Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

mapic @ 24 Jul 2017, 11:14 hat geschrieben: Dann könnte man auch einfach neue VTs anschaffen, und für diese von Anfang an bereits die Weiterverwendung nach der Elektrifizierung in irgendeinem anderen Netz einplanen. Am Ende steht man sonst wieder mit einer teuren Sammlung Prototypen da.
Man bräuchte ja nur dieselelektrische VT, die könnte man leicht auf ET umbauen und schon wäre das Problem gelöst.
Auch Hybridzüge gehen in Frankreich schon lange.

Wichtig wäre jedoch durchaus ein Elektrifizierungsprogramm, gerade bei Strecken im Zulauf auf die Metropolen und die Oberlandstrecken sind bestens geeignet dafür. Das müsste eben aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz, mit Landesgeldern bezahlt werden.
Bayern hat genug Geld solche regionalen Elektrifizierungen zu stemmen die abseits des BVWP sind.
mapic
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Beitrag von mapic »

Trapeztafelfanatiker @ 24 Jul 2017, 16:40 hat geschrieben:Man bräuchte ja nur dieselelektrische VT, die könnte man leicht auf ET umbauen und schon wäre das Problem gelöst.
Geht das denn wirklich so leicht? Gibt es da Beispiele? Hat man das schon mal irgendwo gemacht?
Selbst wenn es technisch geht, kann denn heute überhaupt garantiert werden, dass man diesen Umbau dann in 10-15 Jahren wieder zugelassen bekommt?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Benutzen nicht diesel-elektrische Fahrzeuge in der Regel ganz andere Antriebstechnik, also z.B. Gleichstrommotoren, als rein elektrische Fahrzeuge mit Wechsel- oder Drehstrommotoren? Die E-Motoren und die Steuerung einer 245 ist doch eine nicht nur in Kleinigkeiten andere als in einer 146, oder? So ganz so einfach stelle ich mir das nicht vor. :unsure:

Es geht sicherlich, dass man einen Zug baut, der sowohl diesel-elektrisch als auch rein elektrisch fahren kann und ich kann mir auch vorstellen, dass man den Dieselgenerator ausbauen (und durch Ballastgewicht ersetzen) könnte, um dauerhaft unter Oberleitung zu fahren. Aber warum sollte man das tun, wenn man binnen 10-15 Jahren eh vor hätte, die Strecke zu elektrifizieren? Dann kann man sich den Aufwand doch sparen, gleich elektrifizieren und gleich rein elektrische Züge von der Stange anschaffen. Nur mal als Gedankenmodell: Man elektrifiziert das BOB-Netz bis der Meridian-Vertrag ausläuft und fährt dann - vorausgesetzt der Betreiber bleibt der gleiche - das heutige BOB-Netz plus Mangfalltal mit den FLIRTs München - Rosenheim/Bayrischzell und München - Tegernsee/Lenggries. Für München - Salzburg/Kufstein würde ich mir dann was doppelstöckiges vorstellen. Die BOB mit KISS, sofern's die dann noch gibt und die DB mit Twindexx oder was von Skoda... *gg* Das wäre doch um ein Vielfaches sinnvoller als mit irgendwelchen Zweikraftgeräten irgendwas zu überbrücken, was eigentlich nicht überbrückt werden müsste. Ich weiß, es wird nicht nach Sinnhaftigkeit gefördert... ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 24 Jul 2017, 19:27 hat geschrieben: Die E-Motoren und die Steuerung einer 245 ist doch eine nicht nur in Kleinigkeiten andere als in einer 146, oder?
Nö, warum sollte die anders sein? Das Problem liegt wenn dann eher bei dem ganzen Zubehör - der Wagenkasten muss halt drauf ausgelegt sein dass man da wo vorher der Dieselmotor war einen Trafo einbaut samt Zubehör wie Ölkühler, Ölpumpe etc.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von bestia_negra »

Rohrbacher @ 24 Jul 2017, 18:27 hat geschrieben: Aber warum sollte man das tun, wenn man binnen 10-15 Jahren eh vor hätte, die Strecke zu elektrifizieren? Dann kann man sich den Aufwand doch sparen, gleich elektrifizieren und gleich rein elektrische Züge von der Stange anschaffen.
Na ich glaube, dass das die beste Lösung wäre, da werden wir uns hier recht schnell einig...
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Beitrag von mapic »

