(Kostenloses) Parken an Bahnhöfen

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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ich möchte an dieser Stelle mal ein Thema einbringen, das gerade in Cottbus für einige Diskussionen sorgt: Parken an Bahnhöfen, Stellplatzanzahl und Parkgebühren.

Um mal die Situation dort zu beschreiben:
Nach wie üblich endloser Planung, Neuplanung, Umplanung und wer-bezahlt-das-alles-eigentlich?-Diskussionen ist es dort nun endlich geschafft, dass Bahnhof und Vorplatz einschließlich ÖPNV-Neuordnung umgestaltet und saniert werden. Unter anderem wird auch der Busbahnhof von einer unattraktiven Lage zwischen Innenstadt und Bahnhof direkt auf den Vorplatz verlegt, weshalb eine zusätzliche Frequentierung zu erwarten ist. In dem Zusammenhang entstanden und entstehen auch noch neue Parkflächen. Im Altbestand gab es einen Kurz- und einen Langzeitparkplatz direkt auf dem Vorplatz mit zusammen knapp 300 kostenlosen Stellflächen. Ursprünglich als Ersatz für den Langzeitparkplatz wurde bereits vor zwei Jahren ein neuer Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Empfangsgebäude mit ähnlich vielen ebenfalls kostenlosen Stellflächen eingerichtet, den Bau hat man sich vom Land ordentlich fördern lassen. Dummerweise haben die Pendler und Bahnreisenden sich in den zwei Jahren an das verdoppelte Parkangebot gewöhnt, sodass beide Parkplätze tagtäglich ordentlich ausgelastet sind. Aufgrund der fehlenden Parkkosten sicherlich auch von einigen Anwohnern, Hotelgästen und Arztkunden der Umgebung genutzt, denn im umliegenden Viertel gibt es abseits davon ziemliche Parkplatznot und das nahe Klinikum verlangt Parkkosten (Fußweg < 10 Minuten).
Die Stadt hat nun jedenfalls zum Baustart 160 neue provisorische, auch kostenlose Parkflächen auf der Nordseite des Bahnhofs angelegt (das ist die Innenstadtseite, das Empfangsbäude steht aber im Süden) geschaffen, um den Wegfall des alten Parkplatzes auf dem Vorplatz zu kompensieren. Nach Abschluss der Bauarbeiten will man dort bei Bedarf ebenfalls einen vollwertigen Parkplatz mit 200 Plätzen errichten, immer noch ohne Parkkosten. Unterm Strich stehen am Ende dann rund 600 kostenlose Parkflächen gegenüber ursprünglich rund 300. Parallel dazu baut das zuvor erwähnte Klinikum ein neues Parkhaus, weil der alte Parkplatz aus allen Nähten platzt und im umliegenden Wohngebiet, wie erwähnt, ebenfalls Parkplatznot herrscht. Die Stadt hat sich derweil noch mal per Gutachten bescheinigen lassen, dass die geplanten Größenordnungen für Bahnhof und Klinikum allesamt dem Bedarf entsprechen werden und man tendenziell eher noch etwas größer als kleiner denken sollte.

Soweit, so gut. Die sich aufdrängende Frage, wo die Autos vorher geparkt haben, die in den letzten zwei Jahren das verdoppelte Angebot eingenommen haben, hat die Stadt nicht zu beantworten versucht. Gleichwohl stehen diverse Park&-Ride-Plätze im Stadtgebiet überwiegend leer, selbst die in unmittelbarer Nähe zu Straßenbahnhaltestellen oder der an einem Bahnhaltepunkt im Osten der Stadt, obwohl er direkt am Stadtring liegt. Ursache dafür dürfte sein, dass das Parken dort etwas kostet und an diesem Haltepunkt nicht die Züge der Hauptpendlerströme nach Berlin halten.
Ebenfalls von der Stadt unbeachtet bleibt die Frage, warum sie das Parken am Bahnhof überhaupt kostenlos lassen möchte, Geld zu verschenken hat man definitiv nicht, eher im Gegenteil. Alle Rufe nach Kombitickets oder dergleichen, um die vorhandenen P&R-Plätze erstmal zu nutzen, ehe man rund um den Bahnhof noch mehr zubetoniert, blieben unerhört.

