Behindertenplätze und der Anspruch darauf

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MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

Wieso versetzt Ihr Euch nicht einmal in die Situation, in der sich diejenigen befinden, die diese Plätze benötigen?

Also, stellt Euch vor, Ihr könnt schlecht laufen, seid nicht so sicher auf den Beinen und seid langsamer, als normal. Die S-Bahn hält nur 30 Sekunden, in der einsteigen und Euch hinsetzen müsst. Da Ihr nicht tagtäglich mit der S-Bahn unterwegs seid, lässt sich die Zeit, die Ihr habt, bis Ihr sitzen müsst (denn bei der Fahrt steht ihr sehr sehr unsicher), kaum abschätzen. Ihr steigt also ein (1. Stresssituation: Die Tür schliesst ja nach 30 s wieder und man ist ja nicht so schnell).

Im Türbereich stehen bereits Fahrgäste, man selber ist jedoch auf einen Sitzplatz angewiesen. Wo sind nun die Behindertensitzplätze (zur Erinnerung: man ist nicht tagtäglich unterwegs)? Links oder Rechts? (2. Stresssituation: Wohin soll ich gehen? Die 30 s sind bald rum)

Ihr habt Euch nun entschieden, in welche Richtung Ihr gehen wollt und haltet verzweifelt Ausschau nach den Piktogrammen. Wie Ihr sie entdeckt, sitzen natürlich schon Leute drauf. Also muss man diese (leider) erst auffordern, den Sitz auch frei zu machen. Dann stehen die aufgeforderten Personen auf (hoffentlich) und Ihr selbst könnt Euch hinsetzen (3. Stresssituation: Die Bahn setzt sich bereits in Bewegung!).


Für die Leute ist und bleibt der Einstiegsvorgang einfach ein einziger Stress. Wenn es sich dann auch noch um Leute handelt, die etwas schlechter sehen (z. B. ältere Mitmenschen), dann kommt hier noch weiterer Stress und vor allem Unsicherheit hinzu. Und meiner Meinung nach, ist es wohl nicht zuviel verlangt, es diesen Personen so einfach wie möglich zu machen. Jede Kleinigkeit, auch diese wohl für Euch sinnlose Kleinigkeit (ich unterstelle Euch jetzt einfach mal Betriebsblindheit!), macht es den Leuten leichter. So auch die Piktogramme IM Einstiegsbereich an den Trennscheiben. Gerade die S-Bahn München ist sowieso schon behindertenfeindlich genug.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wie schon gesagt; diese Zweiergruppe von Plätzen befindet sich stets rechts von der Tür, wo man einsteigt, was folgert daraus? Von der gegenüberliegenden Tür aus gesehen sind die Plätze auch rechts, somit mußt du nur nach links oder auch rechts abbiegen und schon stehste vor den Piktogrammen. Beim Einsteigen sieht man die Piktogramme sogar schon, da sie von der gegenüberliegenden Tür aus von deiner Sicht gesehen links sind. Also ich sehe hier echt keinen Handlungsbedarf mehr, ehrlich gesagt.
Gerade die S-Bahn München ist sowieso schon behindertenfeindlich genug.
Aha, woran nagelst du das denn fest? Deswegen werden ja immer mehr Bahnsteige auf 96cm erhöht und behindertengerecht gemacht, darum gibts hinter jedem FST einen Knopf zum Anfordern der Einstiegshilfe (die Rampe) und immer mehr Stationen werden mit Liften ausgestattet. <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 25 Feb 2005, 00:15 hat geschrieben: Wie schon gesagt; diese Zweiergruppe von Plätzen befindet sich stets rechts von der Tür, wo man einsteigt, was folgert daraus? Von der gegenüberliegenden Tür aus gesehen sind die Plätze auch rechts, somit mußt du nur nach links oder auch rechts abbiegen und schon stehste vor den Piktogrammen. Beim Einsteigen sieht man die Piktogramme sogar schon, da sie von der gegenüberliegenden Tür aus von deiner Sicht gesehen links sind. Also ich sehe hier echt keinen Handlungsbedarf mehr, ehrlich gesagt.
Was erwartest Du von den Leuten? Z.B. von einer 80-jaehrigen Frau, die schon Probleme genug mim Gehen/der 3sek-Tuer hat, noch zu erwarten, dass sie sich im Zug umschaut, und anhand der Symbole die sie sieht ableitet wo weitere Sitze in der Naehe sein muessten, ist ein bisschen arg viel verlangt.
Die Piktogramme sind so toll angebracht, dass man keine Chance hat die vom EIngangsbereich zu erkennen.

