[M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Rathgeber @ 6 Oct 2017, 00:54 hat geschrieben: Die MVG mag für den ÖPNV BWL-Kriterien anlegen. Das Problem ist nur, dass wir es dem sogenannten freien Markt zu verdanken haben, dass dieses Denken salonfähig werden konnte, die Stadt dieses Treiben zugelassen und jahrelang nicht gegensteuert hat. Die rund 300.000 zusätzlichen Einwohner sind ja nicht vorgestern vom Himmel gefallen. (Abgesehen davon folgt der Tunnel-/Straßenbau auch nicht wirklich BWL-Kriterien.)
Hinzu kommen falsche Entscheidungen der MVG, die sich nun mal bis heute rächen: Z.B. der Irrglaube, mit 20 R3 40 P/p-Züge zu ersetzen. Eine Entscheidung, die 20 Jahre zurückliegt, aber bis heute folgenreich ist. Die nächste Neuwagenbestellung (4 Züge!) erfolgte rund 10 Jahre später. Anders ausgedrückt: Man hat rund 15 Jahre gebraucht, um diese 40 alten Züge zu ersetzen. Dabei ist das Netz gewachsen, was mehr Fahrzeuge erfordert. Dass die UE2 über Monate ausfällt/ausgefallen ist (fährt die wieder?), ist auch nicht unmittelbar der Stadt anzulasten.
Das Lohndumping der letzten Jahre kann man genauso anführen. (Dass eine Trambahnlinie wegen Personalmangel in der Werkstatt nicht fahren kann, dürfte nicht mal der real existierende Sozialismus hinbekommen haben.)

Der Stadt, vielmehr Burgerking Ude (interessanterweise darf der sich heute ungestraft über fehlenden Handlungswillen in der Politik auslassen) und seinen gefolgsamen Schnarchzapfen, ist anzulasten, dass sie jahrelang zugeschaut hat. Insofern finde ich es heuchlerisch von Stadtrat Reissl (ein starker Befürworter der GroKoMuc), dass er er auf einmal sinngemäß fordert, die MVG müsse nun liefern. Die Busspuren liegen dem Stadtrat seit einem dreiviertel Jahr vor. Die Westtangente hat die SPD jahrelang verbummelt (und die Grünen waren einfach zu lasch).
Außerdem gibt es auch noch ein Planungsreferat, dessen Aufgabe es eigentlich ist, sich mit Zukunftsszenarien zu beschäften. Aber in der Blumenstraße bekommt man es ja nicht mal mit, wenn die MVG im Zuge der Sanierung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor die Trambahnanlage obendrüber so plant und rekonstruiert, als würden dort so wenige Fahrgäste wie 1989 abgefertigt.
Du hast es sehr schön auf den Punkt gebracht!
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 5 Oct 2017, 20:46 hat geschrieben: Ist in Paris oder Berlin die Welt untergegangen weil man dort den Verkehr bei weitem nicht eigenwirtschaftlich betreibt?
Irgendwie kommt mir das Ganze vor bei bei AfD und UKIP? Wer hat Angst vor der bösen EU... Fehlen noch die schwarzen Helikopter der UN.
Paris und Berlin gehen halt ein viel größeres Risiko ein. Nur weil andere illegale Dinge tun, Werden Sie nicht einfach legal, das ist einfach ein Fakt!
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:15 hat geschrieben:
Iarn @ 5 Oct 2017, 20:46 hat geschrieben: Ist in Paris oder Berlin die Welt untergegangen weil man dort den Verkehr bei weitem nicht eigenwirtschaftlich betreibt?
Irgendwie kommt mir das Ganze vor bei bei AfD und UKIP? Wer hat Angst vor der bösen EU... Fehlen noch die schwarzen Helikopter der UN.
Paris und Berlin gehen halt ein viel größeres Risiko ein. Nur weil andere illegale Dinge tun, Werden Sie nicht einfach legal, das ist einfach ein Fakt!
Sorry, aber Du benutzt das Wort illegal bei weiter zu weit gefasst.

