Müssen Firmen unbedingt in die Metropolen?

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Mühldorfer
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Beitrag von Mühldorfer »

So verstärkt man Münchner Probleme. Und das ist auch von den meisten Bürgern gewollt! Wieviel junge Akademiker samt ihrer Frauen sagen, München ja genre, aber nicht ins öde Hof, Markdrewitz oder Anklam...

( Anklam, zu gegeben, da wäre das Werk Rosenheim zu weit ) Aber das Münchner Tradiotinsunternehmen Rode&Schwarz hat z.B. einen recht großen Fertigungsbetrieb im Bayrischen Wald.


http://www.radio-charivari.de/news-ro-mobi...j=1492883616751

Mein Hinweis bezieht sich auf die Geilheit der Jungbürger auf Großstadtflair kombiniert mit Verkehrschaos, teurem Wohnen und mieser Luft. Personalchefs äussern sich teils dementsprechend, in die lebenswürdigen Provinzstädte bekommen wir nicht die akademischen Fachkräfte, vor allem nicht die Ehefrauen und Freundinnen...

In Furtwangen, Isny, Prenzlau oder Kronach kann frau "nicht" leben, dort krepiert man vor Langweile..., in Schwabing Latte-machiatto, das muß sein, oder auch am Prenzelberg..
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Nachdem ich ein Jahr in der Kleinstadt gelebt habe, muss ich dir leider sagen, dass das die Hölle ist. Niemals wieder werde ich mich in so ein Nest begeben!

Ich kann jeden verstehen, der sein Leben mit ein bisschen Großstadtflair garnieren möchte.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Rohrbacher »

Bayernlover @ 22 Apr 2017, 19:27 hat geschrieben:Ich kann jeden verstehen, der sein Leben mit ein bisschen Großstadtflair garnieren möchte.
Komisch, dass hier seit Jahren über beinahe jede Eigenschaft der Großstadt München dauernd gemeckert wird. Zu viele Leute, zu viele Deppen, zu eng, keine Wohnungen, kein Platz in der U-Bahn, U-Bahn fällt immer aus, kein Parkplatz, teuer, Luft, musste ewig im Amt anstehen, etc. laber sülz. Aber vielleicht gehört das einfach zum Flair dazu. ;)

Zum Thema: 120 Mitarbeiter dieser Firma ziehen von Rosenheim nach München. Wo ist jetzt das Problem? Am Ende müssen die jetzt weniger fahren als vorher, weil die in ihrer Großstadtgeilheit dort schon gewohnt haben? Ich war mal in so einer Firma, wo massenweise Leute aus München hingependelt sind. Es hat immerhin den Vorteil, dass man gegen die Lastrichtung pendelt. Und andere Firmen ziehen aus München raus und nehmen ihre Leute mit oder die sind als Pendler eh schon da? Ja mei. Wenn Daimler und Audi jetzt nach München umzögen, würde ich sagen, wird's tatsächlich kritisch.
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 22 Apr 2017, 21:15 hat geschrieben: Aber vielleicht gehört das einfach zum Flair dazu. ;)
Das muß es ganz sicher sogar - anders kann ichs mir nicht erklären, wie sich die Leute so eine Hektik, so einen Streß, so ein Chaos antun und das noch freiwillig. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Bayernlover @ 22 Apr 2017, 20:27 hat geschrieben:Nachdem ich ein Jahr in der Kleinstadt gelebt habe, muss ich dir leider sagen, dass das die Hölle ist. Niemals wieder werde ich mich in so ein Nest begeben!

Ich kann jeden verstehen, der sein Leben mit ein bisschen Großstadtflair garnieren möchte.
Du hast in einem Vorort von Stuttgart gewohnt oder? Wie weit war downtown Stuttgart entfernt, 30 Minuten? :D

Die Menschen sind halt unterschiedlich. Was kostet in München ein 5.000+qm Grundstück? :ph34r: Wenn ich in einer 90qm Wohnung wohnen würde, würde ich nach wenigen Monaten wahrscheinlich am Strang baumeln. In der Pampa 30-45 Minuten per Auto/Schulbus von einer Großstadt entfernt wohnen, das ist das ware Leben. Glaub mir einfach. ;)

Was Deutschland angeht, ich könnte mir vorstellen in einem Vor-Dorf von Montabaur, oder Limburg zu wohnen und mit dem Auto zum Bahnhof zu fahren, um mit der S-Bahn ICE3 mit 300kmh nach Frankfurt zu powern. Okay, das könnte von der Fahrzeit her an der Grenze sein.
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Beitrag von Bayernlover »

Ein Glück, dass München und Stuttgart die einzigen Großstädte in Deutschland sind!

