S-Bahn Nürnberg

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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Mit welchem Vorgehen soll die BEG durchkommen oder nicht?
Da hat vor allem mal die Bayrische Justiz ihren Teil zu beigetragen. Die Entscheidung zu den Stuttgarter Netzen ging in einem Bruchteil der Zeit, den man hier mal auf nen Prozesstermin wartet.
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autolos
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Beitrag von autolos »

NJ Transit @ 25 Oct 2016, 11:44 hat geschrieben: Mit welchem Vorgehen soll die BEG durchkommen oder nicht?
Da hat vor allem mal die Bayrische Justiz ihren Teil zu beigetragen. Die Entscheidung zu den Stuttgarter Netzen ging in einem Bruchteil der Zeit, den man hier mal auf nen Prozesstermin wartet.
Man kann ja die Entscheidung der BEG für unzulässig halten, was ja die Vergabekammer im ersten Durchlauf getan hat. Damals haben BEG und NX den Spruch nicht akzeptiert und sind vor das OLG gezogen. Das OLG hat dann zwar das Vorgehen grundsätzlich für fehlerhaft gehalten, aber einen offenen Punkt entdeckt, den es der BEG zu prüfen und ggf. schließen gestattet hat. Daraufhin entschied die BEG erneut, aus Sicht DB Regio offenbar erneut nicht ordnungsgemäß. Die Vergabekammer konnte dann nicht zügig entscheiden, weil BEG und NX das Verfahren verzögert haben, indem sie die von der Vergabekammer gewährte Akteneinsicht vor dem OLG beklagt haben, wo sie dann im Wesentlichen unterlagen. Wie die BEG nach dem ersten Vergabekammerbeschluss, hat DB Regio gegen den neuerlichen Beschluss sofortige Beschwerde eingelegt. Das OLG hielt diese Beschwerde offenbar nicht für aussichtslos, denn sonst hätte es nicht den Zuschlag bis nach der Entscheidung untersagt.

Wie gesagt, ich kann nicht beurteilen, ob die BEG richtig oder falsch gehandelt hat. Aber Aufgabenträger müssen auch rechtmäßige handeln und ihr Handeln gerichtlich überprüfen lassen, wenn begründete Zweifel bestehen. Das war hier offensichtlich der Fall.
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Beitrag von NJ Transit »

Ja, durchaus richtig - gabs auch schon vorher (E-Netz Teutoburger Wald, endete in Rückzug der Westfalenbahn zugunsten Keolis; MDSB2, endete in Rückzug Abellios zugunsten der DB; Stuttgarter Netze, endete in juristischer Klatsche für die DB) - nur sei ein wenig Kritik angebracht am Tempo. Die Vergabe der S-Bahn Nürnberg an NX wurde Februar 2015 bekanntgegeben. Jetzt haben wir Oktober 2016, also über anderthalb Jahre später, und nur noch knapp über 2 Jahre bis zur Betriebsaufnahme. Das kanns einfach nicht sein.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Fakt ist doch dass die BEG einen Fehler gemacht hat, sonst wäre der Einspruch, wie sonst üblich, schon in der ersten Verhandlung abgeschmettert worden und man könnte sich schon in Ruhe auf die Übernahme vorbereiten. Skoda könnte die Züge schon bauen usw.

Das günstigere Angebot war nicht das Problem, ist ja das wirtschaftliche Risiko des Unternehmens (siehe Agilis im E-Netz Regensburg die damals auch ein Kampfangebot gehabt haben sollen und die Quellen bestätigen vieles davon ja).
Hauptproblem war doch dass NX nicht komplett haften wollte, sondern nur mit einer bestimmten Summe und damit waren anderen Bieter benachteiligt. Die BEG hätte das also klar regeln müssen.

Wird die Haftungsfrage geklärt, wird die nächste Ausschreibung wasserdicht verlaufen. Vielleicht gewinnt ja wieder NX oder es kommen zusätzliche Anbieter ins Spiel. Man darf also weiter gespannt sein.