Ich kann mich der Schilderung von Marcus nur anschliessen, ich kenne die Situation als Begleiter meiner Grossmutter generell gut genug, und ich muss sagen es ist jedes mal verdammt knapp dass die zu ihrem Sitzplatz kommt. Dabei hab zumindest ich nicht die Moeglichkeit zu schauen, wo Sitze fuer Gehbehinderte sind (muss ja Tuer aufhalten/Weg durch evtl. rumstehende Leute bahnen etc.), ich geh daher einfach zu dem nahestem SItzplatz, und bitte den der draufsitzt den freizumachen. DIe Zeit reicht einfach nicht, um sich zu orientieren (sitzen vielleicht schon andere gehbehinderte auf den ausgewiessenen SItzen?), und ggf. noch hinzulaufen. Und eine staerkere Bremsung, oder sogar energischen Anfahren ist nicht ungefaehrlich wenn man nicht gut auf den Beinen ist. Dazu kommen dann noch die Leute, die bei der Bitte einen SItz freizumachen dann erstmal gemuetlich ihre Sachen zusammenkramen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Hmm, von mir aus. Vielleicht fehlt mir auch einfach nur diese Sichtweise. Ich hatte nur einmal Krücken (war in der 1. Klasse) und bin damals natürlich nicht S-Bahn gefahren. Somit kann ich die Probleme nicht nachvollziehen. Es ist mir einfach unbegreiflich (ist nicht IGNORANZ!), wie man diese Piktogrammflut übersehen kann, aber anscheinend gehts ja wirklich. :( Vielleicht kommt da MSTH auch noch drauf und klebt an den Fenstern sowas auch noch dran, wer weiß.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
dumsel
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Beitrag von dumsel »

Liebe Leute,
manchmal hab ich echt das Gefühl, hier sind manche absichtlich begriffstutzig... Nochmal langsam zum Mitschreiben:

Gehen wir davon aus, wir haben uns den Fuß gebrochen und möchten mit der S-Bahn fahren. Wir stehen am Bahnhof, der sich nicht bewegt, dadurch auch nicht ruckelt und die S-Bahn fährt ein. Wir steigen in den Zug ein. Da wir auf den Krücken nicht sicher stehen können und wir dem Anfahr- bzw Halteruck nicht standhalten können, brauchen wir einen Sitzplatz. Wenn man also in den Zug einsteigt und an den Trennwänden bzw der Trennscheibe ein Piktogramm angebracht ist, finden wir den Weg zum "Behindertensitz" schneller als wenn wir ewig an den Wänden rumsuchen müssen und möglicherweise noch Jacken davor hängen (alle, außer die am Fst kann man mit einer Jacke verdecken, schonmal daran gedacht? Da hat jemand sehr viel gedacht!). Dadurch sitzen wir vor der Anfahrt und verletzen uns nicht noch mehr.

Tschuldigung für die Formatierung, ich konnte mir das nicht verkneifen. Tut es weh, wenn ein kleiner Kleber auf der Trennscheibe klebt? Die langen Streifen mit S-Bahnwerbung oder was das iss stören doch auch keinen :blink:.

*Kopfschüttel*
dumsel
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Jaaa, is ja schon gut. Ich sehe ein, daß ich ein absoluter Depp bin und meine Ansichten absolut weltfremd sind, zufrieden jetzt??
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

ET 423 @ 25 Feb 2005, 00:45 hat geschrieben: ..., wie man diese Piktogrammflut übersehen kann, ...
Es geht ja auch nicht um die Anzahl der Piktogramme, sondern um deren Platzierung. Und die ist bei der U-Bahn im A- und B-Wagen und bei der S-Bahn im 420er einfach besser gewählt.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von Rathgeber »

Guido @ 24 Feb 2005, 21:33 hat geschrieben:Bild
Gerade diese Piktogramme sind ziemlich zwecklos, wenn diese Plätze (von wem auch immer) besetzt oder die Bapperl verdeckt sind...
Guido @ 24 Feb 2005, 21:33 hat geschrieben:Bild
Bild
Wenn ich mit meiner Gruppe (und es kommt vor, daß ich zwei Behinderte im Schlepptau habe) unterwegs bin, vermeide ich gerade die Wagenenden, da es dort erfahrungsgemäß am vollsten ist.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Um der Debatte etwas Schwung zu verleihen: Es werden hunderte von Mio. € investiert, um Stationen und Fahrzeuge für Gehbehinderte nutzbar zu machen. Diese müssen zumeist für die Fahrt nicht bezahlen. Dann werden noch Forderungen laut, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Anspruchshaltung ist schon heftig. :angry:

