[M] Architektur und Stadtentwicklung

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Naja, wie viele Autos in München zugelassen sind, sagt ja noch nichts darüber aus wann und wie oft die bewegt werden und wo. Und sicherlich gibt's (mehr) Einpendler, andererseits sind in München zugelassene Autos natürlich auch außerhalb der Stadt unterwegs, teilweise sehen die die Stadt so gut wie gar nie, z.B. Firmenflotten, die am Firmensitz angemeldet sind. Die Zulassungszahlen würde ich jetzt nicht in einen Zusammenhang mit einer gefühlten (!) Verkehrsdichte setzen, das wäre nicht wirklich wissenschaftlich. Sofern man auch kein Gesamtbild hat, sondern nur ein paar Straßen als Ausschnitt, kann's auch einfach sein, dass eine Verkehrsverlagerung stattgefunden hat.

Und freilich müssen fremde Autokennzeichen nicht von Einpendlern kommen. Es gibt viele Firmenwagen, Studenten haben gerne auf die *irgendwo* wohnenden Eltern registrierte Autos, andere Leute haben ihre Autos am (günstigeren) Zweitwohnsitz oder auf außerhalb Münchgens liegende Firmen (z.B. den Betrieb der Eltern/Kinder/Partner) angemeldet, "Zuagroaste" können neuerdings eh ihr altes Kennzeichen behalten. Bei mir in der Straße hat glaub ich nichtmal die Hälfte der von den Anwohnern genutzten Fahrzeuge das ortsübliche Unterscheidungszeichen auf'm Kennzeichen. Das sollte in der Landeshauptstadt nicht anders sein, eher noch ausgeprägter.

Die Touristen in der Maximilianstraße machen den Braten sicher auch nicht fett.

Aber richtig ist natürlich, dass sich fehlender oder schlecht gemachter ÖPNV bis ganz weit ins Umland auf die Verkehrsdichte in München auswirkt. Ich sag's immer wieder: So wie's jeden Pendler interessiert, wie München seinen Nahverkehr organisiert, sollte München sich langsam auch mal dafür zu interessieren, wie's eigentlich in den unendlichen Weiten des Umlands aussieht! Dass der ÖPNV 15 km außerhalb der Stadt schon extrem dünn wird, ist oft ziemlich direkt auch ein Problem für München selbst. Da tut "ihr" immer so, als ging es in München keinen was an, ob irgendein unbedeutendes Kuhkaff einen Bus oder Bahnhof hat oder nicht. P+R ist ja nur die halbe Wahrheit, wen der ÖPNV 30, 40, 50, 60 oder mehr km weit draußen nicht unmittelbar einfangen kann, im Alltag vor Ort eh für alles ein Auto braucht und u.U. gar eine brettlbreite Autobahn in der Nähe hat, wird als Pendler oder gelegentlicher Besucher sehr warscheinlich Teil der Münchner Blechlawine werden. Ich find's ja direkt lustig, dass sich in München keiner dran stört, wie sich hier manche Gemeinden und Landkreise (selbst innerhalb des MVV) bei den ÖPNV-Ausgaben einen ziemlich schlanken Fuß machen dürfen und niemand z.B. verpflichtende Mindeststandards bei der ÖPNV-Bedienung oder sowas ins Spiel bringt. Von mir aus finanziert über eine Citymaut für alle Nichtmünchner.
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Beitrag von 146225 »

Das ist aber nun auch wirklich nicht nur allein in München so, dass das z.T. schlecht angebundene Umland die Verkehrsprobleme in der Stadt mit verursacht, und dass das aber nicht in genügendem Maße gesehen und berücksichtigt wird. Die Ignoranz der Städte ist dann auch fast überall gleich, was interessiert es denn was hinter der Stadtgrenze noch ist? Und kooperieren, vielleicht noch mit Bürgermeistern und Landräten mit falschen Parteibüchern? Am Ende vielleicht noch beitragen müssen, damit das oft genauso verschlafene (Nachbar-)Bundesland mehr und längere Züge bestellt? Höllehöllehölle!!

