Grundsatzdiskussion Münchner Trambahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,

so, jetzt schreibe ich endlich mal im richtigen Thread (hoffentlich!).

Obwohl ich so heiße, wie ich heiße, fahre ich nur selten Tram, weil meine standardmäßigen Routen leider nicht per Trambahn erreichbar sind.

Ich war aber gestern mal wieder verblüfft, wie schnell und bequem der beschleunigte 16er/17er ist und auch, wie gut er angenommen wird.

Bis auf einen Autofahrer, der beim Linksabbiegen dir Trambahn übersah und trotz mehrfacher Betätigung der Rassel (!) auf die Kreuzung fuhr und diese blockierte, war die Fahrt ein einziges Vergnügen.

Ich wette, dass ein Bus selbst auf eigenem Planum nicht so eine schnelle und ruhige Beförderung hinkriegen würde.

Wer die Umstellung auf Bus fordert, der soll einfach mal mit der Tram fahren und nicht vom Auto aus beobachten, wie vielleicht an einer Endhaltestelle um 22:00 die Tram fast leer ist.

Übrigens war der 8er (U8) gestern Abend - Neuperlach Richtung Stadtmitte - lausig schwach besetzt. Erst in Giesing (!) kam nennenswertes Publikum, voll wurde es aber bis zum Hauptbahnhof nicht wirklich, wohingegen der 16er - wie gestern schon im Thread "Keine Trambahn nach Grünwald mehr" geschrieben - rappelrappelvoll war. Da könnte man fast sogar noch auf einen 3/3/4-Takt gehen, wenn denn Fahrzeuge dafür da wären.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

tra(u)mmann @ 18 Mar 2005, 12:24 hat geschrieben: Mahlzeit,

so, jetzt schreibe ich endlich mal im richtigen Thread (hoffentlich!).

Obwohl ich so heiße, wie ich heiße, fahre ich nur selten Tram, weil meine standardmäßigen Routen leider nicht per Trambahn erreichbar sind.

Ich war aber gestern mal wieder verblüfft, wie schnell und bequem der beschleunigte 16er/17er ist und auch, wie gut er angenommen wird.

Bis auf einen Autofahrer, der beim Linksabbiegen dir Trambahn übersah und trotz mehrfacher Betätigung der Rassel (!) auf die Kreuzung fuhr und diese blockierte, war die Fahrt ein einziges Vergnügen.

Ich wette, dass ein Bus selbst auf eigenem Planum nicht so eine schnelle und ruhige Beförderung hinkriegen würde.

Wer die Umstellung auf Bus fordert, der soll einfach mal mit der Tram fahren und nicht vom Auto aus beobachten, wie vielleicht an einer Endhaltestelle um 22:00 die Tram fast leer ist.

Übrigens war der 8er (U8) gestern Abend - Neuperlach Richtung Stadtmitte - lausig schwach besetzt. Erst in Giesing (!) kam nennenswertes Publikum, voll wurde es aber bis zum Hauptbahnhof nicht wirklich, wohingegen der 16er - wie gestern schon im Thread "Keine Trambahn nach Grünwald mehr" geschrieben - rappelrappelvoll war. Da könnte man fast sogar noch auf einen 3/3/4-Takt gehen, wenn denn Fahrzeuge dafür da wären.
Kann ich bestätigen.
Tram 16/17 Richtung Westen ist mein täglicher Weg von und zur Arbeit und einen Sitzplatz bekomme ich da nur selten.
Oft ist sogar Sardinendose angesagt.
Wenn die Häuser am Arnulfpark fertig sind, dürfte ein dichterer Takt endgültig nötig sein.
Selbst am Sonntag sind die Bahnen teilweise überfüllt, weil dann die 16 nicht fährt.

