Kurzausbildung S-Bahn München
-
- Doppel-Ass
- Beiträge: 121
- Registriert: 16 Nov 2004, 16:15
- Tigerente290
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2146
- Registriert: 25 Aug 2002, 00:58
- Wohnort: München
Hallo,Fdl-Azubi @ 17 Mar 2005, 11:07 hat geschrieben: Hallo
ein Kollege von mir, ebenfalls EiB Fahrweg, lässt nachfragen, ob es bei der S-Bahn München eine 3-monatige Kurzausbildung gibt.
Wäre über einekurze Antwort dankbar, mfG
ich kann mich der gelb-schwarzen Ente nur anschließen: Hoffentlich gibt es keine 3-monatige Kurzausbildung zum Tf...
In Plochingen gab es letztes Jahr eine 5-monatige Kurzausbildung, für die allerdings eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung war. Nach dem was man nun so über die "5-Monats-Kinder" hört und sieht, kann ich nur hoffen, dass es nicht wirklich noch kürzere Ausbildungsgänge gibt.
Wobei natürlich bei der S-Bahn München dank artenreinem 423-Fuhrpark wohl tatsächlich bald 3 Monate Ausbildung genügen würden...

Grüße, Plochinger
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Also von drei Monaten habe ich noch nie was gehört. Es gab/gibt mal eine Kurzausbildung, die 7 Monate (oder warens neun? :blink: ) dauert(e). Da hier aber schon der gesamte Betriebsdienststoff erlernt werden muß, war es schon so hammerhart. Eine dreimonatige Ausbildung wird, trotz Plochingers Frotzelei, jedenfalls nicht ausreichen, um das alles zu erlernen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
-
- Haudegen
- Beiträge: 576
- Registriert: 01 Dez 2004, 15:13
Zuerst gibt es bei der (S-)Bahn viel mehr Sicherungstechnik als bei PKW oder LKW: Sifa, PZB, LZB usw.pok @ 17 Mar 2005, 15:54 hat geschrieben: Mal ne blöde Frage.. aber was gibt es denn da alles zu erlernen?
Nen PKW oder LKW-Schein mach ich ja auch in ein paar Wochen. Und da muss ich z.B. beim LKW auch so einiges wissen.
Was ist denn an einer S-Bahn soviel komplizierter?
pok
Es gibt bestimmt noch mehr Unterschiede, lass dir das aber lieber von jemandem erklären, der wirklich schon mal so eine Ausbildung durchgemacht hat


- Tigerente290
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2146
- Registriert: 25 Aug 2002, 00:58
- Wohnort: München
Mein Beitrag war eher darauf bezogen, wenn man im Konzern noch viele ausgebildete Tf hat, die in einem anderem Unternehmensbereich zu viel sind, braucht man keine neuen einstellen und ausbilden <_<
Auto kann man irgendwie schlecht mit Bahn vergleichen. Beispielsweise ist das wichtigste, mit Störungen umzugehen (nicht zu umgehen, wie beim Auto *g*), es ist nicht nur das Fahren an sich, es gehört auch Rangieren dazu, Fahrzeugausbildung (hier muss eine Lokführerin auch wissen, was zu tun ist und nicht wie beim Auto, mit 2 Linken fahren)... usw usw
Auto kann man irgendwie schlecht mit Bahn vergleichen. Beispielsweise ist das wichtigste, mit Störungen umzugehen (nicht zu umgehen, wie beim Auto *g*), es ist nicht nur das Fahren an sich, es gehört auch Rangieren dazu, Fahrzeugausbildung (hier muss eine Lokführerin auch wissen, was zu tun ist und nicht wie beim Auto, mit 2 Linken fahren)... usw usw
- 423-Treiber
- König
- Beiträge: 988
- Registriert: 27 Mär 2004, 23:28
Es soll angeblich mal eine 5-monatige Ausbildung gegeben haben, zumindest erzählen das einige Kollegen, aber man ist wieder zu der 7- bzw. 9-monatigen Ausbildung übergegangen (die 9 Monate sind einfach inkl. Streckenkunde). Einen sehr grossen Zeitbedarf hat der Betriebsdienst und das ist auch gut so, schliesslich haben wir keine Wald- und Wiesenbahn, da muss das Betriebliche einfach sitzen. Dann kommen noch zahlreiche Zusatzausbildungen dazu wie Bremsprobeberechtigter, Wagenprüfer, Grundlagen E-Technik, nun natürlich auch die LZB, Fahrzeugtechnik, etc. Und es werden einige Wochen unter Überwachung gefahen um das Erlernte im tagtäglichen Betrieb zu festigen und anzuwenden.
