Ich weiß nicht ob es jemand mitbekommen hat, aber in Hessen streiken die Busfahrer seit einiger Zeit immer wieder für eine bessere Bezahlung und Anrechnung von Arbeitszeiten.
Warnstreik
Schlichtung im Bus-Streik
Jetzt frage ich mich, wann darf man solche Aktionen in München erwarten? Die Bezahlung für Busfahrer, U-Bahn-/Tramkutscher in München und Umgebung ist doch mehr als skandalös und noch schlimmer ist die Berechnung der Arbeitszeit.
Viele Dinge wie Standzeiten, Gastfahrten (heißt das im Stadtverkehr so?) usw. werden nicht bezahlt, obwohl das doch eigentlich Arbeitgeberrisiko ist.
In München steigen die Lebenshaltungskosten ständig an, die Mieten, die Gehälter der ÖPNV-Bediensteten im Stadtverkehr und Regionalverkehr wurden dagegen in den letzten 20 Jahren abgesenkt (!).
Der ehem. OB der Stadt München hat es sogar für nötig erachtet sie weiter abzusenken (also richtig Anti-Sozialdemokratisch!).
Ich frage mich sowieso wieso hier klaglos hingenommen wird wenn Busfahrer Toni A. seine erste Fahrt am Scheidplatz beendet und die nächste am Ostbahnhof beginnt und die Fahrt zwischen diesen beiden Punkten keine Arbeitszeit ist oder wieso geteilte Schichten im Busverkehr so leicht hingenommen werden, obwohl das schon harte Einschnitte sind. Dazu werden eben viele Zeiten nicht bezahlt, obwohl man anwesend ist.
Daher ist die Anwesenheitszeit deutlich höher als die tatsächlich angerechnete Zeit und das ist Ausbeutung!
Wie im SPNV (dort hart erkämpft) sollte die gesamte Arbeitszeit abzüglich der Arbeitsschutzpause angerechnet werden.
ÖPNV-Streik in Hessen
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Das ist Unsinn. Bleib bitte mal realistisch.Rev @ 25 Jan 2017, 01:21 hat geschrieben: Das problem erledigt sich in den nächsten 5-10 Jahren Ehe von selbst dann wird der Beruf ins Museum wandern...
Später mag das evtl. so sein, nur dann trifft es auch viele andere wie Bürokräfte großteils, einen großen Teil der Industrie- und Fertigungsarbeitsplätze, viele Dienstleistungsberufe, Paketzustellung/Postwesen, Einzelhandelsarbeitskräfte usw. in einer Dimension die nicht mehr durch andere Stellen aufgefangen werden kann, wo nur noch BGE und Robotersteuer hilft, aber das ist Zukunftsmusik.
Hier geht es um die Gegenwart und wir sind noch weit von solchen Hirngespinsten entfernt (mehr als deine 5-10 Jahre) und das ist gut so. Daher diskutieren wir jetzt über die Bedingungen die JETZT schlecht sind und die JETZT verbessert gehören.
Kleine Ergänzung: Von welcher Ehe redest du? Welche Ehe ist so stark das zu verändern?

Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Gibt ja noch weit mehr Sachen. Wenn man sich mal Pausenräume ansieht (Ein Raum, meist unterirdisch, ein Tisch, vier Stühle, Neonröhren und evtl. ein Kaffeeautomat - das war's. Erholung pur.), die Ausrückzeiten ("Dann musst halt fünf Minuten früher kommen?"), 1/6-Regelung an Haltestellen wo man vorrücken muss bzw. keine Ruhe hat, ... Und die Fahrten im Dienst werden dann teilweise auch noch als Pause "benutzt". Aber wenn ich sowas dann ansprech und sag, dass bei der Bahn bei solchen Aktionen kein Zug mehr fahren würde, bin ich ja der Böse. Da wird lieber ständig darüber gelästert, wieso man nicht jeden Tag seinen Wunschdienst kriegt, aber so "Kleinigkeiten" sind einfach selbstverständlich.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
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Also der LHO-Tarif um den es hier geht ist schon ziemlich mäßig auch im Vergleich zu anderen Bundesländern. Und dann ist natürlich immer auch die Frage, welche anderen Möglichkeiten es gibt. In Frankfurt gibt es keine nach TvöD bezahlten Busfahrer mehr, auch die städtische ICB zahlt nach LHO-Tarif.
