Verkehr Münchner Umland

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Hochbrücker @ 29 Aug 2016, 08:35 hat geschrieben: Ob sich jeder ein Elektroauto leisten kann ist die andere Frage. Vorallem braucht man auch eine Lademöglichkeit. Nach acht Jahren benötigt man neue Batterien und das ist wieder eine Kostenfrage. Für die Stadt sind solche Auto sicher gut,nur wenn man mal weiter weg fahren möchte,reicht die Batterieladung maximal 200 km. Bedenke man doch das es nicht nur eine einfache Strecke zu fahren gibt. Hinzu kommt dann auch noch dunkelheit,eventuell regen,Lüftung oder aber auch der Radio. Alles Faktoren die man dazukommen.
Die Batterien sollten aber eher 15 Jahre halten (Tesla: wenn die Schnellladung nicht übermäßig genutzt und der Akku nicht bis zum Maximum geladen und entladen wurde). Mir bekannte Besitzer eines doch älteren Toyota Prius Gebrauchtwagens sind jedenfalls mit dem Akkuzustand/Kappazität sehr zufrieden. Bei einem Betrieb zwischen 50% und 80% Ladung haben Akkus bekanntermaßen ein vielfaches der Lebensdauer eines regelmäßig maximal ge- und entladenen Akkus.

Wenn man im Gegensatz zur den Deutschen Post Lieferfahrzeugen nicht auf Heizung verzichten möchte, sollte man aber Alternativen wie Gas oder Öl nutzen.
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Beitrag von 146225 »

Hochbrücker @ 29 Aug 2016, 10:29 hat geschrieben: Hast dir schon mal überlegt das nicht jeder ein Elektroauto haben möchte ?
Nun, in Deutschland bestimmt nicht. Aber was juckt dieses Land im großen Weltgeschehen? Wenn jeder Inder und jeder Chinese sein E-Mobil hat, können "wir" ja auch noch mal drüber nachdenken. Vielleicht sollte ja mal jemand, oder auch nicht.
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

146225 @ 29 Aug 2016, 19:16 hat geschrieben: Wenn jeder Inder und jeder Chinese sein E-Mobil hat, können "wir" ja auch noch mal drüber nachdenken.
Nein, bis dahin sind wir alle tot.
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Beitrag von 146225 »

NJ Transit @ 29 Aug 2016, 19:18 hat geschrieben: Nein, bis dahin sind wir alle tot.
Ist eine Möglichkeit. Ich wollte nur zart angedeutet haben, dass ich aktuell eine zukünftige Technologieführerschaft für emissionsfreie Individualmobilität mittels kraftbetriebener Straßenfahrzeuge nicht unbedingt mehr im "Autoland" Deutschland angesiedelt sehe.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Hochbrücker @ 29 Aug 2016, 10:29 hat geschrieben: Sorry bin nicht jeden Tag im Forum und bin zufällig auf den Beitrag gestoßen.
Dann verrate mir mal wie soll ich ein Elektroauto laden wenn ich keine Garage und auch keinen Tiefgaragenstellplatz habe. Hast dir schon mal überlegt das nicht jeder ein Elektroauto haben möchte ?
Und nicht mal dann.
Wir haben schon mal mit dem Gedanken gespielt, einzige Lademöglichkeit zu Hause mit einem Stromkabel aus dem Zweiten Stock über mehrere Meter Grün zur Straße.
Nebenan wird ein Am Haus stehender Roller ab und zu aus der Ersten Stock geladen.
Sammeltiefgarage hat keine Steckdosen und Einbau auch mit Zähler ist nicht gewünscht.

In der Arbeit keine Lademöglichkeit.

Klar, das wird, aber momentan ist es so ein Henne-Ei-Problem.