Je nach Vorbildung könnte man natürlich hergehen und bestimmte Blöcke auslassen, aber die S-Bahn bildet meines Wissens nur ganz oder gar nicht aus.
Je nach Vorbildung könnte man natürlich hergehen und bestimmte Blöcke auslassen, aber die S-Bahn bildet meines Wissens nur ganz oder gar nicht aus.
Eben genau; für ausgelernte EiB/Fahrweg könnte man natürlich gewisse Ausbildungsabschnitte dann weglassen (der Betriebsdienst, den die lernen, dürfte unserem sehr ähneln, wenn nicht sogar gleich sein), aber bei Kurzausbildungen werden auch immer Leute ausgebildet, die vorher u.U. von der Eisenbahn noch nicht viel mitbekommen haben, darum kann man nichts wegsparen.423-Treiber @ 17 Mar 2005, 17:51 hat geschrieben: Je nach Vorbildung könnte man natürlich hergehen und bestimmte Blöcke auslassen, aber die S-Bahn bildet meines Wissens nur ganz oder gar nicht aus.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Mal ne weitere blöde Frage: Ne U- Bahnfahrer- Ausbildung macht man ja auch in, ich glaube, 6 Wochen.pok @ 17 Mar 2005, 15:54 hat geschrieben: Mal ne blöde Frage.. aber was gibt es denn da alles zu erlernen?
Nen PKW oder LKW-Schein mach ich ja auch in ein paar Wochen. Und da muss ich z.B. beim LKW auch so einiges wissen.
Was ist denn an einer S-Bahn soviel komplizierter?
pok
Was ist denn an einer S- Bahn soviel komplizierter?
-
- Haudegen
- Beiträge: 684
- Registriert: 06 Okt 2003, 20:58
- Wohnort: Am Nesenbach
Gegenfrage, bevor ich zum großen Rundumschlag aushole: Wieviele Wochen Ausbildungszeit würdest Du denn einem Lokführer im Fernverkehr gewähren?gmg @ 17 Mar 2005, 20:03 hat geschrieben:Mal ne weitere blöde Frage: Ne U- Bahnfahrer- Ausbildung macht man ja auch in, ich glaube, 6 Wochen.
Was ist denn an einer S- Bahn soviel komplizierter?
se upp för tåg
Die Frage sollte nicht heißen, was an der S-Bahn komplizierter ist, sondern am Beruf Lokführer im Allgemeinen. Auch bei einer Kurzausbildung werden keine S-Bahnkutscher herangezüchtet, die nur Hebel vor und Hebel zurück kennen. Hier muß der gesamte Betriebsdienst gepaukt werden und das ist kein Zuckerschlecken. Das fängt bei den vielen Hauptsignalsystemen an (Hp-form, Hp-Licht, Ks, Sv, Sk, Hl; die letzten drei werden nur regional gelehrt), geht über sämtliche Zusatz- und Nebensignale, Bahnübergangssignale, usw. Dazu gibts noch eine Konzernrichtlinie, die mittlerweile so dick wie die Bibel ist und auch beherrscht werden will. Dann muß das rangieren gelernt werden (wobei die Regeln dafür sogar schwerer sind als beim Strecke fahren), was auch nicht wenig ist. Dann gibts noch Geschwindigkeiten im anschließenden Weichenbereich, PZB, Sifa (ggf. LZB) und das größte Kapitel dürfte das Verhalten im Störungsfall sein. Zu guter Letzt gibts bei den Baureihenausbildungen auch noch ein bißchen mehr wie nur die Bedienung. Du lernst, Störungen zu finden und zu beheben oder zumindest ihre Auswirkungen zu mildern, die Technik der Fahrzeuge, usw. Und jetzt sag' mir nochmal, daß U-Bahnfahrer zu werden oder gar der Autoführerschein schwerer oder gleichbedeutend ist.gmg @ 17 Mar 2005, 20:03 hat geschrieben: Mal ne weitere blöde Frage: Ne U- Bahnfahrer- Ausbildung macht man ja auch in, ich glaube, 6 Wochen.