Rohrbacher @ 24 Jul 2017, 19:27 hat geschrieben:Dann kann man sich den Aufwand doch sparen, gleich elektrifizieren und gleich rein elektrische Züge von der Stange anschaffen.
"Gleich" geht doch bei uns überhaupt nix. ;)
Man ist halt da an die Verkehrsverträge der BEG und deren Laufzeiten gebunden. Der aktuelle BOB Vertrag läuft bis 2024. Dass man es bis dahin wirklich schafft zu elektrifizieren, ist nun mal leider etwas unrealistisch.

https://www.merkur.de/lokales/region-miesba...ll-8500280.html
"Angesichts noch offener Finanzierungsfragen und Genehmigungsverfahren sei mit Oberleitungen im Oberland realistischerweise nicht vor 2032 zu rechnen."

Daher kommt eben die Idee mit den Zügen, die man dann später umbauen würde.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Warum braucht es so lange um ein paar KM Gleise zu elektrifizieren?
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Boris Merath @ 24 Jul 2017, 18:32 hat geschrieben: Nö, warum sollte die anders sein? Das Problem liegt wenn dann eher bei dem ganzen Zubehör - der Wagenkasten muss halt drauf ausgelegt sein dass man da wo vorher der Dieselmotor war einen Trafo einbaut samt Zubehör wie Ölkühler, Ölpumpe etc.
Kann man nicht einfach ein Gespann Elektrotriebzug mit Diesellok bauen? :unsure:

Mit automatischer Kupplung sollten die Loks in Holzkirchen oder Schftlach recht schnell ab- und angekuppelt sein. Nach der Elektrifizierung und Kupplungstausch könnten die Loks wieder ihre Güter/Personenzüge ziehen.
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

So gedacht, wer zieht diese Züge in der Zwischenzeit?
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Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 24 Jul 2017, 19:20 hat geschrieben:Der aktuelle BOB Vertrag läuft bis 2024. Dass man es bis dahin wirklich schafft zu elektrifizieren, ist nun mal leider etwas unrealistisch. (...) Daher kommt eben die Idee mit den Zügen, die man dann später umbauen würde.
Solche Züge sind bis 2024 entwickelt und zugelassen, sodass man sie ca. 2020 in einer Ausschreibung anbieten kann? Ich bilde mir ein, die Elektrifizierung Richtung Altomünster ging in unter sieben Jahren und auf der Südbahn dürfte auch nicht länger gedauert haben, ab dem Moment, wo man nach 30 Jahren Blabla wirklich mal angefangen hat. Selbst der Atomausstieg ging quasi über Nacht als man wollte. Wenn man natürlich nicht will oder sich ewig mit aus meiner Sicht unsinnigen Zweikraftzügen aufhält, dann klappt das natürlich nicht bis 2024. Wenn nicht, zur Not macht man einen Übergangsvertrag bis zur Elektrifizierung und hält die Integrale so lange irgendwie am Laufen oder holt für kurze Zeit andere VT. Wenn die DB sich durchsetzen würde, könnte ich mir z.B. 612 vorstellen. Übergangsverträge (bis zur Elektrifizierung) gibt es ja anderswo im Zweifel auch.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Rohrbacher @ 24 Jul 2017, 21:16 hat geschrieben: Wenn die DB sich durchsetzen würde, könnte ich mir z.B. 612 vorstellen. Übergangsverträge (bis zur Elektrifizierung) gibt es ja anderswo im Zweifel auch.
612 im BOB-Netz? Bist du des Wahnsinns? :unsure:
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von 146225 »

Auch "simple" 612 kriegt man DB-seitig nicht immer so von jetzt auf gleich wieder richtig zugelassen und voll funktionsfähig ans Laufen - da wär ich also vorsichtig. Wobei fairerweise zugunsten des 612 gesagt werden muss, die Ulmer Werkstatt hätte wahrscheinlich mit ungefähr jeder Baureihe Probleme...
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Beitrag von TramBahnFreak »

Entenfang @ 24 Jul 2017, 22:20 hat geschrieben: 612 im BOB-Netz? Bist du des Wahnsinns? :unsure:
Auch wenn das jetzt die einzigen VT sind, die mir auf die Schnelle einfallen, deren Vmax wie bei den Integralen bei 160 km/h liegt (was für München–Holzkirchen nicht ganz irrelevant ist), weiß ich nicht, ob den Dröhn-Kisten die vielen halte im Oberland gut tun (würden)...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 24 Jul 2017, 22:24 hat geschrieben: Auch "simple" 612 kriegt man DB-seitig nicht immer so von jetzt auf gleich wieder richtig zugelassen und voll funktionsfähig ans Laufen - da wär ich also vorsichtig. Wobei fairerweise zugunsten des 612 gesagt werden muss, die Ulmer Werkstatt hätte wahrscheinlich mit ungefähr jeder Baureihe Probleme...
Ohne mich mit Ulm auszukennen, aber liegt die miese Qualität von dort nicht auch an der Überlastung? Man hat zusätzliche Aufgaben bekommen die mit den vorhandenen Ressourcen nicht zu stemmen sind?