Die Vorrangschaltung funktioniert in der Regel sehr gut,
wenn auch die Kontakte etwas früher liegen könnten, dann bräuchte es das ständige Abbremsen nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

tra(u)mmann @ 17 Mar 2005, 15:50 hat geschrieben: [*]geringere Kosten: Bei hohem Fahrgastaufkommen ist ein Busbetrieb teurer als eine Bedienung per Tram. Im Vergleich zum U-Bahn-Betrieb fällt das Verhältnis noch einmal drastisch besser zugunsten der Tram aus
Noch einige Hinzufügungen: Bei der Tram hat man zwar höhere Infrastrukturkosten als beim Bus, aber das sollte man nicht ueberschaetzen, weil der Bus den Asphalt als Schwerlastverkehr oder wie man das nennt sehr start abnutzt und damit auch Kosten verursacht (AFAIK muss die MVG auch an den Strassenunterhalter Gebuehren zahlen deswegen).

Dagegen hat die Trambahn einen grossen Vorteil: Neben geringeren Personalkosten auch deutlich geringere Energiekosten, denn Strom ist nunmal billiger und effektiver als Diesel (was letztlich der Hauptgrund fuer O-Busse ist). Dazu kommt noch die Moeglichkeit der Energierueckspeisung, die auch noch Energie spart.

Man sollte auch nicht vergessen: Die Stadt Muenchen baut bestimmt keine Trambahn aus nostalgischen Gruenden, sondern weil sie der Meinung ist dass das besser ist. Wenn die Tram wirklich teurer waere als der Bus wuerde sie sicher nicht gebaut werden.
[*]schneller als der Bus
Das ist sie nicht nur wegen der häufig eigenen Spur und hoeherer Geschwindigkeit bei eigenem Gleiskoerper, sondern auch wegen deutlich besserer Beschleunigung (Ich kenn nichts lahmeres als nen Gelenkbus, das ist toetlich...)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Boris Merath @ 18 Mar 2005, 22:12 hat geschrieben:[...] Das ((gemeint ist die höhere Geschwindigkeit der Tram gegenüber dem Bus)) ist sie nicht nur wegen der häufig eigenen Spur und hoeherer Geschwindigkeit bei eigenem Gleiskoerper, sondern auch wegen deutlich besserer Beschleunigung [...]
ja, so ein R2.2 geht ganz schön flott ab. Subjektiv ist das ganz deutlich feststellbar. Aber gibt es zur maximalen Anfahrbeschleunigung auch Zahlen (Vergleich Tram/Bus)? Habe im Internet leider dazu so gut wie nichts gefunden.
ropix
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 18 Mar 2005, 12:24 hat geschrieben: Wer die Umstellung auf Bus fordert, der soll einfach mal mit der Tram fahren und nicht vom Auto aus beobachten, wie vielleicht an einer Endhaltestelle um 22:00 die Tram fast leer ist.
Ist sie zum Glück nicht - ansonsten hätte ich es nicht geschafft, einen absoluten Trambahngegner das Argument zu nehmen, die fahren ja sowieso immer leer herum. Dann infach mal vorgeschalgen, wir warten auf die nächste und beweisen das Gegenteil. Zum Glück die 19er nach Pasing, die is auch um diese Uhrzeit manchmal sehr gut gefüllt. Im Sommer sowieso mehr als im Winter. Die 17 hat auch gut was in den ABendstunden abzuransportieren. Und ich hab auch noch nie eine N17 erlebt, die an der Amalienburgstraße weniger al 10 Leute ausgespuckt hat. Für Nachts um drei, wo sich dort wikrlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen doch eine schöne Fahrgastzahl.
-
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,

noch genau ein "schmutziger" Tag, dann ist in München das Limit der erlaubten, zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft getretenen Feinstaubwerte erreicht. Jeder weiterer Tage wäre rechtswidrig. Das berichtet die Onlineausgabe des Münchner Merkurs. München liegt damit bundesweit an der Spitze - ein trauriger Rekord. Obwohl die Einführung der strengen Grenzwerte seit 1999 bekannt ist, gibt es noch keine Gegenmaßnahmen. Im Gespräch sind zwar Fahrverbote oder eine City-Maut. Verabschiedet ist aber konkret noch nichts.

