Minga? München?

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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

München war schon immer Einwanderungsstadt, und fast alle Innovationen kamen von außen. Wie wurde doch Karl Theodor ob es Englischen Gartens angefeindet, und selbst das neue Rathaus hat ein Österreicher gebaut. Die Münchner selbst haben wenig dazu beitragen, dass die Stadt weiterentwickelt wird - was sich bis heute hält.
"Minga" selbst halte ich für einen Neo-Bavarizismus, damit es halt mehr nach Heimat und Brauchtum klingt. Ich habe es in frühen Kindertagen von der auswärtigen Tante vom Bauernhof gehört (I fohr auf Minga auffe), aber in München so gut wie nie. Umgekehrt sind mit Ortsnamen wie Stoanaring durchaus geläufig. Ich kenne von auswärts auch Minka oder Munga oder Mincha (Tirol), man baut halt aus irgendwelchen Dialekt-Versatzstücken wo ein "Neo-Bayerisch" zusammen, das SO historisch nirgendwo gesprochen wurde. Ähnlich dem künstlich generierten Rätoromanisch.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

bayerhascherl @ 17 Jun 2013, 22:16 hat geschrieben: Traurig mag schon stimmen wenn sogar gebürtige junge Münchner nicht mehr von Zugereisten aus dem Norden unterscheidbar sind. Aber man passt sich halt den Mehrheiten an, gell. :rolleyes:
Für mich ist traurig wenn Nicht Münchner und dazu zähle ich alle Bayern außerhalb des Münchner Grüngürtels dauernd, definieren wollen, wie München zu sein hat. Wir wollen nicht so sein wir ihr, wir haben auch nicht den Anspruch zu sprechen wie ihr. Wir sagen Servus aber wir sagen nicht Karlsblotz , weil dass der Stachus ist. (auch so ein total "unbairisches" Wort). Ich persönlich kenne keinen Münchner, der sich in erster Linie als Bayer definiert und wenn doch ist er vor zwei Jahren aus Altötting zu gereist.
Sprecht ihr euer boarisch aber checkt endlich mal, dass wir darauf nicht immer Bock haben.
Ganz ehrlich mittlerweile sind mir die zugereisten Preußen hundertmal lieber, weil die das mit der libertas Bavaria mehr verinnerlicht haben als ihr.
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Beitrag von bayerhascherl »

