[M] MVG-Buszüge

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Die neuen Buszüge von MAN / HESS werden wie folgt verteilt: 10 gehen auf den Betriebshof Ost und 5 auf den Betriebshof West.
Luas
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Beitrag von Luas »

Ich hätte da mal eine Frage an die Experten: Ist es in der Praxis möglich, einen Lion's City mit Euro 6 (z.B. M-AU 4539), welcher nicht für einen Buszug - Einsatz tauglich ist, nachträglich mit einer Anhängerkupplung nachzurüsten? Oder brauchst da stärkere Motorisierung?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Luas @ 19 Jun 2016, 22:39 hat geschrieben: Ich hätte da mal eine Frage an die Experten: Ist es in der Praxis möglich, einen Lion's City mit Euro 6 (z.B. M-AU 4539), welcher nicht für einen Buszug - Einsatz tauglich ist, nachträglich mit einer Anhängerkupplung nachzurüsten? Oder brauchst da stärkere Motorisierung?
Ich sehe da eher Schwierigkeiten an der generellen Konstruktion.
Afaik werden bei anhängertauglichen Zugfahrzeugen verstärkte Rahmen verwendet. Die punktuell einwirkende Zugkraft des Anhängers exakt an der Stelle, an der die Kupplung festgemacht ist, stell ich mir relativ stark vor – insbesondere bei ständigen Lastwechseln...
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

TramBahnFreak @ 19 Jun 2016, 22:53 hat geschrieben: Ich sehe da eher Schwierigkeiten an der generellen Konstruktion.
Afaik werden bei anhängertauglichen Zugfahrzeugen verstärkte Rahmen verwendet. Die punktuell einwirkende Zugkraft des Anhängers exakt an der Stelle, an der die Kupplung festgemacht ist, stell ich mir relativ stark vor – insbesondere bei ständigen Lastwechseln...
Billiger als eine Umrüstung dürfte eine Ausmusterung + Neuanschaffung sein.
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von Rohrbacher »

TramBahnFreak @ 19 Jun 2016, 22:53 hat geschrieben:Ich sehe da eher Schwierigkeiten an der generellen Konstruktion.
Niederflurbusse (und -züge) sind von der Konstruktion her eh spannender als Fahrzeuge mit einem klassischen durchgehenden Rahmen. Die Niederflurer sind wohl meist eh schon genug damit beschäftigt sich selbst stabil zu halten. Dazu sollten Getriebe, Motor, Motorkühlung und z.B. auch ABS/ESP-Systeme drauf vorbereitet sein. Bei Pkw fragt man sich ja manchmal, warum eine einfache Hängerkupplung durchaus 1000 Euro extra kosten kann bzw. je nach Motor unterschiedlich sein kann. Bei manchen Fahrzeugen gibt's dafür Dinge wie größere Kühlleistung, teilweise eine stärkere Kupplung und andere Features, die man bei kleinen bis mittleren Motorisierungen sonst aus Kostengründen rausgespart wurden. Bei Stadtbussen dürfte der Drang zu sparen im Normalfall noch ein bisschen größer sein.

Vom Arbeitsaufwand her dürfte es besonders bei einem größeren Betrieb mit regelmäßigen Flottenzu- und abgängen wenig Sinn machen, sowas nachzurüsten. Ich glaub' sowas machen nur die Wohnbusbesitzer. ;)

Die Zugfahrzeuge haben im Gegensatz zu den anderen meine ich auch alle liegende Motoren, oder? Nur weil die größere Maschine anders nicht reinpasst oder auch aus statischen Gründen? Ich vermute mal ganz frech letzteres.
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Beitrag von Cloakmaster »

Naja, bei PKW lassen sich Hängerkupplungen bei prakisch allen Modellen heute recht presigünstig nachrüsten. Lkw/Bus ist halt ein anderes Kaliber, allein schon Gewichtsmässig. Ich denke, ein 1000KG-Hängerchen für zB Fahrräder (Überlandbusse) oder ein gewöhnlicher Wohnwagen an einem Reisebus (tatsächlich gelgetnlich zu sehen so ein Gespann!) dürfte noch weitgehend problemfrei sein, aber Buszug-Anhänger mit Personenbeförderung spielt in einer anderen Liga.
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Beitrag von Rohrbacher »