Eigentlich finde ich wirklich gut, dass die Wahrnehmung so ist. Das beschert mir noch auf absehbare Zeit leistbare Mieten und ein anständiges, nicht ständig überlastetes Verkehrsnetz.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Mühldorfer »

[QUOTE=Galaxy,22 Apr 2017, 21:53] [QUOTE=Bayernlover,22 Apr 2017, 20:27]In der Pampa 30-45 Minuten per Auto/Schulbus von einer Großstadt entfernt wohnen, das ist das ware Leben. Glaub mir einfach. ;)
[/QUOTE]
Hallo,
die Alternative:

In einer mittleren fuß- und fahrradtauglichen Stadt, gerne auch mit Straßenbahn, Größe wie Görlitz, Halberstadt oder Nordhausen ( genannt weil dort noch Straßenbahn vorhanden ist ). Und mit für die Einwohenr passende Arbeitsplatzzahl, möglichst ohne einpendelnde "Landeier". Das wäre das angenehmes Leben.

Und wenn "Landeier" unbedingt in die Stadt pendeln wollen, gerne, nicht aber mit dem PKW, dann park&bike am Stadtrand, Zug oder Bus....

Ort mit 40 000 bis 60 000 Einwohner sind groß geug für Kultur und fast alle Schulen. Industrielle Weltmarktführer und gute Fachschulen gibt es sogar in kleineren Städten, Lohr ( Rexroth-Indramat ), Traunreut ( Heidehain ), Furtwangen, Überlingen ( Lenkwaffen ), Oberkochen ( Zeiss ), Freiberg, Espelkamp ( Harting ), Isny, Ilmenau, Aalen usw. usw.
Und gerne "cluster", daher ähnlich kompakte Städte ergänzen sich, z.B. Coburg, Lichtenfels und Bamberg oder Villigen, Schwenningen, Donaueschingen, Furtwangen, auch Ulm, Geisslingen, Göppingen, bei Hannover Göttingen, Nörten-Hardenberg, Altfeld.

Also ggf. Bahnpendeln in 2 Lastrichtungen..
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ja, es gibt tatsächlich viele Leute, die die Hektik, die vielen Menschen und die überfüllte Fußgängerzone / die überfüllten Christkindlmärkte / Einkaufszentren / Volksfeste / sonstigen Events in München genießen. Das sind Touristen, oder meist junge Leute, die erst vor kurzem irgendwo aus der tiefsten Provinz nach München gezogen sind, oder Leute, die von der Mentalität her eben "immer was los" wollen, weil sie sich selbst nicht anderweitig beschäftigen können ohne den ewigen externen Input bzw. das von extern angebotene Programm mit Alltime-Berieselung das ganze Jahr über. Oder auch Leute, die ein ruhiges Leben irgendwo in einem Speckgürtel-Vorort am Waldrand haben und deren Arbeitsweg aus 10 Minuten Autofahrt ohne Stau ins Gewerbegebiet am Ortsrand besteht. Die haben dann abends und am Wochenende noch Energie für den Wahnsinn in München.

Ansonsten stelle ich fest, dass es immer mehr - auch jungen Leuten, sofern diese schon länger in München leben - mittlerweile einfach nur noch reicht von den Zuständen in München. Der Alltag in München ist mittlerweile von morgens bis abends eine einzige Zumutung, die Lebensqualität nicht mehr vorhanden, und ich habe den Eindruck, dass viele Leute sofort weg wären, wenn sie das gleiche Gehalt und einen sicheren Job anderswo in Deutschland bekommen würden (oder einen sicheren Job mit einem Gehalt, das den Mietpreisen anderswo entspricht und wo man nach Abzug der dort niedrigeren Miete nicht schlechter dastehen würde als hier).

Es gibt in Deutschland genügend Großstädte, die noch nicht von den Massen überrannt sind, die oft weniger Einwohner haben als vor 20, 40 oder 80 Jahren, und wo alles mögliche - von Füllungsgrad der Verkehrsmittel über Luftqualität bis hinzu Ladenöffnungszeiten, Nähe zur Natur etc. deutlich besser sind als in München.

Städte wie Zwickau, Bautzen, Görlitz, Zittau, Cottbus bieten teils hervorragende alte Bausubstanz, gute Infrastruktur (oft mit Straßenbahn, vielfältiger Gastronomie mannigfaltigen Einkaufsmöglichkeiten die denen Münchens kaum nachstehen - es sind zumindest meist die gleichen Ketten, die sich in München alle paar Straßenzüge oder Stadtteile wiederholen, die gibt es in den kleineren Städten auch, da halt dann nur einmal, aber das reicht ja), bessere Luft, kürzere Wege (auch und gerade ins naheliegende Umland!) und vieles mehr.

Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass ich in München nicht alt werden möchte oder kann. Ich nutze das vielfältige Angebot der Stadt de facto nicht mehr - abgesehen von den städtischen Bibliotheken und dem Flughafen mit seinen wirklich tollen Verbindungen. Ansonsten kann mir mittlerweile so ziemlich alles in München gestohlen bleiben. Wenn man ein bisschen Ruhe, Platz um sich rum und halbwegs erträgliche Luft will, muss man mittlerweile bis zum Stadtrand fahren (Riemer Park oder Forstenrieder Park oder Truderinger Wald), was je nach Startpunkt in der Stadt schonmal Fahrzeiten von 20 bis 45 Minuten bedingt, um überhaupt mal den Menschenmassen zu entkommen. Oder man geht nachts zwischen 23 und 6 Uhr spazieren.

Ein massives Gegensteuern der Politik gegen diesen Wahnsinn wäre langsam dringend notwendig. Andere Regionen in Deutschland bräuchten dringend Arbeitsplätze, Kaufkraft, Zuzug und könnten diesen Zuzug auch verkraften, ohne sofort im Chaos zu versinken wie es in München immer mehr der Fall ist, und bieten viel, wie z.B. tolle Natur direkt drumherum. Hat sich mal jemand angeschaut, wie schnell man z.B. aus Chemnitz mit dem Zug im tiefsten Erzgebirge mit seiner atemberaubenden Landschaft und den Schlössern ist? Aber nein, alles kennt nur Tegernsee, Garmisch und Alpen! :rolleyes:
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Mühldorfer @ 22 Apr 2017, 22:31 hat geschrieben: Hallo,
die Alternative:

In einer mittleren fuß- und fahrradtauglichen Stadt, gerne auch mit Straßenbahn, Größe wie Görlitz, Halberstadt oder Nordhausen (...)Ort mit 40 000 bis 60 000 Einwohner sind groß geug für Kultur und fast alle Schulen.
Also ggf. Bahnpendeln in 2 Lastrichtungen..
Die Größe der Stadt ist an für sich irrelevant. Es kommt an wie die Stadt und die Umgebung gebaut sind. Vancouver BC Canada, Denver Colorado, Seattle Washington, Austin Texas sind alles Städte zwischen 600.000 - 1.000.000 wo es sich imo gut leben lassen würde weil alles sich irgendwie verläuft, und es wunderschöne Städte sind. Die beste Stadt wo ich je gewohnt habe ist Ottawa, Kanada. Zwischen den Außenbezirken der Stadt und den Kern gibt es eine "Green Belt." Damit ist keine Forstwirtschaft gemeint, sondern ein naturbelassener Urwald wo sprichwörtlich Bieber Burgen bauen. Das ist fast schon Klischee haft.

Ein Negative Beispiel ist für mich das cluster fuck Los Angeles. Ich bin immer froh wenn ich wieder raus bin. Nicht das LA nicht eine Anziehungskraft hat mit den ganzen Kulturangeboten, aber zum wohnen? Für eine Bruchbude die anderswo in den USA $100.000 kostet zahlt man in LA ohne zu übertreiben $700.000, und nicht nur im Kern, sondern auch in den Vororten wie Pasadena, und Burbank. Ich frage mich ob viele Menschen nur auf das Gehalt schauen und nicht realisieren das cost of living dazu führt das man sich weniger leisten kann als, sagen wir mal, Cleveland Ohio?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