Kennt ihr ähnliche Situationen aus anderen Städten? Gerade bezüglich der fehlenden Parkgebühren direkt am Bahnhof (und künftigen Busbahnhof sowie neuer Straßenbahn-Zentralhaltestelle). Kurzzeitparken ist ja für gewöhnlich kostenlos, aber Langzeitparkplätze, noch dazu, wenn es im Bahnhofsumfeld genügend Adressen gibt, die dieses Angebot missbrauchen? Hat die Bahn ein Interesse an dieser ganzen Thematik oder ist ihr egal, ob das Parken am Bahnhof etwas kostet?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Die erste Frage wäre, wem der Grund gehört. In Bremen bietet die Bahn auf je einem Parkplatz südlich und nördlich der Gleise jeweils ganze 10 (!!) kostenpflichtige Kurzzeit- Plätze an. Hinterm Nordausgang befindet sich die Bürgerweide, das Gegenstück zur Münchner Theresienwiese. Meist Parkplatz, ab und zu Festgelände. Die Kosten je nach Situation zwischen 0 und 4 Euro pro Einfahrt.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Der neue Langzeitparkplatz wurde zumindest auf früherem Bahngelände errichtet, da stand vorher ein Postverteilungszentrum. Abriss und Parkplatzbau wurden aber komplett von der Stadt (bzw. über die Fördermittel eher vom Land) getragen. Ob dabei das Gelände in kommunale Hand ging, weiß ich nicht. Parkplatzbetreiber ist aber die Stadt.
Der provisorische Parkplatz auf der Nordseite entstand auf dem Gelände des früheren Güterterminals und ist nur für fünf Jahre von der Bahn an die Stadt verpachtet worden. Die Herrichtung als Parkfläche und Absperrungen zum Gleisbereich wurde komplett von der Stadt bezahlt und sie ist dort genauso Betreiber.

Beides in den letzten Jahren ungenutztes Gelände, im Nordbereich gibts nur noch ein Testgleis vom benachbarten Ausbesserungswerk, sonst blühen dort die sprichwörtlichen Landschaften. Die Stadt will das Gelände aber mittelfristig städtebaulich entwickeln, dafür wird sie es sicherlich erwerben müssen.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Na gut, dann muss ich wohl selbst noch ein paar Vergleichszahlen einwerfen:

Neu-Ulm musste letzte Woche sein Bahnhofsparkhaus mit 392 Plätzen schließen, wovon nach Angaben der Stadt 360 an Dauerparker vermietet waren (allerdings gab es meines Wissens keine Beschränkung, wie viele "Fremd"-Fahrzeuge einfahren durften, weshalb davon auszugehen ist, dass nicht täglich alle Dauerparker ihren Platz genutzt haben). Etwa ein Drittel davon Anwohner und Arbeiter aus der Stadt, der Großteil aber Bahnpendler. Daneben gibts noch einen kostenlosen P&R-Platz mit 143 Stellplätzen, der aber auch sehr stark von Anwohnern, Einkäufern und Touristen missbraucht wird. Als Ersatz für das Parkhaus hat man jetzt erstmal 150 Stellplätze im Einkaufszentrum direkt am Bahnhof angemietet und eine Schotterfläche in Bahnhofsnähe provisorisch zum Parken für 100 Fahrzeuge hergerichtet, die primär Anwohnern dienen soll. Allerdings mit Schranke, damit es eben nicht missbraucht wird.

Ulm gönnt sich nächstes Jahr eine neue Tiefgarage am Bahnhof mit 520 Stellplätzen, hat aber bisher gar nicht so viele "reine" Bahnhofsparkplätze, weil durch die innenstädtischen Parkhäuser bereits diverses Parkangebot besteht. Gerade die Wochenend-(Einkaufs)Touristen verweist man aber schon am Stadtrand auf zwei Park&Ride-Plätze, auf denen das Tagesticket 3,60 Euro kostet, einschließlich ÖPNV-Fahrt für bis zu fünf Personen in die Innenstadt und zurück.

In Zittau, einer Kleinstadt in der Oberlausitz mit nicht mal 25.000 Einwohnern, wohin sich meist allenfalls ein paar Tagestouristen zum Wandern oder Schmalspurbahnfahren verirren, darf man am Bahnhof auch einen symbolischen Euro für das Tagesticket bezahlen. Pendler und andere Dauerparker kommen monatlich für 2,50 Euro weg.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Worum geht es dir nun eigetnlich? Einfach um eine Beschreibung des Ist-Zustandes, an welchem (Haupt-)Bahnhof es wie viele kostenlose und kostenpflichtige Parkplätze gibt? Oder eine diskussion darüber, wie viele es geben sollte, bzw. wie teuer sie sein sollten?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Gut finde ich die Stuttgarter Lösung wo man an der Schranke zum Parkhaus gleich das ÖPNV Ticket mitkauft. Ich weiß nicht wie weit verbreitet so etwas ist, aber ich finde es praktisch.
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Beitrag von DumbShitAward »

Die Frage ist letztendlich zu wessen (Un)Gunsten das höhere Autoaufkommen zustande kommt.

Sprechen wir hier von Personen, die zuvor die P&R Parkplätze an den anderen Haltestellen benutzt haben oder sind das genuin neue Kunden, die erst aufgrund der höheren Parkplatzzahl am Hauptbahnhof dazu gekommen sind?

Entsprechend sind daraus meineserachtens unterschiedliche Schlüsse zu ziehen:

Fall A (Andersparker): hier liegt dann wohl ein Problem in der Anbindung an den Hauptbahnhof und/oder ein zu hoher Preis bei den P&R Plätzen. Folglich wäre eine Preissenkung bzw. bessere oder schnellere Anbindung (ggf. eben das angesprochene Kombiticket) sinnvoll. Alleine eine Kostenpflicht für die Parkplätze am Hauptbahnhof wäre wohl wenig rentabel - man kann nicht nur mit Push-Faktoren arbeiten.