Es wäre maximal ein Verstoß gegen eine EU Verordnung und kein Gesetzes Verstoß.
Und wenn man mal etwas nachbohrt, verstößt die LHM sicherlich gegen duzende weiterer EU Verordnungen. Wie geaagt, wenn da überhaupt ein Verstoss vorliegt, was ja erst mal ein Gericht feststellen müsste und nicht Du!
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 6 Oct 2017, 08:25 hat geschrieben:
Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:15 hat geschrieben:
Iarn @ 5 Oct 2017, 20:46 hat geschrieben: Ist in Paris oder Berlin die Welt untergegangen weil man dort den Verkehr bei weitem nicht eigenwirtschaftlich betreibt?
Irgendwie kommt mir das Ganze vor bei bei AfD und UKIP? Wer hat Angst vor der bösen EU... Fehlen noch die schwarzen Helikopter der UN.
Paris und Berlin gehen halt ein viel größeres Risiko ein. Nur weil andere illegale Dinge tun, Werden Sie nicht einfach legal, das ist einfach ein Fakt!
Sorry, aber Du benutzt das Wort illegal bei weiter zu weit gefasst.

Es wäre maximal ein Verstoß gegen eine EU Verordnung und kein Gesetzes Verstoß.
Und wenn man mal etwas nachbohrt, verstößt die LHM sicherlich gegen duzende weiterer EU Verordnungen. Wie geaagt, wenn da überhaupt ein Verstoss vorliegt, was ja erst mal ein Gericht feststellen müsste und nicht Du!
Das ist die Rechtsauffassung der Stadt. Du stellst deine Meinung ja genauso über das Gericht, insofern werde mir das bitte nicht vor. Und ja: In meinen Augen ist es illegal, gegen eine EU-Verordnung zu verstoßen.
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Beitrag von NJ Transit »

Jojo423 @ 5 Oct 2017, 19:43 hat geschrieben: Klar, aber Anfang würdest du unausweichlich erstmal Verluste machen. Dadurch wäre der Verkehr nicht mehr eigenwirtschaftlich. Ob Ausschreibungen so viel besser werden? Ich glaube nicht.
Ausschreibungen sind nicht pD böse. Außerdem wäre das endlich mal ein Weg, die MVG von Seiten der LHM für Schlechtleistungen sanktionieren zu können. Ich wüsste auch nicht, was gegen eine wettbewerbsfreie (!) Direkt- oder sogar Inhousevergabe der Verkehre sprechen sollte. Übrigens genau so wie das auch Berlin mit der BVG macht - da ist nichts illegal.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

NJ Transit @ 6 Oct 2017, 08:35 hat geschrieben: Ausschreibungen sind nicht pD böse.
Naja, wo willst du denn noch groß sparen? Auf denn Rücken der Mitarbeiter? Ist das wirklich so erstrebenswert?
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Beitrag von Magic Sarah »

Jojo423 @ 6 Oct 2017, 08:39 hat geschrieben:Naja, wo willst du denn noch groß sparen? Auf denn Rücken der Mitarbeiter? Ist das wirklich so erstrebenswert?
Potential ist da, einfach die Leute mehr arbeiten lassen für weniger Geld :lol:

Dann wäre auch der Wunsch der Oberen erfüllt, das wir eine 40-Stunden-Woche bekommen. Und wir müssten keine neuen Leute einstellen, weil die vorhandenen das übernehmen können :ph34r:
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Jean
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Beitrag von Jean »

War das jetzt Sarkasmus oder ernst gemeint?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:34 hat geschrieben:
Iarn @ 6 Oct 2017, 08:25 hat geschrieben:
Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:15 hat geschrieben:
Paris und Berlin gehen halt ein viel größeres Risiko ein. Nur weil andere illegale Dinge tun, Werden Sie nicht einfach legal, das ist einfach ein Fakt!
Sorry, aber Du benutzt das Wort illegal bei weiter zu weit gefasst.