Man kann jedenfalls keinem einen Vorwurf machen wenn er alle rechtlichen Mittel ausschöpft, denn wenn man damit durchkommt zeigt es ja dass es irgendwo Fehler gab und ohne die Haftungsproblematik wäre es nie so weit gekommen.
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Beitrag von autolos »

NJ Transit @ 25 Oct 2016, 13:03 hat geschrieben: Ja, durchaus richtig - gabs auch schon vorher (E-Netz Teutoburger Wald, endete in Rückzug der Westfalenbahn zugunsten Keolis; MDSB2, endete in Rückzug Abellios zugunsten der DB; Stuttgarter Netze, endete in juristischer Klatsche für die DB) - nur sei ein wenig Kritik angebracht am Tempo. Die Vergabe der S-Bahn Nürnberg an NX wurde Februar 2015 bekanntgegeben. Jetzt haben wir Oktober 2016, also über anderthalb Jahre später, und nur noch knapp über 2 Jahre bis zur Betriebsaufnahme. Das kanns einfach nicht sein.
Bei der Vergabe MDSB II zog sich das Verfahren auch extrem lange hin. Es stimmt, die Verfahrenszeit ist einfach zu lang. Der erste Kammerbeschluss war April 2015, das OLG entschied dann ein halbes Jahr später erst über die Beschwerde der BEG. Solche Verfahrensdauern sind für alle Beteiligten unzufriedenstellend.
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Beitrag von NJ Transit »

DSG Speisewagen @ 25 Oct 2016, 13:15 hat geschrieben: Fakt ist doch dass die BEG einen Fehler gemacht hat, sonst wäre der Einspruch, wie sonst üblich, schon in der ersten Verhandlung abgeschmettert worden
Jein. Die Neubewertung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist erfolgt, dieser Fehler ist also behoben. Alles weitere ist kein Fakt.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 25 Oct 2016, 13:25 hat geschrieben: Jein. Die Neubewertung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist erfolgt, dieser Fehler ist also behoben. Alles weitere ist kein Fakt.
Das hätte man aber von Anfang an ausschließen können und ich finde es ist unfair wenn ein Betreiber voll haftet, der andere versucht mit Haftungsbeschränkungen Vorteile zu erhalten.

Das Verfahren hätte sich nie so weit hingezogen wenn die Ausschreibung nicht so fehlerhaft gewesen wäre. Die BEG wird sicher daraus lernen.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

DSG Speisewagen @ 25 Oct 2016, 13:15 hat geschrieben: Das günstigere Angebot war nicht das Problem, ist ja das wirtschaftliche Risiko des Unternehmens (siehe Agilis im E-Netz Regensburg die damals auch ein Kampfangebot gehabt haben sollen und die Quellen bestätigen vieles davon ja).
Naja, aber das Beispiel Agilis zeigt doch, dass am Ende eben womöglich nicht das Unternehmen dass sich selbst in die Bredouille gebracht hat für die Verluste aufzukommen hat, sondern dass man am Ende doch wieder der Auftraggeber (BEG und damit der Steuerzahler) einspringen muss, weil man den Laden einfach dicht macht...
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Balduin @ 25 Oct 2016, 13:33 hat geschrieben: Naja, aber das Beispiel Agilis zeigt doch, dass am Ende eben womöglich nicht das Unternehmen dass sich selbst in die Bredouille gebracht hat für die Verluste aufzukommen hat, sondern dass man am Ende doch wieder der Auftraggeber (BEG und damit der Steuerzahler) einspringen muss, weil man den Laden einfach dicht macht...
Das wird nicht passieren, da sich Benex das nicht erlauben kann, sonst bräuchten sie nie wieder irgendwo antreten und sie finden erst recht keinen Käufer.
Ich sehe daher keine Gefahr. Die Steuerzahler/innen in Hamburg dürfen halt den Ausflug der Hochbahn jetzt mitfinanzieren. ;)
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Beitrag von chris232 »

Und wenn die Firma bei irgendeiner anderen Ausschreibung das billigste günstigste Angebot abgibt, sagt die BEG einfach, "Nö, mit euch nicht mehr" und dann ist alles gut, ja? :rolleyes:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Balduin »