Der Verkehrsvertrag geht bis 2024. Warum sollte man dann nicht 3-5 Jahre verlängern? Ging ja bei anderen Verkehrsverträgen auch, dann hätte man bis 2027 oder 2029 Zeit zu elektrifizieren und das dürfte wohl machbar sein.
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Beitrag von 146225 »

Trapeztafelfanatiker @ 24 Jul 2017, 21:31 hat geschrieben: Ohne mich mit Ulm auszukennen, aber liegt die miese Qualität von dort nicht auch an der Überlastung? Man hat zusätzliche Aufgaben bekommen die mit den vorhandenen Ressourcen nicht zu stemmen sind?
Ja natürlich, auch weil die DB halt diesbezüglich auch als Arbeitgeber so attraktiv aufgetreten ist wie Brechdurchfall und Reizblinddarm. Die übliche Mangelwirtschaft halt, diesmal beim Werkstättenpersonal.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 24 Jul 2017, 22:16 hat geschrieben: Solche Züge sind bis 2024 entwickelt und zugelassen, sodass man sie ca. 2020 in einer Ausschreibung anbieten kann?
Elektrotriebwagen mit Vorspannlok vermutlich schon wenn man es jetzt startet. Bombardier hat meine ich das im Twindexx-Konzept sogar vorgesehen. Nur - das Rangieren, das da in Schaftlach und Holzkirchen nötig wäre, plus der Personaleinsatz, plus das Chaos wenn irgendwas schiefläuft, ich glaube nicht dass man sich das antun will.

Kombitriebwagen...das ist halt ein Gewichts/Platzproblem, wenn man das gelöst bekommt würde ich mal behaupten dass das dann auch bis 2024 realistisch wäre (von den üblichen Verzögerungen die man immer hat abgesehen). Wobei man mit modernen Batterien das Problem vielleicht sogar relativ elegant lösen könnte - den Dieselmotor müsste man dann ja nicht auf die maximale Belastung dimensionieren, sondern auf die durchschnittliche Belastung, da man die Batterien ja relativ frei unterbringen könnte. Die Batterien würden dann Bremsenergierückgewinnung sowie die Lastspitzen übernehmen.

Ich denke auch nicht dass das heutzutage (bis auf das Gewichts/Platzproblem) eine so große Herausforderung ist so einen Zug zu bauen, die Einzelkomponenten gibt es ja mehr oder weniger schon, und die zu koppeln ist jetzt auch eher kein so großes Hexenwerk.
Wenn die DB sich durchsetzen würde, könnte ich mir z.B. 612 vorstellen.
Womit auf einen Schlag das Oberlandnetz nicht mehr barrierefrei wäre, und im 612er stelle ich mir das massenweise Mitführen von oberlandtypischen Sportgeräten auch lustig vor. Nein, das denke ich eher nicht, dass das kommt :-)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die Integrale durch 612 zu ersetzen wäre wohl kaum die gewünschte Regeneration der Fahrzeugflotte. Eine Neuauflage der alten Möhren wäre extrem unwahrschein, da wahrscheinlich 90% der Bauteile obsolet sind und heute wohl auch nicht mehr zulassbar.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Iarn @ 24 Jul 2017, 23:13 hat geschrieben: Die Integrale durch 612 zu ersetzen wäre wohl kaum die gewünschte Regeneration der Fahrzeugflotte. Eine Neuauflage der alten Möhren wäre extrem unwahrschein, da wahrscheinlich 90% der Bauteile obsolet sind und heute wohl auch nicht mehr zulassbar.
Die 612 sind doch eh im Auslaufbetrieb und das Allgäu wird dann sicher die Auslaufregion, nachdem ja spätestens Mitte der 20er die Regionalnetze Ostbayern ausgeschrieben werden und da dann die Neigetechnik verschwinden wird.
Gegen Anfang der 30er dürften die 612er dann spätestens komplett weg sein und es gibt keinen Nachfolger.