So ein Thema hatten wir schon eher mehrfach. Abgesehen davon ist die Überschrift denkbar ungeeignet.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Ich kann Oliver nur recht geben. Ich bin 1945 geboren in München und habe die ganze Entwicklung bis heute mitgemacht bzw. mitmachen müssen. Beruflich hat es mich in jungen Jahren zu den Verkehrsbetrieben verschlagen. Mir hat die Arbeit als Tram- und U-Bahnfahrer Spaß gemacht. Aber wo sollte ich mit meiner Familie hin, wenn alle sozialen Kontakte, also Freunde, Bekannte und Verwandte in München sind und U-Bahnfahrer nur in ähnlich großen Städten gefragt sind?
Und das ist das Problem!
Du brauchst zuerst in deinem Wunschort eine Anstellung, von der du leben kannst. Und da ist dann auch der Hund begraben. Ich traue mich zu behaupten, dass viele so denken wie Oliver und ich, aber sie haben die Wahl: Entweder Arbeit in München oder Harz 4 im Wunschort.
Natürlich hat die bayrische Staatsregierung hier einiges angestellt. Denn nur Arbeitsplätze nach München pumpen, ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut gemacht, wenn man sich nicht darum kümmert, wo die Menschen wohnen sollen. Das überlässt man der Stadtregierung, die sowieso von der anderen Partei ist.
Die sollen sich damit herumärgern.
Das geht sogar soweit, dass man eine dringend notwendige Tramstrecke, deren Trasse genehmigt ist, wegen zu starken Eingriffs in den Englischen Garten (staatlich) durch die Oberleitung verhindert.
Mir fällt da ein Ausspruch von Karl Valentin ein: Saubande!
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Oliver-BergamLaim @ 22 Apr 2017, 23:30 hat geschrieben: Das sind Touristen
Bin ich nicht.
[O]der meist junge Leute, die erst vor kurzem irgendwo aus der tiefsten Provinz nach München gezogen sind
Bin ich nicht, ich bin in München aufgewachsen und habe zwischenzeitlich sowohl in echten Großstädten als auch auf dem Land gelebt.
[O]der Leute, die von der Mentalität her eben "immer was los" wollen, weil sie sich selbst nicht anderweitig beschäftigen können ohne den ewigen externen Input bzw. das von extern angebotene Programm mit Alltime-Berieselung das ganze Jahr über.
Gut, ich mag das Großstadtleben also, weil ich deiner Meinung nach zu blöd bin, mich selber zu beschäftigen? Dafür besuche ich aber irgendwie auffallend wenige Kultuveranstaltungen (die meisten übrigens auf dem Land), Volksfeste und ähnliches können mir genauso gestohlen bleiben.
Ich pendle täglich eine Stunde einfach mit dem Zug aus einer kleineren Stadt mit ca. 200'000 Einwohnern in ein ziemliches Kaff mit ca. 50'000 Einwohnern. Mein Wohnort war dabei eine bewusste Entscheidung, da die von Mühldorfer propagierte ach so tolle Fuß- und Fahrradtauglichkeit eben nicht gegeben ist. Ich lebe autofrei und möchte das auch beibehalten - damit bin ich dummerweise in meiner Studienstadt aufgeschmissen, da ich keine Lust habe, für jeden zweiten Einkauf einmal quer durch die Stadt zum Gewerbegebiet an der Bundesstraße zu laufen. Der ÖPNV im Ort besteht aus einer Minibuslinie im Takt 30, die einmal vom Bahnhof durch die Fußgängerzone zum Fachmarktzentrum in der Oberstadt und wieder zurück fährt. Da ich ein sehr mobiles Leben führe, ist für mich auch die Verkehrsanbindung aus meiner Sicht, d.h. ÖPNV, wichtig - da hätte ich in meiner Studienstadt die Wahl zwischen dem Bus zum nächsten Hauptbahnhof (ca. 1h Fahrt alle Stunde), dem Bus zum nächsten Bahnhof an der Hauptstrecke (ca. 30 Minuten, teilweise im Takt 30) oder dem Zug zum Rest der Welt (zum nächsten Knotenbahnhof ca. 1h, Mo-Fr Takt 30). In einer Stunde bin ich dagegen von hier aus schon längstens an den nächsten vom Fernverkehr regelmäßig bedienten Bahnhöfen (je nachdem 20, 30 oder 40 Minuten Fahrt). Das erweitert meinen Aktionsradius für Freizeitausflüge und -fahrten ganz erheblich.
Und für alle Schlauberger, die jetzt meinen, ich hätte mir einen anderen Ort aussuchen sollen - meinen Studiengang gibt es in dieser Form in Deutschland nur an exakt diesem Standort und sonst nirgends.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Bei den kleineren Städten kommt es einfach darauf an, wie sie zum Rest der Welt liegen. Damit kann man gut fahren, wenn man große Städte oder eine gute Verkehrsanbindung in der Nähe hat, es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein, wenn man einfach für den Rest der umliegenden Provinz schon der Nabel der Welt ist, sonst aber weit und breit nichts ist.
Das genannte Zittau würde ich beispielsweise nicht in der Liste der attraktiven Kleinstädte führen. Ja, es gibt tolle Altbausubstanz, aber dann? Nur weil ich dort eine sanierte 50 m²-Altbauwohnung für 250 Euro Kaltmiete bekomme (so habe ich dort fast fünf Jahre gewohnt), werde ich davon nicht glücklich, weil die 90 Minuten bis nach Dresden doch schon etwas zu viel des Guten sind und Dresden zum Rest Deutschlands auch noch nicht sonderlich zentral liegt.

Auf der anderen Seite kann man in den boomenden Mittelstädten aber genauso in die Mietpreisfalle tappen. Ulm/Neu-Ulm hat in den letzten zehn Jahren prozentual denselben Mietpreisanstieg wie München zu verzeichnen, liegt nur eben absolut eine Dimension niedriger.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Mühldorfer @ 22 Apr 2017, 20:03 hat geschrieben: So verstärkt man Münchner Probleme.  Und das ist auch von den meisten Bürgern gewollt! Wieviel junge Akademiker samt ihrer Frauen sagen, München ja genre, aber nicht ins öde Hof, Markdrewitz oder Anklam...
Nach Auskunft von Steelcase fiel die Wahl des Standortes auf die bayerische Metropole München, weil diese neben weltläufigem Charme auch die Nähe zu bestehenden wie auch potentiellen Kunden bietet und aus ganz Europa gut zu erreichen ist.
https://www.steelcase.com/eu-de/pressemitte...erzen-munchens/

Tja, solange die Vorteile aus Sicht der Firma die Nachteile überwiegen ...