Fall B: genuin neue Fahrgäste. Prima, Ziel erreicht. Evtl. aber doch noch einen Blick auf die anderen werfen.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Cloakmaster »

In Bremen sieht es mit Parken am Bahnhof / an Bahnhöfen mau bis sehr mau aus. die großen Parkhäuser liegen an Straßenbahn-Haltestellen, aber an sämtlichen Vollbahn-Haltestellen ist es dünn bis nicht vorhanden. Einzig am Bf. Bremen-Burg hat es ein halbwegs nennenswertes Parkhaus, welches sogar kostenfrei sein sollte.. Obwohl, bei näherem Hinsehen fallen mir zwei kostenpflichtige Parkhäuser ein, welche man als fussläufig zum Hbf einstufen kann - wenn auch jeweils einem Kaufhaus zugehörig. Parken dort, und mit der Bahn in Urlaub fahren könnste sich allerdings als teuer herausstellen, da die Preise auf Stundenbasis beruhen, und "übernachten" nicht erwünscht ist.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Cloakmaster @ 18 May 2016, 15:53 hat geschrieben:Worum geht es dir nun eigetnlich? Einfach um eine Beschreibung des Ist-Zustandes, an welchem (Haupt-)Bahnhof es wie viele kostenlose und kostenpflichtige Parkplätze gibt? Oder eine diskussion darüber, wie viele es geben sollte, bzw. wie teuer sie sein sollten?
Ein bisschen von allem. Grundsätzlich interessiert mich erstmal, ob es noch irgendwo einen größeren Bahnhof (Cottbus hat immerhin fast 14.000 Reisende pro Tag) gibt, bei dem sämtliche Parkplätze kostenlos sind. Da erschien mir eine etwas umfangreichere Beschreibung der Situation erstmal sinnvoll, zumal aus der Gegend hier im Forum ja praktisch nichts berichtet wird.
Und dann eben eure generelle Einstellung zum Thema Parkgebühren und Parkplatzgrößen an Bahnhöfen (möglichst viel und möglichst billig, um möglichst viele Menschen in die Züge zu locken oder doch eher andere Mittel zur Steuerung der Pendlerströme? - letzteres ist im überlasteten System München ja sicherlich primär anzutreffen?).
Auch sowas wie: Ist es sinnvoll, die Pendler auf andere P&R-Plätze zu verweisen, von denen aus sie dann noch per Stadtverkehr zum Bahnhof fahren müssten? Sowas bedeutet unterm Strich ja einen zusätzlichen Umstieg, Gefahr den Zug zu verpassen usw. Aber es kann ja auch nicht das Ziel sein, rund um einen Bahnhof alles mit Parkplätze zuzubetonieren und dann nicht mal Geld dafür zu verlangen, weil man so vielleicht hofft, die Parksituation in der Innenstadt zu verbessern, weil Touristen & Co. solche kostenlosen Bahnhofsparkplätze dann auch als Park&Ride für die Stadt annehmen.

Na ja, ich schreib schon wieder zu viel. Generell ein bisschen Input zu der ganzen Thematik.
Galaxy @ 18 May 2016, 16:10 hat geschrieben:Gut finde ich die Stuttgarter Lösung wo man an der Schranke zum Parkhaus gleich das ÖPNV Ticket mitkauft. Ich weiß nicht wie weit verbreitet so etwas ist, aber ich finde es praktisch.
Nur am Bahnhof oder verbreitet im Stadtgebiet?
DumbShitAward @ 18 May 2016, 16:17 hat geschrieben:Die Frage ist letztendlich zu wessen (Un)Gunsten das höhere Autoaufkommen zustande kommt.
Sprechen wir hier von Personen, die zuvor die P&R Parkplätze an den anderen Haltestellen benutzt haben oder sind das genuin neue Kunden, die erst aufgrund der höheren Parkplatzzahl am Hauptbahnhof dazu gekommen sind?

Entsprechend sind daraus meineserachtens unterschiedliche Schlüsse zu ziehen:

Fall A (Andersparker):  hier liegt dann wohl ein Problem in der Anbindung an den Hauptbahnhof und/oder ein zu hoher Preis bei den P&R Plätzen.  Folglich wäre eine Preissenkung bzw. bessere oder schnellere Anbindung (ggf. eben das angesprochene Kombiticket) sinnvoll.  Alleine eine Kostenpflicht für die Parkplätze am Hauptbahnhof wäre wohl wenig rentabel - man kann nicht nur mit Push-Faktoren arbeiten.