Is dir Rotkreuzplatz echtmünchnerisch genug? Ich wohn aber auch nicht mehr in München.
Und die früheren Zuzüge sind schon was anderes. Die kamen um nach München, Bayern, zu ziehen. Die moderne "Völkerwanderung" teutonisiert Bayern, München ganz besonders, aber. Dass das auch anders geht beweisen die Hannoveraner und Rheinländer wenn sie in die Schweiz umziehen (was dann gleich pathetisch als "Auswanderung" bezeichnet wird). Da versuchen sie sogar Schweizerdeutsch zu "lernen", als sei es eine eigene Sprache und nicht nur eine Mundart des Deutschen. Und sind ganz begierig darauf auch die letzte schweizerische Folklore zu erleben und können es gar nicht erwarten "endlich" nicht mehr als Deutsche erkannt zu werden sondern sich gänzlich assimiliert zu haben, dann sind sie selig und hissen das Schweizerkreuz. So zumindest meine Erfahrung. Irgendwas zwischen den beiden Extremen ("Tach, ich krich drei Brötchen" statt "Grüß Gott! Ich hätte gerne drei Semmeln" bzw. umgekehrt das Auftragen von Fantasietracht zur Wiesn) wäre halt ganz wünschenswert. Irgendwas zwischen Ignoranz und totaler Assimilation. Nur weil Bayern und München zum Staatsgebiet der BRD gehört ist eben nicht alles wie jeweils daheim gewohnt und ich würde auch nie auf die Idee kommen, wenn ich nach Hamburg umziehen würde, dort mit "Grüß Gott" in ein Geschäft zu gehen etc., ich finde das ist das Normalste der Welt, dass man sich etwas an seine Umgebung anpasst und hat auch gar nichts mit "Bayern" speziell zu tun.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wo wir beim Thema der Umgebung anpassen sind: nur weil München zum bayrischen Staatsgebiet gehört, heißt das nicht dass man immer so tun muss, als wäre München wie Altötting und Oberammergau. Genau wie meine Freunde sage ich auch Grüß Gott (zu älteren Leuten oder wenn es förmlich zugeht) oder Semmeln, Tram und Schmarrn. Aber was mich ärgert, dass es immer wieder Belehrungsversuche gibt, man möge doch "richtig bayrisch" reden. Und zu 99% kommen diese Belehrungen von Leuten die entweder nicht in München geboren wurden oder da nicht mehr leben.
Lasst die Leute doch so leben wie sie wollen. Und früher war es auch nicht besser. Meine Kinderoma (Seniorenbabaysitterin) hat sich bei mir mal beklagt wie sie bei ihrer Ankunft in München wegen ihrem breiten bayrischen Dialekt belächelt wurde. Das war in den dreißiger Jahren und in Denning / Daglfing.
München ist halt eine breite Mischung aus Leuten (muss es ja wenn innerhalb von zwei Jahrhunderten um Faktor 20 gewachsen) die zugewandert sind und nur nur ein gewisser Teil der Zuwanderer waren Bayern.
München hatte immer die Mischung zwischen Avantgarde und Kaninchenzüchterverein, von Trachten und Kir Royal, von internationalem Flughafen und grantelnden Taxlern.
Und ich finde das gut so. Und egal ob ein Zuzügler aus Hannover oder aus Bad Griesbach kommt wird er sich anpassen müssen.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Es ist doch normal und das in jeder Großstadt der Welt, dass es dort nicht so wie auf dem Land zugehen kann. In Hamburg wird man auch kaum Leute finden die breites Platt sprechen oder irgendwelche nordischen Dialekte.

Die Mischung macht es doch aus und München wird durch immer neue Menschen bereichert, wobei es scheinbar noch nicht gereicht hat dass man mal moderner denkt und mehr aus der Stadt macht, die hat im Gegensatz zu Wien scheinbar keine Zukunftsvisionen.

Es gehört dazu dass man die Leute die neu kommen willkommen heißt und keiner kann verlangen dass sie bairisch lernen. Man sollte auch soweit im Gespräch so zu sprechen dass man sich gegenseitig versteht.
Was man aber sehr wohl erwarten kann ist dass man Wörter annimmt die hier normal sind und sich eingebürgert haben, wie eben Semmel, Knödel oder auch Grüß Gott.
Es gibt ja Leute die verweigern sich diesen Ausdrücken und das kommt nicht gut an. Wo ist das Problem? Ich denke es kommt einfach viel besser an, man muss nicht im Dialekt reden, aber bestimmte regionale Ausdrücke sollte man schon auch nutzen, das zeigt auch man fühlt sich hier wohl und gehört dazu.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Wer über Grußformeln und Gottes(un)glauben diskutieren möchte, folgt bitte diesem irdischen Link: Grüß Gott und die Welt
P-fan
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Beitrag von P-fan »

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

JNK @ 19 Jun 2013, 12:36 hat geschrieben: Ich habe mich dann doch für's Abteilen entschieden, damit die Bajuwaren weiter über die korrekte Bezeichnung ihrer Hauptstadt diskutieren können. ;) Aber Danke für die Inspiration zum neuen Thementitel.
Vom anderen Beitragsstrang geklaut.

Es war doch vom König Ludwig mal angedacht dass Nürnberg die Hauptstadt wird. Warum hat sich das zerschlagen? Wäre doch eine interessante Option gewesen und ich denke das hätte die fränkischen Landesteile (zumindest die Mittelfranken, sind ja untereinander auch meist zerstritten) näher an ihr Heimatbundesland gebracht.