DSG Speisewagen @ 25 Oct 2016, 13:54 hat geschrieben: Das wird nicht passieren, da sich Benex das nicht erlauben kann, sonst bräuchten sie nie wieder irgendwo antreten und sie finden erst recht keinen Käufer.
Ich sehe daher keine Gefahr. Die Steuerzahler/innen in Hamburg dürfen halt den Ausflug der Hochbahn jetzt mitfinanzieren. ;)
Wenn man aber sieht dass man so oder so keinen Gewinn mehr macht, auch bei künftigen Aufträgen, warum dann mit dem Laden nicht einfach Insolvenz anmelden und sich quasi wieder aufs Kerngeschäft zurückziehen? Zumal man als Topmanager die Jahre davor genug verdienen konnte um seine Schäfchen ins Trockene zu bringen bzw. man weich landet?
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Beitrag von Rohrbacher »

chris232 @ 25 Oct 2016, 14:05 hat geschrieben:Und wenn die Firma bei irgendeiner anderen Ausschreibung das billigste günstigste Angebot abgibt, sagt die BEG einfach, "Nö, mit euch nicht mehr" und dann ist alles gut, ja?  :rolleyes:
Im Prinzip ja. Ein Bieter, der die geforderte Zuverlässigkeit und finanzielle Leistungsfähigkeit nicht nachweisen kann, dürfte gar nicht erst so weit kommen. Im Zweifelsfall tritt aber eh nicht die im juristischen Sinne selbe Firma an und einen Bieter ausschließen, nur weil er einen gewissen Eigentümer hat oder gewisse Leute dabei sind, geht glaub ich nicht. Nicht offiziell. Ob's andere Wege gibt, weiß nur der bayerische Sumpf. ;)
autolos @ 25 Oct 2016, 13:16 hat geschrieben:Es stimmt, die Verfahrenszeit ist einfach zu lang.
Nein, die Vorlaufzeiten der Vergaben sind einfach zu kurz. Die Inbetriebnahmen gehen ja schon reihenweise schief, wenn nicht geklagt wird.

Jatzt nehmen wir an Bau und Zulassung der Skoda-Züge verzögert sich nochmal die ganz "normalen" ein, zwei Jahre, dann müsste NX ab 2018 unter Umständen für zwei, drei Jahren für ein ganzes S-Bahnnetz (teure) Ersatzzüge besorgen, Strafen zahlen und wenn man dann noch sehr preisgünstig geboten hat, geht das hinten und vorne nicht mehr auf, selbst wenn bei dieser Ausschreibung gar nicht auf große Gewinne gesetzt hat. Und wer weiß, vielleicht hat das ganze neben anderen Gründen auch irgendwie mit dem Brexit, Pfund-Kursen und ungewissen Zukunftsaussichten in dieser Richtung zu tun.

Ceterum censeo certamen curru esse delendam. Bildet man das mit'm Ablativ oder eher Genitiv?^^ Egal. Und im Übrigen bin ich dafür, den Vergabekrampf abzuschaffen. Es funktioniert nicht, alle paar Jahre im Winter von einem Tag auf den anderen komplette Netze mit Bananenprodukten und oft teilweise unerfahrenem Personal in Betrieb und Verwaltung in Betrieb zu nehmen. In einem Krankenhaus käme man nicht auf die Idee von heute auf morgen den Betreiber zu wechseln und Ärzte aus dem Studium mit frisch umgeschulten Pflegern in ein halbfertiges neues Krankenhaus (oder Container vor der Baustelle) setzen, das zumindest auf der mittleren und unteren Ebene von Leuten geleitet wird, die letzte Woche noch Bezirksleiter oder so bei einer Supermarktkette waren.
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Beitrag von spock5407 »

Rohrbacher @ 25 Oct 2016, 15:39 hat geschrieben: Ein Bieter, der die geforderte Zuverlässigkeit und finanzielle Leistungsfähigkeit nicht nachweisen kann, dürfte gar nicht erst so weit kommen.
Warum nur denk ich da z.B. an den Fall mit dem Flughafen Hahn und dem "großen Investor", der als Adresse seiner Firma eine Adresse oberhalb einer Autowerkstatt angab....
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Beitrag von 218 466-1 »