Fall B: genuin neue Fahrgäste.  Prima, Ziel erreicht.  Evtl. aber doch noch einen Blick auf die anderen werfen.
Die Stadt hat das leider nicht näher untersuchen lassen, sondern sich trotz vielfacher Warnungen von mehreren Seiten überrascht gezeigt, dass plötzlich beide Parkplätze ausgelastet waren, wo der eine doch nur den anderen ersetzen sollte. Und sieht als einzige Lösung jetzt, eben noch mehr Parkplätze zu bauen. Die Stellplätze auf der Nordseite waren ursprünglich nur langfristig vorgesehen, wenn der ganze Umbau fertiggestellt und der Bahnhof sich als vollwertiger Verkehrsknoten etabliert hat. Die übrigen P&R-Plätze im Stadtgebiet sind sonst eher mau ausgelastet, wenn nicht gerade irgendein Großereignis, Fußball, Messe etc. ist. Wochenendtakt 30 bei der Straßenbahn lädt aber natürlich auch nicht gerade dazu ein, als Tourist am Stadtrand zu parken und mit der Straßenbahn in die Innenstadt zu fahren.

Dazu muss ich vielleicht noch erklären, dass der Bahnhof bisher wirklich nur ein Bahnhof war und im städtischen ÖPNV nicht die zentrale Knotenrolle einnahm, wie es vielerorts der Fall ist. Einerseits dadurch, dass der ZOB genau in der Mitte zwischen Bahnhof und Innenstadt gelegen war (Fußweg jeweils um die zehn Minuten, der Bahnhof selbst liegt also auch nicht wirklich innenstadtnah), aber auch dadurch, dass das Straßenbahnnetz so gewachsen ist, dass man am Bahnhof drei Haltestellen hatte, von denen zwei (unter anderem die mit dem höchsten Aufkommen) 300 m vom Empfangsgebäude (noch mit zwei Ampeln dazwischen) entfernt lagen. Das ganze wird nun durch eine Zentralhaltestelle auf dem Vorplatz aufgewertet, an der auch direkt der neue ZOB entsteht.

Mit anderen Worten: Bisher war es recht mühselig, mit dem ÖPNV zum Bahnhof zu fahren, lediglich eine Straßenbahn- (noch dazu die schwächste, die schon dreimal eingestellt werden sollte) und eine Stadtbuslinie (das ist immerhin die Unilinie) hielten in wirklich attraktiver Nähe zum Bahnhof. Diese eine Straßenbahnlinie fährt den Großteil der Umbauzeit dann auch im SEV, sodass man während der Bauzeit wahrscheinlich eher noch mehr Parkplatzbedarf erzeugt.
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Beitrag von Lobedan »

Vielleicht interessiert es jemanden, wie die Geschichte in Cottbus nun weitergeht:

Die Erweiterung des neuen Pendlerparkplatzes wurde kurzerhand gestrichen, weil die dafür angedachten Flächen kontaminiert sind und eine Bodensanierung für die Stadt zu teuer wäre. Kurzfristigen Ersatz für den Wegfall der alten Parkplätze wird es daher schlichtweg nicht geben, es bleibt eine Differenz von etwa -90.

Beim Thema Parkplatzbewirtschaftung schlägt der Bürgerverein des angrenzenden Wohngebietes Alarm, weil sie meinen, dass dann einfach alle (sic!) Autofahrer ins Wohngebiet ausweichen, anstatt einen gebührenpflichtigen Bahnhofsparkplatz zu nutzen. Der Großteil der Flächen dort läuft allerdings über Anwohnerparkausweise und das Parkplatzangebot reicht eh nicht für alle Anwohner. Wahrscheinlicher scheint mir da, dass die Anwohner einfach weiterhin ihre Fahrzeuge kostenlos auf dem Bahnhofsparkplatz abstellen wollen. Dass es etliche Fremdparker gibt, hat das Ordnungsamt inzwischen jedenfalls festgestellt, aber eine andere Lösung als Parkgebühren haben die auch nicht parat.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Eigentlich sollten kostenfreie Parkplätze an Bahnhöfen (natürlich nur für Bahnfahrgäste!) verpflichtend sein. Hier müsste es entsprechende Regelungen geben.

P+R ist ein wichtiges Instrument, gerade auch für viele Menschen die nicht mit dem Fuß, Fahrrad oder Bus zur Bahn anreisen wollen oder können. Gerade im ländlichen Raum ist P+R das einzige Mittel um Leute auf die Bahn zu bringen.
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Beitrag von NJ Transit »

Nein, sollte es nicht, zumindest nicht so allgemein. Ich sehe keinen Grund, warum es an den großen Innenstadthauptbahnhöfen Parkplätze bräuchte, wenn die ÖPNV-Anbindung entsprechend gestaltet wäre, denn in den allermeisten Fällen ist die Straßenanbindung auch nicht besser. Einziges Argument sind Leute die tief in der Nacht ankommen, aber auch da wären vernünftige Nachtlinien sinnvoller.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 10 Oct 2016, 10:34 hat geschrieben: Nein, sollte es nicht, zumindest nicht so allgemein. Ich sehe keinen Grund, warum es an den großen Innenstadthauptbahnhöfen Parkplätze bräuchte, wenn die ÖPNV-Anbindung entsprechend gestaltet wäre, denn in den allermeisten Fällen ist die Straßenanbindung auch nicht besser. Einziges Argument sind Leute die tief in der Nacht ankommen, aber auch da wären vernünftige Nachtlinien sinnvoller.
In Bayern würde ich nur München und Nürnberg ausklammern, evtl. noch Augsburg und Würzburg. Alle anderen haben eine miese bis schlechte Anbindung. Den auch großen Städten Ingolstadt und Regensburg fehlt z. B. eine Stadtbahn, das Busnetz ist ein Witz und für die Stadtgröße total überfordert.
Bei noch kleineren Städten brauchen wir gar nicht erst anfangen.