Cloakmaster @ 20 Jun 2016, 00:43 hat geschrieben:Lkw/Bus ist halt ein anderes Kaliber, allein schon Gewichtsmässig.
In absoluten Zahlen ja. Relativ gesehen ist es aber kein Unterschied, ob an einem bis zu 18t schweren Bus hinten bis zu 14t Anhänger dranhängen oder an einem bis zu 1,8t schweren Golf 1,4t Wohnwagen, oder? ;)
Cloakmaster @ 20 Jun 2016, 00:43 hat geschrieben:Naja, bei PKW lassen sich Hängerkupplungen bei prakisch allen Modellen heute recht presigünstig nachrüsten.
Geht alles, gibt's alles im Baumarkt oder im Internet. Nur geht dann halt ein kleinerer Motor bei 30 Grad unter Last am Berg nach 15 Minuten wegen Hitzestau in den Notlauf, weil er nicht dafür ausgelegt ist, bei so wenig Fahrtwind so viel zu schufften. Jedenfalls umfasst die "Vorrüstung für Anhängerkupplung" bei allem was mit VW zu tun hat, meist mehr als nur ein paar Kabel zum Nachrüsten einer Steckdose für's Licht. Bei den kleinen TDI war da zumindest bei den alten A4 und A6 immer eine leistungsfähigere Kühlung mit an Bord. Wenn du sonst langsam irgendwelche Serpentinen hochkraxelst oder sonst mit viel Last langsam fährst, sodass eben kaum Fahrtwind da ist, reicht es nicht und dann kocht selbst ein moderner Pkw recht zuverlässig ab. Leistungsfähigere Motoren haben von Haus aus mehr Kühlleistung, weil die natürlich grundsätzlich mehr Wärme wegschaufeln müssen. Bei 30% Wirkungsgrad ist das schon ziemlich heftig, Kühlung darf man nicht unterschätzen. Ist keine Anhängerkupplung ab Werk eingebaut oder dafür vorgerüstet, sollte man nicht davon ausgehen, dass das Auto (oder auch ein Bus) thermisch für den ständigen schweren Hängerbetrieb ausgelegt ist.

Speziell Niederflurbusse haben zusätzlich das Problem des recht beschränkten Bauraums, da hinten drin ist es eng und daher recht schnell heiß. Ich glaube kaum, dass jede Standardbestellung dafür ausgelegt ist mit relativ geringer Geschwindigkeit, vielen Anfahrvorgängen und einem zusätzlichen Anhänger durch im Sommer heiße Häuserschluchten fahren.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Sehr spannend bei der Stabilität dürften die Niederflurbusse mit einer Tür ganz hinten sein.

Auch mal erlebt, aber das Modell weiß ich nicht mehr. Frage beim Hersteller warum das absolut baugleiche Fahrzeug des Freundes knapp 20 km/h mehr schafft?
"Haben Sie eine Anhängerkupplung oder eine Dritte Sitzreihe?"
Getriebe ist anders übersetzt.

Wobei ich denke dass es Busse auch so packen würden, wenn man sich die Beschleunigung oder auch die PS-Zahl von Bussen ansieht die 20 Jahre oder älter sind.
Außerdem kommen noch eine Vielzahl an Steuerungen hinzu. Stromversorgung, braucht es wahrscheinlich eine andere, oder weitere Lichtmaschine. Türsteuerung, Überwachung allgemein sowie die Kameras, Notruffunktion, Sperre der Hinterachse beim Lenken wenn nötig und und und...
Technisch geht vieles, aber ob es sich dann auch noch irgendwie rentiert?