Mein Vorschlag wäre: Keine Investitionen mehr, um öffentliche Verkehrsmittel behindertenfreundlich zu gestalten, dafür einen Anspruch auf kostenlose Taxi-Beförderung einführen. Das ist für die Betroffenen wesentlich besser, weil sie zuhause abgeholt werden und billiger für die Gesellschaft ist es auch. :ph34r:
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von 423176 »

autolos @ 25 Feb 2005, 13:31 hat geschrieben: Um der Debatte etwas Schwung zu verleihen: Es werden hunderte von Mio. € investiert, um Stationen und Fahrzeuge für Gehbehinderte nutzbar zu machen. Diese müssen zumeist für die Fahrt nicht bezahlen. Dann werden noch Forderungen laut, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Anspruchshaltung ist schon heftig. :angry:

Mein Vorschlag wäre: Keine Investitionen mehr, um öffentliche Verkehrsmittel behindertenfreundlich zu gestalten, dafür einen Anspruch auf kostenlose Taxi-Beförderung einführen. Das ist für die Betroffenen wesentlich besser, weil sie zuhause abgeholt werden und billiger für die Gesellschaft ist es auch. :ph34r:
Damit hast du ja eigentlich kein Unrecht, aber das wäre Diskriminierung höchsten Grades, da sie von den öffentlichen Verkehrsmitteln ausgeschlossen wären.
Ich habe nichts dagegen Leuten den Platz frei zu machen, aber wenn sie schon unhöflich auf einen zukommen, dann kann ich auch ein Arsch sein - denn sowas lasse ich mir nicht bieten.

Bin ich allerdings beruflich unterwegs, dann müssen die Leute dran glauben, die nicht für "beeinträchtigte Mitmenschen" aufstehen.

Ich kann allerdings auch nicht zu 100% nachvollziehen, warum diese Gruppe ihre Fahrten kostenlos bekommt - schließlich liegt auch dort eine Beförderung vor.
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Beitrag von Rathgeber »

Moin autolos,
autolos @ 25 Feb 2005, 13:31 hat geschrieben:Um der Debatte etwas Schwung zu verleihen: Es werden hunderte von Mio. € investiert, um Stationen und Fahrzeuge für Gehbehinderte nutzbar zu machen. Diese müssen zumeist für die Fahrt nicht bezahlen. Dann werden noch Forderungen laut, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Anspruchshaltung ist schon heftig.  :angry:
Gerade bei der S-Bahn besteht da noch erheblicher Nachholbedarf... Auf der Stammstrecke sind die Bahnhöfe Isartor und Donnersbergerbrücke nur sehr schwer oder gar nicht für Mobiltätsbehinderte zugänglich. Im Gesamtnetz schaut es noch viel schlechter aus, wobei man endlich versucht, Barrieren abzubauen.
autolos @ 25 Feb 2005, 13:31 hat geschrieben:Mein Vorschlag wäre: Keine Investitionen mehr, um öffentliche Verkehrsmittel behindertenfreundlich zu gestalten, dafür einen Anspruch auf kostenlose Taxi-Beförderung einführen. Das ist für die Betroffenen wesentlich besser, weil sie zuhause abgeholt werden und billiger für die Gesellschaft ist es auch.  :ph34r:
Es ist für die steuerzahlende Gesellschaft gewiß nicht billig, Dinge zu finanzieren, die die Integration behinderter Menschen erleichtern. Diese Menschen wollen - wie wir auch - am gesellschaftlichen Leben partizipieren. Das gelingt nicht, wenn man ihnen Taxi-Gutscheine finanziert. Auf mich wirkt das eher wie Verstecken vor den anderen.

Um zu den den Piktogrammen zurückzukommen: die kommen vergleichsweise billig...

Gruß vom
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ropix
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Beitrag von ropix »

autolos @ 25 Feb 2005, 13:31 hat geschrieben: Um der Debatte etwas Schwung zu verleihen: Es werden hunderte von Mio. € investiert, um Stationen und Fahrzeuge für Gehbehinderte nutzbar zu machen. Diese müssen zumeist für die Fahrt nicht bezahlen. Dann werden noch Forderungen laut, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Anspruchshaltung ist schon heftig. :angry:

Mein Vorschlag wäre: Keine Investitionen mehr, um öffentliche Verkehrsmittel behindertenfreundlich zu gestalten, dafür einen Anspruch auf kostenlose Taxi-Beförderung einführen. Das ist für die Betroffenen wesentlich besser, weil sie zuhause abgeholt werden und billiger für die Gesellschaft ist es auch. :ph34r:
deutlicher Widerspruch - Aufzüge, höhenfreier Zutritt und Rampen sind auch für ältere Leute, Mütter mit Kinderwagen, Menschen mit Koffern, kleinen Kindern, Menschen mit Verletzungen von temporärer Dauer usw. usw. hilfreich. Bis auf die kleinen Kinder alles (hoffentlich) Fahrscheinbesitzer und Geldzahler. Die Piktogramme könnten für das gleiche Geld sinnvoller angebracht werden.
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luc
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Beitrag von luc »

423 176 @ 25 Feb 2005, 13:41 hat geschrieben:Ich kann allerdings auch nicht zu 100% nachvollziehen, warum diese Gruppe ihre Fahrten kostenlos bekommt - schließlich liegt auch dort eine Beförderung vor.
Die Wertmarke gibt es nur für Leute mit Schwerbehindertenausweis gratis, die ein H (Hilflos) oder Bl (Blind) im Ausweis haben, und die auch nur, wenn sie auf die Ermäßigung der Kfz-Steuer verzichten. Alle anderen haben für die Wertmarke zu zahlen.
Rathgeber @ 25 Feb 2005, 13:45 hat geschrieben:
autolos @ 25 Feb 2005, 13:31 hat geschrieben:
Um der Debatte etwas Schwung zu verleihen: Es werden hunderte von Mio. € investiert, um Stationen und Fahrzeuge für Gehbehinderte nutzbar zu machen. Diese müssen zumeist für die Fahrt nicht bezahlen. Dann werden noch Forderungen laut, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Diese Anspruchshaltung ist schon heftig.
Gerade bei der S-Bahn besteht da noch erheblicher Nachholbedarf... Auf der Stammstrecke sind die Bahnhöfe Isartor und Donnersbergerbrücke nur sehr schwer oder gar nicht für Mobiltätsbehinderte zugänglich. Im Gesamtnetz schaut es noch viel schlechter aus, wobei man endlich versucht, Barrieren abzubauen
Genau, in Stuttgart sieht`s viel viel besser aus. Alle Stationen auf den Stammstrecken Zuffenhausen/Bad Cannstatt bis Rohr (ausgenommen Bad Cannstatt) haben Aufzüge. Ganz mies ist das Karlsruher S-Bahn und Straßenbahnnetz, dort braucht man als Rollifahrer ohne Begleitung wirklich ein Taxi.
Was ist eigentlich aus den Plänen für einen barrierefreien Umbau der Münchener S-Bahn geworden?
ropix @ 25 Feb 2005, 13:47 hat geschrieben:deutlicher Widerspruch - Aufzüge, höhenfreier Zutritt und Rampen sind auch für ältere Leute, Mütter mit Kinderwagen, Menschen mit Koffern, kleinen Kindern, Menschen mit Verletzungen von temporärer Dauer usw. usw. hilfreich. Bis auf die kleinen Kinder alles (hoffentlich) Fahrscheinbesitzer und Geldzahler. Die Piktogramme könnten für das gleiche Geld sinnvoller angebracht werden.
volle Zustimmung! Außerdem: heutiges nicht barrierefreies Bauen wird später noch teuer werden, wer soll die ganzen Taxis in 40,50 Jahren bezahlen? Natürlich darf man nicht überstürzt rangehen, es reicht ja, wenn alles in 10-15 Jahren barrierefrei ist.
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Dave
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Beitrag von Dave »