Es wäre maximal ein Verstoß gegen eine EU Verordnung und kein Gesetzes Verstoß.
Und wenn man mal etwas nachbohrt, verstößt die LHM sicherlich gegen duzende weiterer EU Verordnungen. Wie geaagt, wenn da überhaupt ein Verstoss vorliegt, was ja erst mal ein Gericht feststellen müsste und nicht Du!
Das ist die Rechtsauffassung der Stadt. Du stellst deine Meinung ja genauso über das Gericht, insofern werde mir das bitte nicht vor. Und ja: In meinen Augen ist es illegal, gegen eine EU-Verordnung zu verstoßen.
Nein ich habe es im Gegensatz zu Dir durchaus offen gelassen, ob es ein Verstoss ist oder nicht.

Was ich jedoch gesagt habe und dazu brauche ich kein Gericht, dass eine Verordnung kein Gesetz ist.

PS und wo wir beim Thema sind, Du hast Berlin ohne weitere Beweise oder Sachkunde unterstellt, sie würden etwas illegal tun.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 6 Oct 2017, 09:08 hat geschrieben:
Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:34 hat geschrieben:
Iarn @ 6 Oct 2017, 08:25 hat geschrieben:
Sorry, aber Du benutzt das Wort illegal bei weiter zu weit gefasst.

Es wäre maximal ein Verstoß gegen eine EU Verordnung und kein Gesetzes Verstoß.
Und wenn man mal etwas nachbohrt, verstößt die LHM sicherlich gegen duzende weiterer EU Verordnungen. Wie geaagt, wenn da überhaupt ein Verstoss vorliegt, was ja erst mal ein Gericht feststellen müsste und nicht Du!
Das ist die Rechtsauffassung der Stadt. Du stellst deine Meinung ja genauso über das Gericht, insofern werde mir das bitte nicht vor. Und ja: In meinen Augen ist es illegal, gegen eine EU-Verordnung zu verstoßen.
Nein ich habe es im Gegensatz zu Dir durchaus offen gelassen, ob es ein Verstoss ist oder nicht.

Was ich jedoch gesagt habe und dazu brauche ich kein Gericht, dass eine Verordnung kein Gesetz ist.
Du hast doch indirekt Stellung dazu genommen, indem du meintest, in Paris oder Berlin macht man es auch so? Also sorry, sich so rauszureden finde ich nicht die feine Art.

Das war jetzt mein vorerst letzter Beitrag hier im Thread. Man könnte das EF auch in Phatasie- oder Wünsch-Dir-Was-Forum umbenennen. Ich finde es schade, das Fakten, die einfach bestehen, einfach ignoriert werden. Klar kann man viele anders machen, aber das liegt zum Großteil an der Politik, weniger an den beteiligten Unternehmen.

Noch enttäuschender finde ich, direkt persönlich angegriffen zu werden (sogar mehrmals), nur weil man nicht die Mainstreammeinung von Freaks vertritt.
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 6 Oct 2017, 10:21 hat geschrieben:
Iarn @ 6 Oct 2017, 09:08 hat geschrieben:
Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:34 hat geschrieben:
Das ist die Rechtsauffassung der Stadt. Du stellst deine Meinung ja genauso über das Gericht, insofern werde mir das bitte nicht vor. Und ja: In meinen Augen ist es illegal, gegen eine EU-Verordnung zu verstoßen.
Nein ich habe es im Gegensatz zu Dir durchaus offen gelassen, ob es ein Verstoss ist oder nicht.

Was ich jedoch gesagt habe und dazu brauche ich kein Gericht, dass eine Verordnung kein Gesetz ist.
Du hast doch indirekt Stellung dazu genommen, indem du meintest, in Paris oder Berlin macht man es auch so? Also sorry, sich so rauszureden finde ich nicht die feine Art.