Unser Auto wurde übrigens ab Werk mit Anhängerkupplung geliefert, allerdings von Westfalia. Und für die Lampen wurde der vorhandene Kabelbaum regelrecht angezapft. Das ganze Teil wiegt aber einiges. Verstrebungen reichen über die Vorderräder und wieder nach unten, auf den Zeichnungen der Beschreibung sieht das schon beeindruckend aus.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ups... ist doch noch einer wach. Nicht wundern, ich hab meinen Beitrag von 01:15 noch um ein paar heiße Zeilen ergänzt. ;)
Martin H. @ 20 Jun 2016, 01:34 hat geschrieben:Wobei ich denke dass es Busse auch so packen würden, wenn man sich die Beschleunigung oder auch die PS-Zahl von Bussen ansieht die 20 Jahre oder älter sind.
Packen schon, in München Buszug fahren ginge sicher auch mit 100 kW. Thermisch wäre das aber wie gesagt spannend, wenn die Maschine ständig statt bis zu 18 nun 32t wuchtet und genauso gekühlt wird wie bisher. Ich denke, wirklich lang Freude hätte man damit nicht. Eigentlich jeder, der oft einen großen Wohnwagen, Boots- oder Pferdeanhänger rumfährt, macht schon die Erfahrung, dass er am meisten Freude hat mit einen Diesel, am besten 3-Liter-Klasse, Allrad und Wandlerautomatik. Die Buszüge haben in der Regel auch etwa 30-60% mehr Leistung als die normalen. Wandlerautomatik und gute Traktion haben sie von Haus aus.
Herr G.
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Beitrag von Herr G. »

Luas @ 19 Jun 2016, 22:39 hat geschrieben: Ich hätte da mal eine Frage an die Experten: Ist es in der Praxis möglich, einen Lion's City mit Euro 6 (z.B. M-AU 4539), welcher nicht für einen Buszug - Einsatz tauglich ist, nachträglich mit einer Anhängerkupplung nachzurüsten? Oder brauchst da stärkere Motorisierung?
Ja das ist grundsätzlich möglich!

Die ersten Fahrzeuge (RSV Reutlingen und Rübenacker, Calw) die 2004 auf MAN Basis ausgeliefert wurden sind alle als 12m Niederflurfahrzeug von der Stange ausgeliefert worden. Zu der Zeit hätte MAN die Option "Buszug" nichteinmal annähernd im Programm und die Fahrzeuge wurden anschließend von Göppel in Augsburg bzw. Ehrenhain gebaut, genauso wie die Anhänger.

Dazu wurden die Fahrzeuge im hinteren Bereich nochmal zusätzlich verstärkt. Das ist auch für den normalen Fahrgast zu erkennen. Ich suche heute Abend mal nach den passenden Bildern des ersten RSV A21 mit Anhängerkupplung (RT-EW 1018)

Auch wurden bei anderen Betrieben (z.B. Ludwigsburg) später Bestandsfahrzeuge mit einer Zugvorrichtung nachgerüstet. Auch die Motorisierung sollte kein Problem darstellen. Beim Reutlinger "Erstling" war die Leistung abhängig davon ob der Zugwagen den Anhänger erkannt hat, dann wären 360 PS verfügbar und ohne Anhänger nur 310 PS.
Es gab aber auch die Möglichkeit die 360 PS mittels Schlüsselschalter freizuschalten.
Viele Grüße,
Herr G.
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Beitrag von 146225 »

Herr G. @ 20 Jun 2016, 05:36 hat geschrieben: Auch wurden bei anderen Betrieben (z.B. Ludwigsburg) später Bestandsfahrzeuge mit einer Zugvorrichtung nachgerüstet.
Bei den anderthalb Buszugeinsätzen schultags, welche die LVL fahren ist das ja auch egal. Dürfte halt für die Auslegung und den Verschleiss schon auch nochmal ein Unterschied sein, ob das Zugfahrzeug ständig mit dem Schleppen des Hängers belastet wird oder nur gelegentlich.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Rohrbacher @ 19 Jun 2016, 23:39 hat geschrieben: Niederflurbusse (und -züge) sind von der Konstruktion her eh spannender als Fahrzeuge mit einem klassischen durchgehenden Rahmen. Die Niederflurer sind wohl meist eh schon genug damit beschäftigt sich selbst stabil zu halten. Dazu sollten Getriebe, Motor, Motorkühlung und z.B. auch ABS/ESP-Systeme drauf vorbereitet sein. Bei Pkw fragt man sich ja manchmal, warum eine einfache Hängerkupplung durchaus 1000 Euro extra kosten kann bzw. je nach Motor unterschiedlich sein kann. Bei manchen Fahrzeugen gibt's dafür Dinge wie größere Kühlleistung, teilweise eine stärkere Kupplung und andere Features, die man bei kleinen bis mittleren Motorisierungen sonst aus Kostengründen rausgespart wurden. Bei Stadtbussen dürfte der Drang zu sparen im Normalfall noch ein bisschen größer sein.