Die "gute Erreichbarkeit" zielt vermutlich auf den Flughafen ab. Das wäre dann mal wieder das alte Thema der Flughafenanbindung an den ÖPNV ... Wenns nen Flughafenexpress MUC - Rosenheim gäbe, wäre die Firma vielleicht in Rosenheim geblieben.
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

@Lobedan:

Ulm ist per Definition aber auch keine Mittelstadt sondern mit 122.000 Einwohnern Großstadt. In Ulm/Neu-Ulm zusammen sind es 180.000 Einwohner (ohne Großraum, nur die Städte).

Ansonsten gebe ich dir völlig Recht, insbesondere da beide Aussagen (Lage und Mietpreissituation) auch für kleinere Großstädte gelten. Heilbronn ist bspw. auf dem Papier auch Großstadt. Je nachdem, auf was man Wert legt, gehen die Meinungen aber stark auseinander, ob es eine lebenswerte Stadt ist. Ich persönlich bin mit Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangeboten sowie der landschaftlichen Lage absolut zufrieden. Man kann es hier gut aushalten und hat Alles, was man braucht. Die Kompaktheit der Stadt lässt es zu, fast Alles per Fahrrad oder zu Fuß zu erledigen.

Was den Verkehr betrifft, ist das ÖPNV-Angebot grundsätzlich tauglich, wenn auch bei einzelnen Aspekten durchaus noch Luft nach oben ist. Im Nahverkehr ist die Bahnanbindung recht gut (wenn die Züge denn fahren), im Fernverkehr allerdings desaströs. Nächste Fernverkehrsknoten sind Stuttgart (ca. 50 km), Mannheim (80 km), Karlsruhe (80 km) und Nürnberg (160 km). Die Chance, den Anschluss in den Umsteigebahnhöfen von/nach Norden (Mannheim und Würzburg) zu verpassen, liegen nach meiner persönlichen Bilanz bei stolzen 50%! Wiederum positiv zu verbuchen sind die Autobahnanbindung (drei Anschlussstellen in unmittelbarer Nähe, die direkt in alle vier Himmelsrichtungen führen, allerdings sehr staugeplagte Strecken), die Anzahl der gut erreichbaren Flughäfen (Stuttgart, Frankfurt, Nürnberg, Karlsruhe) und die gute Fernbusanbindung.

Unter dem Strich lässt es sich hier meiner Meinung nach gut leben. Und wenn man das Bedürfnis hat, Stadt und Umgebung für ein paar Tage zu verlassen, ist man Dank der zentralen und verkehrsgünstigen Lage schnell im Allgäu, in den Alpen, am Bodensee, im Schwarzwald, im Odenwald, im Pfälzer Wald, im Thüringer Wald, in attraktiven Großstädten oder via Flughäfen auch weiter weg, je nach Bedürfnissen. Arbeitsplätze gibt es in Heilbronn und der näheren Umgebung auch genügend.

Die Nachbarstadt Neckarsulm ist mit 26.000 Einwohnern eine kleine Mittelstadt mit entsprechenden Einschränkungen bei Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangeboten. Der ÖPNV ist für eine Stadt dieser Größe gut ausgebaut, wenn auch am Wochenende das Angebot natürlich deutlich eingeschränkt ist. 30.000 Arbeitspälätze hat man direkt in der Stadt, weitere liegen in der näheren Umgebung (z.B. Heilbronn). Landschaftlich schöne und verkehrsgünstige und zentrale Lage sind identisch mit Heilbronn.

Die vielfältigen Pendlerverflechtungen zwischen beiden Städten und dem Umland (natürlich gibt es auch hier viele Einpendler aus den Dörfern und umliegenden Kleinstädten) lassen den Berufsverkehr auf den Straßen täglich zusammenbrechen, der ÖPNV konnte hier bislang keine spürbare Entlastung bringen. Im Gegenteil, seit Einführung der Stadtbahn Nord mit allen ihren Nachteilen scheint das Chaos auf den Straßen in Neckarsulm und im nördlichen Landkreis spürbar zugenommen zu haben, auch wenn es dafür bisher keine belastbaren Zahlen gibt.