F*** DB! :angry:
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Beitrag von autolos »

218 466-1 @ 25 Oct 2016, 20:45 hat geschrieben: F*** DB! :angry:
Die (S) Nürnberg ist für mich gestorben.
Das passt zu dir: " Scheiß' auf den Rechtsstaat!"
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Beitrag von 146225 »

Es geht hier nicht um den Rechtsstaat, das ist ein hohes Gut. Die Frage, ob in diesem Fall allerdings nicht die Institutionen und Mechanismen (wie z.B. Verfahrensdauer) dieses Rechtsstaates von der einen Seite bewusst ausgenutzt wurden, um die andere Seite zu schädigen, darf durchaus auch gestellt werden.
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Beitrag von autolos »

146225 @ 26 Oct 2016, 05:58 hat geschrieben: Es geht hier nicht um den Rechtsstaat, das ist ein hohes Gut. Die Frage, ob in diesem Fall allerdings nicht die Institutionen und Mechanismen (wie z.B. Verfahrensdauer) dieses Rechtsstaates von der einen Seite bewusst ausgenutzt wurden, um die andere Seite zu schädigen, darf durchaus auch gestellt werden.
Wenn du schon so eine Unterstellung formulierst: Gegen wen richtet die sich? Die erste und längste Verzögerung gab es wegen der Sofortigen Beschwerden der BEG und NX gegen den Beschluss der Kammer vom April 2015. Eine weitere Verzögerung ergab sich durch die Beschwerde von BEG und NX gegen die Akteneinsicht. Wenn du also jemandem qusi Missbrauch des Rechts vorwirfst, dann begründe und erkläre das. Im Moment ist das nämlich nicht erkennbar.
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Beitrag von TramBahnFreak »

autolos @ 26 Oct 2016, 07:20 hat geschrieben:Wenn du schon so eine Unterstellung formulierst:
Wo?
Wenn du also jemandem qusi Missbrauch des Rechts vorwirfst,
Wo?
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Beitrag von autolos »

TramBahnFreak @ 26 Oct 2016, 09:42 hat geschrieben: Wo?
Wo?
"ob in diesem Fall allerdings nicht die Institutionen und Mechanismen (...) von der einen Seite bewusst ausgenutzt wurden, um die andere Seite zu schädigen"

Eindeutiger geht es wohl kaum. Und komme jetzt keiner mit "es wurde nichts behauptet oder unterstellt, sondern nur gefragt". Die Absicht des Beitrags kann niemand ernsthaft in Frage stellen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

autolos @ 26 Oct 2016, 09:48 hat geschrieben: Eindeutiger geht es wohl kaum. Und komme jetzt keiner mit "es wurde nichts behauptet oder unterstellt, sondern nur gefragt". Die Absicht des Beitrags kann niemand ernsthaft in Frage stellen.
Was du in die Beiträge anderer rein interpretierst ist aber ganz allein dein Bier... ;)
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autolos
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Beitrag von autolos »

TramBahnFreak @ 26 Oct 2016, 09:53 hat geschrieben: Was du in die Beiträge anderer rein interpretierst ist aber ganz allein dein Bier... ;)
Welchen Sinn soll denn der Beitrag des Mitforisten sonst haben? Aber der Schuss ging ja nach hinten los, insofern ist es mir auch egal.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

218 466-1 @ 25 Oct 2016, 20:45 hat geschrieben: F*** DB! :angry:
Die (S) Nürnberg ist für mich gestorben.
Keine Ahnung, aber erst mal urteilen.
Es ist ganz normales demokratisches Recht dort zu klagen oder etwa nicht? Eine privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft muss das sogar machen, sonst würde da etwas schief laufen. Gehört eben auch zu den marktüblichen Prozessen.

Die BEG hat doch zu verantworten dass es so lange dauert! Wäre etwas wasserdicht, hätte der Einspruch nicht Erfolgsaussichten gehabt und wäre wie in Baden-Württemberg sofort abgeschmettert worden.
Hauptkritikpunkt war ja die finanzielle Leistungsfähigkeit und da scheint die BEG ja jetzt nachgebessert zu haben.