Neben einer Diskriminierung der Behinderten sprechen gegen die Taxi-Regelung auch unser demografisches Problem, das ja auch schon angesprochen wurde: Wir werden immer mehr ältere Menschen haben die umso mehr mehr auf einsteigefreundliche und orientierungsfreundliche Fahrzeuge und Anlagen angewiesen sind.
Zur Problematik in Karlsruhe: In der Innenstadt ist das echt ein großes Problem, da Bahnsteige wie in Heilbronn abgelehnt werden, die U-Straßenbahn/U-Stadtbahn aber auch nicht erwünscht ist. Auf kurz oder lang werden sie aber etwas tun müssen, denn die EU setzt sich jetzt europaweit für Behinderte ein. Dazu gehören die Regelungen die bei baulichen Veränderungen von Bahnhöfen gleich mitberücksichtigt werden müssen (und so leider auch die Kosten steigen).
Es gibt auch eine Verordnung nach der (ab 2012???? :unsure: ) keine Hochflur-Busse im Liniendienst mehr beschafft werden dürfen (oder gar nicht mehr fahren dürfen, weiß ich nicht mehr). Dies wird für kleine Omnibusunternehmen finanziell schwer werden, die heute unter der Woche ihren Bus im Schülerdienst und am Wochenende im Reisedienst einsetzen.
Ich bin trotz aller Kosten für diese Regelungen aus den oben beschriebenen Gründen. Allerdings könnte man überlegen, ob man die Kriterien für neue Haltpunkte beispielsweise nicht zu hoch angesetzt wurden. In der Schweiz sind die Regeln z.B. für Bahnsteigrampen nicht so streng, d.h. mit kleiner Unterbrechung drin dürfen sie steiler sein. In Deutschland sehr schwierig, weswegen meist teure Aufzüge zum Einsatz kommen. Denn was bringt es dem Rollstuhlfahrer ohne Probleme den Bahnhof zu passieren, aber zum Bahnhof kommt er wegen fehlender Regeln für einen behindertengerechten Straßenbau nicht?
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 25 Feb 2005, 14:04 hat geschrieben: Die Wertmarke gibt es nur für Leute mit Schwerbehindertenausweis gratis, die ein H (Hilflos) oder Bl (Blind) im Ausweis haben, und die auch nur, wenn sie auf die Ermäßigung der Kfz-Steuer verzichten. Alle anderen haben für die Wertmarke zu zahlen.
Richtig, und zwar ganze 60EUR...fürs ganze Jahr.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von luc »

ET423 @ 25 Feb 2005, 15:13 hat geschrieben:
luc @ 25 Feb 2005, 14:04 hat geschrieben:Die Wertmarke gibt es nur für Leute mit Schwerbehindertenausweis gratis, die ein H (Hilflos) oder Bl (Blind) im Ausweis haben, und die auch nur, wenn sie auf die Ermäßigung der Kfz-Steuer verzichten. Alle anderen haben für die Wertmarke zu zahlen. 
Richtig, und zwar ganze 60EUR...fürs ganze Jahr
Ja, hast schon recht, ist relativ wenig. Allerdings sollte man auch beachten, daß bestimmte Personengruppen in den WfBs (WfB=Werkstätte für Behinderte) relativ wenig verdienen. Allerdings sehe ich auch nicht ein, wenn Leute (z.B. leicht gehbehinderte Rentner) mit hohen Einkommen diese Jahreskarte fast gratis bekommen.
Aber um wieder zum Thema zurückzukommen:
Ich finde, es gibt in den 423 und 425 viel zu viele von den ausgewiesenen Plätzen (ca. 25%). Jeder sollte halt den Sitzplatz fü Leute, die ihn nötiger haben, freimachen, wenn er dazu aufgefordert wird oder eine Veranlassung sieht, egal ob mit oder ohne Piktogramm.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 25 Feb 2005, 15:35 hat geschrieben: Allerdings sollte man auch beachten, daß bestimmte Personengruppen in den WfBs (WfB=Werkstätte für Behinderte) relativ wenig verdienen.
Das ist auch richtig. Allerdings müssen die von dem dort "erarbeiteten" Geld auch nicht leben, die bekommen schon noch staatliche Sonderboni, keine Sorge.
luc @ 25 Feb 2005, 15:35 hat geschrieben: Ich finde, es gibt in den 423 und 425 viel zu viele von den ausgewiesenen Plätzen (ca. 25%). Jeder sollte halt den Sitzplatz fü Leute, die ihn nötiger haben, freimachen, wenn er dazu aufgefordert wird oder eine Veranlassung sieht, egal ob mit oder ohne Piktogramm.
Gut, daß du diese Meinung geschrieben hast, denn derselben bin ich auch (nur mit dem Unterschied, daß ich wieder die entsprechenden Prügel kassiert hätte, wenn ichs als Erster geschrieben hätte). Ich habe in der Vergangenheit die Leute (wenn ich ihnen angesehen habe, daß sie einen Sitzplatz benötigen) auch von mir aus angesprochen, ob sie sich hinsetzen möchten (wenn ich einen Platz hatte), ganz egal, ob das ein piktogrammierter Platz war, oder nicht. Ist schon ein trauriges Zeichen der Gesellschaft, wenn man ein Viertel eines Zuges so kennzeichnen muß. Das sagt mir, wie sich die Gesellschaft untereinander verhält.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

luc @ 25 Feb 2005, 15:35 hat geschrieben: Jeder sollte halt den Sitzplatz fü Leute, die ihn nötiger haben, freimachen, wenn er dazu aufgefordert wird oder eine Veranlassung sieht, egal ob mit oder ohne Piktogramm.
Volle Zustimmung!
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