Das war jetzt mein vorerst letzter Beitrag hier im Thread. Man könnte das EF auch in Phatasie- oder Wünsch-Dir-Was-Forum umbenennen. Ich finde es schade, das Fakten, die einfach bestehen, einfach ignoriert werden. Klar kann man viele anders machen, aber das liegt zum Großteil an der Politik, weniger an den beteiligten Unternehmen.

Noch enttäuschender finde ich, direkt persönlich angegriffen zu werden (sogar mehrmals), nur weil man nicht die Mainstreammeinung von Freaks vertritt.
Ja Berlin (lassen wir Paris mal als "Ausland" weg) macht das auch so. Gibt es irgendeinen handfesten Grund anzunehmen, dass Berlin etwas illegales macht außer Deinen Beschuldigungen? Ansonsten würde ich mal vermuten die haben genauso Hausjuristen wie die Münchner.
Du stellst eine Rechtsmeinung (welche angeblich die der Stadt ist hin) als Fakt und unterstellst damit einer anderen deutschen Großstadt, dass sie etwas macht, was Du "illegal" nennst.

Das hat nichts mit "Wünsch Dir was" zu tun, dass man darauf hinweist, dass andere Städte, auch in Deutschland, mit dem Problem umgehen können. "Wünsch Dir was" wäre gewesen, wenn ich eine Stadt außerhalb Deutschlands, der EU, oder eine fiktive Stadt genannt hätte.

PS solange Du Deine Meinung oder von mir aus die der Stadt als Fakt hinstellst, obwohl es offensichtlich noch abweichende gibt, hat auch rein gar nichts mit Gesprächskultur zu tun!
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Beitrag von Magic Sarah »

Jean @ 6 Oct 2017, 09:00 hat geschrieben:War das jetzt Sarkasmus oder ernst gemeint?
Schön wäre es, wenn es Sarkasmus wäre :rolleyes:

Leider ist das durchaus Realität. Okay, das man weniger Geld bekommt ist nicht ernst. Der Rest schon...
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Beitrag von NJ Transit »

Jojo423 @ 6 Oct 2017, 09:39 hat geschrieben: Naja, wo willst du denn noch groß sparen? Auf denn Rücken der Mitarbeiter? Ist das wirklich so erstrebenswert?
Bullshit. Da geht es nicht um auf dem Rücken der Mitarbeiter sparen, sondern darum, dass subventioniert werden kann. Macht also MEHR Geld für die MVG. MEHR. Nicht WENIGER. MEHR ist wenn man danach fünf Äpfel hat statt vier. MEHR - Konzept soweit klar?
Es geht um eine wettbewerbsfreie Vergabe, die in den allermeisten Fällen auch so durchgeht, wenn alle sauber arbeiten. Wettbewerbsfrei heißt, niemand außer der MVG soll die Verkehrsleistungen erbringen. Das bedeutet, die MVG kann im Grunde so viel Geld verlangen, wie sie will, weil niemand sonst im Rennen ist. Klingt komisch, ist aber so. Damit wären wir wieder beim Konzept MEHR.
In ganz dummen Fällen, von denen ich jetzt aber spontan keinen weiß, kann sowas auch schiefgehen. Das Risiko besteht aber genauso im jetzigen Vergabemodell, bei dem es jederzeit sein kann, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen einen Antrag auf eigenwirtschatlichen Verkehr stellen kann, so wie in Pforzheim mit der DB passiert.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Vollkommen richtig.