Vom Dialekt würde es auch passen, da in Nürnberg auch kein reines fränkisch gesprochen wird, sondern ein Dialekt der mit dem bairischen Dialekt vermischt ist, durch die vielen Zuwanderer aus Ostbayern.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Passt weder exakt hierher noch in das abgetrennte Thema "Grüß Gott und die Welt", habe es mal hier reingepackt.
Verena Schöffmann ist 14 Jahre alt und stammt aus Lenggries. Auf unseren Artikel "2050 stirbt Bairisch aus" hat sie sich mit einem flammenden Plädoyer auf den Dialekt bei uns gemeldet.
http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern/v...kt-2967901.html
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Die Prognose, dass der Dialekt ausstirbt, gibt es doch schon seit bestimmt 100 Jahren.
Und wenn ich mich recht entsinne, wurde die Tracht erst vor etwas über 100 Jahren regelrecht wieder entdeckt und bewusst bewahrt.

Was das Tschüss betrifft:
Es stimmt, in München ist das Tschüss erst seit ein paar Jahren auf dem Vormarsch, inzwischen aber auch bei gebürtigen Münchnern immer mehr im Gebrauch.

Die Erklärung ist eine ganz einfache: Es füllt eine Lücke!

Servus und Ciao (italienischen Urspungs, aber in Bayern gerne akzeptiert) sind eigentlich zu persönlich.
Tschüss passt aber immer, egal wie man zu jemanden steht - so werde ich inzwischen am Ende von geschäftlichen Telefonaten auch innerhalb Münchens von eindeutig dialekteingefärbten Sprechern gerne mit Tschüss verabschiedet - noch vor 5 Jahren eine absolute Rarität, vor 10 Jahren wohl undenkbar.
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Beitrag von imp-cen »

Tschüß, Servus, Ciao würd ich eigentlich nur bei Leuten nehmen, die auch sonst Duze oder lange kenne. Komisch.

Da fällt mir ein, meine italienische Nachbarin sagt auch immer Ciao zu mir, die soll wenigstens mal Tschau sagen damit ich sie verstehe. Die macht das seit Jahren und erst jetzt fällt mir das auf! :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Alternativ - für Leute, die man eher siezt - gibt es ja noch "Auf Wiederschauen", ohne Gottesbezug, etwas süddeutscher als das eher norddeutsche "Auf Wiedersehen".

Im Schwäbischen (und Fränkischen?) hätte ich noch "ade" anzubieten.
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Beitrag von JeDi »

TramPolin @ 24 Jun 2013, 22:29 hat geschrieben: Alternativ - für Leute, die man eher siezt - gibt es ja noch "Auf Wiederschauen", ohne Gottesbezug, etwas süddeutscher als das eher norddeutsche "Auf Wiedersehen".
Wiederschaun ist Bayrisch, nicht Süddeutsch.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 24 Jun 2013, 22:31 hat geschrieben: Wiederschaun ist Bayrisch, nicht Süddeutsch.
Bairisch, denn a) wird das auch in Österreich gesagt und b) gibt es kein Bayrisch als Sprachbezeichnung, sondern nur als Zugehörigkeitsbezeichnung zu einem Bundesland.

Keine Ahnung wo "Wiederschaun" noch gesagt wird, "Grüß Gott" wird jedenfalls auch in Baden-Württemberg gesagt.

Übrigens scheint das Wort "heuer" (für: dieses Jahr) auch nicht bundesweit bekannt zu sein, auch wenn es mind. in ganz Süddeutschland bekannt sein müsste.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 25 Jun 2013, 00:22 hat geschrieben: Bairisch, denn a) wird das auch in Österreich gesagt und b) gibt es kein Bayrisch als Sprachbezeichnung, sondern nur als Zugehörigkeitsbezeichnung zu einem Bundesland.
Gehört Österreich neuerdings zu Deutschland? Ist "süddeutsch" oder "norddeutsch" eine Sprache? Na also.
Übrigens scheint das Wort "heuer" (für: dieses Jahr) auch nicht bundesweit bekannt zu sein, auch wenn es mind. in ganz Süddeutschland bekannt sein müsste.
Nö. Außer du hälst Bayern und Österreich für Süddeutschland.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

In Österreich wird ein sogenannter Mittelbairischer Dialekt gesprochen.