Für das Oberland wäre schon die Elektrifizierung für die nächste Vergabe optimal, inkl. der Hereinnahme der Strecke Rosenheim - Holzkirchen ins Netz.
Mit Nutzung der 2. Stammstrecke könnte man sogar bis zum Flughafen durchbinden und damit geplante Express-S-Bahnen in dieser Zeit ersetzen.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Weil hier mal die Jahreszahl 2032 als mögliche Inbetriebnahme der Elektrifizierung herumgeisterte: Mein Gott, dann fahren halt die 609 bis zu diesem Zeitpunkt.
Sicher, mit dann etwa 35 Jahren sind die nicht mehr die jüngsten; andererseits ist das aber kein Alter, das nicht schon einige Schienenfahrzeuge im regulären Betrieb erreicht hätten. Und nach den krassen Kinderkrankheiten fahren die mittlerweile ja mit in meinen Augen durchaus brauchbarer Zuverlässigkeit...
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Beitrag von Auer Trambahner »

Boris Merath @ 24 Jul 2017, 19:32 hat geschrieben: Nö, warum sollte die anders sein? Das Problem liegt wenn dann eher bei dem ganzen Zubehör - der Wagenkasten muss halt drauf ausgelegt sein dass man da wo vorher der Dieselmotor war einen Trafo einbaut samt Zubehör wie Ölkühler, Ölpumpe etc.
Ölkühler ersetzt Wasserkühler, Leistungselektronik anstelle des Dieselmotor und wo jetzt unterm Rahmen mehrere tausend Liter Diesel rumschwappen hängt dann halt der Trafo.
Könnte ansich unproblematisch sein. Wenn man keinen dieselhydraulischen Antrieb hat.
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Beitrag von Rohrbacher »

Jessers, habe ich Jehova gesagt? :lol:

Ich meine ja nur, selbst für den unwarscheinlichen Fall, dass die Integrale/Talente technisch oder vertraglich nicht noch ein paar Jahre verlängern könnten, man wird für ein paar Jahre Übergangsvertrag was aus der künftigen Diesel-Resterampe auftreiben können. Die Integrale und Talente werden nicht auf Termin auseinanderfallen. Nur weil die Integrale in die Jahre kommen und die Oberleitung nicht morgen hängt, ist das keinerlei Argumentationsgrundlage für Zweikraftzüge, die man dann zwischendrin wieder umbaut oder ähnliches. Es ist eine Idee, aber mehr auch nicht.
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Beitrag von Iarn »

Die Integrale sind wahrscheinlich viel stärker von Obsoleszenzen betroffen wie in größerer Stückzahl gebaute Züge größerer Hersteller. Deswegen iat wahrscheinlich die wirtschaftliche Lebensdauer viel eher erreicht.
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Beitrag von viafierretica »

Trapeztafelfanatiker @ 24 Jul 2017, 23:35 hat geschrieben: Die 612 sind doch eh im Auslaufbetrieb und das Allgäu wird dann sicher die Auslaufregion, nachdem ja spätestens Mitte der 20er die Regionalnetze Ostbayern ausgeschrieben werden und da dann die Neigetechnik verschwinden wird.
Gegen Anfang der 30er dürften die 612er dann spätestens komplett weg sein und es gibt keinen Nachfolger.

Für das Oberland wäre schon die Elektrifizierung für die nächste Vergabe optimal, inkl. der Hereinnahme der Strecke Rosenheim - Holzkirchen ins Netz.
Mit Nutzung der 2. Stammstrecke könnte man sogar bis zum Flughafen durchbinden und damit geplante Express-S-Bahnen in dieser Zeit ersetzen.
Wie kommt man bitte aus dem Oberland in die 2.Stammstrecke???
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Beitrag von Iarn »

Kommt man nicht, allerdings dürften ab 2026 auf der alten Stammstrecke ein paar Slots frei sein.

Und ich denke man wird versuchen betrieblich stabilere Strecken zum Flughafen durchzubinden.
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Beitrag von Rev »

Elektrotriebwagen mit Vorspannlok vermutlich schon wenn man es jetzt startet. Bombardier hat meine ich das im Twindexx-Konzept sogar vorgesehen. Nur - das Rangieren, das da in Schaftlach und Holzkirchen nötig wäre, plus der Personaleinsatz, plus das Chaos wenn irgendwas schiefläuft, ich glaube nicht dass man sich das antun will.
Also zumindest der TWINDEXX VARIO KONFIGURATOR lässt es nicht zu. Ne Traxx und nen Elektor Triebwagen zu kombinieren. Generell ist das auch Fraglich wie sinvoll das ist da man die Traxx auch unter draht dieseln lassen müsste weil der Triebwagen ehere ne unternützende Funktion hat... dann noch die Problematik mit den ganzen Zugteilen bei der Bob... ich glaub nicht das das Twindexx Konzept mit Lok ne gut Idee wäre für die Strecke...