Quelle: http://www.marktplatz-oberbayern.de/region...606,260183.html

Meine Meinung: Wofür gibt es diese Grenzwerte, wenn nichts passiert? Natürlich können betroffene Bürger klagen, aber das dauert - es sei denn, ein Gericht trifft eine Eilentscheidung, wenn es in diesem Bereich so etwas gibt (bin kein Jurist).

Nun gut, mal sehen, ob durch die Grenzwerte den Trambahn- und ÖPNV-Ausbau angekurbelt wird (puh, gerade so ein :offtopic: vermieden), aber da muss man schon extrem optimistisch sein, um daran zu glauben.

(Edit:) Textkorrektur, welche die Gesamtaussage des Beitrags nicht tangiert.
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3247
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Beitrag von 3247 »

tra(u)mmann @ 21 Mar 2005, 01:56 hat geschrieben: Natürlich können betroffene Bürger klagen, aber das dauert - es sei denn, ein Gericht trifft eine Eilentscheidung, wenn es in diesem Bereich so etwas gibt (bin kein Jurist).
Auf was sollen sie denn klagen? Vom Gesetz bzw. der EU-Richtlinie vorgegeben sind ja nur die Grenzwerte, aber keine Maßnahmen zur Verringerung dieser, die man fordern könnte und zu der ein Gericht die zuständige Behörde verurteilen könnte. Bei gesundheitlichen Beeiträchtigungen kann man zwar Schadensersatz und Schmerzensgeld fordern, aber der Zusammenhang muss erst nachgewiesen werden.

Die EU-Komission wird schon ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Das dauert zwar, aber die meisten Verfahren erledigen sich, weil der nationale Gesetzgeber inzwischen in die Gänge gekommen ist.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wie sieht es eigentlich in Hamburg aus? Dort muß ja die Überschreitung noch höher sein als in München.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Jean @ 21 Mar 2005, 14:22 hat geschrieben: Wie sieht es eigentlich in Hamburg aus? Dort muß ja die Überschreitung noch höher sein als in München.
Dazu weiß ich jetzt nix, aber im Fernsehen kam letzte Woche ein Bericht über Köln. Dort wurden die Messstationen "strategisch günstig" platziert am Rand von Grünanlagen und nicht an stark befahrenen Straßen, weswegen es dort erst einen Tag gab, an dem die zulässige Belastung überschritten wurde.

Tja, so bringt's dann nicht sehr viel. In München müssten die Messstationen meiner Meinung nach irgendwo in der Nähe des Mittleren Ring stehen, wenn's aussagekräftig sein soll, weiß da jemand genaueres?
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Jean @ 21 Mar 2005, 14:22 hat geschrieben:Wie sieht es eigentlich in Hamburg aus? Dort muß ja die Überschreitung noch höher sein als in München.
München hält laut dem oben angegebenen Artikel den bundesweiten Rekord.
FloSch @ 21 Mar 2005, 14:29 hat geschrieben:[...]In München müssten die Messstationen meiner Meinung nach irgendwo in der Nähe des Mittleren Ring stehen, wenn's aussagekräftig sein soll, weiß da jemand genaueres?
Die Messstation steht laut dem oben angegebenen Artikel strategisch günstig an der Landshuter Allee, also tatsächlich am Mittleren Ring.

(Edit:) Orthopgraphie, Ergänzung am Ende hinzugefügt (blau gekennzeichnet)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Tja, da war München halt zu dumm, äh ich meine ehrlich, und hat die Meßstationen an sehr stark frequentierten Straßen plazieren lassen. Hätten wir es wie andere gemacht und die Teile ins Grüne gestellt, wäre sowas mit Sicherheit nicht herausgekommen. Keiner kann mir erzählen, daß es beispielsweise in Berlin oder Hamburg schlimmer ist wie hier. Und der mittlere Ring ist nunmal wegen fehlender Umfahrmöglichkeit der eigentlich wirkliche Ring. Mit dem Ringschluß der A99 wäre dieses Problem teilweise gelöst, aber wohl auch nicht auf Dauer. Und die City-Maut, naja, die wird die Pendler wohl auch nicht veranlassen auf den ÖPNV umzusteigen und falls doch, kollabiert dieser.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

tra(u)mmann @ 21 Mar 2005, 14:38 hat geschrieben:Die Messstation steht laut dem oben angegebenen Artikel strategisch günstig an der Landshuter Allee, also tatsächlich am Mittleren Ring.
Um's ganz genau zu lokalisieren,

die Messtation befindet sich kurz hinter der Hst. Schlörstraße in Fahrtrichtung Donnersbergerstraße.

