Brexit - Großbritannien verlässt die EU
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- DSG Speisewagen
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Eine Aufteilung und Gewichtung wie im EU-Rat halte ich durchaus für sinnvoll. Gerade Luxemburg ist doch kein gutes Beispiel, das ist ein Staat der sich immer nur die Vorteile raussucht und das oft auf Kosten anderer.
Viel wichtiger noch ist jedoch eine Entmachtung der EU-Kommission, die viel zu viel Macht hat und auch Dinge vorbei am EU-Parlament machen kann. Jeder weiß dass dort die Lobbyisten regieren und ohne das EU-Parlament schon noch viel schlimmere Dinge von der Kommission durchgepeitscht worden wären.
Man muss diese Markthörigkeit, diesen Manchester-Drang der Kommission mal austreiben, sie schadet der EU und Europa damit.
Auch müssen Alleingänge verhindert werden, die jetzt bei Ceta drohen, denn damit schaufelt man sich das eigene Grab.
Viel wichtiger noch ist jedoch eine Entmachtung der EU-Kommission, die viel zu viel Macht hat und auch Dinge vorbei am EU-Parlament machen kann. Jeder weiß dass dort die Lobbyisten regieren und ohne das EU-Parlament schon noch viel schlimmere Dinge von der Kommission durchgepeitscht worden wären.
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Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Schon erstaunlich, wie nahe beeinander nachvollziehbare und dämliche Aussagen liegen können. Wie jemande, der eigentlich Freiheit liebt, einen derartigen Hass auf den Markt haben kann, ohne den es Freiheit nicht geben kann, ist rational nicht mehr erklärbar.DSG Speisewagen @ 5 Jul 2016, 10:49 hat geschrieben: Eine Aufteilung und Gewichtung wie im EU-Rat halte ich durchaus für sinnvoll. Gerade Luxemburg ist doch kein gutes Beispiel, das ist ein Staat der sich immer nur die Vorteile raussucht und das oft auf Kosten anderer.
Viel wichtiger noch ist jedoch eine Entmachtung der EU-Kommission, die viel zu viel Macht hat und auch Dinge vorbei am EU-Parlament machen kann. Jeder weiß dass dort die Lobbyisten regieren und ohne das EU-Parlament schon noch viel schlimmere Dinge von der Kommission durchgepeitscht worden wären.
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Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Dem muss ich widersprechen. Ich habe keinen Hass auf den Markt, der ist an sich sinnvoll. Jetzt kommt eben der Unterschied zwischen uns, ich will eine sinnvolle Regulierung und dann ist das in Ordnung. Ich bin ja nur gegen mangelnde Regulierung und fehlende Arbeitnehmerrechte, gerade eben auch was die Transportbranche angeht.autolos @ 5 Jul 2016, 11:20 hat geschrieben: Schon erstaunlich, wie nahe beeinander nachvollziehbare und dämliche Aussagen liegen können. Wie jemande, der eigentlich Freiheit liebt, einen derartigen Hass auf den Markt haben kann, ohne den es Freiheit nicht geben kann, ist rational nicht mehr erklärbar.
Zur Freiheit gehört eben auch der Wohlstand und den gibt es flächendeckend nur mit einer gewissen, gemäßigten Regulierung. Man kann dem Markt nicht freien Lauf lassen, das funktioniert dann genausowenig wie das Gegenteil davon.
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Da täuschst du dich halt selbst. Dir geht es nicht um eine Regulierung, sondern eine massive Beschränkung. Eine solche ist aber ohne Beschränkung von Freiheitsrechten nicht zu haben. Deshalb hast du hier auch einen speziellen Ruf, da dir dieser Widerspruch, der in grellsten Farben offen zutage tritt, selber nicht auffällt oder du ihn bewusst negierst, weil du in Wirklichkeit eine andere Agenda hast.DSG Speisewagen @ 5 Jul 2016, 12:43 hat geschrieben: Dem muss ich widersprechen. Ich habe keinen Hass auf den Markt, der ist an sich sinnvoll. Jetzt kommt eben der Unterschied zwischen uns, ich will eine sinnvolle Regulierung und dann ist das in Ordnung. Ich bin ja nur gegen mangelnde Regulierung und fehlende Arbeitnehmerrechte, gerade eben auch was die Transportbranche angeht.