Der Akkutausch an Tankstellen in fünf Stabdardgrößen sollte weiterverfolgt werden. Ähnlich wie Campinggasflaschen.
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Beitrag von 218 466-1 »

Hochbrücker @ 29 Aug 2016, 10:29 hat geschrieben:Hast dir schon mal überlegt das nicht jeder ein Elektroauto haben möchte ?
Jeder? :lol: Aktuall fast niemand:
Kaufprämie für Elektroautos zeigt wenig Wirkung
Hochbrücker @ 29 Aug 2016, 11:00 hat geschrieben:Das ist meine Meinung und die kann mir keiner nehmen.
Doch die nehme ich dir jetzt. Elektroautos sind gut! Elektroautos sind gut! ... :D
Hochbrücker @ 29 Aug 2016, 11:00 hat geschrieben:Ich brauche mir von niemanden vorschreiben zu lassen was ich zu überdenken habe und was nicht. Und noch was :einen  scheiß muss ich.
Mimimimi. :P

Und eigentlich ...
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VossBär
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Beitrag von VossBär »

Zurück zur Sachlichkeit,

München-Zürich ist mit dem Auto in 3,5 Stunden zu schaffen.
Jenachdem, wie oft man fährt, rentieren sich die Autobahn-Vignetten in A & CH mehr oder weniger.
Ggf. kommt halt bei der Erstfahrt noch der Halt zum Kauf selbiger dazu. Macht ein paar Minuten und steht kaum im Gegensatz zur Flexibilität gegenüber 4 Zugpaaren. Mag es jeder für sich entscheiden.

Und das E-Auto. Erstmal sehe ich den größten Nutzen im Stadtverkehr. Mit Stop & Go und einer Rückgewinnung der Bremsenergie ist erstmal eine Großserienreife zu beweisen. Und danach reden wir über größere Entfernungen.
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Beitrag von Cloakmaster »

so rein sachlich würde ich München-Zürich nicht als dem Verkehr im Münchner Umland zurechnen. Ebensowenig wie eine allgemeine E-auto Diskussion. In Bremen fallen mir jetzt spontan schon 5 Stellen ein, an denen kostenlose E-Parkplätze samt Stromzapfsäule eingerichtet wurden. Wie sieht es denn damit im Münchner Umland aus? Am Flughafen hat es eine H2-Tankstelle, aber e-Tanke?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ist es nicht eine Diskriminierung wenn E-Autos kostenlos "tanken" können?
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Beitrag von Cloakmaster »

Jean @ 30 Aug 2016, 21:14 hat geschrieben: Ist es nicht eine Diskriminierung wenn E-Autos kostenlos "tanken" können?
ob das tanken auch kostenlos ist, weiss ich jetzt gar nicht. es wird nur von kostenfreiem Parken gesprochen. Auf dem schon etwas älterem Wohnmobil-Parpkplatz gibt es Strom nur gegen Bares.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Im Parkhaus neben dem T2 können Elektroautos kostenlos "tanken"
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche zu der Frage ob eine Schienen Erschließung des Gewerbegebietes um Airbus ein totes Pferd ist oder nicht.

Auch wenn ich fürchte das wird, nichts, muss ich sagen, dass mir der Landrat von München Land immer besser gefällt. Seit Jahren ist es mal der erste Politiker der echten Willen zur Veränderung und zur Schiene zeigt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Merkur MVV wirbt für ein Express-Bus-Ring um München
Der MVV wirbt dafür, einzelne S-Bahn-Linien durch Querverbindungen zu vernetzen – aber nicht durch die Bahn, sondern mit Bussen. Die Landkreise müssten dafür deutlich mehr Geld in die Hand nehmen.
Eine SUB wird wohl nicht mehr wirklich verfolgt
Problem: Solche „SUB’s“ fahren trambahn-ähnlich auf Schienen, der Bau dauert Jahre und ist teuer. Bis heute gibt es keine einzige Stadt-Umland-Bahn in der Region München.Leichter machbar sei indes der Aufbau eines Bus-Ringnetzes. Dafür warb Freitag vor den im RPV versammelten Landräten und Bürgermeistern. Erste Buslinien hätten sich „sehr positiv“ entwickelt.
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Eine SUB (oder wie auch immer man ein Tramähnliches Gefährt im Umland nennen will) würde sich wohl auch nur auf wenigen Strecken lohnen.


Für 600 Fahrgäste am Tag zwischen FFB und STA legt man nicht 25km Schienen, auch wenn es dann bestimmt mehr werden würden.

Ich fände einen konsequenten Auf- und Ausbau eines Expressbusnetzes in der Region (und an manchen Stellen auch im Stadtgebiet) sinnvoll.