Vom Arbeitsaufwand her dürfte es besonders bei einem größeren Betrieb mit regelmäßigen Flottenzu- und abgängen wenig Sinn machen, sowas nachzurüsten. Ich glaub' sowas machen nur die Wohnbusbesitzer. ;)

Die Zugfahrzeuge haben im Gegensatz zu den anderen meine ich auch alle liegende Motoren, oder? Nur weil die größere Maschine anders nicht reinpasst oder auch aus statischen Gründen? Ich vermute mal ganz frech letzteres.
Die von Göppel gelieferten go4city Busse für den Anhängerbetrieb hatten alle stehend eingebaute DAF Motoren. Das ist auch so bei den Dreitürern von Watzinger für den Buszugbetrieb. Das war allerdings bei Euro V / EEV so der Fall. Stehend eingebaute DAF MX 11 Euro VI Motoren gab es dann von Göppel allerdings nur für das zweitürige Zugfahrzeug. Bei Euro VI DAF Maschinen wäre es dann mit dem Einbauraum knapp geworden. Ausprobieren konnte es Göppel freilich nicht mehr, da die Firma seit Oktober 2014 endgültig insolvent ist und abgewickelt wurde.

Solaris hat bereits dreitürige Zugfahrzeuge mit stehendem DAF MX 11 Motor (Euro VI) an Stadtbus Rottweil geliefert (Motorturm hinten links, Urbino III). Bereits ausgeliefert sind vier Zugfahrzeuge vom Solaris New Urbino (IV. Generation) plus drei HESS Anhänger an ein Privatunternehmen in Hessen. Auch hier gibt es einen Motorturm hinten links und stehend eingebauten DAF MX 11 Euro VI Motor. Das Ganze ist bereits konstruktiv so gestaltet, dass es auch eine dreitürige Version geben wird.

Also, die Praxis beweist, dass es nicht nur mit liegend eingebauten Motoren geht.

Und noch ein Wort zur Nachrüstung auf Anhängerbetrieb: das ist grundsätzlich möglich. Allerdings ist nicht nur ausreichende Motorleistung und Getriebeabstimmung ein Thema, sondern es ist auch eine erhöhte Leistung des Luftpressers sowie der Lichtmaschine zu berücksichtigen. Das bestellte Fahrzeug wurde ja für den Solobetrieb konzipiert. In jedem Fall wird dadurch eine Nachrüstung erheblich teurer, als wenn das Fahrzeug von vornherein als Zugfahrzeug bestellt wurde.

Vielleicht kommen wir - bei steigender Nachfrage nach Buszugkonzepten - einmal dahin, dass Solobusse grundsätzlich für den Anhängerbetrieb konzipiert werden. Das könnte dann so aussehen: bestellt wird ein Solofahrzeug, das konstruktiv schon als Zugfahrzeug vorgesehen ist. Es fehlen lediglich die Anhängerkupplung, Druckluft- und Elektroanschlüsse. Alles übrige wie ausreichende Motorleistung, Getriebeauslegung, Luftpresser- und Lichtmaschinenleistung sind berücksichtigt worden. Das wäre dann wie bei einigen Solo-Lkw, die problemlos auf Zugbetrieb nachgerüstet werden können.
Luas
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Beitrag von Luas »

Danke an alle für die ausführlichen Antworten!
@Rohrbacher: Ja, alle in München verkehrenden Buszüge haben liegende Motoren.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Reinhard Busfan @ 20 Jun 2016, 12:31 hat geschrieben: Die von Göppel gelieferten go4city Busse für den Anhängerbetrieb hatten alle stehend eingebaute DAF Motoren. Das ist auch so bei den Dreitürern von Watzinger für den Buszugbetrieb.
Sicher?
Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