Zur Freiheit gehört eben auch der Wohlstand und den gibt es flächendeckend nur mit einer gewissen, gemäßigten Regulierung. Man kann dem Markt nicht freien Lauf lassen, das funktioniert dann genausowenig wie das Gegenteil davon.
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Das ist deine Behauptung, die jedoch so nicht stimmt.autolos @ 5 Jul 2016, 13:07 hat geschrieben: Da täuschst du dich halt selbst. Dir geht es nicht um eine Regulierung, sondern eine massive Beschränkung. Eine solche ist aber ohne Beschränkung von Freiheitsrechten nicht zu haben. Deshalb hast du hier auch einen speziellen Ruf, da dir dieser Widerspruch, der in grellsten Farben offen zutage tritt, selber nicht auffällt oder du ihn bewusst negierst, weil du in Wirklichkeit eine andere Agenda hast.
Dann kann ich auch behaupten du bist für einen totalen Markt ohne jede Beschränkung. Egal ob das stimmt, aber genau das machst du hier bei mir.
Wir haben vielleicht auch eine grundverschiedene Auffassung was Freiheit bedeutet?
Die EU verhindert bessere Arbeitnehmerrechte und einen besseren Schutz im Transportgewerbe mit dem Argument dass der freie Warenverkehr behindert wird. Was ist das für eine kranke, menschenverachtende Logik? Vor allem ist es eine dreiste Lüge. Ein besserer Schutz der Arbeitnehmer behindert den freien Warenverkehr in keiner Weise.
Er macht den Warenverkehr etwas teuerer, aber die Freiheit würde dadurch nur gestärkt, denn dazu gehört auch dass jeder würdig leben kann und faire Bedingungen hat. Das ist eine der Bausteine der Freiheit.
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q.e.d.DSG Speisewagen @ 5 Jul 2016, 13:42 hat geschrieben: Das ist deine Behauptung, die jedoch so nicht stimmt.
Dann kann ich auch behaupten du bist für einen totalen Markt ohne jede Beschränkung. Egal ob das stimmt, aber genau das machst du hier bei mir.
Wir haben vielleicht auch eine grundverschiedene Auffassung was Freiheit bedeutet?
Die EU verhindert bessere Arbeitnehmerrechte und einen besseren Schutz im Transportgewerbe mit dem Argument dass der freie Warenverkehr behindert wird. Was ist das für eine kranke, menschenverachtende Logik? Vor allem ist es eine dreiste Lüge. Ein besserer Schutz der Arbeitnehmer behindert den freien Warenverkehr in keiner Weise.
Er macht den Warenverkehr etwas teuerer, aber die Freiheit würde dadurch nur gestärkt, denn dazu gehört auch dass jeder würdig leben kann und faire Bedingungen hat. Das ist eine der Bausteine der Freiheit.
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Die haben sich selber als Arbeitgeber.
Aber worauf ich hinauswollte war, dass niemand sehr gute Bedinungen für einen Job anbieten muss solange es Leute gibt die gezwungen sind einen solchen anzunehmen. Ja, sterben wäre natürlich eine Alternative, unter der Isarbrücke leben auch, aber in Punkto Arbeitsplatzqualität spielen diese Alternativen keine Rolle.
(Ausgenommen natürlich Leute die reich genug sind)
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Wegziehen und ALG II sind Alternativen, die jedem offen stehen. Niemand ist wirklich gezwungen, eine Arbeit anzunehmen, welche nicht zusagt. Nur leider trauen sich zu viele Leute das einfach nicht, Nein zu sagen. Also werden zähneknirschend, aber immer noch freiwillig, Bedingungen akzeptiert, welche an sich alles andere als akzeptabel sind.