ET 423 @ 25 Feb 2005, 15:13 hat geschrieben: Richtig, und zwar ganze 60EUR...fürs ganze Jahr.
... und 30 € für ein halbes Jahr.
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 25 Feb 2005, 16:45 hat geschrieben: ... und 30 € für ein halbes Jahr.
...und wahrscheinlich 15EUR für ein viertel Jahr.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

ET 423 @ 25 Feb 2005, 16:46 hat geschrieben: ...und wahrscheinlich 15EUR für ein viertel Jahr.
Das ist leider nicht korrekt, weil es nur Wertmarken für ein halbes Jahr und ein ganzes Jahr gibt.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 25 Feb 2005, 16:54 hat geschrieben: Das ist leider nicht korrekt, weil es nur Wertmarken für ein halbes Jahr und ein ganzes Jahr gibt.
Hmm, ich dachte es nur. Hätte ja sein können, auch wenns mir noch nie untergekommen ist, das ist richtig.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Guido
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Beitrag von Guido »

Auch ich melde mich noch mal zu Wort.

Vornweg eine Richtigstellung, die Piktogramme am Führerstand hängen nicht an jedem Führerstand, sondern nur in Zügen die mit 1.Klasse ausgeliefert wurden, dort aber wirklich an jedem Führerstand.
(Piktogramm am FST)

Auch meiner einer kennt die Sichtweise aus der Sicht der Begleitung einer 80-jährigen, stark gehbehinderten Dame, nämlich meiner eigenen Oma, welche mit ihrem AOK-Ferrarri in öffentlichen Verkehrsmitteln doch einige Probleme hat. Daher weiß ich auch, daß es leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist, solchen Leuten bevorzugt Plätze anzubieten / freizumachen (was eigentlich selbstverständlich sein sollte). Und selbst nach Aufforderung habe ich diverse Male diejenigen "Überzeugen" müssen aufzustehen. Doch mag ich bezweifeln, daß sich dieses durch weitere Kennzeichnungen ändern würde, denn das Freimachen von Plätzen für Bedürftige ist keine Frage der Kennzeichnung, welche in meinen Augen nach wie vor gut ist, sondern eine reine Frage des Anstands und Benehmens. Wenn ich nicht laufen kann ist es mir herzlichst wurscht, ob der Sitzplatz nun speziell für Bedürftige vorgesehen ist oder nicht, Hauptsache ich kann mich hinsetzten. Und genau daran haperts aber. Und bitte, die S-Bahn, und andere Verkehrsunternehmen auch, können nicht verantwortlich gemacht werden für die Fahrgäste, die sie benutzen, und sie daher als Bindentenfeindlich zu deklarieren ist wirklich etwas weit hergeholt.

Und nochwas zu der Taxiregelung, meine Oma hat einen Behindertenausweis mit 60% Behinderung (für den sie selbst durch die halbe Stadt Berlin rennen mußte um den überhaupt zu bekommen, aber das gehört hier nicht her) und sie darf damit den Behindertenfahrdienst kostenfrei benutzen. Der Behindertenfahrdienst ist ein Großraumtaxi, welches sie von zu Hause abholt und auch wieder nach Hause bringt.

Edit: Tastaturfehler ausgebügelt.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

So, dann mal zur Behindertenfeindlichkeit der S-Bahn. Vorweg möchte ich gleich mal darauf hinweisen, dass es ja nicht nur Gehbehinderungen gibt!

1. Die vorhandenen Aufzüge: Überzeugt Euch doch einfach mal selbst von deren Zuverlässigkeit. Bei der Häufigkeit der Ausfälle könnte man ja meinen, sie wären ein eben erst erfundenes und unausgereiftes Produkt. Und das Vandalismus kein Grund ist, sieht man an Unternehmen, die dem Vandalismus genauso ausgesetzt sind und ihre Aufzüge trotzdem zuverlässig funktionieren (wie z.B. andere Verkehrsunternehmen).

2. Woher weiss ein Blinder ausserhalb der HVZ, welche Linie gerade am Bahnsteig steht? Woher weiss er, wann die S-Bahn wieder fährt? (das "Zurückbleiben" kann ja wohl nicht zuviel verlangt sein, das liesse sich ja sogar automatisieren!)