Was ist denn an einer S- Bahn soviel komplizierter?
Gruß
:quietsch:
P.S.: Die Fülle am zu Lernenden ist noch viel viel größer, wie ich es beschrieben habe, nur habe ich keine Lust und Zeit, das alles aufzulisten.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- Tigerente290
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2146
- Registriert: 25 Aug 2002, 00:58
- Wohnort: München
Für alle, die es interessiert: Dieses Zeug hier haben ich und einige andere hier im Forum 3 Jahre lang gelernt...
- Froschkönig
- Haudegen
- Beiträge: 683
- Registriert: 03 Nov 2002, 13:37
- Wohnort: München
Eine Kurzausbildung bei der S-Bahn München war für Anfang des Jahres geplant, ist aber wegen des großen Lokführer-Angebotes bei DB-Zeitarbeit wieder abgeblasen worden.
Wenn es sie mal wieder gibt, dann ist sie neun Monate lang und hammerhart, weswegen sie sich auch in erster Linie an Betriebseisenbahner anderer Gattungen richtet, wie etwa Zugführer oder Fahrdienstleiter.
Die haben ja vom Betriebsdienst und/oder Eisenbahntechnik schon einiges mitbekommen und deswegen ist hier die Verkürzung vertretbar, zumal ja die Berufsschulpflicht wegfällt und damit schon einige Zeiten und die IHK-Prüfungen eingespart werden können.
Aber auch diese Kollegen sind am Ende vollwertige Lokführer und bundesweit einsetzbar, eine Ausbildung zum S-Bahn-Lokführer gibt es bei der S-Bahn München nicht.
Man beachte, dass die Münchner S-Bahn auf erheblichen Teilen ihres Streckennetzes im Mischverkehr mit dem restlichen Eisenbahnbetrieb verkehrt und schon deswegen eine Spezialausbildung unsinnig wäre.
Und nicht zuletzt werden sämtliche S-Bahn-Besonderheiten noch auf die normale Ausbildung draufgesattelt, wie etwa die LZB, die Zugführeraufgaben oder die Serviceausbildung.
An eine reguläre Verkürzung ist schon deswegen nicht zu denken.
Womit natürlich in heutigen Zeiten niemals so ganz auszuschließen ist, dass nicht doch noch mal jemand auf solch eine Idee kommt. :ph34r:
Wenn es sie mal wieder gibt, dann ist sie neun Monate lang und hammerhart, weswegen sie sich auch in erster Linie an Betriebseisenbahner anderer Gattungen richtet, wie etwa Zugführer oder Fahrdienstleiter.
Die haben ja vom Betriebsdienst und/oder Eisenbahntechnik schon einiges mitbekommen und deswegen ist hier die Verkürzung vertretbar, zumal ja die Berufsschulpflicht wegfällt und damit schon einige Zeiten und die IHK-Prüfungen eingespart werden können.
Aber auch diese Kollegen sind am Ende vollwertige Lokführer und bundesweit einsetzbar, eine Ausbildung zum S-Bahn-Lokführer gibt es bei der S-Bahn München nicht.
Man beachte, dass die Münchner S-Bahn auf erheblichen Teilen ihres Streckennetzes im Mischverkehr mit dem restlichen Eisenbahnbetrieb verkehrt und schon deswegen eine Spezialausbildung unsinnig wäre.
