Langsam wird die Ausgestaltung des neuen Stadtviertels im Nordosten (+19k WE / 30k Einwohner) konkreter. Es wurden drei Varianten entwickelt.
Das hört sich schon mal nicht schlecht an.Zwei davon brächten auch einen spektakulären Ausbau des Nahverkehrsnetzes mit sich. Sie sehen eine Verlängerung der U 4 vom Arabellapark bis in die Messestadt West vor. Damit würde die U-Bahnlinie als Tangente auch die S-Bahnstrecken zum Flughafen (S und nach Erding (S 2) verbinden. Die neue U 4 könnte also auch die Fahrtzeit von internationalen Gästen zur Messe deutlich verkürzen.
Hier muss man natürlich fragen, wieso so eine lange nichtöffentliche Phase. Und auch die Gesamtlaufzeit ist in meinen Augen die typisch deutsche Behäbigkeit, weil die Prozesse mittlerweile an Auflagen und konsensrunden ersticken.Am 3. August werden die Planer die drei Varianten den betroffenen Bezirksausschüssen, den Nachbargemeinden und auch dem Landkreis vorstellen. Die Infoveranstaltung wird nicht öffentlich sein. Anschließend gehen die Unterlagen in den Stadtrat. Stimmt der am Jahresende zu, will Stadtbaurätin Merk mit diesen Ideen in die ausführliche Beteiligung der Öffentlichkeit gehen. Bis 2019 soll ein sogenanntes Strukturkonzept als Grundlage für künftige Bebauungspläne stehen. Wenn alles glatt läuft, könnten frühestens 2024 die ersten Bauarbeiten beginnen.
Abgesehen, dass bei der einen Variante ("Quartiere als Perlenkette") die U-Bahn nur bis Englschalking gebaut würde, fände ich diese Variante mit dem Schwerpunkt im Westen entlang der S-Bahn städtebaulich unbefriedigend. Auch wenn es keine Visualisierungen gibt, finde ich die dritte Variante ("Küstenlinie) mit den Günzungen wahrscheinlich die mit dem höchsten Wohnwert. Die mittlere Variante mit Grünflächen kompakt im Norden könnte auch nicht schlecht werden aber es ist die Gefahr, dass die für viele Leute nicht fussläufig erreichbar ist und als Gassiwiese für die SUV Fahrer und ihre Rassehunde endet.