Dass Köln seine Messtationen "taktisch" günstig platziert hat, war auch in der SZ zu lesen. Demnach befindet sich die Einrichtung am Rande einer weitläufigen Baumschule im Stadtteil Rodenkirchen, also nicht gerade in der Innenstadt. Insofern ist es müssig, hier von objektiven Vergleichsmaßstäben zu sprechen. München ist da ehrlicher und da dieser ja bekanntlich stets der Dumme ist, geht die Stadt nun als Spitzenreiter in die Feinstaub-Annalen ein. Hoffentlich greift man bei der Stadt jetzt nicht auf "unkonventionelle Gegenmaßnahmen" zurück und versetzt die Messstation von der Landshuter "Allee" ans Isarufer beim Flaucher...... Schon wäre das Problem gelöst ;) :P !
Gruß vom Wauwi
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
tra(u)mmann @ 21 Mar 2005, 14:38 hat geschrieben:Die Messstation steht laut dem oben angegebenen Artikel strategisch günstig an der Landshuter Allee [...]
noch als Verdeutlichung: Mit "strategisch günstig" meine ich "ehrlich" und damit vorteilhaft für den ÖPNV- und Trambahnausbau.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wenn schon Messwerte fesgelegt werden, dann sollen auch die Orte der Messung festgelegt werden! Gerechtigkeit für alle! :P :P :P
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

FloSch @ 21 Mar 2005, 14:29 hat geschrieben: Tja, so bringt's dann nicht sehr viel. In München müssten die Messstationen meiner Meinung nach irgendwo in der Nähe des Mittleren Ring stehen, wenn's aussagekräftig sein soll, weiß da jemand genaueres?
Die Mess-Station mit den vielen Überschreitungen steht laut heutiger Ausgabe des Münchner Merkurs Ecke Donnersbergerbrücke / Arnulfstraße.


Nachtrag: Hatte übersehen, dass das Thema auf der nächsten Seite schon weitergeht und die Frage schon beantwortet ist.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von MVG-Wauwi »

tra(u)mmann @ 21 Mar 2005, 15:36 hat geschrieben: Mahlzeit,

noch als Verdeutlichung: Mit "strategisch günstig" meine ich "ehrlich" und damit vorteilhaft für den ÖPNV- und Trambahnausbau.
Über die "kreative" Platzierung von Messeinrichtungen findet sich auch hier etwas.
Gruß vom Wauwi
ropix
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Beitrag von ropix »

Ich schreib es wohl am besten hier rein, weils da passt.

Anwohner des Romanplatzes sammeln derzeit Unterschriften gegen die bestehenden - oder besser gegen das quietschen der bestehenden - Straßenbahnen. Der Lärm sei unzumutbar und würde im schlimmstenfall zu Herzinfarkt führen wird dabei angeführt. Wobei ich, böse wie ich bin, das Herzinfarkt-Risiko bei zumindest einer der betroffenen noch ganz wo anders vermuten würde...

Gefordert werden Gegenmaßnahmen, wie z.B. Wasser auf die Gleise zu sprühen, damit die Räder nicht gar so schleifen.
-
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Beitrag von ET 423 »