Entwickelt sich die Nachfrage derart positiv, dann kann man ja immer noch eine SUB bauen.
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Beitrag von Mark8031 »

MVV-Chef Freitag hält weitere Tangential-Routen für machbar, etwa von Fürstenfeldbruck bis zum Gewerbegebiet „GADA“ auf Dachauer Seite. „Die wäre schick“, sagte Freitag. Allerdings dauert die Diskussion im Dachauer Kreis, der sich an den Kosten beteiligen müsste, noch an.
Interessant, dass man ausgerechnet die Verlängerung und Aufwertung des (X)836 erwähnt, bei dem sich FFB mit DAH sogar schon einmal einig war, aber DAH einen Rückzieher gemacht hat und sich bis jetzt noch nicht auf die Finanzierung festlegen konnte. Und so endet weiterhin der 836 westlich der A8 im Olchinger Gewerbegebiet und der 736 - bis auf tagsüber - östlicher der A8 im Bergkichener Gewerbegebiet.

Ich zitiere mich selbst aus Wat mir stinkt!:
Mir stinkt, dass ich bei meiner Heimreise 40 Minuten länger gebraucht habe, weil ich über München musste. Nur, weil sich Landkreise nicht auf eine Buslinie einigen können und separate Linien betreiben, die jeweils an der Grenze enden. Und die 300 Meter dazwischen nicht zu Fuß überwunden werden können, weil es keinen Fußweg über die Autobahn gibt.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von 146225 »

bestia_negra @ 27 Sep 2017, 08:50 hat geschrieben: Entwickelt sich die Nachfrage derart positiv, dann kann man ja immer noch eine SUB bauen.
Mit einem "Expressbus" (das sind auch nur zwei Lügen zum Preis von einer) kannst du auf eine "derart positive" Entwicklung aber auch lange warten.
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Beitrag von bestia_negra »

146225 @ 27 Sep 2017, 19:09 hat geschrieben: Mit einem "Expressbus" (das sind auch nur zwei Lügen zum Preis von einer) kannst du auf eine "derart positive" Entwicklung aber auch lange warten.
Und du würdest zwischen FFB und STA eine tramähnliche SUB bauen?

Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben und das Geld für 25km Tram wären mMn an anderen Stellen besser investiert, z.B. indem man diverse Münchner Metrobuslinien auf Tram umstellt...



Aus dem oben verlinkten Merkur-Artikel:
"So pendelt seit 2015 ein Expressbus X900 mit nur wenigen Halten zwischendurch zwischen Fürstenfeldbruck und Starnberg und verbindet dabei die drei S-Bahn-Linien S4, S6 und S8. Fahrzeit: 33 Minuten. Mit der S-Bahn würde es 51 Minuten dauern."


So derartig gelogen finde ich das mit dem "Express" nicht, wenn er eine Fahrzeitersparnis von ca. 1/3 bringt.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Vor allem sind solche Produktbeschreibungen wichtig, um dem Fahrgast zu zeigen, hier verkehrt ein schneller, regelmäßiger, täglicher Verkehr (diesen Kriterien muss die Bedienung dann natürlich auch entsprechen) auf dem direkten Weg von A nach B. Erst dann wird sowas auch für ein breiteres Publikum halbwegs attraktiv, denn sich merken zu müssen "der 210 fährt wie ein Metrobus, der 213 fährt nur Werktags zur HVZ in Lastrichtung, und wenn ne 7 vorne dransteht ist es entweder ein Stadtbus oder er fährt einmal am Tag" führt nicht umbedingt zu Neukunden. Es gibt auch abseits der Schiene durchaus erfolgreiche Systeme. Die Zuidtangent hätte man mit Gleisen nie so schnell und preiswert bekommen, eine Umrüstung auf Trambahn zu einem späteren Zeitpunkt ist dagegen ziemlich problemlos möglich, das Planum ist ja schonmal da.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

NJ Transit @ 28 Sep 2017, 08:40 hat geschrieben: Die Zuidtangent hätte man mit Gleisen nie so schnell und preiswert bekommen, eine Umrüstung auf Trambahn zu einem späteren Zeitpunkt ist dagegen ziemlich problemlos möglich, das Planum ist ja schonmal da.
Schienen auf der Autobahn, die ja auch einen gar nicht so kleinen Teil der Zuidtangent umfasst, dürfte etwas abenteuerlich sein.
Aber zum eigentlichen Thema. Zwischen FFB und STA ist eine STUB sicher nicht die erste Wahl. Zwischen FFB und DAH oder von dort Richtung Osten ist das aber sicher anders zu sehen. Hier werden in größerem Maße Umland-Verkehrsprobleme auch in die Stadt geschleppt.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von 146225 »

bestia_negra @ 28 Sep 2017, 07:32 hat geschrieben: Und du würdest zwischen FFB und STA eine tramähnliche SUB bauen?

Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben und das Geld für 25km Tram wären mMn an anderen Stellen besser investiert, z.B. indem man diverse Münchner Metrobuslinien auf Tram umstellt...
Nicht als Priorität 1, aber grundsätzlich ja. Denn wenn man schon im dicht besiedelten Münchner Umland jeden Euro für klimafreundlichen Nahverkehr auf der Schiene mehrfach hinterfragt, ob da jetzt nicht für die nächsten 20 Jahre irgendwo 50 Cent zu viel ausgegeben wären, dann braucht sich doch bitte auch niemand mehr zu wundern, warum die Zustände so sind und vor allem auch so bleiben werden, wie sie hierzuforum regelmäßigst beklagt werden.

Wenn ich sage, dass so genannte Expressbusse eben auch "zwei Lügen zum Preis von einer" sind, vergesse ich eben nicht, dass ein Bus niemals die Fahrgastzahlen holen wird, die ein Schienenfahrzeug holt, und ein Bus eben im Verdichtungsraum nur das unterste Kurzstrecken-Verkehrsmittel, der "letzer-Kilometer-Zubringer" von und zur Bahn sein sollte.

Ein Klassiker-Beispiel ist für die tolle Wirkung von "Expressbussen" ist z.B. auch die nicht erst seit gestern befahrene VVS-Linie 432 zwischen Ludwigsburg und Waiblingen. Vermarktet als "Der Direktbus" verbindet die Linie als Tangente an Stuttgart vorbei zwei regionale Zentren mit jeweils S-Bahn und RE-Halten, und verknüpft auf dem Weg noch in Remseck mit der Stuttgarter Stadtbahn. Vom Grundkonzept her nicht schlecht gedacht, und das Ding fährt ja auch mo-fr zur HVZ alle 30, sonst alle 60 Minuten. Neben dem Totalversagen, dass die Linie am Wochenende nicht verkehrt, ist der Bus erstens dauernd unpünktlich, weil eben "Betriebsqualität Niveau LVL", also kaum noch meßbar, und zweitens ist der Bus dauernd unpünktlich, weil er halt im Stau steht - und jetzt frage mal die ganzen Autofahrerinnen und -fahrer, die alleine mit ihrer Blechkalesche in diesem Stau mit drinstehen, wieviele freiwillig in diesen Bus wechseln würden? Es gäbe bestimmt ein paar, die es ohne größere Hemmisse könnten, aber halt nicht im miesesten Albtraum daran denken. Der Bus bringt also, trotz annehmbarer Fahrgastzahlen, langfristig genau welchen Nutzen?
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Das größte Problem an Expressbuslinien: Meistens nützen sie nur den Leuten, die direkt an der Verbindung wohnen. Leute zum Umstieg von der S-Bahn zu bringen hat zwei Nachteile: 1. Man muss einen halbwegs guten Anschluss haben (was in der Regel nur Glück ist) 2. Man muss sie dazu bringen, in ein augenscheinlich schlechteres (langsamer, weniger komfortabel, etc.) Verkehrsmittel umzusteigen. Wenn der Zeitfaktor da nicht enorm ist, lohnt es sich nicht.

Weitere Nachteile von Expressbussen: Stauanfälligkeit und daraus resultierende unterschiedliche Fahrtzeiten (ergeben keinen schönen (entweder geplanten oder realen ;) ) Fahrplan); Haltestellen auszulassen bringt keinen großen Zeitgewinn, man verliert eher potentielle Fahrgäste der Haltestelle und damit der ganzen Linie.