Und für den "ganz dummen Fall" stelle ich hier die Frage in den Raum, was denn da so gar schreckliches passiert. Wirklich relevant für den Wettbewerb ist ja eh nur die Sparte Bus und da herrscht so oder so ein buntes Sammelsurium an Subunternehmern.
Die einzigen die im "ganz dummen Fall" betroffen wären, wäre wohl die Verwaltung der MVG. Den Rest kann sich jeder selbst denken.
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Beitrag von viafierretica »

NJ Transit @ 6 Oct 2017, 09:35 hat geschrieben: Ausschreibungen sind nicht pD böse. Außerdem wäre das endlich mal ein Weg, die MVG von Seiten der LHM für Schlechtleistungen sanktionieren zu können. Ich wüsste auch nicht, was gegen eine wettbewerbsfreie (!) Direkt- oder sogar Inhousevergabe der Verkehre sprechen sollte. Übrigens genau so wie das auch Berlin mit der BVG macht - da ist nichts illegal.
Im MVV-Regionalbusvekehr gibt es Ausschreibung und Wettbewerb. Die Qualität ist mitunter aller Sau, und es gibt keinerlei Sanktionen. Wenn ein Bus ausfällt, kann nicht mal schnell ein anderer einspringen, weil das Busunternehmen ganz wo anders sitzt und die parallelen Linien von anderen Unternehmen gefahren werden. Es gibt keinerlei Info über ausgefallene Fahrten, oder ob der Bus noch kommt. Ruft man bei der angegebenen Nummer an, so landet man bei irgendeinem Vorzimmer, das ab Montag 8 Uhr wieder besetzt ist. Wenn man nun ein aufwändiges Qualitätsmeßsystem aufbaut, dann kann man auch gleich die Fahrer gscheid bezahlen, statt sie mit Knebelverträgen auszubeuten und dafür zu überwachen.
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Beitrag von Iarn »

Beim Münchner Status Quo werden insbesondere die Busfahrer auch end Bescheid bezahlt, dank Auslagerung in eine Billiglohntochter. Auch wenn die Roten in der Stadtmitte jeden ersten Mai auf dem Marktplatz gegen solche Praktiken wettern.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Tja, ist nur dumm, dass man das Münchner Verkehrsaufkommen z.B. nicht in ein Billiglohnland verlagern kann.
Es war einmal.....abgelehnt am 09.06.2024 per Bürgerentscheid:
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Beitrag von Iarn »

Ich denke und auch da muss man wieder zu anderen Städten schaun (hier jetzt nicht Berlin) vor dieser Herausforderung stehen auch andere.
Meines Erachtens kann die Stadt da am stärksten auf dem Immobilienmarkt tätig werden. Der Hauptgrund für die hohen Lebenshaltungskosten sind ja die Mieten, das Bier oder der Spezi in der Kneipe sind in Münchner nicht teurer als anderswo.

Da muss die Stadt halt mal hingehen und auch gegen die Bedenken von Baumkuschlern aus irgendeiner Wiese ein städtisches Mietshaus bauen. Auch wenn Begegnungszentren, Kleinkunst, Biotope usw. mehr ins politische Großwetter passen, man darf die Bedürfnisse der Bürger und erst recht nicht der eignen Angestellten nicht vernachlässigen.

Ich wage zu behaupten, dass wenn die Stadt München einen soliden Grundstock an stadteigenen Wohnungen zu fairen Preisen hat, dann kann man auch auf einem Hochlohn Pflaster wie München Mitarbeiter an werben.
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Beitrag von Iarn »

Ich bin gerade wieder durch Zufall auf die Folien anlässlich der U9 Verkündung gestossen:
Metrotram @ 11 Feb 2014, 12:49 hat geschrieben:Das Projekt "Spange U9" wurde nun vorgestellt.


Edit Martin H.: Link korrigiert
Ich wage mal den Blick zurück auf die Folien von 2014 mit den Maßnahmen bis 2020 (Folie 6). Wie wenig davon wirklich umgesetzt wurde noch umzusetzen ist.
Bestes Beispiel: aus der Westtangente wurde statt 2017-2019 nun ein etwa 2026 und liegt weiter in der Zukunft als es die Zahlen es aus Sicht 2014 waren. Sicherlich hat die Verzögerung der Westtangente diverse nachvollziehbare Gründe aber waren die Zahlen aus Sicht von 2014 realistisch und ehrlich. Ich wage zu behaupten Nein.
Die U2 Verstärker und die U7 Langzüge sieht man doch recht selten. Die U6 Verstärker sind auch noch nicht in Sicht.
Einzig die Baumaßnahmen Marienplatz und Sendlinger Tor sind im Plan.