Von daher braucht es kostenlose Parkplätze, denn auch das führt zu einem Umsteigen oder eben eine Gebühr die 1 Euro pro Tag nicht übersteigt.
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Beitrag von NJ Transit »

Die Antwort heißt aber eigentlich ÖV ausbauen, nicht Parkplätze ausbauen. P+R gehört an die Stadtgrenze (P+R Friedberg West zB), in Unter- oder Mittelzentren sowie an wichtigen Verkehrsknoten an den Bahnhof (Buchloe zB) oder direkt an Pampas-Bahnhöfe (Kinding oder Viehkirchen-Esterhofen zB). Übrigens besteht Deutschland aus mehr als Bayern. Grade in NRW wäre es Unsinn, an allen Bahnhöfen P+R anbieten zu müssen.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 10 Oct 2016, 11:24 hat geschrieben: Die Antwort heißt aber eigentlich ÖV ausbauen, nicht Parkplätze ausbauen. P+R gehört an die Stadtgrenze (P+R Friedberg West zB), in Unter- oder Mittelzentren sowie an wichtigen Verkehrsknoten an den Bahnhof (Buchloe zB) oder direkt an Pampas-Bahnhöfe (Kinding oder Viehkirchen-Esterhofen zB). Übrigens besteht Deutschland aus mehr als Bayern. Grade in NRW wäre es Unsinn, an allen Bahnhöfen P+R anbieten zu müssen.
Ich habe halt jetzt Bayern als Beispiel herausgegriffen, da ich mich in NRW nicht auskenne.

Natürlich muss der ÖPNV ausgebaut werden, aber bis das gemacht wurde, muss es doch eine alternative Möglichkeit geben.
In Ingolstadt oder Regensburg bräuchte es eine Stadtbahn. Was macht man bis dahin? Ein Busausbau ist keine Alternative für alle, da muss es zusätzlich Parkplätze geben die bezahlbar sind.

In den Städten unter 100.000 Einwohner müsste eben der Stadtbusverkehr entsprechend ausgebaut werden, so dass man hier eine gute Alternative hat. Jedoch ist ein schienengebundenes Verkehrsmittel durch nichts zu ersetzen, aber wenigstens kann man doch auch Leute mit dichtem Takt zum Umsteigen bewegen.
Dazu natürlich eine vernünftige Preisgestaltung.
Vorbild wäre die 365-Euro-Jahreskarte, das würde ziehen!
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Beitrag von Jogi »

NJ Transit @ 10 Oct 2016, 10:34 hat geschrieben:Nein, sollte es nicht, zumindest nicht so allgemein.
Auch wenn die "Gleichung", kostenloses/-günstiges Parken am Bahnhof = verringertes Nutzungshemmnis = größere Bahnattraktivität, d.h. (i) weniger MIV-Verwendung & (ii) mehr Bahnnutzung, unmittelbar einsichtig scheint, kann als nicht intendierte Folgewirkungen durchaus eine größere MIV-Nutzung entstehen. Artikel im "Zukunft Mobilität" Blog, dort werden auch einige Quellen angeführt. Die Ergebnisse von Mingardo (2013), der Befragungen von Nutzern von P+R-Anlagen in Rotterdam und Den Haag durchgeführt hat, werden dort so zusammengefasst (eigene Hervorh.):
Die Untersuchung hat gezeigt, dass Park + Ride-Anlagen einen Teil des ÖPNV und des Radverkehrs im ersten Teil der Wegstrecke auf den MIV bzw. beim Radverkehr auf MIV und ÖPNV verlagern. Dieser unbeabsichtigte negative Effekt ist vergleichsweise groß. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Befragung ist die recht hohe Akzeptanz von Parkgebühren [in der Befragung zwischen 1 und 4 EUR - J.] auf P+R-Anlagen. Zwar differenziert sich der Zustimmungsgrad zwischen einzelnen Anlagen insbesondere aufgrund ihrer Lage, dennoch sollten Kommunen eine entgeltliche Nutzung der Anlagen durchaus als Refinanzierungsmittel prüfen lassen. Zudem lassen sich mit Parkgebühren die unbeabsichtigten Effekte von P+R-Anlagen mindern: Frühere Rad- und ÖPNV-Nutzer würden zu ihrer ursprünglichen Verkehrsmittelwahl zurückkehren, während ehemalige MIV-Nutzer zur Zahlung von Parkgebühren bereit sind. Die Entscheidung zur Einführung von Parkgebühren sollte jedoch eine Einzelfallentscheidung bleiben, da sich der Parkdruck um die jeweilige Anlage erhöhen kann bzw. die Pkw-Nutzung auf der Gesamtstrecke steigt.