3. Sehbehinderte, die nicht unbedingt blind sind, aber auch nicht mehr gut sehen, wie sollen die an den schönen neuen Zugzielanzeigern an der Oberfläche die Linie erkennen? (Ich erinnere: es gibt auch die Durchsagen nicht mehr!). Bei den alten ging das noch Anhand der Farbe!

4. Die Türöffnung von nur 3 s ist nicht gerade behindertenfreundlich.

Nur mal ein paar Beispiele... Sicherlich wird einiges getan.... aber manches entwickelt sich einfach auch negativ und wenn ich mir die Reaktionen der S-Bahn-Mitarbeiter alleine in diesem Thema anschaue, muss auch das Personal noch sehr sensibilisiert werden - oder einfach nur mal an das Thema rangeführt werden? Schätze, dass das Personal bis dato in dem Thema sehr alleine gelassen wurde von Seiten der S-Bahn.

@Guido: Versetze Dich doch mal in die Sicht Deiner Oma, wenn sie ohne Begleitung unterwegs wäre. Das ist noch einmal eine komplett andere Sichtweise, als wenn man die Begeleitung ist.
Guido
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Beitrag von Guido »

MarcusMMA @ 25 Feb 2005, 18:17 hat geschrieben: @Guido: Versetze Dich doch mal in die Sicht Deiner Oma, wenn sie ohne Begleitung unterwegs wäre. Das ist noch einmal eine komplett andere Sichtweise, als wenn man die Begeleitung ist.
Auch das kenne ich zur Genüge, glaub mir. Sie ist oft genug alleine unterwegs und berichtet über ihre Probleme, darum schaue ich auch grundsätzlich raus wenn gehbehinderte / Blinde in meinen Zug einsteigen (und ich das bemerke), und ja, der Zug bleibt dafür auch mal 1 Minute länger stehen. Und ich kenne viele Kollegen die das genauso machen. Bitte nicht verallgemeinern.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von Rathgeber »

ET 423 @ 25 Feb 2005, 15:51 hat geschrieben:Das ist auch richtig. Allerdings müssen die von dem dort "erarbeiteten" Geld auch nicht leben, die bekommen schon noch staatliche Sonderboni, keine Sorge.
Die sog. staatlichen Sonderboni sehen so aus, daß steuerzahler für die Kosten eines Wohnplatzes (und Essen, etc.) aufkommt. Denn dafür reicht das Einkommen in einer WfB vorne und hinten nicht. Das sind auf der einen Seite eine Menge Geld (je nach Hilfegrad), aber ein Leben in Saus und Braus ist damit sicher nicht drin! Ich arrangiere gerne einen Beusch in so einer Einrichtung, wo man auch erfahren kann, wieviel Geld jemand zur freien Verfügung hat.
ET 423 @ 25 Feb 2005, 15:51 hat geschrieben:Ich habe in der Vergangenheit die Leute (wenn ich ihnen angesehen habe, daß sie einen Sitzplatz benötigen) auch von mir aus angesprochen, ob sie sich hinsetzen möchten (wenn ich einen Platz hatte), ganz egal, ob das ein piktogrammierter Platz war, oder nicht.
Sollte eigentlich selbstverständlich sein; aber es gibt genug Menschen, die sich einfach ignorant (ich will gar nicht mal böse Absicht unterstellen) verhalten. An diesem Umstand wird sich auch nix ändern, wenn man alle Sitze mit Piktogrammen versieht...

Dennoch gibt es einfach noch zu viele Hürden für Menschen mit Behinderung. Und die von Marcus angesprochenen Punkte kann ich so nur unterstreichen.

Gruß vom
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423176
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Beitrag von 423176 »

Ich muss mal :offtopic: werden!

Kann mir mal jemand erklären, warum in so manchen Beiträgen auf Leuten rumgeackt wird? Zum einen fallen mir da ganz besonders ET423 auf, der hier echt übelst angemacht wird und zum anderen auch die Leute, die sich um die Piktogramme kümmern. Was soll denn das?

Da frage ich mich ob diese Plätze auch für geistig Behinderte Menschen sind!?! Es ist echt schei*e, wenn ein Admin so angefahren wird. ET423, meld dich doch auch mal zu Wort, du kannst das nicht auf dir sitzen lassen!