Die öffentliche Verwaltung hat aus meiner Sicht eine verdamme große Bringschuld gegenüber dem Bürger in Sachen Verkehr.

Es wäre mal langsam an der Zeit die Versprechen der Vergangenheit einzulösen.
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Beitrag von bestia_negra »

Glaubt ihr der Bürgerentscheid hat negative Folgen für den ÖPNV in München?

Schließlich geht (falls die Bundesnetzargentur der Abschaltung zustimmt) den Stadtwerken (und damit der Stadt) durch die frühere Abschaltung des Kohleblocks doch ein ordentlicher Batzen Geld verloren.
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Beitrag von Iarn »

Wahrscheinlich wird jetzt noch mehr als früher darauf geachtet, dass ja kein Zuschuss geleistet wird.
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Beitrag von Lazarus »

bestia_negra @ 6 Nov 2017, 09:17 hat geschrieben: Glaubt ihr der Bürgerentscheid hat negative Folgen für den ÖPNV in München?

Schließlich geht (falls die Bundesnetzargentur der Abschaltung zustimmt) den Stadtwerken (und damit der Stadt) durch die frühere Abschaltung des Kohleblocks doch ein ordentlicher Batzen Geld verloren.
Ich würde eher mal davon ausgehen, das die Bundesnetzagentur das Kraftwerk als systemrelevant einstuft und damit den Endscheid quasi kassiert.
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Beitrag von TramBahnFreak »

viafierretica @ 6 Oct 2017, 22:39 hat geschrieben: Im MVV-Regionalbusvekehr gibt es Ausschreibung und Wettbewerb. Die Qualität ist mitunter aller Sau, und es gibt keinerlei Sanktionen. Wenn ein Bus ausfällt, kann nicht mal schnell ein anderer einspringen, weil das Busunternehmen ganz wo anders sitzt und die parallelen Linien von anderen Unternehmen gefahren werden. Es gibt keinerlei Info über ausgefallene Fahrten, oder ob der Bus noch kommt. Ruft man bei der angegebenen Nummer an, so landet man bei irgendeinem Vorzimmer, das ab Montag 8 Uhr wieder besetzt ist. Wenn man nun ein aufwändiges Qualitätsmeßsystem aufbaut, dann kann man auch gleich die Fahrer gscheid bezahlen, statt sie mit Knebelverträgen auszubeuten und dafür zu überwachen.
Danke, du hast diesen unbeschreiblichen Sauhaufen perfekt zusammengefasst! :)
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Beitrag von Boris Merath »

Lazarus @ 6 Nov 2017, 11:23 hat geschrieben: Ich würde eher mal davon ausgehen, das die Bundesnetzagentur das Kraftwerk als systemrelevant einstuft und damit den Endscheid quasi kassiert.
Die Frage ist ob damit eine Abschaltung dann komplett vom Tisch ist, oder ob das Kraftwerk dann als Kaltreserve oder - noch schlimmer, aber fürchtungsweise wahrscheinlicher - als warme Reserve betrieben wird. Diese Fälle wären wirtschaftlich möglicherweise noch schlimmer als eine komplette Abschaltung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Boris Merath @ 6 Nov 2017, 10:47 hat geschrieben: Die Frage ist ob damit eine Abschaltung dann komplett vom Tisch ist, oder ob das Kraftwerk dann als Kaltreserve oder - noch schlimmer, aber fürchtungsweise wahrscheinlicher - als warme Reserve betrieben wird. Diese Fälle wären wirtschaftlich möglicherweise noch schlimmer als eine komplette Abschaltung.
Naja, warme Reserve ist aber Quatsch. Wenn kann man es gleich weiterlaufen lassen, das Ergebnis sollte dann fast dasselbe sein.
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Beitrag von Valentin »