Marketingtechnisch sind Expressbusse natürlich was tolles. Man zeigt, man macht was. Inwieweit diese erfolgreich sein werden, steht auf einem anderen Stern. Bevor man gar nichts macht, finde ich Expressbusse natürlich besser, sobald ich zumindest einen Sinn für eine mögliche Relation sehe.
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 27 Sep 2017, 19:09 hat geschrieben:Mit einem "Expressbus" (das sind auch nur zwei Lügen zum Preis von einer) kannst du auf eine "derart positive" Entwicklung aber auch lange warten.
Naja, eine Buslinie ist besser als nichts. Und derzeit hat man auf den Umland-Tangenten in der Regel ziemlich oft nichts oder nichts vernünftiges. Mit einem Bus kannst du theoretisch zum Fahrplanwechsel im Dezember anfangen, wenn du willst. Auch wenn man vielleicht im Stau steht. Schienenverbindungen kann man dann immer noch anfangen zu planen und irgendwann mal bauen. Eine Buslinie ist dann auch schnell wieder eingestellt, wenn man eine Bahn als Ersatz hat.

Übrigens würde ich mir schwer überlegen, mit welchem System man solche Umlandbahnen baut. Wenn man sie bauen würde. An irgendein bestehendes System sollte es meiner Meinung schon anschließen und ich bin da persönlich im Bereich der EBO. Auch wenn das teurer würde, ist aus meiner Sicht macht es wenig Sinn ein Trambahnsystem ins Umland zu legen, außer man baut es technisch identisch mit der Stadttram und verbindet das Netz dann auch sinnvoll. In Starnberg oder Fürstenfeldbruck macht das aber, denke ich, wenig Sinn. Inselsysteme vertragen sich meiner Meinung nach schlecht mit dem Netzgedanken. Das andere wäre das System der U-Bahn, allerdings wäre das ähnlich teuer wie eine EBO-Trasse, nur dass ich eben wieder nur mit komplizierten Mehrsystemzügen auf EBO wechseln kann. Ich würde mir schwer überlegen, möglichst bald mit zentral finanzierten Bussen um München rum zu fahren und dann längerfristig die eine oder andere elektrifizierte S-Bahntrasse zu bauen. Damit könnte man die Trassen im Einzelfall auch als Umleitung oder Ergänzung des allgemeinen, ziemlich überlasteten Bahnverkehrs verwenden. Man muss ja bei der Trassierung nicht für 160 km/h bauen, man kann ja einfach den Gedanken der guten alten Lokalbahn in die heutige Zeit übersetzen. Auch heute könnte man Strecken bauen, die an bestimmten Stellen kurzzeitig nur 50 oder 70 km/h hergeben. Eine Stadtbahn fährt meist auch nicht schneller. Und schon im 19. Jahrhundert hat sich Bayern, obwohl chronisch pleite, aus praktischen Gründen weitgehend gegen Schmalspur-Lokalbahnen = Inselsysteme entschieden, sondern z.B. auch Markt Schwaben - Erding und Dachau - Altomünster regelspurig gebaut. 100 Jahre später haben wir leider oft vergessen, dass wir unseren Vorfahren für diese Entscheidung durchaus dankbar sein müssten.

Auch wenn man vielleicht, wenn überhaupt, nur Teilstrecken realisieren würde, aber eine Südwest-Tangente Bad Tölz (BOB) - Geretsried - Wolfratshausen (S7) - Starnberg (S6) - Gilching (S8) - Fürstenfeldbruck (S4) - Maisach (S3) - Odelzhausen - Altomünster (S2) fände ich sehr spannend. Vor allem, wenn in Altomünster die Augsburger S-Bahn via Aichach warten würde. :ph34r:
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Beitrag von bestia_negra »

Rohrbacher @ 28 Sep 2017, 23:50 hat geschrieben: Naja, eine Buslinie ist besser als nichts. Und derzeit hat man auf den Umland-Tangenten in der Regel ziemlich oft nichts oder nichts vernünftiges. Mit einem Bus kannst du theoretisch zum Fahrplanwechsel im Dezember anfangen, wenn du willst. Auch wenn man vielleicht im Stau steht. Schienenverbindungen kann man dann immer noch anfangen zu planen und irgendwann mal bauen. Eine Buslinie ist dann auch schnell wieder eingestellt, wenn man eine Bahn als Ersatz hat.
So ist es.

Klar wäre eine Schienenverbindung besser, aber die ist eben aktuell nicht realistisch, deshalb lieber ein paar neue Expressbuslinien als gar nix.


Ich denke am realistischsten ist derzeit, dass vielleicht in den 2030er Jahren eine SUB Dachau-Schleißheim-Garching kommt.

Diese kann man dann nach und nach in alle Richtungen erweitertn (Olching/FFB, Ismaning, etc.).

