Fachwirt für den Bahnbetrieb bei der DB

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Steffen143
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Beitrag von Steffen143 »

Hallo,

ich bin momentan an dem Punkt angekommen, wo ich mir mal langsam überlegen muss, welchen Beruf / Studium ich später ausführen möchte. (Abitur schreibe ich nächstes Jahr.).
Nach längerem überlegen und nachdem die Ausbildung zum TF mit der mittleren Reife nichts wurde, bin ich zu dem Schluss gekommen, mich nochmals auf den von der Bahn bezeichneten "Dualen-Studiengang", dem sogenannten "Fachwirt für den Bahnbetrieb" (Mit vorheriger FdL - Ausbildung) zu bewerben.
Leider gibt es im Netz nur sehr spärliche Informationen über diesen Beruf / Dualen-Studiengang. Vielleicht kennt sich da jemand hier etwas genauer aus und kann mir da ein paar Fragen beantworten?

1. Ist das wirklich ein "Dualer-Studiengang"? -So wie ich das von diversen IHK-Seiten entnehmen kann, ist das doch wie eine Ausbildung mit zusätzlicher Fortbildung, oder?
2. Allgemein betrachtet: Kann man den Dualen-Studiengang empfehlen, oder sollte man mit dem Abitur in der Tasche, lieber "richtig" studieren gehen?
3. Auch wenn solche Fragen nie gut ankommen: Kann man die Entgeldgruppe in etwa grob einrahmen?

Mit freundlichen Grüßen,

Steffen
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Hallo Steffen,

ich kann dir da nicht direkt weiterhelfen, allerdings würde ich sagen dass der duale Studiengang deutliche Vorteile haben dürfte, denn damit machst du dich mit der Materie vertraut und wirst nicht zum Theoretiker.
Das Problem bei der Eisenbahn heute ist ja dass es zu viele Leute in den Führungen gibt die sich weder für Eisenbahn interessieren, noch eine Fachkenntnis davon haben.

Fachwirt für den Bahnbetrieb machen auch viele Eisenbahner nach der regulären Ausbildung weiter, meist auch dual.

Eine Frage, wieso ist es mit der Tf-Ausbildung nichts geworden? Das wird irgendwie nicht so recht ersichtlich, aber interessiert mich nebenbei.

Ansonsten viel Glück bei deinem weiteren Weg.
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Beitrag von JeDi »

Der Fachwirt ist aber kein Studium, sondern eine EiB-F-Ausbildung mit darauf aufbauender Weiterbildung. Das Gehalt hängt von der Stelle ab, die du dann bekommst. (So wars zumindest 2009, als das Thema für mich Anstand)
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 12 Apr 2016, 22:47 hat geschrieben: Der Fachwirt ist aber kein Studium, sondern eine EiB-F-Ausbildung mit darauf aufbauender Weiterbildung.
Es gibt aber auch ein Studium, soweit ich weiß, dual mit Fdl-Tätigkeit. Keine Ahnung wie das dann heißt, aber kann man sicher rausfinden bei Bedarf.
Den Fachwirt kann man sowohl mit EiB-F- als auch EiB-T-Ausbildung machen.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 12 Apr 2016, 22:51 hat geschrieben: Es gibt aber auch ein Studium, soweit ich weiß, dual mit Fdl-Tätigkeit. Keine Ahnung wie das dann heißt, aber kann man sicher rausfinden bei Bedarf.
WiIng Eisenbahnwesen...
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Nach längerem überlegen und nachdem die Ausbildung zum TF mit der mittleren Reife nichts wurde, bin ich zu dem Schluss gekommen, mich nochmals auf den von der Bahn bezeichneten "Dualen-Studiengang", dem sogenannten "Fachwirt für den Bahnbetrieb" (Mit vorheriger FdL - Ausbildung) zu bewerben.
Damit schränkst Du dich beruflich eher ein.
JeDi @ 12 Apr 2016, 22:53 hat geschrieben:WiIng Eisenbahnwesen...
Darauf folgenden kann er noch einen Master of Engineering, oder gegeben falls Master of Science, machen und eröffnet ihm die Möglichkeit zu promovieren.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Steffen143 @ 12 Apr 2016, 21:57 hat geschrieben: 2. Allgemein betrachtet: Kann man den Dualen-Studiengang empfehlen, oder sollte man mit dem Abitur in der Tasche, lieber "richtig" studieren gehen?
Das hängt sicher auch davon ab, was Deine Interessen so sind und was die Alternativen wären.

Mit dem Fachwirt legst Du Dich halt auf einen Bereich fest - mit dem Berufsbild kannst Du nur bei sehr wenigen Betrieben etwas anfangen, und die Möglichkeiten sind eingeschränkt. Mit einem allgemeineren Studium kannst Du leichter auch wo anders hinwechseln, falls Du feststellst, dass Dir die Bahn doch nicht so gut gefällt.

Oder plakativ gesagt: Mit einem Informatikstudium kannst Du Dich mal nebenbei zum Fdl umschulen lassen, mit einer Fachwirtausbildung kannst du nicht mal eben Informatiker werden.

Du solltest Dir also auch überlegen - was willst Du in 20 Jahren machen? Welche beruflichen Wege willst Du Dir offen halten, auch wenn Du sie vielleicht aktuell nicht gehen willst?

Damit will ich den Fachwirt nicht schlecht reden - für viele Leute ist das mit Sicherheit genau das richtige, und innerhalb der DB ermöglicht der Fachwirt ja auch viele Möglichkeiten für Veränderungen und Karriere. Aber man ist halt im wesentlichen auf DB (plus noch ein paar nichtbundeseigene Bahnen etc.) festgelegt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Steffen143
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Beitrag von Steffen143 »

Hallo,

vielen Dank, für die vielen Antworten.