Jedenfalls wurde die Vergabe in erster Instanz abgelehnt. Hätte die BEG daraufhin eine Neuausschreibung begonnen, wäre das jetzt längst durch und der Start nicht gefährdet. Der Einspruch der BEG hat dazu geführt dass sich das so lange rausschiebt.

Eine Frechheit wie hier oder bei DSO einfach die Schuld in beliebter Stammtischmanier, ohne informiert zu sein, irgendwem zuzuschieben.

Die machen alle nur ihre Arbeit und wenn man wasserdicht ist, gibt es keine Angriffsfläche.

Kritisieren muss man in diesem Zusammenhang nur das was die SPD da abgezogen hat, denn das NX-Bashing war schon mehr als geschmacklos, zumal die Aussagen gar nicht stimmen. NX hat einen Tarifvertrag der 100% DB-Niveau beinhaltet, natürlich nicht mit der EVG, daher kommt diese ins Spiel, da Nürnberg ja ihre Hochburg schlechthin ist und man außerhalb der DB kaum noch Mitglieder bei NE-Bahnen hat (die Bayerische Oberlandbahn ist ja eine der wenigen Ausnahmen). Daher kann man nicht mal der EVG an sich böse sein für ihre Spielchen, aber der SPD sehr wohl, da sie neutral zu bleiben hat.

Mit NX wäre die Welt nicht untergegangen, genausowenig mit Go-Ahead, falls die noch zum Zug kommen, die auch bald einen TV unterschreiben werden (allerdings fraglich ob mit der EVG).
Die BEG hat ja glaube ich bei Folgeausschreibungen bereits aus den Fehlern gelernt und damit wird es in Zukunft derart lange Fälle nicht mehr geben. Da hat man halt jetzt mal Lehrgeld gezahlt. Man kann aber keinem einen Vorwurf machen wenn er seine demokratischen Rechte ausnutzt, es ist nun mal eine Benachteiligung wenn der eine in der Ausschreibung voll haftet, der andere nur in Teilen, das ist ungerecht.
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Beitrag von Metropolenbahner »

DSG Speisewagen @ 26 Oct 2016, 12:49 hat geschrieben:
218 466-1 @ 25 Oct 2016, 20:45 hat geschrieben: F*** DB! :angry:
Die (S) Nürnberg ist für mich gestorben.
Keine Ahnung, aber erst mal urteilen.
Es ist ganz normales demokratisches Recht dort zu klagen oder etwa nicht? Eine privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft muss das sogar machen, sonst würde da etwas schief laufen. Gehört eben auch zu den marktüblichen Prozessen.

Die BEG hat doch zu verantworten dass es so lange dauert! Wäre etwas wasserdicht, hätte der Einspruch nicht Erfolgsaussichten gehabt und wäre wie in Baden-Württemberg sofort abgeschmettert worden.
Hauptkritikpunkt war ja die finanzielle Leistungsfähigkeit und da scheint die BEG ja jetzt nachgebessert zu haben.

Jedenfalls wurde die Vergabe in erster Instanz abgelehnt. Hätte die BEG daraufhin eine Neuausschreibung begonnen, wäre das jetzt längst durch und der Start nicht gefährdet. Der Einspruch der BEG hat dazu geführt dass sich das so lange rausschiebt.
Ich geb Dir da im Großen und Ganzen recht, gebe aber zu bedenken, dass Winkeladvokaten schnell irgendeine Klagemöglichkeit gefunden haben. Insbesondere wenn man ne eigene Rechtsabteilungen im Großkonzern hat.

Um das abzustellen braucht es ganz einfach nen Fahrzeugpool mit Herstellerwartung.

Da schlägt dann dann zwar der Fahrzeughersteller seine Gewinnmarge drauf, aber im Gegensatz zu nem EVU, dass das auch macht, kann man darauf hoffen, dass der Hersteller von Anfang an ein langlebiges Produkt auf die Gleise stellt, dass nicht nach Ablauf der Gewährleistungspflicht halb auseinanderfällt.