Besonders interessant ist der beobachtete Unterschied zwischen den einzelnen P+R-Typen.

Der Bau von P+R-Anlagen in der Peripherie führt zu einem negativen Nettoeffekt hinsichtlich der zusätzlichen Fahrleistung und Fahrzeugemissionen. Da dieser Art der P+R-Anlage den Fahrer erst relativ kurz vor dem Ziel zu Umstieg auf den ÖPNV bewegen soll, ist der negative Effekt durch eine Verlagerung vom ÖPNV / Rad auf den MIV besonders groß. Dieser Effekt kann auch durch die Nutzung des ÖPNV im zweiten Teil der Wegstrecke nicht kompensiert werden. Periphere P+R-Anlagen haben daher den negativen Effekt, dass sie die Verlagerung hin zum MIV im ersten Teil der Wegstrecke fördern und daher einen übermäßig großen negativen Effekt hervorrufen. Der wohnortnahe Bau von P+R-Anlagen ist aus verkehrlichen und ökologischen Gründen daher eindeutig vorzuziehen!

Eine Anmerkung zum Schluss: Dieser Artikel soll keinesfalls eine Argumentation gegen Park+Ride-Angebote sein. Es ist vielmehr ein Plädoyer für Städte und Gemeinden, die Wirkung der Anlagen auf den Verkehr zu überwachen und wenn notwendig entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der reine Bau eines Parkplatzes mit ÖPNV-Anbindung ist keinesfalls ausreichend!
Zusammengefasst lauten die wichtigsten Thesen:
P+R verlagert z.T. anfallende Fahrten von ÖPNV und Rad in den MIV (unbeabsichtigte Folgewirkung).
Naheliegend, je "später" der Wechsel von MIV in den ÖPNV stattfindet, desto stärker schlagen die negativen Folgen durch.
Moderate Parkgebühren scheinen breit akzeptiert zu sein (ist halt was anderes, gewünschtes Verhalten anzukreuzen als wirklich Geld dafür zahlen zu müssen). Somit eigenen sie sich also Instrument, um der unbeabsichtigten Folgewirkung entgegen zu wirken.

Ergänzend noch einige Zahlen aus dem Artikel: In beiden Fällen kam heraus, dass über ein Drittel der Befragten angab (37,3% in Rotterdam, 37% in Den Haag), Park + Ride anstelle des ÖPNV auf der Gesamtstrecke zu nutzen. In Den Haag gaben immerhin 5,3% an, auf eine Nutzung des Rades als Zubringer verzichtet zu haben. Als Hauptgrund dafür wird jeweils höherer Komfort angegeben.
Sprich, P+R zieht Nutzungspotential vorhandener Alternativen ab und führt damit das Umweltschutzziel (weniger Emission) ad absurdum.

Als weiterer, IMO prägnanter Faktor tritt die Fehleinschätzung der PKW-Kosten auf: 18,2% in Rotterdam und 13,2% in Den Haag meinten, die Kombi aus eigenem PKW und ÖPNV wäre günstiger für sie als die komplette Strecke öffentlich zurückzulegen.
Um die "versteckten" MIV-Kosten offen zu legen, werden Parkgebühren als ein taugliches Mittel angesehen. Im Abstract von Mingardo (2013) heißt es generell zu dieser Maßnahme:
[...] remote P&Rs perform better than peripheral P&Rs. This study suggests that the introduction of a fee for parking would reduce the unintended effects.
Soweit die "globale" Betrachtung. Sicher könnte man jetzt Beispiele anführen, die für ein vielleicht nicht generelles, doch eher verbreitertes kostenloses Parken sprechen: die fragmentierten Wegbeziehungen in Ost- und Norostdeutschland etwa oder irgendein Kuhkaff, in dem ab 18 Uhr die Bürgersteige begraben und der Hund hochgeklappt wird, mit Bahnschluss im Speckgürtel einer Metropole. Darauf ließen sich erneut Einzelfälle erwidern - Platz für "kostenloses" Bahn-Parken in Stuttgart gibt es am Bahnhof nicht und würde sofort bahnfremd ausgenutzt werden, spätestens für 1,30 EUR gäbe es nämlich das Kurzstrecken-Ticket mit inkludierter Parkplatzgarantie, die in der City Gold wert wäre...

Will heißen, Park + Ride ist ein diffiziles Thema, dass sich normativen Ansprüchen (überspitzt: Kostenloses Parken sofort! Nur damit wird die Bahn attraktiv!) und Fehlschlüssen ("Gleichgung") verbietet, viel mehr braucht es den konkreten Einzelfall, um passgenaue Lösungen zu finden, die den generellen Zielvorstellungen (runtergebrochen: weniger MIV, mehr ÖPNV) gerecht werden.
Diese Einsicht etwas generalisiert entspricht der "remote P&R" von Mingardo: Park + Ride als Steuerungsmöglichkeit (bitte nicht quasi-pawlow'sch [der mit dem Hund und der Glocke] verstehen), um die Ziele zu erreichen.