TramBahnFreak @ 20 Jun 2016, 14:32 hat geschrieben: Sicher?
Sogar sehr sicher. Denn ich kenne persönlich den ehemaligen Chefkonstrukteur von Göppel. Die Watzinger Euro V / EEV Zugfahrzeuge haben stehend eingebaute DAF Motoren. Das sie keinen Motorturm aufweisen, hat damit zu tun, dass Göppel beim go4city die Motornebenaggregate (wie den Kühler) auf das hintere Ende des Fahrzeugdaches untergebracht hat. Da der Dachrand des go4city mit - sogenannten - Finnen seitlich und von vorne verkleidet ist, kann man das nicht sofort erkennen.

Ergänzung: DAF Components - wie der reine Motorenlieferant - bei DAF heisst, hatte auch vor der Baureihe MX 11 keine liegenden Motoren angeboten.

Übrigens: beim Volvo 7700 - mit Dieselmotor - gab und gibt es die gleiche Anordnung (trotz vorhandenem Motorturm beim Volvo).
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Beitrag von TramBahnFreak »

Reinhard Busfan @ 20 Jun 2016, 15:47 hat geschrieben:Das sie keinen Motorturm aufweisen, hat damit zu tun, dass Göppel beim go4city die Motornebenaggregate (wie den Kühler) auf das hintere Ende des Fahrzeugdaches untergebracht hat.
Das klingt plausibel, danke.
Auf diesem Foto kann man auch den Aufbau auf der hinteren Dach-Hälfte erkennen.
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Maikäfer
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Beitrag von Maikäfer »

Anscheinend haben Einweisungsfahrten im Betriebshof Ost für die Buszüge begonnen: heute mittag ein Ost-49er (4941) mit Göppel-Anhänger, beschriftet als Sonderfahrt, im Bereich der Trambahnbaustelle Steinhausen/Berg am Laim. Hat für eine Ampelphase die Kreuzung Truderinger/Hultschiner Str. blockiert, kam offensichtlich nicht ums Eck Richtung Unterführung (dann wäre aber ein Gelenker wahrscheinlich auch nicht rumgekommen. Der Zug stand eh schon halb auf der Linksabbiegerspur, um nach rechts abzubiegen).
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ich hab schon vor einigen Wochen ein Gespann in der Nähe des Arabellaparks gesehen – vermutlich Testfahrten...?
Luas
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Beitrag von Luas »

Heuer kommt am Wochenende auf dem Tollwood 99er erstmals Buszüge zum Einsatz. Des weiteren wird die Linie im Gegensatz zu letztem Jahr wieder ausschließlich mit MVG-Bussen aus dem Westen gefahren.
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Maikäfer
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Beitrag von Maikäfer »

Sogar heute vormittag ist das Gespann mit 4941 als "Sonderfahrt" unterwegs gewesen im Osten, Albert-Schweitzer-Str. nordwärts. Also vermutlich Testfahrten auf dem 192er Linienweg. Oliver-Berg-am-Laim hatte ja in einem anderen Thread geschrieben, dort (unter anderem) würden künftig Buszüge eingesetzt.
Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Alle 15 bestellten Buszüge der diesjährigen Lieferung sind bei der MVG eingetroffen und auch bereits zugelassen worden. Entsprechend den Wagennummern lauten die Kennzeichen M-VG 4951 bis 4965 für die MAN Zugfahrzeuge und M-VG 5926 bis 5940 für die HESS Anhänger. Ich bin mal gespannt, wann die Vorstellung erfolgen wird.
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Beitrag von Sweetfeja »

Reinhard Busfan @ 22 Jul 2016, 13:18 hat geschrieben: Alle 15 bestellten Buszüge der diesjährigen Lieferung sind bei der MVG eingetroffen und auch bereits zugelassen worden. Entsprechend den Wagennummern lauten die Kennzeichen M-VG 4951 bis 4965 für die MAN Zugfahrzeuge und M-VG 5926 bis 5940 für die HESS Anhänger. Ich bin mal gespannt, wann die Vorstellung erfolgen wird.
Gehen die nach Ost oder West?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Reinhard Busfan @ 22 Jul 2016, 13:18 hat geschrieben: Ich bin mal gespannt, wann die Vorstellung erfolgen wird.
Einfach mal schauen, wann der Königsplatz das nächste Mal tagsüber gesperrt wird. In der Regel wird dort das Rohmaterial für die MVG Photoshoporgie erstellt.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Sweetfeja @ 22 Jul 2016, 14:09 hat geschrieben: Gehen die nach Ost oder West?
Zehn Stück gehen nach Ost und fünf nach West.
Mace
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Beitrag von Mace »

