanien passiert ist).MVG-Wauwi @ 24 Mar 2016, 14:07 hat geschrieben: Wie auch immer, bei meinen bisherigen Fernbusfahrten wurde ich bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht mit offensichtlich gestresstem, einfach nur unfreundlichem oder gar übermüdeten Personal konfrontiert. Am ehesten fällt da noch der selbst ernannte Premium-Anbieter ab.
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SBB zur Konkurrenz zwischen Fernbussen und Bahn auf der Strecke München-Zürich: Nachrichtensendung 10 vor 10 vom 18.3.2016: http://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/10...aa-f3894c04d3cf
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Da hat er Recht, in Deutschland wurde bezogen auf den Fernverkehr viel abgebaut, wenn man sich anschaut, was es vor 30 Jahren mal alles als Direktverbindung gab. Besonders der Wegfall der (Möglichkeit von) Kurswagen fällt auf. Man kann zwar heute zwei gleichwertige Zugteile recht gut flügeln, aber nur mit artreinen, großen Triebwageneinheiten. Kleinere Volumen von der Größe eines Fernbusses kann man heute oft nicht mehr wegflügeln und auch an andere Züge nicht mehr dranhängen. Auch weil kaum noch auf einem Bahnhof eine Rangierlok steht oder es Reisezugwagen mit eigenem Rangierantrieb nicht gibt. Man nehme den FD 703 "Bodensee" Dortmund - Konstanz von 1984, der hatte Kurswagen dabei nach Basel, Seebrugg und Lindau. Oder der FD 783 "Alpenland" Hamburg - Oberstdorf mit Kurswagen nach Friedrichshafen, Mittenwald, Bad Wörishofen, Füssen, Pfronten-Steinach und Lindau, also insgesamt 7 Zugteile!ralf.wiedenmann @ 24 Mar 2016, 19:25 hat geschrieben:SBB zur Konkurrenz zwischen Fernbussen und Bahn auf der Strecke München-Zürich: Nachrichtensendung 10 vor 10 vom 18.3.2016: http://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/10...aa-f3894c04d3cf
So ein Produkt fehlt der Bahn heute definitiv: Günstige Züge, die längere Strecken vielleicht nur ein, zwei Mal am Tag und nicht in Bestzeit bedienen, aber umsteigefreie Direktverbindungen auch von und zwischen kleineren Städten und in der Fläche anbieten. Ganz abgesehen davon, dass auf der zugebauten Infrastruktur heute kaum Platz zum Rangieren wäre, aber das geht fast nur mit lokbespannten Zügen oder 7-fach-Traktion 650. :ph34r: Die Züge, die die Kurswagen im Vor-/Nachlauf mitnehmen sollen, sind heute auch kaum mit was anderem als Artgenossen kuppelbar. Früher hing der Bm aus dem FD dann einfach (!) am 515, 627 oder 628. Problem? Nö. Da konnte man auch mal kurzfristig Kurswagen anbieten.
Heute ist einfach alles ein Problem geworden bei der Eisenbahn und wenn wieder was verbessert werden soll, dann vielleicht so um 2030 rum.
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Manchmal schreibst du Sachen, wo ich dir applaudieren konnte, dann aber wieder Dinge, bei denen man sich fragt, ob der Wärter gerade frei hat. So auch hier. Wie anders soll man die Formulierung "Denn derzeit können die Fernbusunternehmen gar nicht soviele Busse auf die Straße schicken, wie von Fahrgästen gebucht werden" denn sonst verstehen?Cloakmaster @ 24 Mar 2016, 21:55 hat geschrieben: Und wo steht da etwa von "Überlastung"? Das ist eine reine Hinzudichtung deinerseits.
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Ja und? Sind die Strassen so überlastet, das keine weiteren Busse mehr darauf passen, ohne zusammen zu brechen??? Oder die Unternehmer pausenlos beschäftigt, das Werkstor vor und nach jedem Bus zu öffnen bzw schließen, dass sie viel zu kaputt sind, um das Tor noch öfter zu heben bzw. Senken? Werden die Fahrzeuge über das zulässige Gesamtgewicht hinaus mit Fahrgästen beladen?
Hier eine - wie auch immer geartete - "Überlastung" zu attestieren ist blühende Fantasie.
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