Historische Bausubstanz und damit ein heimeliges Stadtbild können beide Städte nicht bieten. Sind Heilbronn und Neckarsulm oder wenigstens eine davon nun attraktive Städte? Wie gesagt, die Meinungen gehen auseinander. Je nach Bedürfnissen und Ansichten eben. Immerhin gibt es auch viele Menschen, die (freiwillig?) hier wohnen und täglich in den Ballungsraum Stuttgart pendeln. Nicht zu untrerschätzen ist aber auch die Zahl derer, die in den Großräumen Stuttgart oder Rhein-Neckar wohnen und täglich in den Raum Heilbronn/Neckarsulm einpendeln (Stichworte: Audi, Kaufland, Lidl, Bosch usw.).
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Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
zur "Erreichbarkeit" und Fernverkehrsanbindung. Interessant ist daß es im Raum ab Norditalien bis Schweden in vielen kleinen Städten ( abseits vom Schuß ) technologisch hervoragend auffgestellete industrielle "Diamanten" und sogar Weltmarktführer gibt. Steyer, Lohr, Mühldorf, Traunreut, Espelkamp, Blomberg, Freiberg, Todtnau, Burghausen, Holzminden, Pfronten, Husquarna, Schweinfurt, Oberkochen usw. usw. usw.

Flughäfen und Autobahnanschlüsse werden wohl überbewertet.

War auch in der DDR so, Unterwellenborn Zwickau, Ilmenau, Schmakalden, Waren-Müritz und etliche andere.
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Beitrag von NJ Transit »

Mühldorfer @ 23 Apr 2017, 19:50 hat geschrieben: zur "Erreichbarkeit" und Fernverkehrsanbindung. Interessant ist daß es im Raum ab Norditalien bis Schweden in vielen kleinen Städten ( abseits vom Schuß ) technologisch hervoragend auffgestellete industrielle "Diamanten" und sogar Weltmarktführer gibt. Steyer, Lohr, Mühldorf, Traunreut, Espelkamp, Blomberg, Freiberg, Todtnau, Burghausen, Holzminden, Pfronten, Husquarna, Schweinfurt, Oberkochen usw. usw. usw.
Wir wissen inzwischen, dass du die Namen vieler Städte aufsagen kannst.
Flughäfen und Autobahnanschlüsse werden wohl überbewertet.
Viele dieser starken mittelständischen Unternehmen sind stark in ihrer Region verwurzelt. Das ist auch durchaus gut für den Zusammenhalt bei den Beschäftigten. Ohne vernünftige Verkehrsanbindung geht aber dennoch nichts, da eigentlich alle dieser "heimlichen Weltmarktführer" - und das sind größtenteils Firmen, deren Namen du noch nie gehört hast - exportieren, also Zugang zum Rest der Welt brauchen.
Das ist aber auch nur für manche Unternehmen relevant. Eine Werbeagentur oder ein junges Startup findet auf dem Land nicht die geeigneten weichen Standortfaktoren um dort langfristig erfolgreich zu sein. Es bleibt einfach eine unternehmerische Entscheidung.
War auch in der DDR so, Unterwellenborn Zwickau, Ilmenau, Schmakalden, Waren-Müritz und etliche andere.
Und beim Hitler und in der Schweiz auch.
Das DDR-System ist in keinster Weise auch nur ansatzweise mit der sozialen Marktwirtschaft und ihrer Auswirkung auf die Raumordnung zu vergleichen.
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Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
macht es was aus wenn 20t Maschinen die nach Südamerika gehen statt über 10km erst 60km Bundesstraße zur Autobahn rollen?

Es suchen ja auch nicht alle Firmen die Nähe zum Containerhafen Rotterdam oder Antwerpen....

Und die Städte erwähnte ich weil diese alle markt- oder technologiestarke Firmen im Ort haben. Klar, nur wenige heimliche Weltmarktführer kenne ich.

Und bös politisch angemerkt, weder Frankfurts- noch Berlins Industrien und Forschungseinrichtungen schaffen mehr Wertschöpfung als deren Banken oder ( in Berlin ) der Komplex Humbug-Universität ( "Wissenschaft" der Humbuguniversität in Berlin: http://feministisch-sprachhandeln.org/wp-c...rachhandeln.pdf ) samt Sozialhilfepöbel verbrauchen.

In München dürfte die Wertschöpfungsbilanz ebenso wie in Augsburg und Nürnberg noch positiv sein.
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Beitrag von NJ Transit »

Mühldorfer @ 23 Apr 2017, 21:25 hat geschrieben: macht es was aus wenn 20t Maschinen die nach Südamerika gehen statt über 10km erst 60km Bundesstraße zur Autobahn rollen?
20 Tonnen Maschinen verkauft man nicht einfach so nach Südamerika. Bis du 20 Tonnen Maschine nach Südamerika verkauft hast warst du im Normalfall mindestens zwei mal in Südamerika und der Südamerikaner einmal bei dir. Die 20 Tonnen Maschine wachsen genauso wenig auf Bäumen, denn wo 20 Tonnen Maschine nach Südamerika rollt, muss erstmal 20+n Tonnen Rohmaterial seinen Weg in die Produktionshallen finden.
Mühldorfer @ 23 Apr 2017, 21:25 hat geschrieben:Und bös politisch angemerkt, weder Frankfurts- noch Berlins Industrien und Forschungseinrichtungen schaffen mehr Wertschöpfung als deren Banken oder ( in Berlin ) der Komplex Humbug-Universität [...] samt Sozialhilfepöbel verbrauchen.
Lustig, ich habe erst vor wenigen Wochen Dienstleistungen in nicht ganz geringem Wert im Auftrag einer Berliner Forschungseinrichtung exportiert.
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Beitrag von TravellerMunich »