Bis dahin sind Expressbusse wohl die einzige Möglichkeit solche Tangenten anzubieten...
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Beitrag von 146225 »

Ja, man kann sich natürlich mit dem Spatz in der Hand zufrieden geben - was in diesem speziellen Fall allerdings mit ziemlicher Sicherheit dafür sorgen wird, dass man die Taube auf dem Dach nicht nur niemals bekommen wird, sondern sie auch die Chance, dass man sie eventuell bekommen könnte, niemals vorhanden sein wird. Warum denn auch mehr tun, wenn der bequeme Weg ausreichend ist? Wenn niemand das Maximum verlangt, warum mehr als das bisschen geben?
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Beitrag von Mark8031 »

Jojo423 @ 29 Sep 2017, 00:36 hat geschrieben: Weitere Nachteile von Expressbussen: Stauanfälligkeit und daraus resultierende unterschiedliche Fahrtzeiten (ergeben keinen schönen (entweder geplanten oder realen ;) ) Fahrplan); Haltestellen auszulassen bringt keinen großen Zeitgewinn, man verliert eher potentielle Fahrgäste der Haltestelle und damit der ganzen Linie.
Oh, da hast Du aber zu sehr Deine Großstadtbrille auf. Klar sind auch im Umland Expressbusse stauanfällig, aber Staus im Umland sind deutlich seltener und nicht so zeitraubend wie in der Stadt. Und das auslassen von Haltestellen kann sehr wohl einen spürbaren Zeitgewinn bringen, die Busse fahren über Ortsumgehungen und gut ausgebauten Bundesstraßen, anstatt langsam schleichend durch die Orte durch.
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 29 Sep 2017, 16:18 hat geschrieben:Ja, man kann sich natürlich mit dem Spatz in der Hand zufrieden geben (...) Wenn niemand das Maximum verlangt, warum mehr als das bisschen geben?
So kann man denken. Aber in München hat man beim Transrapid gesehen, wohin das Streben nach dem "Maximum und sonst gar nichts" führt: Es gibt bis heute keine schnelle Flughafenanbindung. Das kann man bei den Umlandtangenten freilich auch so machen, ja.
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Beitrag von 146225 »

Ach, ist zu anstrengend - lass mal lieber noch 20 Jahre weiter diskutieren und an sonsten nix machen. Ging die letzten 20 Jahre doch auch so gut und günstig.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mark8031 @ 29 Sep 2017, 18:10 hat geschrieben: Oh, da hast Du aber zu sehr Deine Großstadtbrille auf. Klar sind auch im Umland Expressbusse stauanfällig, aber Staus im Umland sind deutlich seltener und nicht so zeitraubend wie in der Stadt. Und das auslassen von Haltestellen kann sehr wohl einen spürbaren Zeitgewinn bringen, die Busse fahren über Ortsumgehungen und gut ausgebauten Bundesstraßen, anstatt langsam schleichend durch die Orte durch.
Du kennst Starnberg, Freising, Dachau, Erding, ...
Da haben mich die innerörtlichen Staus schon so manches Mal den Anschluss gekostet...
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Beitrag von Mark8031 »

TramBahnFreak @ 29 Sep 2017, 23:43 hat geschrieben: Du kennst Starnberg, Freising, Dachau, Erding, ...
Da haben mich die innerörtlichen Staus schon so manches Mal den Anschluss gekostet...
Ja, kenne ich. Und gegenüber dem Zufallsfahrplan, der in München die HVZ bestimmt, sind die nun wirklich harmlos.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mark8031 @ 30 Sep 2017, 00:47 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 29 Sep 2017, 23:43 hat geschrieben: Du kennst Starnberg, Freising, Dachau, Erding, ...
Da haben mich die innerörtlichen Staus schon so manches Mal den Anschluss gekostet...
Ja, kenne ich. Und gegenüber dem Zufallsfahrplan, der in München die HVZ bestimmt, sind die nun wirklich harmlos.
+15 und drüber find ich dann nicht mehr so wirklich harmlos. Zumal der normale Regionalbus wesentlich seltener kommt als der normale Stadtbus, ich bei einer allgemeinen Verspätung von 15 Minuten also im Zweifel nicht 5 Minuten länger auf den vorherigen Bus warten muss, sondern die vollen 15...
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