Sprachlich gesehen gehört Österreich zu Baiern, Franken jedoch nicht.
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Beitrag von TramPolin »

JeDi @ 25 Jun 2013, 06:58 hat geschrieben:
Electrification @ 25 Jun 2013, 00:22 hat geschrieben:Bairisch, denn a) wird das auch in Österreich gesagt und b) gibt es kein Bayrisch als Sprachbezeichnung, sondern nur als Zugehörigkeitsbezeichnung zu einem Bundesland.
Gehört Österreich neuerdings zu Deutschland? Ist "süddeutsch" oder "norddeutsch" eine Sprache? Na also.
Das hat er ja nicht behauptet. Aber in Österreich mit seinen mittelbairischen Dialekten ist "auf Wiederschauen" auf jeden Fall verbreitet.
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Beitrag von viafierretica »

Die Österreicher sind (außer Vorarlberg) bajuwarisch besiedelt und sprechen daher bairisiche Dialekte, ähnlich wie die Schweiz (und Vorarlberg) größtenteils von Alemannen (Schwaben) besiedelt wurde. Daher die Ähnlichkeit der Sprache und Kultur Bayern/Österreich und Baden-Württemberg/Schweiz. Und die Bajuwaren waren Kelten, keine Germanen (wie z.B. die Franken und Alemannen) und sich daher schon immer vom Rest Deutschlands unterschieden.
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Beitrag von Michi Greger »

Electrification @ 25 Jun 2013, 00:22 hat geschrieben:Übrigens scheint das Wort "heuer" (für: dieses Jahr) auch nicht bundesweit bekannt zu sein, auch wenn es mind. in ganz Süddeutschland bekannt sein müsste.
Zur Verbreitung von "heuer" (und auch andere interessante Dinge).

Gruß Michi
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Beitrag von TramPolin »

Michi Greger @ 26 Jun 2013, 21:37 hat geschrieben: Zur Verbreitung von "heuer" (und auch andere interessante Dinge).

Gruß Michi
"dieses Jahr" und "in diesem Jahr" ist relativ lang. Komisch, dass es da offenbar keine norddeutsche Variante für das Adverb "heuer" gibt.

Allenfalls das Adjektiv "diesjährig" fällt mir noch ein, in Bairisch wäre das dann "heurig".

Heuriger Sommer, diesjähriger Sommer, was klingt wohl besser - in meinen Ohren Ersteres :)
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Beitrag von JeDi »

TramPolin @ 27 Jun 2013, 00:21 hat geschrieben: Heuriger Sommer, diesjähriger Sommer, was klingt wohl besser - in meinen Ohren Ersteres :)
Eindeutig 3: Der Sommer dieses Jahr.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

TramPolin @ 27 Jun 2013, 00:21 hat geschrieben: Allenfalls das Adjektiv "diesjährig" fällt mir noch ein, in Bairisch wäre das dann "heurig".
Was meinst du, woher der "Heurigenwein" seinen Namen hat? :)

Gruß Michi
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Beitrag von TramPolin »

Michi Greger @ 28 Jun 2013, 16:39 hat geschrieben:Was meinst du, woher der "Heurigenwein" seinen Namen hat? :)

Gruß Michi
Meinst Du, den kenne ich nicht und weiß nicht, was er bedeutet? :) Lass meinetwegen den Konjunktiv weg, ich korrigiere: Auf Bairisch ist das dann "heurig". :)
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Beitrag von TramPolin »

Staub wegpust!

Da die Frage nie so ganz geklärt wurde, möchte ich auf einen heute erschienen Zeitungsartikel der Süddeustchen Zeitung aufmerksam machen:

Warum Münchner nicht Minga sagen
Das Wort Minga sagt der Münchner höchstens außerhalb der Stadt. Damit hat München etwas mit San Francisco gemeinsam.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

viafierretica @ 25 Jun 2013, 09:03 hat geschrieben: Und die Bajuwaren waren Kelten, keine Germanen (wie z.B. die Franken und Alemannen) und sich daher schon immer vom Rest Deutschlands unterschieden.
Nachdem dieses Thema vom Staub befreit wurde, muss ich Dir hier in so fern widersprechen, dass es für diese These keinerlei Beweise gibt. Zwar gibt es diese Deutung der Namensgebung aber zumindest alle mir bekannten Quellen gehen von einem fröhlichen Völkergemisch aus Germanen, Kelten und Römern aus.