Also 2 Vorteile in einem, wobei ich keine Nachteile sehe. Im Gegenteil, mit einem großen Pool z.B. für BEG-Bayern könnte man doch schon wieder etwas sparen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Metropolenbahner @ 26 Oct 2016, 13:02 hat geschrieben: Ich geb Dir da im Großen und Ganzen recht, gebe aber zu bedenken, dass Winkeladvokaten schnell irgendeine Klagemöglichkeit gefunden haben. Insbesondere wenn man ne eigene Rechtsabteilungen im Großkonzern hat.

Um das abzustellen braucht es ganz einfach nen Fahrzeugpool mit Herstellerwartung.

Da schlägt dann dann zwar der Fahrzeughersteller seine Gewinnmarge drauf, aber im Gegensatz zu nem EVU, dass das auch macht, kann man darauf hoffen, dass der Hersteller von Anfang an ein langlebiges Produkt auf die Gleise stellt, dass nicht nach Ablauf der Gewährleistungspflicht halb auseinanderfällt.

Also 2 Vorteile in einem, wobei ich keine Nachteile sehe. Im Gegenteil, mit einem großen Pool z.B. für BEG-Bayern könnte man doch schon wieder etwas sparen.
Die beste Rechtsabteilung nützt aber nichts wenn alles wasserdicht ist, wie in Baden-Württemberg bei den Stuttgarter Netzen. Nur wenn der Aufgabenträger einen Fehler macht und aus diesen Fehlern wird ja gelernt und ich wage zu behaupten dass es einen zweiten Fall Nürnberg nicht geben wird.

Wenn man jetzt aber Fahrzeugpools macht und auch noch die Werkstattleistungen, was macht denn dann noch das EVU? Dann kann das Land die Sache auch gleich selbst betreiben, wenn nur noch der Aufkleber auf den Züge geändert wird.

Eine Möglichkeit ist es sehr wohl, denn dann endet mal der Unsinn dass noch nicht abgeschriebene Fahrzeuge auf dem Abstellgleis landen oder neue Werkstätten mit viel Steuergeld gebaut werden, obwohl schon welche da sind.

Das Land muss sich aber wirklich mehr einbringen und dazu gehört auch mehr Druck bei der Infrastruktur, denn der SPNV kommt bei Ausbauten gar nicht vor und dementsprechend anfällig ist unser Netz.
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Beitrag von Metropolenbahner »

DSG Speisewagen @ 26 Oct 2016, 13:08 hat geschrieben: Die beste Rechtsabteilung nützt aber nichts wenn alles wasserdicht ist, wie in Baden-Württemberg bei den Stuttgarter Netzen. Nur wenn der Aufgabenträger einen Fehler macht und aus diesen Fehlern wird ja gelernt und ich wage zu behaupten dass es einen zweiten Fall Nürnberg nicht geben wird.

Wenn man jetzt aber Fahrzeugpools macht und auch noch die Werkstattleistungen, was macht denn dann noch das EVU? Dann kann das Land die Sache auch gleich selbst betreiben, wenn nur noch der Aufkleber auf den Züge geändert wird.

Eine Möglichkeit ist es sehr wohl, denn dann endet mal der Unsinn dass noch nicht abgeschriebene Fahrzeuge auf dem Abstellgleis landen oder neue Werkstätten mit viel Steuergeld gebaut werden, obwohl schon welche da sind.

Das Land muss sich aber wirklich mehr einbringen und dazu gehört auch mehr Druck bei der Infrastruktur, denn der SPNV kommt bei Ausbauten gar nicht vor und dementsprechend anfällig ist unser Netz.
Naja, also die Stuttgarter Netze werte ich als Beispiel meines Standpunkts, denn:
Bei diesem BW-Modell bestellen die Unternehmen die neuen Züge bei einem Hersteller und veräußern sie sogleich an das Land Baden-Württemberg. Im dritten Schritt mietet das Verkehrsunternehmen das Wagenmaterial aus diesem Fahrzeug-Pool. „Dadurch können die günstigen Kreditkonditionen des Landes weitergegeben werden und das Land spart Kosten“, erklärt das Verkehrsministerium.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.a...0d8289ab1b.html

Das Land zahlt also die Züge und ist deren Besitzer, der Unterschied ist nur der, dass sich das gewinnende EVU den Typ aussuchen kann. Das macht aber auch keine großen Unterschied mehr, Pool ist Pool.