ropix @ 30 Mar 2005, 13:30 hat geschrieben: Anwohner des Romanplatzes sammeln derzeit Unterschriften gegen die bestehenden - oder besser gegen das quietschen der bestehenden - Straßenbahnen. Der Lärm sei unzumutbar und würde im schlimmstenfall zu Herzinfarkt führen wird dabei angeführt. Wobei ich, böse wie ich bin, das Herzinfarkt-Risiko bei zumindest einer der betroffenen noch ganz wo anders vermuten würde...
Also obwohl ich ja bekanntlicherweise selten ein gutes Haar an der Tram lasse, so muß ich doch in diesem Fall mal das Gegenteil machen: Wo bitte quietschts denn da so dermaßen?? Aber ok, vielleicht wäre es den Anwohnern lieber, wenn jeder Tramfahrgast, der in so einem quietschenden Fahrzeug mitfährt, mit dem Auto alleine unterwegs ist. Macht pro Tram sicherlich so um die 50-100 (wenn nicht mehr) zusätzliche Autos, mal sehen, wie es dann am Romanplatz aussieht. :D
Gefordert werden Gegenmaßnahmen, wie z.B. Wasser auf die Gleise zu sprühen, damit die Räder nicht gar so schleifen.
Jo, geile Idee, wieso nicht gleich mit Seife besprühen? Dann muß halt mehr gesandet und mit Mg gebremst werden und ob das leiser ist? :lol:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wie wäre es mit schieren? Gegebenenfalls eine automatische Schmieranlage.
Ich glaube eh, der Autolärm ist höher. Ist der Lärm plötlich da, oder wie kommt es auf einmal. Hat sich ein Tramgegner in der Nähe des Romanplatzes nieder gelassen?
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Beitrag von ET 423 »

Jean @ 30 Mar 2005, 14:05 hat geschrieben: Wie wäre es mit schieren? Gegebenenfalls eine automatische Schmieranlage.
Ja, hat die Tram nicht eine Spurkranzschmierung? Ich dachte schon, zumindest klang es immer so, wenn ich damit gefahren bin.
Hat sich ein Tramgegner in der Nähe des Romanplatzes nieder gelassen?
Ich würde nicht alle gleich als potentielle XXX-Gegner hinstellen. Ich glaube, die würden sich genauso aufregen, wenn ein Hahn oder spielende Kinder in der Nachbarschaft wären. Es gibt nunmal in der Bevölkerung Querulanten und Dauernörgler, die sich über alles aufregen müssen. Das gehört zu ihrem Leben wie das tägliche Brot.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Jean »

Es gibt nunmal in der Bevölkerung Querulanten und Dauernörgler, die sich über alles aufregen müssen. Das gehört zu ihrem Leben wie das tägliche Brot.
Amen
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Beitrag von Chep87 »

Jean @ 30 Mar 2005, 14:05 hat geschrieben: Wie wäre es mit schieren? Gegebenenfalls eine automatische Schmieranlage.
Also unsere Straßenbahnen haben keine Spurkranzschmierung, dafür sind vor kritischen Kurven aber schmieranlagen angebracht. Diese werden übrigens von allen Fahrern brav zugesandet, weil man sonst mit der normalenbremse nicht mehr bremsen kann, sondern nur noch die Mg benutzen kann.

Gruß
Æ
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Jean @ 30 Mar 2005, 14:05 hat geschrieben: Ist der Lärm plötlich da, oder wie kommt es auf einmal.
Plötzlich sicherlich nicht, aber sooo ganz abwegig ist die Frage gar nicht. In der Tat gab es dieses Quietschen, wie es die heute eingesetzten Baureihen P und R (OK, P gilt wohl für den Romanplatz eher weniger) von sich geben, bis vor einigen Jahren nicht, da damals dort überwiegend bis ausschließlich M-Wagen eingesetzt waren. Leider hat man aber die geniale Konstruktion des M-Wagens aufgegeben, bei dem die mittlere Achse die beiden anderen Achsen angelenkt hat, was in einer weitgehend quietschfreien Bogenfahrt resultierte.
Beste Grüße usw....
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rob74
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Beitrag von rob74 »

FloSch @ 21 Mar 2005, 15:29 hat geschrieben: Dazu weiß ich jetzt nix, aber im Fernsehen kam letzte Woche ein Bericht über Köln. Dort wurden die Messstationen "strategisch günstig" platziert am Rand von Grünanlagen und nicht an stark befahrenen Straßen, weswegen es dort erst einen Tag gab, an dem die zulässige Belastung überschritten wurde.