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Alg II setzt aber vorraus dass du dich um eine Arbeit wenigstens bemühst.
Wegziehen ändert am Problem daran eigentlich nichts.
Reich erben ändert das Problem. Selbstständigkeit normalerweise auch eher nicht, nur dass man dann für die Arbeitsbedinungen selbst verantwortlich ist. Änder können sie die wenigsten.
Wegziehen ändert am Problem daran eigentlich nichts.
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Naja, das Bemühen ist ja jetzt nich so viel verlangt. Generell ist Arbeit(-sbereitschaft) dann eben schon eine gewisse Grundvorraussetzung. Trotzdem ist ALG II eben eine Alternative zu einem unzumutbaren "erzwungenen" Arbeitsverhältnis. Ebenso das Wegziehen, und damit verbunden das Bemühen um stärker zusagende Arbeit.
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Sorry, aber das ist weltfremd und das ist nicht meine Auffassung von Freiheit!Cloakmaster @ 5 Jul 2016, 14:05 hat geschrieben: Es steht doch jedem Wettbewerber frei, die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für das eigene Personal zu bieten. Dir ist aber genau diese Freiheit zuwider, und forderst einen Zwang zu Bedingungen, welche deinen Vorstellungen entsprechen. Und Zwang ist nunmal das Gegenteil von Freiheit.
Freier Warenverkehr ist gut, aber das heißt nicht dass man die Arbeitsbedingungen auch frei wählen kann. Viele Menschen haben auch gar keine Wahl.
Schau dir mal den Lkw-Verkehr an, der wird von osteuropäischen Fahrern dominiert und sogar die osteuropäischen Gewerkschaften sind dafür dass die Fahrer im Westen nach dortigen Lohnstandards bezahlt werden. Da wird pure Ausbeutung betrieben.
Wenn du Kollektivtarifverträge, Höchstfahrzeiten, Arbeitsschutzregelungen als Zwang bezeichnest, dann sind ja auch alle Gesetze und Verordnungen nur ein Zwang.
Was willst du dann? Anarchie? Dann kannst dich zu den Idioten gesellen die Autos anzünden, Polizisten angreifen und sich fälschlicherweise als Links bezeichnen, was sie definitiv nicht sind diese intoleranten Leute.
Ich will hier ein Mindestbestimmung und Regelungen zum Schutz der Arbeitnehmer. Darüber hinaus steht es den Wettbewerbern doch immer noch frei über diesem Wert zu zahlen und Bedingungen zu bieten die über diesem Wert liegen. Das ist dann die unternehmerische Freiheit.
Aber darunter geht eben nicht, so dass alle gleiche Ausgangsbedingungen haben, damit schützt man auch Unternehmen und man verhindert dass die Unternehmen die am besten ausbeuten einen Vorteil dadurch haben.
Eine Welt ohne Regeln kann nicht funktionieren und es muss auch Regeln zum Schutz der Arbeitnehmer geben. Sie gehören zur Freiheit dazu, denn sie sichert den Frieden.
Das halte ich für zynisch und menschenverachtend.Cloakmaster hat geschrieben: Es steht jedem frei, sich für "niemanden" als Arbeitgeber zu entscheiden.
Du brauchst dich wirklich nicht über MK oder die ganzen AfD-Spinner stellen, denn deine Einstellung ist kein bisschen menschlicher, auch wenn du vielleicht wenigstens keinen Unterschied machst zwischen den Menschen, oh wie nobel.
Ich finde es eine Sauerei dass man die Leute zwingen kann Jobs anzunehmen die untertariflich bezahlt werden. Hier verletzt der Staat die Menschenwürde und unterstützt die Ausbeuter!Cloakmaster hat geschrieben: Naja, das Bemühen ist ja jetzt nich so viel verlangt. Generell ist Arbeit(-sbereitschaft) dann eben schon eine gewisse Grundvorraussetzung. Trotzdem ist ALG II eben eine Alternative zu einem unzumutbaren "erzwungenen" Arbeitsverhältnis. Ebenso das Wegziehen, und damit verbunden das Bemühen um stärker zusagende Arbeit.