Die Anziehungskraft Münchens hat bereits nachgelassen - so verlassen in den letzten Monaten mehr Menschen die Stadt, als zuziehen. Bei der deutschen Bevölkerung ist es schon länger so - mehr Wegzug als Zuzug.

Nur der Zuzug von Außerhalb der EU hat das Bevölkerungswachstum noch voran getrieben, aber auch das lässt nach.

Es ist dennoch eine attraktive Stadt, in der man sich nur eben keine Wohnung mehr leisten kann und die deshalb große Probleme haben wird.

Und dass BMW hier so stark vertreten bleibt, ist auch nicht gesagt. Was, wenn ein neues Management in 10 Jahren sagt, sie lassen lieber Kernaufgaben in Tschechien oder der Ukraine abwickeln und verlagern die Forschung nach Fürth? Die Grundstücke hier wären bestimmt viel wert. Auch andere Unternehmen kalkulieren mit spitzem Stift.

Dennoch bitte keine Jammerei: Die Arbeitslosenquote ist selbst in den kleinen bayerischen Orten fast überall geringer als in München, so abgehängt ist das platte Land hier nicht... Und München ist hier der Motor und keinesfalls, wie gerne auch von Söder so dargestellt, ein Parasit. Denn ohne München wären all die Unternehmen und Talente nicht einfach auf die Kleinstädte verteilt, sondern erst gar nicht in Bayern angesiedelt.
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Beitrag von Metropolenbahner »

TravellerMunich @ 23 Apr 2017, 23:56 hat geschrieben: Und dass BMW hier so stark vertreten bleibt, ist auch nicht gesagt. Was, wenn ein neues Management in 10 Jahren sagt, sie lassen lieber Kernaufgaben in Tschechien oder der Ukraine abwickeln und verlagern die Forschung nach Fürth? Die Grundstücke hier wären bestimmt viel wert. Auch andere Unternehmen kalkulieren mit spitzem Stift.
Ne, die planen doch gerade ein neues Riesenforschungszentrum im Münchner Norden. Deswegen passiert doch überhaupt etwas in Sachen S-Bahn auf dem Nordring - eben weil BMW tüchtig Druck macht und da etwas in ~10 Jahren sehen will, wenn das Zentrum fertig ist.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Mühldorfer @ 23 Apr 2017, 19:50 hat geschrieben: Flughäfen und Autobahnanschlüsse werden wohl überbewertet.
Kommt halt immer darauf an, ob man für Fachbesucher gut erreichbar sein muss, oder nicht und wie man sich aufstellt.

Ist man Weltmarktführer, dann stehen die Kunden sowieso Schlange und fahren auch in die Pampa.
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Beitrag von rautatie »

Ich selber denke auch immer mal wieder drüber nach, aus München wegzuziehen. Allerdings bin ich absolut kein Land- oder Kleinstadtmensch, obwohl ich da aufgewachsen bin. Für mich kommen (leider) nur Städte in Frage, in denen es ein Mindestmaß an kultureller Vielfalt gibt, weil das zu meinen vorrangigen Interessen gehört. Das muss nicht unbedingt an der Einwohnerzahl hängen, auch manche kleinere Städte haben ein attraktives Kulturleben. Wichtig wäre mir auf jeden Fall ein Theater mit regelmäßigen hochwertigen Aufführungen, ein paar gute Museen mit interessanten Ausstellungen und eine gute Bibliothek. Und da ich autolos leben möchte, wäre es mir wichtig, dass sowohl der Bahnverkehr als auch der innerstädtische Nahverkehr es zulässt, ohne Auto leben zu können.
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Beitrag von imp-cen »

Metropolenbahner @ 24 Apr 2017, 01:57 hat geschrieben: Ne, die planen doch gerade ein neues Riesenforschungszentrum im Münchner Norden. Deswegen passiert doch überhaupt etwas in Sachen S-Bahn auf dem Nordring - eben weil BMW tüchtig Druck macht und da etwas in ~10 Jahren sehen will, wenn das Zentrum fertig ist.
Ja, da dort eine hohe Wertschöpfung betrieben werden wird und man durchaus gutbezahlte Mitarbeiter mit "München" locken kann.