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NJ Transit @ 10 Oct 2016, 11:24 hat geschrieben:Die Antwort heißt aber eigentlich ÖV ausbauen, nicht Parkplätze ausbauen. [...]
Wobei sich hier wiederum ein Problem der Zuständigkeiten ergibt. I.d.R. liegt der Parkplatz in kommunaler Verantwortung, während die Verkehrsplanung je nach Zuständigkeit auf Kreis- (Busnetz) oder Landesebene (SPNV) oder gar noch auf einer Ebene dazwischen liegt (der Verband Region Stuttgart beispielsweise). Da müssen dicke Bretter gebohrt werden, bis die Zusammenarbeit klappt. Wenn dann noch die "Freie Fahrt für freie Bürger"-Denke kostengünstiges Parken mit kostenlosem gleichsetzt und idealerweise noch die Straßenanbindung ausbaut, winken die Kommunen verständlicherweise gleich ab, ihren Besitz für Parkplätze und mehr Verkehr abzugeben...

Deswegen: Übergreifende Planung, in dem P+R ein mögliches, berechtigtes und durchaus wirkungsvolles Instrument ist, kein Allheilmittel.

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Mir fehlt im Battle Auto gegen ÖPNV-Ausbau noch der Radverkehr: attraktive Stellplätze, überdacht, beleuchtet, kurze Wege zum Bahnsteig, kein Hindernisparcour, ausreichend dimensioniert, vielleicht noch (kostenpflichtige) Boxen als Deluxe-Option. Wie viel MIV könnte das vermeiden? :huh:

Edit: Thesenzusammenfassung nachgeliefert
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Jogi @ 10 Oct 2016, 12:32 hat geschrieben: Mir fehlt im Battle Auto gegen ÖPNV-Ausbau noch der Radverkehr: attraktive Stellplätze, überdacht, beleuchtet, kurze Wege zum Bahnsteig, kein Hindernisparcour, ausreichend dimensioniert, vielleicht noch (kostenpflichtige) Boxen als Deluxe-Option. Wie viel MIV könnte das vermeiden? :huh:

Edit: Thesenzusammenfassung nachgeliefert
Da sollte es Fahrradspuren geben. Ich glaub Kopenhagen hat das gut gelöst, also richtige Schnellfahrstrecken für Fahrräder.
Fahrradparkhäuser wären optimal, wo man wie bei den automatischen Koffersystemen sein Rad abgibt, es wird automatisch verwahrt und mittels Nummer kann man es wieder abholen. In kleineren Bahnhöfen müsste es zwingend Boxen geben, so dass auch hier ein Diebstahl- und Beschädigungsschutz gewährleistet ist. Sonst kann man doch nirgends mit einem Rad hin, denn ein offenes Abstellen hat eine hohe Wahrscheinlichkeit dass es geklaut wird.

Gerade P+R-Parkplätze an den Stadträndern halte ich für den falschen Weg, z. B. Fröttmaning. Man fährt hunderte Kilometer durchs Land und nutzt nur für wenige Meter den ÖPNV, da hat man wenig ÖPNV-Nutzen.
Da ist es mir lieber es fährt jemand zu einem potentiellen P+R-Parkplatz in der Innenstadt und dafür aber hunderte Kilometer mit dem Zug, also genau umgekehrt.
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Beitrag von NJ Transit »

DSG Speisewagen @ 10 Oct 2016, 14:46 hat geschrieben: Gerade P+R-Parkplätze an den Stadträndern halte ich für den falschen Weg, z. B. Fröttmaning. Man fährt hunderte Kilometer durchs Land und nutzt nur für wenige Meter den ÖPNV, da hat man wenig ÖPNV-Nutzen.
Da ist es mir lieber es fährt jemand zu einem potentiellen P+R-Parkplatz in der Innenstadt und dafür aber hunderte Kilometer mit dem Zug, also genau umgekehrt.
Da geht es um zwei verschiedene Typen Reisende: Der eine hat als Ziel seinen Zug, der andere die Innenstadt. Dein Durcheinanderwürfeln von faktenfreien Pauschalisierungen erübrigt aber eigentlich jede Argumentation.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 10 Oct 2016, 14:54 hat geschrieben: Da geht es um zwei verschiedene Typen Reisende: Der eine hat als Ziel seinen Zug, der andere die Innenstadt. Dein Durcheinanderwürfeln von faktenfreien Pauschalisierungen erübrigt aber eigentlich jede Argumentation.
Ich wollte damit nur ausdrücken dass das eine auch nicht besser als das andere ist, unabhängig davon was das für Reisetypen sind.