@ DSG Speisewagen: Kurz und knapp: Ich habe damals eine Absage vom Wunschunternehmen bekommen. -Da ich damals auch ein sehr gutes Zeugnis hatte (Schnitt 2.0) habe ich das auch nicht mehr weiter verfolgt.
@ JeDi: Wenn das Ganze nur eine "Ausbildung" ist, warum betitelt die Bahn das dann als "Dualer Studiengang"? Ich habe das mal hier rausgesucht: bahn.de/karrierre
@ DSG Speisewagen: Ja, das ist folgender: link für mich aber etwas uninteressant, da dafür gute Mathekenntnisse Voraussetzungen sind und ich in Mathe bei dem ein oder anderen Thema so meine eigenen kleinen Probleme habe.
@ Boris Merath: Alternativ hatte ich mir im Herbst noch das "normale" Studium "Verkehrssystemmanegement" an der FH in Karlsruhe angeschaut. Aber ob das was für mich ist, weiß ich nicht.

Mit freundlichen Grüßen,

Steffen
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Steffen143 @ 13 Apr 2016, 09:45 hat geschrieben:
@ JeDi: Wenn das Ganze nur eine "Ausbildung" ist, warum betitelt die Bahn das dann als "Dualer Studiengang"? Ich habe das mal hier rausgesucht: bahn.de/karrierre
Vermutlich weil es keine Kategorie "Berufsausbildung für Abiturienten" gibt. Im Ausschreibungstext ist ja klar, um was es geht.

Letztlich kommt es auf dein Interessensgebiet und deine Veranlagung an. Der Fachwirt dürfte das praxisnächste und gleichzeitig stringenteste Ausbildungsangebot für Abiturienten im Verkehrsbereich sein. Ebenfalls einigermaßen praxisnah und durchgängig geplant wäre ein Fachhochschulstudium (gibts in zahlreiche Richtungen an zahlreichen Orten - Karlsruhe hast du ja schon gefunden, mir fallen außerdem Heilbronn, Erfurt, Salzgitter oder St. Pölten ein), und am meisten Freiheiten bietet dir ein volles Uni-Studium (z.B. in Braunschweig, Berlin oder Dresden). Dabei geht die Spanne von wirtschaftslastigen (z.B. Heilbronn) bis hin zu Ingenieurs-Technischlastigen (z.B. St. Pölten) Studiengängen, es sollte also eigentlich für jeden was dabei sein. Auch eine Ausbildung mit anschließenden Weiterbildungen, wie eben der Fachwirt, eröffnet dir natürlich viele Karrierechancen. Es kommt auf dich an ;-)

Gruß,
JeDi (aus eigenen Erfahrungen kann ich nur übers Studium berichten)
Steffen143
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Beitrag von Steffen143 »

Hallo alle zusammen,

ich habe mich nun dazu entschlossen, mich sowohl für den Fachwirt zu bewerben und mir zusätzlich die Studiengänge in Karlsruhe und Heilbronn weiter anzuschauen (Studientage usw.).
Mehr als eine Absage kann ich bei der Bewerbung ja nicht bekommen. Beziehungsweise, könnte ich mir dann wenn alles gut läuft, dass "Richtige" raussuchen.

Was mich jetzt nur noch interessieren würde: Kennt hier jemand die genaue Bezeichnung (Entgeltgruppe) der Fachwirte im Bahnbetrieb? Pauschal, werden sie bestimmt nicht bezahlt. - Die der Treibfahrzeugführer und der Fahrdienstleiter habe ich zumindest finden können aber über den Fachwirt gibt es im Internet allgemein sehr wenige Informationen.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Steffen143 @ 19 May 2016, 19:24 hat geschrieben: Was mich jetzt nur noch interessieren würde: Kennt hier jemand die genaue Bezeichnung (Entgeltgruppe) der Fachwirte im Bahnbetrieb? Pauschal, werden sie bestimmt nicht bezahlt.
Das kommt drauf an, was du mit der Ausbildung hinterher machst ;-)
Steffen143
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Beitrag von Steffen143 »

Soweit ich das durchblicken konnte, gibt es da diese 8 Bereiche, in die man dann tätig sein kann.
Die Entgeldtabelle der EVG, für Bahnbedienstete habe ich hier. Ich würde jetzt nur gern wissen, in welche Richtung (Entgeldgruppen) man sich da orientieren kann.

Weiß einer hier außerdem, wie es mit Schichtdienst aussieht? - FdL und TF, da ist das ja normal aber beim Fachwirt?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Steffen143 @ 20 May 2016, 11:02 hat geschrieben: Soweit ich das durchblicken konnte, gibt es da diese 8 Bereiche, in die man dann tätig sein kann.
Die Entgeldtabelle der EVG, für Bahnbedienstete habe ich hier. Ich würde jetzt nur gern wissen, in welche Richtung (Entgeldgruppen) man sich da orientieren kann.
Es kann ja auch sein dass du eine Tätigkeit hast mit AT-Bezahlung
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Beitrag von Steffen143 »

Wenn wir mal davon ausgehen, dass das Gehalt nach Tarif gezahlt wird?
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Beitrag von JeDi »

Dann ist vom Fahrdienstleiter bis zur (unteren) Plüschetage alles dabei. Wie gesagt: es kommt darauf an.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Es gibt auch viele Leute die Qualifikationen wie Fachwirt erworben haben, aber weiter Fdl machen, vielleicht weil ihnen das besser gefällt oder die Welt in Führungspositionen nicht so taugt, weil man sich da immer auch ein Stück weit selbst verraten muss. Möglichkeiten gibt es viele, aber grundsätzlich steht einem alles offen.
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