Beim ALG2 finde ich es schlimm dass nicht unterschieden wird zwischen Arbeitsunwilligen und Leuten die Jahrzehnte gearbeitet haben und dann nach 12 oder 18 Monaten in ALG2 stürzen und dann bis auf den Freibetrag ihr ganzes Vermögen dass sie sich erspart haben verlieren. Damit wird jeder bestraft der gespart hat.
Wir müssen außerdem akzeptieren dass es Leute gibt die nichts arbeiten wollen und diese müssen dann akzeptieren dass sie am absoluten Existenzminimum leben müssen.
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Auch wenn man sich hier jetzt deutlich vom Brexit entfernt: Du bestätigst deine inner Widersprüchlichkeit oder heimliche Agenda. "Ich bin für Freiheit, aber nicht für jeden und überhaupt nur so, wie ich sie für richtig halte" ist halt kein Plädoyer für Freiheit. Freiheit kann nicht gewährt, sondern nur entzogen werden. Und du willst ziemlich viel entziehen.
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Für die "untertarifliche" Entlohnung haben wir ja jetzt den Mindestlohn, welcher zum 1.1. auch angehoben wird. Wenn das immer noch zu wenig ist, dann gibt es aufstockendes ALG II. ALG2 ist sicher nicht luxuriös, aber definitiv auskömmlich. Ich hatte als Student deutlich weniger, als ALG II, bekam kein Aufstocker-Geld und auch kein BAföG. Und kam trotzdem ganz gut über die Runden. Nicht rauchen, nicht saufen, ist nicht nur eine gesundheitsfördernde, sondern auch eine Geldbeutel schonende Lebensart.
Natürlich braucht auch Freiheit Regeln, welche diese Freiheit dann doch wieder einschränken, das Zusammenleben aber deutlich vereinfachen. "Absolute" Freiheit kann und darf es nicht geben. Über-Regulierung aber eben auch nicht. Sonst sind wir irgendwann wieder bei der EU-Einheitsgurke.
Natürlich braucht auch Freiheit Regeln, welche diese Freiheit dann doch wieder einschränken, das Zusammenleben aber deutlich vereinfachen. "Absolute" Freiheit kann und darf es nicht geben. Über-Regulierung aber eben auch nicht. Sonst sind wir irgendwann wieder bei der EU-Einheitsgurke.
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Das ist völliger Unsinn. Von welcher Freiheit redest du denn? Die Freiheit auszubeuten? Das verstehe ich nicht unter Freiheit.autolos @ 5 Jul 2016, 15:57 hat geschrieben: Auch wenn man sich hier jetzt deutlich vom Brexit entfernt: Du bestätigst deine inner Widersprüchlichkeit oder heimliche Agenda. "Ich bin für Freiheit, aber nicht für jeden und überhaupt nur so, wie ich sie für richtig halte" ist halt kein Plädoyer für Freiheit. Freiheit kann nicht gewährt, sondern nur entzogen werden. Und du willst ziemlich viel entziehen.
Freiheit ist für mich dass man das machen kann was man will und sagen kann was man will, so lange man nicht die Rechte anderer verletzt oder gegen das Gesetz verstößt. Die Freiheit zu studieren oder eine Ausbildung zu machen ohne dass einem das jemand vorschreibt usw.
Wo will ich hier Freiheiten entziehen? Ist es für dich wirklich Freiheit wenn man jemanden erlaubt seine Arbeitnehmer auszubeuten? Schäm dich wenn das so sein soll, das hat mit Freiheit null zu tun.
Ein Arbeitnehmerschutz ist jedenfalls keine Einschränkung der unternehmerischen Freiheit wenn es für alle gleichermaßen gilt.