Die Leute, die sich angesprochen fühlen sollen, werden es mit Sicherheit auch übel nehmen. Allen anderen weiterhin viel Spaß bei dieser Diskussion!
luc
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Beitrag von luc »

Kann mir mal jemand erklären, warum in so manchen Beiträgen auf Leuten rumgeackt wird? Zum einen fallen mir da ganz besonders ET423 auf, der hier echt übelst angemacht wird und zum anderen auch die Leute, die sich um die Piktogramme kümmern. Was soll denn das?
Dem kann ich mich nur anschliessen. Wenn ET423 schon schreiben muß:
ET 423 @ 25 Feb 2005, 15:51 hat geschrieben:Gut, daß du diese Meinung geschrieben hast, denn derselben bin ich auch (nur mit dem Unterschied, daß ich wieder die entsprechenden Prügel kassiert hätte, wenn ichs als Erster geschrieben hätte).
. Wir können echt froh sein, daß unser Admin-Team noch dabei ist. Auch ich habe manchmal eine andere Meinung als ET 423, ich akzeptiere das dann halt. Dies sollten alle anderen dann auch tun.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Tut es weh, wenn ein kleiner Kleber auf der Trennscheibe klebt?
Nee, aber dann müsste aber auch an jeder Scheibe einer sein, denn wie auch hier schon geschrieben wurde, gibt es hinter jeder Eingangstür Schwerbeschädigtensitze.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Vielleicht müsste man ja die nächsten Fahrzeuggenerationen ganz anders bauen?! Bei der Einfahrt der Bahn sollte für blinde schon die Linie und das Ziel am Wagenkasten zu ertasten sein (analog der FIS-Anzeigen für die sehende Bevölkerung, nur weiter unten). Selbstverständlich sollte man aussen auch schon gleich ertasten können, wo "Behindertenplätze" im inneren zu finden sind. Es kann ja auch blinde geben, die gleichzeitig nicht stehen können.
Und für die, die nicht blind sind aber vielleicht eine Infusion brauchen, könnte man ja extra Haken übers Fenster machen. Damit müssten sie Ihren Infusionswagen nicht mit in die Sitzgruppe nehmen, wenn sie vom Pasinger Krankenhaus eine kleine Spritztour starten.
Und überhaupt... man könnte das Wageninnere ja komplett mit Verstrebungen versehen, für die "gehbehinderten". Eine durchgehende Stange, mit angebrachten Hinweisschildern zum nächsten "Behindertensitzplatz" (Da hats auch mal einen 420 gegeben).
Und für die, die ein steifes Knie haben, würde ich in jeden Wagen mindestens 2 Liegestühle einbauen. Natürlich mit extra Piktogrammen innen und aussen versehen.
Und dann noch die Rollstuhlfahrer! Man könnte ja die Klappsitze an den Enden rausmachen, und Vorrichtungen für Rollstühle hinbauen, die den Stuhl immer fest im Griff haben. Natürlich möglich in jede Fahrtrichtung. Und wenn die eine Seite schon besetzt ist, muss der Durchgang so breit sein, dass der Rohlstuhl problemlos von einem Ende an das andere rollen kann. Dafür muss halt eine Sitzreihe weg, aber egal, der Rolli hat ja seinen Sitz.
Achja, und damit wir alle Menschen, die irgendeine Behinderung haben auch mit sicherheit in die Bahn kriegen, schlage ich eine Haltezeit von mindestens einer Minute / Bahnsteig vor. Wäre ja gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen... hinkommen...ankommen... das tun wir dann natürlich reichlich spät (noch später). Aber das zählt nicht. Gleichberechtignung für alles und jeden! Das zählt!
Piktogramme über Piktogramme, Infos über Infos, und Hinweise über Hinweise. Als ob das irgendeine Oma / irgendeinen Fahrgast interessiert. Die fragt einfach ob sie sich setzen darf. Und jeder, der normal im Kopf ist steht auf. Und wenn mans der Oma schon ansieht, dass sie sitzen muss, steht in der nahen Umgebung auch jemand von selbst auf.
Ich versteh gar nicht, warum man solche Diskussionen führen muss?! Es ist wichtig, dass öffentliche Infrastruktur behindertengerecht ausgebaut werden muss. Das gehört zur Gesellschaft in diesem Zeitalter einfach dazu. Aber muss man es denn so übertreiben? Brauch ich denn für alles und jedes Hinweise, Gebote und Regeln? Kann der Mensch denn nix mehr ohne Hilfe von Aufklebern?
Ich bin nicht alt, aber als ich als Kind fast jeden Tag nach München zu meiner Oma gefahren bin, hat jeder gehbehinderte seinen Platz gefunden. Und das ohne Piktogrammflut im und am Fahrzeug. Als ich dann bei meiner Oma war, sind wir dann zusammen mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren. Und das mit hochflurigen, alten Bahnen - ohne dass meine Oma erst durch den ganzen Wagen geflogen ist, als die Bahn angefahren ist.
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