Da habt ihr die Antwort, warum Blechlawinen, Lärm, Dreck erschreckend alltäglich in Deutschlands Verdichtungsräumen sind und bleiben werden .
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Münchner Kindl @ 2 Jun 2016, 21:09 hat geschrieben: Aha, und wo genau?
Zum Beispiel auf der U1 zwischen Farmsen und Stephansplatz.
andreas
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Beitrag von andreas »

Lazarus @ 2 Jun 2016, 20:48 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 2 Jun 2016, 20:41 hat geschrieben: Das liegt doch daran dass zu wenig ausgebaut wird und der ÖPNV nicht mit der Stadt und dem Umland gewachsen ist. Das Problem liegt doch bei der straßenfixierten Verkehrspolitik. Auch in den Städten wird da immer noch zu wenig gemacht. In München ist es vielleicht nicht so schlimm wie in der verkehrspolitischen Analphabetenstadt Hamburg, aber gut ist es auch nicht. Es fehlen Tagenten und Querverbindungen, ausgebaute Achsen usw.


Ich weiss ja nicht, ob du schon mal in Hamburg mit dem ÖPNV unterwegs warst? Warscheinlich nicht, weil ansonsten würdest nich was von Analphabeten schreiben. Man hat zwar den Fehler begangen, die Tram abzuschaffen ja. Aber dafür hat die Hamburger U-Bahn teilweise Taktzeiten, von dennen München weitgehend nur träumen kann.
Eine Millionenstadt, bei der der Bus der größte Verkehrträger ist, kann kein Vorbild für irgendwas sein.
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 3 Jun 2016, 07:13 hat geschrieben: Eine Millionenstadt, bei der der Bus der größte Verkehrträger ist, kann kein Vorbild für irgendwas sein.
Der größte Verkehrsträger in quasi allen Millionenstädten ist das Auto. In Hamburg zwar mit deutlich größerem Abstand als in den 3 anderen deutschen Millionenstädten, bleibt aber dabei. In Berlin und München kommt danach dann übrigens der Fußverkehr.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

andreas @ 3 Jun 2016, 07:13 hat geschrieben: Eine Millionenstadt, bei der der Bus der größte Verkehrträger ist, kann kein Vorbild für irgendwas sein.
Bei Hamburg fällt mir auf, dass sie deutlich weniger schienengebundene Nahverkehrsmittel zu haben scheint als die anderen Millionenstädte in Deutschland (das U-Bahnnetz scheint nur unwesentlich länger zu sein als das Münchner Netz, obwohl Hamburg deutlich mehr Einwohner hat. Tja, und Tramlinien gibt es gar nicht, oder? Ok, es kommen noch einige öffentliche Fähren hinzu...
Wo ist das Problem?
VossBär
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Beitrag von VossBär »

Hamburg hat wegen der vielen Wasserstraßen eine komplett andere Struktur und auch eine flächenmäßig größere Ausdehnung. München dagegen hat "nur" die Isar und ein bisserl Englischen Garten. Ansonsten ist alles dicht gepackt und daher liegt die Stadt auf Rang 1 der dicht besiedelten Gemeinden Deutschlands (gefolgt vom 'schönen' Ottobrunn).