Im Endeffekt stehen wir auf der gleichen Seite, ja das Land muss sich mehr einbringen. Dazu gehört, dass man die Fahrzeugfrage abkoppelt, denn sonst ist es für den Platzhirsch immer lukrativ den Klageweg zu beschreiten.
Setzen beide EVUs aber auf die gleichen Fahrzeuge, kann man deren Produktion schon einmal anlaufen lassen, denn das sie eingesetzt werden ist in jedem Fall klar.

Was das EVU noch macht .. tja hauptsächlich Personalwesen. Personal rekrutieren, ausbilden, einsetzen, etc. pp.
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Beitrag von 218 466-1 »

DSG Speisewagen @ 26 Oct 2016, 12:49 hat geschrieben:Es ist ganz normales demokratisches Recht dort zu klagen oder etwa nicht?
In dem Punkt über mehrere Instanzen zu gehen, kann keine Lösung sein.
Der ganze Wettbewerb ist dadurch für die Tonne.
Hier geht es auch um's Prinziep. Wer den Hals nicht voll kriegt und selbst eine katastrophale Betriebsfürung und Serviceleistung an den Tag legt, wie es DB Bahn täglich macht, hat es nicht verdient, auch nur einen € subentioniert zu bekommen.
Daher laufe ich lieber, als in Nürnberg der DB einen Cent an Einnahmen zu bescheren.
DSG Speisewagen @ 26 Oct 2016, 12:49 hat geschrieben:geschmacklos
Prost!
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Metropolenbahner @ 26 Oct 2016, 15:01 hat geschrieben: Was das EVU noch macht .. tja hauptsächlich Personalwesen. Personal rekrutieren, ausbilden, einsetzen, etc. pp.
Dann aber die Frage, wieso sollte das nicht auch das Land machen? Wäre sogar wirtschaftlicher, da die Landestraktionsgesellschaft das Personal zur Verfügung stellt und dieses flexibel einsetzbar ist, also während des Dienstes z. B. sowoh Meridian als auch SOB-Züge fahren kann. Damit bräuchte man weniger Leute und und die Dienste wären effektiver. In Zeiten von Personalmangel hochgradig wichtig.

Ich sehe keinen Grund warum das Personal weniger Wert sein sollte als die Züge und Werkstätten.

Grundsätzlich bin ich ja für ein Landesmodell, also Fuhrpark und Werkstätten, aber dann auch eine Landestraktionsgesellschaft.

So entsteht dann nämlich wirklich Wettbewerb über Qualität und nicht zu Lasten von irgendwem. Das EVU ist dann für Marketing, für die Einnahmen, für Aktionen usw. zuständig und kann sich darauf konzentrieren das beste Angebot maßgeschneidert zu bieten.

Das wäre jetzt mein Modell, also inkl. Personal.
218 466 hat geschrieben: In dem Punkt über mehrere Instanzen zu gehen, kann keine Lösung sein.
Der ganze Wettbewerb ist dadurch für die Tonne.
Wenn man Wettbewerb will, muss man auch seine Schattenseiten akzeptieren.
Außerdem wäre es nicht über mehrere Instanzen gegangen wenn die BEG nicht immer wieder weitergemacht hätte, statt einfach neu auszuschreiben.
Fakt ist dass die DB Regio in der ersten Instanz recht bekommen hat und politisch war dieses Urteil nicht gewollt, also hat man Einspruch eingelegt und dann ging es eben über mehrere Instanzen.

Das Gericht hatte doch schon mal durchklingen lassen wo das hinführt, aber die BEG wollte nicht hören. Hätte man da gleich neu ausgeschrieben, dann wäre das auch für NX fair gewesen, denn jetzt sind sie ganz draußen.