Tja, so bringt's dann nicht sehr viel. In München müssten die Messstationen meiner Meinung nach irgendwo in der Nähe des Mittleren Ring stehen, wenn's aussagekräftig sein soll, weiß da jemand genaueres?
Eine andere Messstation steht am Luise-Kiesselbach-Platz (auch am Mittleren Ring) - die meldet bestimmt auch bald die Überschreitung des Jahreslimits :blink:

Um wieder auf die Tram zurückzukommen - wie wär's mit folgendem Extremvorschlag: den ganzen Mittleren Ring in Tunnel verlegen und an der Oberfläche Grünanlagen, Fuß-und Radwege und eine Trambahnringlinie bauen! Die Abluftfilter des Tunnels könnten dann den Feinstaub rausfiltern (übrigens, weiß jemand ob dieser "Schlot" am Petueltunnel das tut?) Da wären alle zufrieden, außer den Autofahrern, die ihre eigenen Abgase schlucken müssten... OK, ich hab glaub ich wieder mal zuviel Phantasie ;)

Gruß,
Rob
ropix
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Beitrag von ropix »

rob74 @ 31 Mar 2005, 23:59 hat geschrieben: Um wieder auf die Tram zurückzukommen - wie wär's mit folgendem Extremvorschlag: den ganzen Mittleren Ring in Tunnel verlegen und an der Oberfläche Grünanlagen, Fuß-und Radwege und eine Trambahnringlinie bauen! Die Abluftfilter des Tunnels könnten dann den Feinstaub rausfiltern (übrigens, weiß jemand ob dieser "Schlot" am Petueltunnel das tut?) Da wären alle zufrieden, außer den Autofahrern, die ihre eigenen Abgase schlucken müssten... OK, ich hab glaub ich wieder mal zuviel Phantasie ;)

Gruß,
Rob
den ganzen Ring untertunneln - am besten noch mit dem Münchner Autobahnkreuz, dass einen Tunnel von der A8 zur A8 und von der A9 zur A95 mit vier Anschlussstellen zum Ring und dem Kreuz in der Mitte vorsieht, davon wagen selbst die Autofanatiker der CSU nicht zu sprechen - da nicht finanzierbar. Ansonsten hat der Ring schon viel Tunnel, wenn es nach den Tunnelbefürwortern gänge, dann kommt bald ein Bürgerbegehren a la drei Tunnel braucht der Ring. Diese befinden sich eigentlich alle im Süden und schließen die Lücke zwischen B304 und A995 schließen. Da liegt ja unter anderem schon eine Trambahnstrekce auf dem Ring <- *grins* - fragt sich leider nur, wie lange noch. Eine Tram im Kreis auf dem Tunnel ist nicht der Ideale Linienweg - wäre aber recht günstig. Es wäre allerdings auch möglich, mit ein paar Abweichungen, die Tram mehr oder weniger als Ring auf dem bestehenden Mittleren Ring aufzubauen. Dazu brauchts die Tunnel nicht.

Zu den Kaminen. Ob der am Petueltunnel reinigt, weiß ich nicht, denke aber mal ja. Der vom gerade im Bau befindlichen tut es nicht - bzw. es wird überhaupt kein Abzug gebaut. Möglich wurde dies, weil der Tunnel unterbrochen ist, und nicht wie ursprünglich geplant kurz vor dem Effnerplatz in die Erde taucht und selbiges auf erst wieder hinter der Eisenbahn tut. Das wird zumindest von den Gegnern der kurzen Tunnellösung vorgetragen, aber etwas Wahrheit wird schon dabei sein.