Insofern halt dann doch unterschiedlich, weil sie die kulturelle Identität erst nach der Völkerwanderung und dann durch Assimilierung und nicht durch Verdrängung gebildet hat.

Insofern eine Ironie der Geschichte, dass die CSU die bayrische Erfolgsgeschichte von Toleranz und Assimilierung so gerne auf den Kopf stellen würde.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Wobei es ja wirklich so ist dass Bayern eher zu Österreich (das ja großteils von den Bajuwaren abstammt, wenn man Vorarlberg und Burgenland ausklammert) passt als zum restlichen Teil Deutschlands, trotz der übermäßigen Deutschtümelei der CSU, was ja eigentlich sehr preußisch ist. Die CSU ist also total preußisch. Ob das die Wähler wissen. ;)

Aber dass man nicht zum Rest des Landes passt könnte man auch z. B. für (Süd-)Baden gelten lassen, das auch nicht so recht zum preußischen Deutschland passt.

Ich frage mich immer wie sich alles entwickelt hätte wenn damals Österreich und seine Unterstützer (war ja auch Bayern dabei) gegen die Preußen gewonnen hätten. Da wäre uns sicher viel erspart geblieben geschichtlich betrachtet und vielleicht würde Österreich heute bis an den Main gehen oder gar darüber hinaus, würde ich nur begrüßen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hust, die deutschen Kaiser des heiligen römischen Reiches waren jahrhundertelang Österreicher und haben sich selten durch Nettigkeit verewigt.

Der dreißigjährige Krieg wurde vom österreichischen Kaiser des HRR ausgelöst, weil er keine Abweichler dulden konnte.

Der erste Weltkrieg wurde mit Verlaub auch von den Österreichern ausgelöst und der Hauptprotagonist des 2. Weltkrieges war auch Österreicher. Sicher wäre er nie was anderes geworden als Postkartenmaler wenn die Geschichte anders verlaufen wäre, aber Österreich war nun wirklich kein Hort der Friedfertigkeit zwischen Karl V und Franz Joseph.
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Beitrag von Cloakmaster »

Bei mir im Freundeskreis aus dem Münchenr Umland (Gröbenzell, Orttobrunn, Oberschleißheim, Haar...) war es durchaus üblich "auf Minga" zu fahren etc. Da meine Eltern gebürtig aus der Berliner Ecke kommen, war bei uns zu Hause nix mit Mundart anzufangen, und da mein alter Herr sich hübsch aus
- Schützenverein
- Traxchtenverein
- Heitmatverein
. Feuerwehr
etc. heraus gehalten hat (aber mit dem Bürgermeister einen saufen gehen - da war er immer dabei!), klappte es auch bei uns Kindern nicht so mit dem "Anschluss". In der Unterbrunner Burschenschaft waren wir bestenfalls geduldet, beim Maibaumstehlen fiel uns immer das langweile "Schmierestehen" zu, an den fremden Maibaum - oder gar den eigenen, zu bewachenden, hätte uns nie einer ran gelassen...
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Beitrag von MVVUser »

In München und im direkten Umland redet doch fast niemand mehr Bairisch. Erst wenn man in die weiter entfernte "Peripherie" kommt wird wieder Dialekt gesprochen.
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Beitrag von gmg »

MVVUser @ 22 Mar 2017, 09:08 hat geschrieben: In München und im direkten Umland redet doch fast niemand mehr Bairisch. Erst wenn man in die weiter entfernte "Peripherie" kommt wird wieder Dialekt gesprochen.
Ich habe den Eindruck, dass am wenigsten Bayerisch in den großen Vororten gesprochen wird, gefolgt von München selbst, dann die kleinen Vororte und am meisten Dialekt wird in den weit entfernten Orten gesprochen.

Ich bin in Germering zur Schule gegangen und die Dialektsprecher kamen immer aus dem 4-Seenland. Als ich dann an der LMU studiert habe, kamen die Dialektsprecher immer von weit draußen (Niederbayern, Alpenrand, nördliches Oberbayern usw.)
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