Und nicht zuletzt werden sämtliche S-Bahn-Besonderheiten noch auf die normale Ausbildung draufgesattelt, wie etwa die LZB, die Zugführeraufgaben oder die Serviceausbildung.
An eine reguläre Verkürzung ist schon deswegen nicht zu denken.
Womit natürlich in heutigen Zeiten niemals so ganz auszuschließen ist, dass nicht doch noch mal jemand auf solch eine Idee kommt. :ph34r:
- mellertime
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 4574
- Registriert: 13 Okt 2002, 16:43
- Wohnort: MPFF
- Kontaktdaten:
Naja, wir waren ja schon mal bei 6 Monaten.
Tf der Münchner S-Bahn.
[img]http://img234.exs.cx/img234/175/bahnhofsbilderbannerfest8zx.gif[/img]
[img]http://images.spritmonitor.de/336973.png[/img]
[img]http://img234.exs.cx/img234/175/bahnhofsbilderbannerfest8zx.gif[/img]
[img]http://images.spritmonitor.de/336973.png[/img]
Dennoch bin ich der Meinung, dass so ein Lokführer doch ein "Spezialfall" ist - Müsste er einen Güterzug fahren, müsste er das ihm sonst bekannte Fahren praktisch neu lernen (Was er bei der dann ohnehin fällige Baureihenausbildung/Streckenkenntnis ja - hoffentlich ausreichend - ohnehin machen müsste)
Das gilt natürlich auch genauso für Leute, die nur ICEs oder irgendwelche Regionaltriebwagen fahren.
Das gilt natürlich auch genauso für Leute, die nur ICEs oder irgendwelche Regionaltriebwagen fahren.
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
- Froschkönig
- Haudegen
- Beiträge: 683
- Registriert: 03 Nov 2002, 13:37
- Wohnort: München
Logisch, jeder Lokführer ist letztlich ein Spezialfall.tauRus @ 18 Mar 2005, 22:16 hat geschrieben: Dennoch bin ich der Meinung, dass so ein Lokführer doch ein "Spezialfall" ist - Müsste er einen Güterzug fahren, müsste er das ihm sonst bekannte Fahren praktisch neu lernen (Was er bei der dann ohnehin fällige Baureihenausbildung/Streckenkenntnis ja - hoffentlich ausreichend - ohnehin machen müsste)
Das gilt natürlich auch genauso für Leute, die nur ICEs oder irgendwelche Regionaltriebwagen fahren.
Die Grundlagen der Ausbildung werden von jedem Betrieb gleich gelegt,
die speziellen Erfordernisse eines Betriebes werden dann zum Schwerpunkt.
Auch ein Railion-Lokführer ist in Reinkultur für die S-Bahn nicht brauchbar.
Deshalb hat jeder gut geführte Betrieb einen Eingangscheck für neu eingestellte Lokführer
und ergänzt die fehlenden Module in eigener Ausbildung.
Ich sage das ja nicht, ich frage. Ich finde es auch weniger verwunderlich, dass die Tf- Ausbildung ein Jahr (oder ich weiß nicht wie viele Monate) dauert, sondern mehr dass die U- Bahnfahrer- Ausbildung so kurz dauert. Also: Kein Grund so zu schauen!ET 423 @ 17 Mar 2005, 22:36 hat geschrieben:Und jetzt sag' mir nochmal, daß U-Bahnfahrer zu werden oder gar der Autoführerschein schwerer oder gleichbedeutend ist.gmg @ 17 Mar 2005, 20:03 hat geschrieben: Mal ne weitere blöde Frage: Ne U- Bahnfahrer- Ausbildung macht man ja auch in, ich glaube, 6 Wochen.