Das einzig sinnvoll für die Strecke wäre eigentlich ein Akku Tender... der sich sobald der Zug steht autonom zur Ladestation begibt und sobald das Gleis wieder frei ist dort hin fährt und auf den nächsten Zug Wartet.
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Bei der SOB wird sowas ja derzeit entwickelt: https://www.dbregio.de/db_regio/view/zukunf...-me-train.shtml
S27 nach Deisenhofen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also in der Broschüre von Siemens Mireo sind 80km Reichweite der Hybrid Option angeboten. Ist halt die Frage wieviel Sicherheit da rein gerechnet ist.
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Beitrag von Metropolenbahner »

S-Bahn 27 @ 25 Jul 2017, 10:04 hat geschrieben: Bei der SOB wird sowas ja derzeit entwickelt: https://www.dbregio.de/db_regio/view/zukunf...-me-train.shtml
Blöde Frage, wieso bestellt man nicht einfach ne Stadler EuroDual?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rev @ 25 Jul 2017, 09:44 hat geschrieben: Also zumindest der TWINDEXX VARIO KONFIGURATOR lässt es nicht zu. Ne Traxx und nen Elektor Triebwagen zu kombinieren.
Es gibt auf jeden Fall ein Zugkonzept wo es ausdrücklich vorgesehen ist Steuerwagen mit elektrischem Antrieb und Diesellok zu kombinieren, und das kann eigentlich nur der Twindexx sein. Aber selbst wenn es aktuell nicht vorgesehen ist - eine große technische Herausforderung ist das nicht.
Generell ist das auch Fraglich wie sinvoll das ist da man die Traxx auch unter draht dieseln lassen müsste weil der Triebwagen ehere ne unternützende Funktion hat...
Wieso unterstützende Funktion?
dann noch die Problematik mit den ganzen Zugteilen bei der Bob... ich glaub nicht das das Twindexx Konzept mit Lok ne gut Idee wäre für die Strecke...
Bei der Bob ganz sicher nicht. Die nötige massive Rumrangiererei bei der doch vergleichbar kurzen Strecke ist definitiv nicht sinnvoll.
Das einzig sinnvoll für die Strecke wäre eigentlich ein Akku Tender... der sich sobald der Zug steht autonom zur Ladestation begibt und sobald das Gleis wieder frei ist dort hin fährt und auf den nächsten Zug Wartet.
Dessen Rangieren auch Zeit kostet, und bei Schnee (gibt es in der Gegend ja kaum) stellen wir dann den Betrieb komplett ein weil die Radarüberwachung des autonom fahrenden Tenders den Schnee als Hindernis erkennt?
Metropolenbahner @ 25 Jul 2017, 11:00 hat geschrieben:Blöde Frage, wieso bestellt man nicht einfach ne Stadler EuroDual?
Weil die zusätzlichen Loks (drei Stück!) nicht mehr an die Bahnsteige passen würden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rev »

Wieso unterstützende Funktion?
Diesel Lok | Wagen | Wagen | Wagen | Triebwagen

Im falle des Twindexx wäre unter der Oberleitung dann nur der Triebwagen aktiv der jetzt nicht unbedingt das Kraft wunder ist dementsprechend wäre auch die Beschleunigung relativ mies weshalb der Diesel hinten vermutlich trotzdem mitschieben müsste.
Dessen Rangieren auch Zeit kostet, und bei Schnee (gibt es in der Gegend ja kaum) stellen wir dann den Betrieb komplett ein weil die Radarüberwachung des autonom fahrenden Tenders den Schnee als Hindernis erkennt?
Also an den Endbahnhöfen nicht es steht ein voll aufgeladener Tender am ende des Bahnsteigs bereit da Kuppelt der Zug dann drauf und gut ist... während der leere Tender auf der anderen Seite des Zuges in die Abstellung fährt... Und es ist ja nicht so das man die teile ganz sich selbst überlassen muss es gibt durchaus die Möglichkeit die dann im Falle von zu viel Schnee auch Remote zu steuern.
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