Der Mindestlohn ist die absolute Untergrenze und der ist nicht zu niedrig. Ich bin aber kein Freund des Mindestlohns, der soll nur für wenige gelten die nicht durch Tarifbindung abgedeckt werden. Ansonsten müsste ein flächendeckende Tarifbindung eingeführt werden, das heißt dass sich keiner mehr durch Austritt aus dem Arbeitgeberverband der Tarifierung entziehen kann. Kollektivtarifverträge wie z. B. in Österreich wären gut. Es braucht Tarifverträge die für alle in der jeweiligen Branche gelten, denn nur das schafft auch Gerechtigkeit und verhindert dass Unternehmen aufgrund von Ausbeutung Wettbewerbsvorteile haben.Cloakmaster hat geschrieben: Für die "untertarifliche" Entlohnung haben wir ja jetzt den Mindestlohn, welcher zum 1.1. auch angehoben wird. Wenn das immer noch zu wenig ist, dann gibt es aufstockendes ALG II. ALG2 ist sicher nicht luxuriös, aber definitiv auskömmlich. Ich hatte als Student deutlich weniger, als ALG II, bekam kein Aufstocker-Geld und auch kein BAföG. Und kam trotzdem ganz gut über die Runden. Nicht rauchen, nicht saufen, ist nicht nur eine gesundheitsfördernde, sondern auch eine Geldbeutel schonende Lebensart.
Natürlich braucht auch Freiheit Regeln, welche diese Freiheit dann doch wieder einschränken, das Zusammenleben aber deutlich vereinfachen. "Absolute" Freiheit kann und darf es nicht geben. Über-Regulierung aber eben auch nicht. Sonst sind wir irgendwann wieder bei der EU-Einheitsgurke.
Du und andere kommen immer mit dem Studentengebrabbel. Man kann sicher vier Jahre oder auch 5-6 so leben, aber doch nicht sein Leben lang, das ist nicht zumutbar. So soll auch der Mindestlohn nur in Ausnahmefällen gelten, da er lebenslang nicht geeignet wäre. Er ersetzt keinen anständigen Tarifvertrag.
Deine zynische Zurechtweisung finde ich schon dreist. Also soll jemand der Vollzeit arbeitet und knapp über ALG2-Niveau verdient sein Leben lang auf Urlaub, Restaurantbesuche, Kino usw. verzichten und total bescheiden leben? Sicher kann man damit überleben, aber man wird gesellschaftlich ausgeschlossen und das darf es nicht geben.
Eine Überregulierung darf es auch nicht geben, daher kann es egal sein wie krumm die Gurke ist oder sonst etwas.
Bei den Arbeitnehmerrechten ist das was anderes und es stärkt nebenbei die Freiheit.
Wenn die Bedingungen für alle gleichermaßen gelten, wo ist das Problem? Wir bräuchten z. B. für das Transportgewerbe die Bezahlung nach Territorium. Ist man in einem Land wo mehr bezahlt wird, dann muss man in dieser Zeit das höhere Lohnniveau bekommen, so verhindert man Dumping.
Die Bundesregierung wollte den Mindestlohn ja auch für durchfahrende Lkw anwenden und wurde sogar von osteuropäischen Gewerkschaften unterstützt, ist dann aber eingeknickt, sowas von peinlich! Da macht man wieder mal den Kniefall vor Ausbeutern.
Freiheit ist eben auch soziale Absicherung und menschenwürdige Bedingungen für alle. Haben wir Regeln an die sich alle halten müssen, hat keiner einen Nachteil, alle können gleich wirtschaften und damit hat man Freiheiten die man nutzen kann.
Wettbewerb der auf Ausbeutung seine Grundlage hat braucht kein Mensch. Wer das als Freiheit versteht ist kein guter Mensch.