Was ist denn an einer S- Bahn soviel komplizierter?![]()
Jo, dann habe ich das falsch verstanden und entschuldige mich für den bösen Blick.gmg @ 20 Mar 2005, 02:01 hat geschrieben: Also: Kein Grund so zu schauen!![]()

:oiseasy:
Is klar, aber wie Froschkönig schon sagte, so ist letztlich jeder Lokführer ein Spezialfall. Es ist natürlich was anderes, ob man einen schweren und langen klotzgebremsten Güterzug fährt oder einen Reisezug mit ep-Bremse und Scheibenbremsen.Dennoch bin ich der Meinung, dass so ein Lokführer doch ein "Spezialfall" ist - Müsste er einen Güterzug fahren, müsste er das ihm sonst bekannte Fahren praktisch neu lernen (Was er bei der dann ohnehin fällige Baureihenausbildung/Streckenkenntnis ja - hoffentlich ausreichend - ohnehin machen müsste)
Das gilt natürlich auch genauso für Leute, die nur ICEs oder irgendwelche Regionaltriebwagen fahren.


Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Sicher, ist ja irgendwie interessant. Und ich hab's mir auch durchgelesen und meine Gedanken zu gemacht.Tigerente @ 18 Mar 2005, 05:14 hat geschrieben: Für alle, die es interessiert: Dieses Zeug hier haben ich und einige andere hier im Forum 3 Jahre lang gelernt...
Sicherlich haben alle aufgeführten Punkte irgendwo ihre Berechtigung, fraglich nur,
1. wie intensiv jedes einzelne Thema wirklich gelehrt wird
2. wie nötig, jedes einzelne Thema für jeden ist
3. wie lang man dafür wirklich brauchen sollte.
3 Jahre halte ich persönlich, nach meinem zugegeben in Bezug auf die Eisenbahn unfachmännischen Blick, für zu lange. Ich denke aber, dass viele Ausbildungsberufe für das, was vermittelt wird, zu lange dauern. Wie auch immer.. ich behaupte mal ganz frech, dass man, wenn man will, das alles auch in maximal 1 Jahr lernen könnte.
pok
Nicht nur du. Jetzt, wo ich etwa bei der Halbzeit angekommen bin, wage auch ich zu behaupten, daß die drei Jahre zu viel sind. Das ist aber nicht auf dem Mist der DB gewachsen sondern auf dem der IHK. Die will nunmal, daß man drei Jahre lernt. Wenn man vorher überhaupt keine Ahnung von Bahnbetrieb hat, dann wären 1,5 Jahre oder sogar ein Jahr, wie du es vorgeschlagen hast, wohl ausreichend. Natürlich, wenn man nur ein Jahr hat, dann kann nicht jedes Thema bis zum Exodus gelernt werden, dann wäre auch viel Heimarbeit angesagt.pok @ 20 Mar 2005, 14:56 hat geschrieben: 3 Jahre halte ich persönlich, nach meinem zugegeben in Bezug auf die Eisenbahn unfachmännischen Blick, für zu lange. Ich denke aber, dass viele Ausbildungsberufe für das, was vermittelt wird, zu lange dauern. Wie auch immer.. ich behaupte mal ganz frech, dass man, wenn man will, das alles auch in maximal 1 Jahr lernen könnte.
Es sind nunmal viel Beschäftigungstherapie und Lückenfüller dabei. Bei der S-Bahn war das die ganze Zeit im Serviceteam (öA und Fahrkartenkontrolle), die an sich schon fast ein viertel Jahr in Anspruch genommen hat. Die Berufschule könnte man komplett streichen und die wichtigen Sachen (Betriebsdienst & Fahrzeugkunde) im Betrieb erlernen. Der restliche Schotter (Güterreiseverkehr und Sozialkunde) ist überflüssiger Käse und solche Fächer wie Sport, Englisch, Deutsch und Religion gelinde gesagt Müll, der mit dem zu erlernenden Beruf nicht viel zu tun hat.
Aber naja, die IHK verlangt nunmal drei Jahre, also muß man sich dem fügen.

Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- 423176
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2631
- Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Sorry, aber da muss ich rigeros widersprechen!