Aber es gibt z.B. auch zahlreiche Berufspendler, die Lüneburg als Wohnort wiederentdeckt haben und über die B4/A39 mit dem Auto oder dem Metronom in die große Stadt einfallen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Naja soviel mehr Einwohner sind es nun auch nicht. 1,77 Mio vs 1,52 Mio.
Hamburg ist dafür flächenmäßig deutlich größer als München (755vs 310 km^2). Eigentlich ist ja Bus was für kurze Distanzen also sollte Hamburg eigentlich ob seiner Fläche mehr Schienennetz haben. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Zieh mal Wasser- und hafenfläche ab, dann dürfte der Flächen Vorteil relativ stark schrumpfen.
143
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Beitrag von 143 »

Iarn @ 3 Jun 2016, 11:49 hat geschrieben: Hamburg ist dafür flächenmäßig deutlich größer als München (755vs 310 km^2). Eigentlich ist ja Bus was für kurze Distanzen also sollte Hamburg eigentlich ob seiner Fläche mehr Schienennetz haben. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Naja muß die Schlußfolgerung nicht anders rum sein? Hamburg aht eine weitaus geringere Einwohnerdichte. Im fußläufigen Umfeld von S-Bahn-Stationen (vielleicht so 1km Radius) wohnen also dementsprechend auch weitaus weniger potentielle S-Bahn-Nutzer. Man benötigte dann doch wieder jede Menge S-Bahn-Zubringer - sprich: Busse. Ob diese Kombination dann wieder so sinnvoll ist?
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

JeDi @ 3 Jun 2016, 07:36 hat geschrieben: Der größte Verkehrsträger in quasi allen Millionenstädten ist das Auto.
Und genau da sehe ich auch das Hauptproblem. Solange das eigene Auto trotz Dauerstau und trotz aller Kosten attraktiver ist als der öffentliche Nahverkehr, ist m.E. die ÖPNV-Politik einer Millionenstadt gnadenlos gescheitert. Dies trifft somit auch für München zu.
Es wird auch immer wieder von Medien die Aussage kolportiert, dass das eigene Auto für junge Leute nun weniger attraktiv sei und ein Umdenken weg vom eigenen Auto stattfinde. Ich beobachte ehrlich gesagt das genaue Gegenteil im Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis. Jeder junge Mensch in München und Umland, der es sich halbwegs leisten kann, hat ein eigenes Auto vor der Tür - Ehepaare nicht selten zwei. Die einzigen jungen Leute, die kein eigenes Auto haben, sind tatsächlich die, die kein Geld dafür haben und wo auch Mama und Papa nicht finanziell nachhelfen können. Ansonsten hat ein eigenes Auto einen verdammt hohen Stellenwert bei den 18- bis 40jährigen und wird prinzipiell als Selbstverständlichkeit angesehen. Von vielleicht 50 jungen Leuten die mir in meinem Umfeld recht spontan einfallen, bin ich der einzige der sein Auto ganz bewusst verkauft hat und nun dauerhaft autofrei lebt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Also ich habe kein Auto auch wenn ich ein Parkplatz besitze. Dafür liege ich relativ zentral...
würde ich allerdings nach draußen fahren wäre das ein Problem...
Mwin Bruder der bei BMW arbeitet hat auch kein Auto...
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Jean @ 3 Jun 2016, 13:48 hat geschrieben: Also ich habe kein Auto auch wenn ich ein Parkplatz besitze. Dafür liege ich relativ zentral...
Ist bei mir genauso. Ich habe kein Auto und wohne relativ zentral (bin allerdings nicht mehr der jüngeren Zielgruppe zugehörig. Andererseits sagt man doch auch den Älteren nah, sie würden viel Wert aufs Auto legen).
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Cloakmaster »

Mit den Autos ist es wie mit der Bildzeitung. Angeblich hat/kauft keiner eins, trotzdem fahren so soviele davon rum...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich hab zwei davon und eine Motorrad, und fahre aber fast nie damit :D
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 3 Jun 2016, 13:58 hat geschrieben: Angeblich hat/kauft keiner eins, trotzdem fahren so soviele davon rum...
Nun, ich habe nicht nur angeblich, sondern tatsächlich kein Auto. Noch nie eines besessen, weil ich nicht gern Auto fahre.