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Wie schon so oft: du schießt mit deinen ultralinken Thesen weit über das Ziel hinaus. Offenbar bist du auch in der glücklichen Lage, nie über einen längeren Zeitraum von ALG2 abhängig gewesen zu sein, da deine Ansprüche an ein "menschenwürdiges" Auskommen DEUTLICH zu hoch angesetzt sind. Naturich ist da auch Urlaub, Kino und Restaurant drin. Ist halt dann nicht vier Wochen Tauchen auf den Seychellen, sondern drei Wochen pauschal in der Türkei. Und statt fünf Gänge Menü im Tantris eben "nur" der Italiener um die Ecke. Es geht alles auch etwas kleiner, ohne wirklich auf etwas verzichten zu müssen. Ja, auch das kann man als Einschränkung der persönlichen Freiheit ansehen.
Leider finden sich immer noch zu viele schwarze Schafe, welche die gültigen Mindeststandards unterschreiten wollen, und zu viele Arbeitnehmer, die sich das auch noch bieten lassen. Wo auf jeden Fall mehr getan werden muss, ist den Arbeitnehmern ihre schon heute gültigen Schutzrechte zu vermitteln, und das einhalten derer konsequent zu überwachen - inklusive saftigen Strafen für die Unternehmer, die dagegen verstoßen. Spätestens wenn die Unternehmer kein Personal mehr zu den ihrigen Bedingungen finden, werden diese zwangsläufig anpassen müssen, um Leute zu finden.
Dann erst kann man sich Gedanken machen, in wie weit die Mindeststandards angehoben werden sollen/müssen, oder nicht.
Leider finden sich immer noch zu viele schwarze Schafe, welche die gültigen Mindeststandards unterschreiten wollen, und zu viele Arbeitnehmer, die sich das auch noch bieten lassen. Wo auf jeden Fall mehr getan werden muss, ist den Arbeitnehmern ihre schon heute gültigen Schutzrechte zu vermitteln, und das einhalten derer konsequent zu überwachen - inklusive saftigen Strafen für die Unternehmer, die dagegen verstoßen. Spätestens wenn die Unternehmer kein Personal mehr zu den ihrigen Bedingungen finden, werden diese zwangsläufig anpassen müssen, um Leute zu finden.
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Was ist bitteschön an Mindeststandards ultralinks? Irgendwie habt ihr Marktradikalen jeden Bezug zur Realität verloren.
Ultralinks ist für mich wenn man alle Betriebe verstaatlichen will und Steuern von 70% fordert. Wo habe ich das gemacht?
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Das stimmt doch gar nicht, der Schutz ist viel zu niedrig. Immer mehr Unternehmen betreiben Tarifflucht, es gibt immer mehr Unternehmen ohne Tarifvertrag, die Arbeitnehmerrechte werden zurückgefahren und da erzählst hier so einen Unsinn.Cloakmaster @ 5 Jul 2016, 21:08 hat geschrieben: Wir haben schon längst Mindeststandards. Sogar ziemlich weit reichende. Dir sind nur alle Standards immer zu wenig, alle Löhne und Beihilfen zu niedrig, mithin alle Flaschen ständig halbleer. Egal wie gut etwas ist, so, wie du hier schreibst, ist es dir nie gut genug.
Wir brauchen eben Kollektivtarifverträge die für die ganze Branche gelten. Das ist sogar fair, dann haben alle die gleichen Bedingungen und das unternehmerische Können setzt sich durch und nicht das Dumping.
Ebenso wäre es nicht verboten Leistungen über diesem Niveau anzubieten. Da kann der Markt wieder normal agieren.
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Kollektivtarifverträge gibt es in Österreich und das ist nicht sozialistisch. Mir ist klar dass der Begriff auch im Osten verwendet wurde, aber da kann ich nichts dafür.Cloakmaster @ 5 Jul 2016, 21:50 hat geschrieben: Nein, nur weil es "Tarif" ist, ist es noch lange nicht gut. Dein Tarif Fetisch ist gerade zu krankhaft. Und das sozialistische Kollektiv darf gerne hinter dem eisernen Vorgang bleiben.
Dir sind die Standards zu niedrig. Und das ist nunmal Unsinn.
Es ist kein Unsinn. Es wird z. B. im Transportgewerbe Dumping betrieben, das sind doch Tatsachen!