Das Problem war doch dass die BEG Fehler gemacht hat und von mir aus lauf, wenn es dir Spaß macht. Dieser Kindergarten regt mich eh auf mit irgendwelchen Grabenkämpfen. Das ist Marktwirtschaft und das musst du akzeptieren, gerade wenn du nach Nordamerika auswandern willst...
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146225
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Beitrag von 146225 »

Ich finde an diesem speziellen Fall halt auffällig, dass die lange Verfahrensdauer der DB als ursprünglich unterlegenem Bieter insoweit nutzt, dass sie wahrscheinlich mit den Bestandsfahrzeugen länger als vorgesehen zu aktuellen Konditionen den Betrieb fortführen darf. Denn niemand - auch die DB selbst nicht - kann zum jetzigen Zeitpunkt noch eine Betriebsaufnahme Dezember 2018 mit Neufahrzeugen stemmen. Insoweit gehört dem Schritt von NX, das ehrlich zu kommunizieren und einen Auftrag in dieser Größenordnung wieder zurückzugeben, Respekt. Und genau in diesem Punkt stellt sich für mich auch die Sinnfrage, ob die Inanspruchnahme von juristischen Mitteln bei Vergabeentscheidungen über einen so langen Zeitraum, bis der Kontrahent mehr oder weniger zum Aufgeben genötigt ist, ein verantwortungsvoller Umgang mit dem hohen Gut des Rechtsstaates ist? Der Rechtsweg ist geschaffen, um Dinge die gegen geltendes Recht verstoßen, auszugleichen, Gerechtigkeit und Rechtsfrieden herzustellen. Nicht als Mittel zum Zweck, um sich einen Vorteil über Konkurrenten zu verschaffen.

Das alles ist sicherlich Ansichtssache, man mag das auch anders bewerten. Ich hoffe dennoch, derartiges künftig nach Vergabeentscheidungen - vor allem nach solchen zu Lasten des DB-Konzerns, denn dort sucht man am ehesten sein Heil im Rechtsweg, falls man unterliegt - nicht öfter erleben zu müssen.

Es ist nicht an mir, der BEG vorzuschlagen, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommt. Es scheint mir aber - nach dem Rückzug von NX als ursprünglich beauftragtem Bieter - am gerechtesten und sinnvollsten, wenn man das ursprüngliche Vergabeverfahren aufhebt - eine erhebliche Änderung der Gegebenheiten liegt ja vor - und dann in Ruhe und unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse neu ausschreibt, mit einer Betriebsaufnamhe um 2021/2022 herum, so dass alle Bieter im neuen Verfahren wieder faire Ausgangsbedingungen haben, um nach bestem Wissen und Können teilzunehmen. Für die Zwischenzeit wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit DB Regio einen Übergangsvertrag abzuschließen, und da bin ich mir nicht mal so sicher, ob das am Ende gut ist für DB Regio: es bedeutet nämlich auch, dass die aus 143 + x-Wagen gebildeten Züge länger als geplant voll unterhalten werden müssen. Sollte DB Regio aufgrund der hauseigenen Mangelwirtschaft dazu nicht ausreichend in der Lage sein, werden die Fahrgäste dies bestimmt leidvoll bemerken können.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Alles andere als eine Neuausschreibung, wo dann auch NX wieder eine Chance hätte, wäre unfair.

Für den Übergangszeitraum sollte es halt ein Verhandlungsverfahren geben und man müsste dafür bestimmte Fahrzeuge (als X-Wagen + 143) ausschließen. Ansonsten fahren ja Talent2 die noch nicht alt sind und schon auf dem Abstellgleis gelandet wären. Im Stillstandsmanagement gibt es sicher noch andere elektrische Züge.

Wenn man schnell beginnt, könnte Dezember 2021 klappen mit der Neuaufnahme.
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Beitrag von 146225 »

DSG Speisewagen @ 26 Oct 2016, 20:05 hat geschrieben: Im Stillstandsmanagement gibt es sicher noch andere elektrische Züge.
Ah, und welche würdest Du zur Substitution von 143 + x-Wagen vorschlagen? Leih-185 + n-Kübel hatte man bei der S-Bahn Nürnberg zwar auch schon mal, das kann aber auch keine ernste Alternative sein.
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