3 Jahre sind für eine Tf-Ausbildung von der Pike auf nicht zu wenig. Ich habe mit Guido zusammen 2 Jahre und knapp 3,5 Monate gelernt. Die Zeit war ausreichend, weil wir es geschafft haben, aber was am Anfang der Ausbildung als lange hingezogen angesehen wurde, wurde zum Schluß der Ausbildung alles sehr intensiv zusammen gefasst und deckte fast die ganze Fahrzeugausbildung ab.
Im ersten Lehrjahr zog sich der Betriebseinsatz lange hin und es wurde bald langweilig, weil die ganzen wichtigen Ausbildungen wie Bremsprobeberechtigter und Wagenprüfer erst sehr spät im 1ten Lehrjahr kamen. Danach wurde man aber "wertschöpfend" eingesetzt.
Ich kann es auch nicht nachvollziehen, dass man nur auf das Fahren geil sein kann - der Rest gehört auch dazu! Kurzausbildungen finde ich nicht okay, sorry.
3 Jahre sind für eine Tf-Ausbildung von der Pike auf nicht zu wenig. Ich habe mit Guido zusammen 2 Jahre und knapp 3,5 Monate gelernt. Die Zeit war ausreichend, weil wir es geschafft haben, aber was am Anfang der Ausbildung als lange hingezogen angesehen wurde, wurde zum Schluß der Ausbildung alles sehr intensiv zusammen gefasst und deckte fast die ganze Fahrzeugausbildung ab.
Im ersten Lehrjahr zog sich der Betriebseinsatz lange hin und es wurde bald langweilig, weil die ganzen wichtigen Ausbildungen wie Bremsprobeberechtigter und Wagenprüfer erst sehr spät im 1ten Lehrjahr kamen. Danach wurde man aber "wertschöpfend" eingesetzt.
Ich kann es auch nicht nachvollziehen, dass man nur auf das Fahren geil sein kann - der Rest gehört auch dazu! Kurzausbildungen finde ich nicht okay, sorry.
Wenn man ältere Kollegen fragt, dann hatten die eine abgeschlossene Berufsausbildung wie Elektriker, (Maschinen-)Schlosser und haben dann in 1,5 Jahren den Lokführerberuf gut erlernt. Heißt also, daß die Inhalte des Lokführers an sich nicht unbedingt drei Jahre brauchen. Das ist schon recht aufgebläht worden, um eben einen eigenständigen Beruf zu schöpfen, der von der IHK anerkannt ist.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- 423176
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2631
- Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Damit hast du dir doch alles selber beantwortet und ins rechte Licht gerückt. 1,5 Jahre Lokführer-Ausbildung plus die Ausbildung im anderen Beruf macht noch viel mehr als 3 Jahre. Nehmen wir einfach mal die 1,5 Jahre von Früher und rechnen die Berufsschule drauf und die Seminare die noch zusätzlich gemacht werden und nicht unbedingt mit dem Tf zu tun haben - dann ist es fast das gleiche wie früher.ET 423 @ 20 Mar 2005, 16:07 hat geschrieben: Wenn man ältere Kollegen fragt, dann hatten die eine abgeschlossene Berufsausbildung wie Elektriker, (Maschinen-)Schlosser und haben dann in 1,5 Jahren den Lokführerberuf gut erlernt. Heißt also, daß die Inhalte des Lokführers an sich nicht unbedingt drei Jahre brauchen. Das ist schon recht aufgebläht worden, um eben einen eigenständigen Beruf zu schöpfen, der von der IHK anerkannt ist.
- FloSch
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 4607
- Registriert: 28 Mär 2003, 11:30
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Jap, da muss man halt genau draufschauen. Wieviel davon ist wirklich eine originäre Lokführerausbildung und wieviel ist halt "allgemeine Berufsschule". Es gibt in Deutschland nunmal keinen Ausbildungsberuf, in dem nicht ein gewisses Mindestmaß an "Allgemeinbildung" (na ja) Pflicht ist.423176 @ 20 Mar 2005, 16:28 hat geschrieben: Nehmen wir einfach mal die 1,5 Jahre von Früher und rechnen die Berufsschule drauf und die Seminare die noch zusätzlich gemacht werden und nicht unbedingt mit dem Tf zu tun haben - dann ist es fast das gleiche wie früher.