Aber der Stundenlohn ist das eine, die Schichten und die ganzen unbezahlten Pausen sind denke ich noch schlimmer. Aber auch das kann natürlich gut zum finanziellen Problem werden, wenn daduh der Partner nicht arbeiten kann wie z.B. bei dem hier genannten Herrn: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/fran...n-14612272.html
Aber der Stundenlohn ist das eine, die Schichten und die ganzen unbezahlten Pausen sind denke ich noch schlimmer. Aber auch das kann natürlich gut zum finanziellen Problem werden, wenn daduh der Partner nicht arbeiten kann wie z.B. bei dem hier genannten Herrn: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/fran...n-14612272.html
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Im SPNV musste ja vieles hart erkämpft werden, wie voll bezahlte Arbeitszeit abzüglich Arbeitsschutzpause, voll bezahlte Gastfahrten, keine unbezahlten Arbeitsunterbrechungen, Beenden der Abwärtsspirale usw., natürlich von den bösen "Egoisten"chris232 hat geschrieben: Gibt ja noch weit mehr Sachen. Wenn man sich mal Pausenräume ansieht (Ein Raum, meist unterirdisch, ein Tisch, vier Stühle, Neonröhren und evtl. ein Kaffeeautomat - das war's. Erholung pur.), die Ausrückzeiten ("Dann musst halt fünf Minuten früher kommen?"), 1/6-Regelung an Haltestellen wo man vorrücken muss bzw. keine Ruhe hat, ... Und die Fahrten im Dienst werden dann teilweise auch noch als Pause "benutzt". Aber wenn ich sowas dann ansprech und sag, dass bei der Bahn bei solchen Aktionen kein Zug mehr fahren würde, bin ich ja der Böse. Da wird lieber ständig darüber gelästert, wieso man nicht jeden Tag seinen Wunschdienst kriegt, aber so "Kleinigkeiten" sind einfach selbstverständlich.

Ich gebe dir recht dass im SPNV solche Aktionen nicht funktionieren würden, aber was ist bei manchen EVU im SGV, die mitunter nicht mal so klein sind, mit Anreise zum Zug in der "Freizeit", Arbeitszeiten von 20 Stunden am Stück und mehr (obwohl eigentlich nicht erlaubt!) usw.
Das ist ja keine Erfindung von mir und interessant dass viele die vom SPNV in den SGV wechseln nach einiger Zeit wieder zurück in den SPNV wechseln, da dies eine ganz andere Welt ist und oftmals ohne selbstverständliche tarifliche Regelungen.
Wie hoch ist denn der Tarif in Bayern (LBO oder was auch immer da für ein Verband aktiv ist)?Also der LHO-Tarif um den es hier geht ist schon ziemlich mäßig auch im Vergleich zu anderen Bundesländern. Und dann ist natürlich immer auch die Frage, welche anderen Möglichkeiten es gibt. In Frankfurt gibt es keine nach TvöD bezahlten Busfahrer mehr, auch die städtische ICB zahlt nach LHO-Tarif.
Aber der Stundenlohn ist das eine, die Schichten und die ganzen unbezahlten Pausen sind denke ich noch schlimmer. Aber auch das kann natürlich gut zum finanziellen Problem werden, wenn daduh der Partner nicht arbeiten kann wie z.B. bei dem hier genannten Herrn: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/fran...n-14612272.html
Die Auslagerungen waren und sind menschenverachtend, für einen Wettbewerb über pures Lohndumping. Die Stadt Frankfurt hätte für den Wettbewerb ja nicht unbedingt auslagern müssen, sondern in den Ausschreibungen das Tarifniveau TVöD (übrigens auch schon ein abgesenkter Tarif, gab ja auch BAT usw.) festschreiben können, an das sich alle halten müssen. Aber lieber treibt man wegen weniger Cent Ersparnis die Mitarbeiter in die Armut.
Ich frage mich sowieso wieso es im Busbereich so viele unbezahlte Tätigkeiten gibt (damit muss man ja wahrscheinlich 6 Tage im Schnitt in die Arbeit um auf die Wochenstunden zu kommen) und so viele geteilte Dienste. Da hätte man längst ansetzen müssen.
Auch München hat ja riesige Probleme. Als das vor Jahren angegangen werden sollte, wurden diese Leute nicht nur von der Stadt, sondern auch von einer anderen Gewerkschaft (Verdi) diffamiert und niedergemacht, weil ja alles so toll ist.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!