Ich vermute, dass die vielen Autos, die überall herumfahren, denjenigen Menschen gehören, die nicht von sich behaupten, kein Auto zu besitzen. Eine Aussage, dass angeblich keiner ein Auto hätte, habe ich auch noch nie gehört.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Cloakmaster »

Das war mehr so gener generell gemeint. Die einen sagen "die jüngeren kaufen keine Autos mehr" die anderen "die älteren kaufen keine Autos mehr"/ trotzdem gibt es noch massig Autoverkäufe...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Privatkäufe gibt es aber nicht mehr so viele...Das meiste sind wohl Firmenwagen...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jean @ 3 Jun 2016, 17:36 hat geschrieben: Privatkäufe gibt es aber nicht mehr so viele...Das meiste sind wohl Firmenwagen...
Unfug.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Lazarus @ 3 Jun 2016, 17:47 hat geschrieben: Unfug.
Heute besonders konstruktiv?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das ist er doch immer. Ich werde aber nicht meine Zeit verplempern um eine Statistik raus zu suchen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Cloakmaster @ 3 Jun 2016, 16:54 hat geschrieben:Das war mehr so gener generell gemeint. Die einen sagen "die jüngeren kaufen keine Autos mehr" die anderen "die älteren kaufen keine Autos mehr"/ trotzdem gibt es noch massig Autoverkäufe...
Beides ist richtig. Da liegt ein kleines Missverständnis vor. Die Hersteller meinen natürlich Neuwagen. In den 80ern wurden noch relativ viele Neuwagen bei der Zielgruppe U40 abgesetzt, vor allem kompakte, gut motorisierte Rennsemmeln wie der VW Golf GTI, Opel Manta oder Renault 5 GT waren speziell für jüngere Leute um die 30 konzipiert und hierzulande zumindest bei den männlichen Käufern recht beliebt. Heute nicht mehr. Heute ist der durchschnittliche Privatkäufer zumindest der deutschen Hersteller/Marken etwa 55 Jahre alt. Das heißt aber nicht, dass nur noch alte Leute Autos kaufen, es gibt heute eben einen großen Markt an guten Gebrauchten. In den 80ern war ein 10 Jahre altes Auto meistens schon ziemlich angerostet und blieb ständig liegen, denn der Wartungsaufwand von Bremsanlagen, Vergasern o.ä. und Ölwechselintervalle von in den 70ern teilweise noch 5.000 km ist nicht mit heute zu vergleichen. Dazu kommen heute eine große Zahl Firmenwagen zur privaten Nutzung, die haben die ihre Nutzer auch nicht selbst gekauft. Werden die Wagen nach meist nicht länger als zwei Jahren ausgetauscht, haben wir einen riesen Markt an Autos, die fast neu sind, meist professionell gewartet wurden, aber deutlich unter dem Neupreis liegen. Neben Firmenwagen auch sog. Tageszulassungen von Händlern, Vorführwagen, Werksdienstwagen (bei manchen Modellen sind bis zu 1/3 der gebauten Autos auf den Hersteller erstzugelassen), Leasingrückläufer, Mietwagen, Taxen o.ä. Welche Fahrschule oder Autovermietung kann es sich heute leisten 10 Jahre alte Autos anzubieten? Ergo: Fragt mal in der Bekanntschaft, wer sein Auto heute werksneu gekauft hat. ;)

Dennoch ist richtig, dass die Hersteller Probleme haben, ihre Autos an junge Leute abzusetzen. Das Auto ist weiterhin relativ wichtig, aber nicht das Eigentum daran. Als Statussysmbol dient es sicher heute auch noch, es ist so oder so eine nicht unerhebliche Anschaffung, aber es ist lange nicht mehr so wichtig wie z.B. in den 80ern. Als ich in der Schule war, war Galaxy in erster Linie ein Auto. Heute unterhalten sich alle über iPhone, Samsung, LTE, Bildschirmgrößen, Apps und Gedöns. Ganz wichtig am besten immer das allerneuste Gerät und immer am besten das teuerste. Da ist das Auto bei den Leuten unter 35 nicht mehr so im Focus wie früher, auch weil das Auto vor allem in den Städten eben doch nicht mehr als ganz politisch korrekt gilt. Ein weiterer Grund ist, dass ein Autokauf eine recht feste Bindung darstellt und ein stetiges Kümmern erfordert und das findet die "Generation Vielleicht", die gerne ganz unverbindlich alles "liked", "shared" und alles am liebsten ganz flexibel "on demand" hat ohne groß was tun zu müssen, aber mal sowas von uncool.