Das Problem. Ein freier Tunnel würde viele Autos in die Stadt und auf den Ring locken - wozu überfüllte Bahn fahren, wenn die Ringstraße auf einmal wieder mehr Platz bieten würde. Nur kommen diese Autos irgendwoher und wollen irgendwohin - und überall dort gibts dann eine Überschreitung der Feinstaubwerte - also bringt der Ringtunnel ohne Tunnel in Wohngebiete und Parkhäuser nix - und letzteres bedeutete alle Hauptstraßen zu untertunnel - damit wäre das Feinstabproblem natürlich gelöst. Allerdings wäre das FInanzierungsproblem der Stadt wohl auch gelöst, weil die Lochverwaltung dann durch die EU erfolgt, die auch kein Geld ür die Tunnelwartung ausgeben würde, sondern alles nur in die Schuldentilgung stekct, was wiederum zur Folge hätte, dass die Tunnels gesperrt werden müssten - und für die Tram bliebe dann auch kein Geld übrig <- auch keine gute Idee.
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luc
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Beitrag von luc »

Wieso ist sowas nicht in München möglich? In DSO stand, daß gestern nacht in Bremen die erste Doppeltraktion außerhalb des Betriebshofes gesichtet wurde (zu Testfahrten):
[HB]Traktion fuhr erstmalig durchs Streckennetz / Bremsversuche (2 Bilder)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Vielleicht liegt es daran, daß diese Testfahrt nicht mit den GT8N durchgeführt wurde?
luc
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Beitrag von luc »

Den Fahrzeugtyp hatte ich eigentlich nicht gemeint, nur die Tatsache, daß auch Bremen etwas für einen wirtschaftlichen ÖPNV tut. In Berlin fahren auf einigen Linien übrigens Doppeltraktionen mit dem R 2.2 ähnlichen GT6N.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Wenn Du Doppeltraktionen als Maßstab für Wirtschaflichkeit nimmst, müßten die meisten Trambahnbetriebe (namentlich: Halberstadt, Nordhausen) wohl dichtmachen...
Nichts desto trotz würden in München R 2.2-Doppeltraktionen (die anscheinend nicht möglich sind) auf einigen Linien bei gleichem Fahrplantakt (Dachauer, Barer, Landsberger Straße) die Wirtschaftlichkeit erhöhen...
luc
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Beitrag von luc »

Rathgeber @ 21 Oct 2005, 04:04 hat geschrieben:Wenn Du Doppeltraktionen als Maßstab für Wirtschaflichkeit nimmst, müßten die meisten Trambahnbetriebe (namentlich: Halberstadt, Nordhausen) wohl dichtmachen...
Nein, ganz so seh ichs nicht. Aber soviel kleiner sind die R2.2 nicht im Vergleich zu den Straßenbahnen, die in den kleinen Betrieben in den neuen Bundesländern fahren. Und auch Betriebe ohne Doppeltraktion können wirtschaftlich sein. So fährt die Straßburger Straßenbahn auch ohne Doppeltraktion (aber meist mit 40-45 Meter langen Wagen, entweder EuroTram oder bald Citadis, die haben ganz wenige Wagen, die nur ca. 30Meter lang sind). Außerdem fährt die Tram auch am späten Abend immer noch mindestens alle 10 Minuten. Ich glaube, sogar nur die RATP (und auch nur die Linie T2) setzt in Frankreich Doppeltraktionen ein.
Rathgeber @ 21 Oct 2005, 04:04 hat geschrieben:Nichts desto trotz würden in München R 2.2-Doppeltraktionen (die anscheinend nicht möglich sind) auf einigen Linien bei gleichem Fahrplantakt (Dachauer, Barer, Landsberger Straße) die Wirtschaftlichkeit erhöhen...
Auf der 19 braucht man auf jeden Fall höhere Kapazitäten, die Linien 20/21 würden noch am ehesten auf Doppeltraktion umstellbar sein. Bei der Linie 27 sollte man, wenn Doppeltraktion wirklich nicht möglich ist, auf jeden Fall den Takt verdichten oder auch noch eine Verstärkerlinie einführen und dafür den Takt der 27 geringfügig ausdünnen.
Warum es keine Doppeltraktionen in München gibt, wei0 ich nicht. Eine Möglichkeit könnte technischer Natur sein, also die engen Kurvenradien, die andere wäre zu kurzfristiges Denken wegen der einmaligen hohen Investitionen. Vielleicht hängt`s aber auch damit zusammen, daß bei Doppeltraktionen die Haltestellen mehr Platz benötigen und dadurch Parkplätze wegfallen.
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