Das passt jetzt zwar nicht ganz her, aber kann es sein, dass die S-Bahn Hamburg Leute zu "Fachidioten" ausbildet, die nur in Hamburg fahren können/dürfen und keine echten Lokführer sind? Die haben ja ähnlich wie die U-Bahn hierzulande ein abgetrenntes Netz, bei dem man dann auch nicht alles lernen muss, um alle betrieblich möglichen Szenarien zu lernen.
Sowas gibt es meines Wissens nicht - Zumindest nicht in diesem Bereich.
Bei den "Lrfs" ist/war es aber leider so, dass dort in der Betriebsdienst- und Baureihenausbildung sehr viel gekürzt wurde, was einen "vollwertigen" Einsatz im Grunde unmöglich macht (Mit entsprechenden Zusatz/Weiterbildungen natürlich schon).
Bei den "Lrfs" ist/war es aber leider so, dass dort in der Betriebsdienst- und Baureihenausbildung sehr viel gekürzt wurde, was einen "vollwertigen" Einsatz im Grunde unmöglich macht (Mit entsprechenden Zusatz/Weiterbildungen natürlich schon).
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
423176 @ 20 Mar 2005, 16:28 hat geschrieben: Damit hast du dir doch alles selber beantwortet und ins rechte Licht gerückt. 1,5 Jahre Lokführer-Ausbildung plus die Ausbildung im anderen Beruf macht noch viel mehr als 3 Jahre. Nehmen wir einfach mal die 1,5 Jahre von Früher und rechnen die Berufsschule drauf und die Seminare die noch zusätzlich gemacht werden und nicht unbedingt mit dem Tf zu tun haben - dann ist es fast das gleiche wie früher.


Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- 423176
- Lebende Forenlegende
- Beiträge: 2631
- Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
- Wohnort: München
- Kontaktdaten:
Oh Martin...ich hatte ganz vergessen, dass du ja eine hochwertige Schulausbildung mit Abitur hastET 423 @ 20 Mar 2005, 17:33 hat geschrieben:Ich hatte es doch nie in ein falsches Licht gerückt.
Mit der kurzen Zeit als Ausbildung ging ich jetzt mal nur vom Betriebsdienst usw. aus. Natürlich, die Baureihenausbildung(en) und die Streckenkenntnis verschlingt (zu recht, wie ich finde) auch sehr viel Zeit. Wenn man natürlich noch Allgemeinbildung draufsatteln möchte, dann ist das zwar schön und gut, hat aber mit dem Beruf an sich nur wenig zu tun.

Denn wenn man nur Hauptschule hat, sind die drei Jahre gerechtfertigt, weil den Azubis die Chance auf nen Realschulabschluß gegeben werden soll. Die Azubis mit Realschulabschluß bzw Abitur können auf 2,5 Jahre verkürzen und haben dann ja auch etwas weniger Allgemeinbildung nötig.
Was mich nur stutzig macht ist, dass selbst Leute mit besseren Ausbildungsvorrausetzungen in der Berufsschule nicht unbedingt die Leuchten sind.
Es ist halt alles nicht so einfach und die Bahn maht es wegen den Anforderungen der IHK einem nicht besonders leicht :unsure:
Also in so Fächern wie Deutsch, Englisch und Sozialkunde habe ich keine Probleme. Englisch ist ein Witz, Deutsch ebenso und Sozialkunde kann man gut lernen. Bei den anderen Fächern spielts ja eigentlich keine so große Rolle, welche Voraussetzung man mitbringt; da werden die Karten neu verteilt und jeder fängt bei Null an.423176 @ 20 Mar 2005, 17:46 hat geschrieben: dass selbst Leute mit besseren Ausbildungsvorrausetzungen in der Berufsschule nicht unbedingt die Leuchten sind.

Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.