Der neue Hess-Anhänger 5928 war gerade mit MAN-Zugfahrzeug auf der Route der Linie 53 als Probefahrt unterwegs.
Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Laut einer gestern auf der Website der MVG veröffentlichten Pressemitteilung, geht es mit dem Einsatz der 15 neuen MAN / HESS Buszüge ab dem 01.August im SEV für die Tramlinien 15 und 25 los. Nach dem Ende der Sommerferien (und des SEV) wartet dann der alltägliche Linieneinsatz auf die neuen Gespanne.

Interessant ist, dass die HESS Anhänger - anders als bei Griensteidl - am Dachrand abweichend lackiert wurden. Nun ist oberhalb der Fensterlinie schwarzer Lack in der gleichen Höhe angebracht worden, wo bei den MAN Zugfahrzeugen die - kaschierte - Verglasung endet. Das ergibt ein stimmigeres Bild. Natürlich findet sich der obere Zierstreifen nun auf schwarzem Grund wie schon bei allen ausgelieferten Lion´s City Bussen üblich.
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Beitrag von Luas »

Bei der letzten Buszug -Lieferung von Ende 2014 gingen zunächst ausschließlich die Zugfahrzeuge (4916-4938) in den Fahrgasteinsatz, die Anhänger(5911-5922) gingen dagegen erst rund vier Wochen später auf Linie.
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Luas @ 30 Jul 2016, 11:29 hat geschrieben: Bei der letzten Buszug -Lieferung von Ende 2014 gingen zunächst ausschließlich die Zugfahrzeuge (4916-4938) in den Fahrgasteinsatz, die Anhänger(5911-5922) gingen dagegen erst rund vier Wochen später auf Linie.
Ich gebe ja nur das wieder, was die MVG hierzu kommuniziert hat. Vielleicht hat es bei der damals neuartigen Kombination aus MAN Zugfahrzeugen (werksseitig ausgerüstet als Zugfahrzeuge) und Göppel Anhängern technische Probleme gegeben (datentechnische Anhängererkennung vom Zugfahrzeug aus)?

Beim geplanten SEV für Tramlinien würde es allerdings keinen Sinn machen, diesen ausschließlich mit Solobussen bedienen zu wollen, während die schon vorhandenen Anhänger sich die Reifen platt stehen. Zudem glaube ich, dass die HESS Anhänger - auf Grund ihrer rein mechanischen Vierradlenkung - keine Probleme machen werden. Die Anhängerkennung jedenfalls sollte keine Rolle mehr spielen, da ja schon vor der Münchener Lieferung eine Reihe von MAN / HESS Buszügen an andere Unternehmen geliefert wurden.
Luas
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Beitrag von Luas »

Damals standen zu wenig Fahrer für den Buszug -Einsatz zur Verfügung. Man hat sich a bisserl mehr Zeit gelassen, um auch weitere FahrerInnen den Bus-Gespannen vertraut zu machen. Die Solobusse bzw. Zugfahrzeuge waren zu dem Zeitpunkt auf den StadtBus - Linien unterwegs.
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Luas @ 30 Jul 2016, 12:02 hat geschrieben: Damals standen zu wenig Fahrer für den Buszug -Einsatz zur Verfügung. Man hat sich a bisserl mehr Zeit gelassen, um auch weitere FahrerInnen den Bus-Gespannen vertraut zu machen. Die Solobusse bzw. Zugfahrzeuge waren zu dem Zeitpunkt auf den StadtBus - Linien unterwegs.
Vielen Dank für Deine Antwort!

Das lässt das Ganze ja in einem anderen Licht erscheinen und eröffnet nicht Raum für weitere Spekulationen.
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