Was spricht aber dagegen, das Stammwerk in Milbertshofen plattzumachen und als Stadteil zu entwickeln?
Oder sich eine Manufaktur für besonders PS-starke Spitzenmodelle dort zu leisten?
Das Firmenarchiv (jetzt aufm alten Knorr-Bremse Gelände) attraktiver und näher an der BMW-Welt zu präsentieren.
usw.

Der normale Mitarbeiter am Band wird mit seinem Verdienst in Dingolfing, Landshut, Leipzig, jwd. vermutlich glücklicher, weil er dort bei gleichem Gehalt mehr "Kaufkraft" (oder Wohnwert) haben wird.
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Beitrag von Metropolenbahner »

imp-cen @ 24 Apr 2017, 17:26 hat geschrieben: Der normale Mitarbeiter am Band wird mit seinem Verdienst in Dingolfing, Landshut, Leipzig, jwd. vermutlich glücklicher, weil er dort bei gleichem Gehalt mehr "Kaufkraft" (oder Wohnwert) haben wird.
Apropos, ein ähnlicher Fall bei den Fdls: Wieso muss man fast ganz Bayern aus der Betriebszentrale an der Donnersberger Brücke kontrollieren? Da böte es sich doch an die Zentrale irgendwo in einer in einem strukturschwachem Gebiet unterzubringen. Muss ja auch kein Dorf sein, Bayreuth wäre z.B. doch ein guter Kompromiss, oder was sagen die Stadtfetischisten zu dieser Stadt?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zu schlecht angebunden.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 24 Apr 2017, 18:01 hat geschrieben: Zu schlecht angebunden.
Soo schlimm find ichs jetzt gar nicht - da gibts abseitigere Ecken in Bayern. Ich hätte allerdings statt Bayreuth eher Bamberg vorgeschlagen.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 24 Apr 2017, 19:01 hat geschrieben: Zu schlecht angebunden.
An was? SPFV, Flieger, beides?

Immerhin ist man in unter einer Stunde in Nürnberg.

Flieger schließt sich eigentlich von vorne herein aus, da es richtig große Flughäfen nur in den Metropolen gibt.

Nürnberg wäre in Sachen SPFV sicher erste Wahl, aber eigentlich auch schon zu groß / wirtschaftlich zu gut. Auf den Plätzen dann Bamberg und Würzburg. Ingolstadt ist ja schon teuer genug, Augsburg ebenfalls, Ulm - keine Ahnung. Regensburg vielleicht noch?
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Beitrag von 146225 »

Metropolenbahner @ 24 Apr 2017, 19:21 hat geschrieben: Nürnberg wäre in Sachen SPFV sicher erste Wahl, aber eigentlich auch schon zu groß / wirtschaftlich zu gut. Auf den Plätzen dann Bamberg und Würzburg. Ingolstadt ist ja schon teuer genug, Augsburg ebenfalls, Ulm - keine Ahnung. Regensburg vielleicht noch?
Würzburg wär als Bahnknoten gut, wenn wir mal Bahn zu Bahn als Kriterium gleich lassen und eine Mindest-Stadtgröße voraussetzen, dann käme auch noch Ansbach in Frage.
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Beitrag von TravellerMunich »

Nun ja, diese ganze Diskussion würden wir so nicht führen, hätte München nicht 15-20 verlorene Jahre gehabt.
Offenbar dachten Stadtrat, OB und Planungsreferat, dass München nicht weiter wachsen wird, da eh jeder ins Umland zieht.

Ude, der - wie ich mich an seinen ersten Wahlkampf erinnere - einst angetreten war, um das damals hängende Wohnungsproblem mit explodierenden Mieten zu lösen, hat die Stadt in einem noch schlimmeren Zustand hinterlassen.

Es wurde zu wenig gebaut, mit zu wenigen Geschossen, teils sogar eher wie in Hintertupfing. Selbst auf die zentralen Bahnflächen hat man weitgehend Gebäude mit vier Stockwerken hin gesetzt.

Flächen gab und gibt es genug. Hätte man eher Freiham erschlossen, den Münchner Osten ebenfalls - und etwas dichter und entschlossener gebaut, dann hätten wir das aktuelle Problem so nicht. Wohnungen wären erschwinglicher und man würde sowohl Fahrer als auch Erzieherinnen finden, die nach München ziehen.

Stattdessen hat die Stadt die Gehälter noch systematisch abgesenkt...

München wird noch etwas wachsen, besonders durch Zuzug außerhalb Europas. Aber sicherlich nicht unendlich - auch bei den Arbeitsplätzen nicht. Die Lücke zwischen dem Bestand und den Bedarf hat man aber auch in all den Udejahren in keinem einzigen Jahr geschlossen, und stattdessen selbstgefällig auf die Bürger herab geschaut. Die Grünen haben da leider mitgemacht, so lange man den Radlkasperl dafür bekommen hat...
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