218 466-1 @ 7 Jun 2017, 19:22 hat geschrieben: Einmal höflich bitten, ggf. ein zweites mal deutlicher - und dann fliegt das Gepäck eben runter (also ganz runter, auch die Treppe) und frei ist der Platz - fertig.
Wozu lange diskutieren?
Ich kenne zumindest einige die das so handhaben, und denen dann auch niemend wiederspricht, zumindest niemand ohne selbstmörderische Absichten.
Das wäre an dieser Stelle nicht ratsam gewesen, weil das aufgrund der in den Treppenbereichen stehenden und sitzenden Menschen sicherlich als mehrfache gefährliche Körperverletzung hätte gewertet werden können. Natürlich hätte ich eigentlich nur den Fluchtweg von Hindernissen freigeräumt - es wäre schon zu reizvoll gewesen, im vollen und mit Gerümpel zugestellten Oberstockflur mal
"da ist eine Bombe!" zu schreien, aber seis drum. Auch hätte ich vermutlich noch vorbringen können, dass ich zumindest von den Treppensitzern Schaden abwenden wollte, weil deren Klamotten nach intensivem Kontakt mit dem üblichen DB Regio Württemberg-Siff definitiv ein Fall für die Tonne sind.
Der bösen Argumente
("Marodierende Horden von Berufspendlern haben nach einem langen und stressigen Arbeitstag viel Spaß an einem bisschen schmutzigen Zwanziggegeneinen") oder der Diskussionsmöglichkeiten
("Ich brauche Ihre Meinung und ihre Anwesenheit nicht im selben Zug wie mich selbst, vielen Dank.") hätte es gar noch viele gegeben. Für die Freunde gepflegter "ich-kenne-meine-Rechte" - Quengeleien auch noch meinetwegen der Verweis auf §16 (1) EVO bzw. auch §64 EBO und ähnlicher netter Comics. Die Vergesslichkeit auch im Alter - wieder keine Buttersäure oder keinen Jaucheextrakt dabei, die man vor dem Ausstieg noch hätte kurz versprühen können
(wobei, nicht gut, bei DB Regio Württemberg fährt der Zug ja dann noch wochenlang übel stinkend durch die Gegend...). Ja natürlich hätte das die Fahrzeit kurzweiliger gestaltet, aber ich war einfach nicht in der Stimmung. Weder auf Diskussion mit den Vollpfosten auf dem Zug, noch auf die bei handfesteren Maßnahmen leider erforderliche Anschlussdiskussion mit Damen und Herren im Bundespolizeidienst. Obschon die altklug-naseweise ältere Dame, die als unbeteiligte Nebensitzende, nachdem ich zuvor 2 Reisende mit auf Sitzen gestapeltem Gepäck angesprochen hatte, sich den Kommentar
"Sie wollen wohl heute noch groß aufspielen, wie?" nicht verkneifen konnte, schon ein interessanter Zündfunke für einen hässlichen Ausraster hätte sein können. So habe ich mich müde und milde für ihren Beitrag bedankt, natürlich mit dem höflichen Hinweis, dass ich mir etwas mehr Sachdienlichkeit und Aussagewert durchaus gewünscht hätte.
Es ist schon interessant, wie immer mehr Menschen jegliche Regeln des Miteinanders ignorieren können, solange es ihnen selbst nutzt, und wie offensichtlich es doch auch immer wieder wird, dass Züge der DB aufgrund des ... sagen wir freundlich, verbesserungsbedürftigen Umgangs mit dem eigenen Personal, gleichzeitig sowohl Anlass als auch Bühne für derartige Tragödien sein können.