mrj @ 17 Mar 2005, 09:17 hat geschrieben:Das ist aber eine echte Niederlage für einen attraktiven, bezahlbaren ÖPNV.
Stimmt, das war mal wieder nix. Keine Betriebseinstellung, womit sich die Kosten schlagartig auf Null reduziert hätten....
Weg mit der chronisch zu teuren Trambahn! Lieber ein attraktives Busnetz mit Wagenfolgen von 10 Minuten in der HVZ und untertags und Betrieb bis zum Betriebsschluss der U-Bahn.
Aha. Das "attraktive Busnetz" wäre dann also auf einmal "chronisch wirtschaftlich" gegenüber der Tram? Beim Ausbleiben nicht weniger zahlender Fahrgäste, die eine Tram sehr wohl, einen Bus aber garantiert nicht als Alternativverkehrsmittel zum eigenen Auto anerkennen?
Eine Tram kann übrigens 218 Fahrgäste befördern, ein Bus nur 150. Größter Posten bei den Betriebskosten sind dabei die Personalkosten. Um die Fahrgäste
einer Tram mit
einem Fahrer wegzubekommen, brauche ich aber dummerweise
zwei Busse mit
zwei Fahrern. Was könnte das kostenmäßig wohl bedeuten?
Weg mit den störenden Gleiskörpern in der Stadt! Ein Bus schwimmt im Verkehr mit, eine Trambahn ist ein Verkehrshindernis erster Güteklasse.
Selbstverständlich ist es viel viel schöner, wenn der Straßenraum nicht von einem vierspurigen Straßenplanum mit Trambahntrasse gegliedert wird, sondern einen sechsspurigen komplett asphaltiertem Straßenraum aufweist. Da weiß man, was man hat und dass man erst gar nicht auf den ÖPNV zurückgreifen muss. Wie herrlich ist doch dieser autobahnartige Anblick in Hamburg entlang der stillgelegten und dem Straßenverkehr zugeschlagenen Straßenbahntrassen!
Wenn diese Stadt nicht bald so aussehen soll wie so manche Stadt im Osten dieser Republik, dann muss bald etwas geschehen:
Jawoll: es müssen endlich die dringend notwendigen neuen Straßenbahnstrecken gebaut werden!
Auch über eine Einstellung nicht rentabler U-Bahn-Strecken muss nachgedacht werden.
Denkverbote darf es natürlich niemals geben. So könnte man ja unrentable U-Bahn-Strecken durch die wesentlich preiswertere Tram ersetzen.
Denn die Mitbürger, die noch Arbeit haben, haben mit den Füßen abgestimmt und fahren zumeist mit dem PKW und nicht mit dem zu teuren und unflexiblen öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ach, Autofahren ist auch nicht gerade ein Super-Schnäppchen. Bei dem im Münchner Straßenraum vorherrschenden Einheitswagen-Typ BMW X5 dürfte die Monatskarte bereits nach dem dritten Weg zur Arbeit locker wieder reingefahren sein.
Und eine meist halbleer durch die Gegend fahrende Trambahn (bis auf die 27 trifft das auf alle zu) ist einfach in Zeiten leerer öffentlicher Kassen nicht mehr vertretbar.
Absolut nicht. Deswegen bauen wir die Tram am besten aus, damit sie viel mehr neue Fahrgäste bedienen kann. Seltsam, übrigens, dass Du Deine Beobachtungen alleine auf den 27er stützt. Wenn ich untwegs bin, stelle ich eigentlich nie fest, dass die Linien 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21 und 25 halbleer durch die Gegend fahren. Vielleicht hat Deine Beobachtung etwas mit eingeschränkter Wahrnehmung zu tun....falls es nicht wirklich ironisch gemeint sein sollte.