Warum muss ich denn mit dem Auto, z. B. von Erlangen nach Fröttmaning fahren, um danach mit der U-Bahn in die Innenstadt? Da kann man doch auch ab Erlangen (dort im P+R-Parkhaus) mit dem Zug nach München.
Daher finde ich das Konzept der P+R am Stadtrand für fragwürdig.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 10 Oct 2016, 15:20 hat geschrieben: Warum muss ich denn mit dem Auto, z. B. von Erlangen nach Fröttmaning fahren, um danach mit der U-Bahn in die Innenstadt? Da kann man doch auch ab Erlangen (dort im P+R-Parkhaus) mit dem Zug nach München.
Daher finde ich das Konzept der P+R am Stadtrand für fragwürdig.
Und wer macht das? In Fröttmaning parken doch eher irgendwelche Leute aus Dietersheim oder meinetwegen Allershausen, als aus Erlangen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 10 Oct 2016, 15:35 hat geschrieben: Und wer macht das? In Fröttmaning parken doch eher irgendwelche Leute aus Dietersheim oder meinetwegen Allershausen, als aus Erlangen.
Allershausen -> Petershausen (sogar mit P+R). Dietersheim sagt mir nichts und ich mag jetzt nicht nachschauen.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 10 Oct 2016, 16:35 hat geschrieben: Allershausen -> Petershausen (sogar mit P+R).
Mit 20- statt 5-Minuten-Takt.
Dietersheim sagt mir nichts und ich mag jetzt nicht nachschauen.
Du möchtest also weiterhin nur deine Textbausteine hier abladen. Dann bin ich raus.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Blabla Textbaustein, mehr fällt dir dazu nicht ein.

Dietersheim in Mittelfranken war nicht gemeint, war klar, aber das bei Eching und da gibt es dutzende Möglichkeiten dort nahegelegene Zugangsstationen anzufahren.

In Petershausen halten auch Regionalzüge und so gesehen hat man dutzende Möglichkeiten dort zu fahren. Du wirst mir ja nicht ernsthaft erzählen dass die Leute wegen dem 5-Minuten-Takt nach Fröttmaning fahren. Das hat ganz andere Gründe.
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Beitrag von Bayernlover »

Doch, genau das tun die Leute. Mein Gott, wie kann man so borniert sein.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Bayernlover @ 10 Oct 2016, 16:47 hat geschrieben: Doch, genau das tun die Leute. Mein Gott, wie kann man so borniert sein.
Nein, die fahren aus purer Bequemlichkeit dort hin und fahren nur nicht mit dem eigenen Auto in die Stadt weil es ihnen zu stressig ist oder weil es mit dem Parkplatz schwierig wird.

Von Allershausen kann ich gut und gerne auch ab Petershausen fahren.
Was hat das mit borniert zu tun? Es geht darum dass dies ökologischer ist, als den Modegag SUV durch die Gegend zu kutschen und dann zwei Parkplätze (weil die meisten kaum noch parken können) in Fröttmaning verstellt.

Es spricht ja nichts dagegen wenn das Menschen machen, es steht mir jedoch auch frei das zu kritisieren. Das nennt man Demokratie und da kann man alles kritisieren, auch so etwas und du kannst es ja gut finden, wir müssen ja nicht die gleiche Meinung vertreten.
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Beitrag von Bayernlover »

Ja, warum sollten sie auch nicht aus Bequemlichkeit da hinfahren? Schafft man den P+R ab, fahren sie gleich mit dem SUV in die Stadt. Das kannst du jetzt schlecht finden, ist aber so. Grad wenn man abends bisschen länger unterwegs ist, bietet sich die U-Bahn an. Außerdem muss man sich da nicht so nach den Zeiten richten.
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Beitrag von NJ Transit »

DSG Speisewagen @ 10 Oct 2016, 17:05 hat geschrieben: Was hat das mit borniert zu tun? Es geht darum dass dies ökologischer ist, als den Modegag SUV durch die Gegend zu kutschen und dann zwei Parkplätze (weil die meisten kaum noch parken können) in Fröttmaning verstellt.
Nach deiner Logik wenige Posts weiter oben sollen sie aber mit ihrem SUV nach München Hauptbahnhof fahren und dort in den Zug steigen.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 10 Oct 2016, 17:29 hat geschrieben: Nach deiner Logik wenige Posts weiter oben sollen sie aber mit ihrem SUV nach München Hauptbahnhof fahren und dort in den Zug steigen.
Du hast da entweder was falsch verstanden oder willst es falsch verstehen. Du hast doch mit den P+R am Stadtrand angesprochen und ich habe lediglich gesagt dass dies kein bisschen besser ist als der umgekehrte Fall.
Ich habe nicht gesagt dass sie das machen sollen. So können die eigenen Worte verdreht werden.
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Beitrag von Martin H. »

Ich kannte einen, der fuhr immer von Vierkirchen nach Laim, um mit der S-Bahn zu fahren, wegen dem Takt.
Ohne Neubaugebiet gab es da damals noch viele kostenlose Parkplätze.
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