Boris Merath @ 6 Nov 2017, 10:47 hat geschrieben: Die Frage ist ob damit eine Abschaltung dann komplett vom Tisch ist, oder ob das Kraftwerk dann als Kaltreserve oder - noch schlimmer, aber fürchtungsweise wahrscheinlicher - als warme Reserve betrieben wird. Diese Fälle wären wirtschaftlich möglicherweise noch schlimmer als eine komplette Abschaltung.
Ist eine warme Reserve nicht der ideale Fall für die SWM? Dann werden doch die Kosten auf alle Deutsche verteilt .Die Fixkosten für die gemeinsam genutzten Teile der 3 Kraftwerksblöcke dagegen kann wieder auf 3 Blöcke verteilt werden, was die Münchner Müllgebühren entlasten würde.

Problem ist jetzt nur, daß die SMW gegeüber einigen Neukunden vertragsbrüchig werden soll. Denen wurde für über 10 Jahre die nutzung der Dampfwärmetauscher zugesichert. Jetzt wird denen die Umrüstung auf Warmwasser bezahlt werden müssen.
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Beitrag von Mark8031 »

Valentin @ 6 Nov 2017, 12:39 hat geschrieben: Problem ist jetzt nur, daß die SMW gegeüber einigen Neukunden vertragsbrüchig werden soll. Denen wurde für über 10 Jahre die nutzung der Dampfwärmetauscher zugesichert. Jetzt wird denen die Umrüstung auf Warmwasser bezahlt werden müssen.
Ich gehe davon aus, dass das noch verbliebene Heißdampfnetz durch das Heizkraftwerk Süd und den Heizwerken Kathi-Kobus-Straße, Theresienstraße und Gaisbergstraße gut versorgt werden kann.

Was aber neu bewertet werden muss ist der Ausbau des Heißwassernetzes in Gebiete, die bisher noch nicht von Fernwärme versorgt werden. Hier könnte ich mir durchaus vorstellen, dass hier einiges zurückgestellt wird bis zur Fertigstellung der Geothermie-Anlagen, die ursprünglich den Block 2 abschalten sollten. Währenddessen wird in diesen Gebieten länger Öl und Gas verfeuert, ohne große Rauchgasreinigungsanlagen.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von imp-cen »

Mark8031 @ 6 Nov 2017, 13:38 hat geschrieben: ... Währenddessen wird in diesen Gebieten länger Öl und Gas verfeuert, ohne große Rauchgasreinigungsanlagen.
Wieder ein Bärendienst für die Umwelt! ;)
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Beitrag von Valentin »

Iarn @ 7 Oct 2017, 08:59 hat geschrieben: Ich denke und auch da muss man wieder zu anderen Städten schaun (hier jetzt nicht Berlin) vor dieser Herausforderung stehen auch andere.
Meines Erachtens kann die Stadt da am stärksten auf dem Immobilienmarkt tätig werden. Der Hauptgrund für die hohen Lebenshaltungskosten sind ja die Mieten, das Bier oder der Spezi in der Kneipe sind in Münchner nicht teurer als anderswo.
.
Günstige Lokale müssen schließen, weil die stark erhöhte Pacht mit preiswerten Speisen nicht mehr erwirtschaftet werden kann. Dann kommt die Luxusversion einer "Wirtschaft" mit Preisen, wie es sich die einfache Bevölkerung nicht mehr leisten kann. Das nennt man dann auch Gentrifizierung.
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Beitrag von Martin H. »

Wir waren neulich wieder im tiefsten Bayerischen Wald, da kosten die Sachen in der Wirtschaft weniger.
Der Kuchen am Nachmittag vom Bäcker auch, usw.
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