Du hast deine Auffassung, ich habe meine. Beide haben nichts, aber auch gar nichts mit Freiheit zu tun.
Was hast du eigentlich für Probleme? Was hast du dagegen wenn es z. B. bei der Eisenbahn einen festgelegten Mindesttarif gibt, wäre hier Branchentarif und Bundesrahmentarif und dieser nicht unterschritten werden dürfte (was aktuell von vielen EVU praktiziert wird).
Wo ist da dein Problem? Ich verstehe es nicht, da hat keiner einen Nachteil dadurch, weil es für alle gelten würde. Das ist sogar für die guten Firmen besser, da so Dumping keine Vorteile mehr bietet, sondern das unternehmerische Geschick.
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Doch, es gibt/gab auch schlechte Tarifverträge. Wie war das noch gleich mit CGM und CGZP? Bis die Tariffähigkeit gerichtlich aberkannt wurde?
Nur weil wo "Tarif" draufsteht, ist es deswegen noch lange nicht gut.
Das soll aber bitte umgekehrt nicht heissen, dass ich Tarifverträge ablehne. Im Gegenteil, viele Arbeitnehmer haben der IGM &Co über die Zeit viel zu verdanken.
Aber, btw, etz samma weit weg vom Thema.
Nur weil wo "Tarif" draufsteht, ist es deswegen noch lange nicht gut.
Das soll aber bitte umgekehrt nicht heissen, dass ich Tarifverträge ablehne. Im Gegenteil, viele Arbeitnehmer haben der IGM &Co über die Zeit viel zu verdanken.
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Genau, daher braucht es ja Kollektivtarifverträge und die können nicht von rechten Pseudogewerkschaften, die im Grunde vom Arbeitgeber gegründet wurden, gemacht werden.spock5407 @ 5 Jul 2016, 22:24 hat geschrieben: Doch, es gibt/gab auch schlechte Tarifverträge. Wie war das noch gleich mit CGM und CGZP? Bis die Tariffähigkeit gerichtlich aberkannt wurde?
Nur weil wo "Tarif" draufsteht, ist es deswegen noch lange nicht gut.
Das soll aber bitte umgekehrt nicht heissen, dass ich Tarifverträge ablehne. Im Gegenteil, viele Arbeitnehmer haben der IGM &Co über die Zeit viel zu verdanken.
Aber, btw, etz samma weit weg vom Thema.
Du hast recht, wir sind weg vom Thema. Mich regt es nur auf wenn man mittlerweile schon als ultralinks bezeichnet wird wenn man fordert dass es Branchentarifverträge gibt, die als Untergrenze gelten und die keiner unterschreiten darf. Nur das schafft Chancengleichheit und verhindert Wettbewerbsvorteile durch Dumping.
Eigentlich müssten alle Marktbefürworter daher dafür sein, denn so entscheidet das unternehmerische Geschick und nicht der kriminelle Vorteil weil man billige Arbeitskräfte hat.
In Rheinland-Pfalz werden bei SPNV-Ausschreibungen z. B. als Untergrenze Branchentarif/Rahmentarif gefordert. Wer sich an der Ausschreibung beteiligt darf also dies nicht unterschreiten. Wirklich ultralinks, die armen Unternehmen, Gefahr für die Freiheit, würde Cloakmaster sagen oder?

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Wenn dann reihenweise Verkehre eingestellt werden, weil sich keiner mehr an der Ausschreibung beteiligen möchte, ist der daraus folgende Stillstand dann die Freiheit, zu Fuss zu gehen - oder Auto zu fahren.
Es gibt Länder und Branchen ohne Kollektivvertrag, welche dennoch nicht vor die Hunde gegangen sind...
Wir haben einen Deutschland weiten Kollektivvertrag zu 8,50 je Stunde. Forderung erfüllt.
Es gibt Länder und Branchen ohne Kollektivvertrag, welche dennoch nicht vor die Hunde gegangen sind...
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