Übernachten denn irgendwo Leute vor der BMW-Welt, wenn der neue 3er präsentiert wird? :D Das gibt's höchstens, wenn die Amis ein um ein Tablet herumgebautes Elektroauto vorstellen, das realistisch in frühstens drei Jahren ausgeliefert wird. Das sind aber interessanterweise weniger die Auto-Nerds, sondern viel mehr die Digital-Nerds, denen die klassischen Autoeigenschaften eigentlich total schnurz sind. Hauptsache es kann mit der Smartwatch verbunden werden. Oder so.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich hab auch bald keines mehr. Seitdem ich entdeckt hab, dass Fliegen und Autos mieten deutlich entspannter ist, sehe ich nicht mehr ein, so viel Kohle dafür rauszuhauen.
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Beitrag von 143 »

Cloakmaster @ 3 Jun 2016, 13:58 hat geschrieben: Mit den Autos ist es wie mit der Bildzeitung. Angeblich hat/kauft keiner eins, trotzdem fahren so soviele davon rum...
Naja das trifft wohl eher auf Oettinger-Bier zu...
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Beitrag von andreas »

Bayernlover @ 3 Jun 2016, 18:53 hat geschrieben: Ich hab auch bald keines mehr. Seitdem ich entdeckt hab, dass Fliegen und Autos mieten deutlich entspannter ist, sehe ich nicht mehr ein, so viel Kohle dafür rauszuhauen.
blöde, daß der Flieger nicht von uns zum Kindergarten fliegt....
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Beitrag von Bayernlover »

andreas @ 4 Jun 2016, 14:16 hat geschrieben: blöde, daß der Flieger nicht von uns zum Kindergarten fliegt....
Dafür gibt's Hubschrauber :D

Ich sprach auch nur von meiner Realität. Da kommt ein Kindergarten nicht drin vor (und selbst wenn, wär der über die Straße)
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 4 Jun 2016, 15:16 hat geschrieben: blöde, daß der Flieger nicht von uns zum Kindergarten fliegt....
Ich durfte/musste als Kind zu Fuss zum Kindergarten und in die Grundschule, wie fast alle Kinder seinerzeit. Die "Mama-und-Papa-kutschieren-überall-hin"-Marotte ist oftmals überflüssig, belastet Mensch und Umwelt mit Lärm & Dreck und bringt die Kinder um ein Stück Lebenswirklichkeit.
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Beitrag von andreas »

146225 @ 4 Jun 2016, 16:56 hat geschrieben: Ich durfte/musste als Kind zu Fuss zum Kindergarten und in die Grundschule, wie fast alle Kinder seinerzeit. Die "Mama-und-Papa-kutschieren-überall-hin"-Marotte ist oftmals überflüssig, belastet Mensch und Umwelt mit Lärm & Dreck und bringt die Kinder um ein Stück Lebenswirklichkeit.
Ja, in der Stadt mag das so sein.
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 4 Jun 2016, 21:48 hat geschrieben: Ja, in der Stadt mag das so sein.
Was, das Kinder zu Fuß gehen dürfen oder die Belastung mit Lärm und Dreck? Fun Fact am Rande: ich bin in einer 5.000 - Einwohner - Gemeinde aufgewachsen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wir (meine geschwister und ich) hatten immerhin Fahrräder...
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