Europapolitik

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Cloakmaster @ 28 Oct 2017, 06:08 hat geschrieben: Trotzdem hat eine demokratische Mehrheit im Parlament für die Loslösung von Spanien gestimmt. Das sollte nicht so einfach weggewischt werden. Allerdings bin ich der Ansicht, daß so eine Frage nur per Volksentscheid gestellt werden kann, und nicht von einem Parlament. Stellt sich in Referendum die Mehrheit der Bevölkerung gegen einen Austritt, dann war's das. Aber wenn da ebenfalls ein Ja zur Staatsbildung heraus kommt, kann man es kaum noch aufhalten.
Und wer soll in dem Referendum wählen? Die Katalonia, oder alle Spanier?
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Cloakmaster @ 28 Oct 2017, 06:08 hat geschrieben: Trotzdem hat eine demokratische Mehrheit im Parlament für die Loslösung von Spanien gestimmt. Das sollte nicht so einfach weggewischt werden. Allerdings bin ich der Ansicht, daß so eine Frage nur per Volksentscheid gestellt werden kann, und nicht von einem Parlament. Stellt sich in Referendum die Mehrheit der Bevölkerung gegen einen Austritt, dann war's das. Aber wenn da ebenfalls ein Ja zur Staatsbildung heraus kommt, kann man es kaum noch aufhalten.
Hast du die Debatte verfolgt? Die Opposition (die 53% der Bevölkerung vertritt) hat vorher die Abstimmung verlassen, weil sie illegal ist!
Da haben kriminelle Linksradikale und AfD-ähnliche Revoluzzer unter sich abgestimmt.

Hast du gehört was die Opposition gesagt hat? Das ist die Wahre Vertretung Kataloniens, das ist mindestens die Hälfte des Landes!

Die Neuwahlen werden zeigen dass die Seperatistenkasper abstürzen. Es traut sich doch kaum ein Unabhängigkeitsgegner mehr öffentlich das zuzugeben durch die Repressalien der Seperatistenfanatiker.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Galaxy @ 28 Oct 2017, 06:18 hat geschrieben: Und wer soll in dem Referendum wählen? Die Katalonia, oder alle Spanier?
Alle Spanier, so will es die Verfassung.

Wenn die Katalanen das anders wollen, müssen sie auf demokratischem Weg für eine Änderung der Verfassung kämpfen.
Ich denke da gibt es durchaus Chancen. Mit der PP nicht, aber in Zukunft mit der PSOE z. B. schon.

Was nicht geht sind antidemokratische Methoden und kriminelle Akte wie jetzt geschehen und zwar genau nach Fahrplan. Das was hier alles passiert war doch von der kriminellen katalanischen Regierung alles eingeplant.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Bei den Neuwahlen kann man nur auf eine Präsidentin Inés Arrimadas hoffen. Wer die Debatten verfolgt hat, hat erkannt dass sie die besten Argumente hatte und eine gute Präsidentin für Katalonien wäre.

Laut Spiegel Online sind in Umfragen die Unabhängigkeitsgegnerparteien jedenfalls vor den Unabhängigkeitsfanatikern. Auch steht nicht fest ob die linksradikale CUP antritt. Machen sich auch lächerlich, da rufen sie einen sogannenten Staat Katalonien aus und dann stellen sie sich Wahlen für ein spanisches Regionalparlament. Das würden doch die aufgeladenen Fans nicht verzeihen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Vielleicht impft das ganze andere Regionen die nach Unabhängigkeit streben...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Jean @ 29 Oct 2017, 13:38 hat geschrieben: Vielleicht impft das ganze andere Regionen die nach Unabhängigkeit streben...
Die können sehen wie ihre Region den Bach runter geht. Innerhalb kürzester Zeit um die 1600 Firmenverlagerungen, Isolation und keine Unterstützung von außen. Das wäre der Weg in die Armut.

Die Leute können sich ja jetzt freuen, denn jetzt muss man sicher nicht mehr so viel Geld in ärmere Regionen Spaniens abführen, man hat einfach gleich Firmensitze dorthin abgeführt.
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Beitrag von 146225 »

Nicht jede Bestrebung nach mehr Autonomie muss eine kriminelle Handlung sein - kein Staat, kein Rechtssystem ist festgemauert für alle Ewigkeiten.
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Beitrag von Cloakmaster »

Die pro - spanische Minderheit hat das Parlament verlassen, was der Anti spanischen Mehrheit im Parlament ziemlich egal war. Nur die Katalanen können über eine Unabhängigkeit Katalaniiens abstimmen. Wenn die spanische Verfassung das nicht vorsieht, muss es eben über das Völkerrecht gehen. Das Englische Emilpire hatte es auch gesetzlich verboten, daß die Kolonien sich selbstständig machen. Trotzdem ist Washington kein Regionalparlament Londons mehr.

So, wie es jetzt aussieht, wäre aktuell auch eine Mehrheit der Katalanen gegen eine Abspaltung. Darum wäre der Zeitpunkt gut für ein echtes Referendum.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Cloakmaster @ 29 Oct 2017, 18:30 hat geschrieben: Nur die Katalanen können über eine Unabhängigkeit Katalaniiens abstimmen. Wenn die spanische Verfassung das nicht vorsieht, muss es eben über das Völkerrecht gehen.
Kann man so sehen, aber haben die Spanier nicht ein Recht das deren Land nicht zerpflückt wird?
Das Englische Empire hatte es auch gesetzlich verboten, daß die Kolonien sich selbstständig machen. Trotzdem ist Washington kein Regionalparlament Londons mehr.
Ich würde darauf hinweisen das der Preis für die Unabhängigkeit der USA, 9 Jahre Krieg, und ca. 160.000 Tote war. Und Washington wurde niedergebrannt. :unsure:
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Beitrag von NJ Transit »

Galaxy @ 29 Oct 2017, 19:20 hat geschrieben: Kann man so sehen, aber haben die Spanier nicht ein Recht das deren Land nicht zerpflückt wird?
In meinen Augen nein. Ich hab ja auch kein Recht drauf, dass London in meiner EU bleibt.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

NJ Transit @ 29 Oct 2017, 19:56 hat geschrieben: In meinen Augen nein. Ich hab ja auch kein Recht drauf, dass London in meiner EU bleibt.
Touché, allerdings nicht gänzlich vergleichbar, dar die EU kein Nationalstaat ist, sondern mehr so eine Art Genossenschaft. Die einzelnen Länder werden ja auch explizit als Mitglieder bezeichnet, und nicht Provinzen oder Territorien.

Mitgliedschaft suggeriert kündbarkeit, und die EU Verträge haben eine Exit-Klausel, so etwas gibt es in der spanischen Verfassung nicht.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 29 Oct 2017, 17:36 hat geschrieben: Nicht jede Bestrebung nach mehr Autonomie muss eine kriminelle Handlung sein - kein Staat, kein Rechtssystem ist festgemauert für alle Ewigkeiten.
Dann muss man das aber auf demokratische Weise ändern und nicht mit Verfassungsbruch.
Ich werfe dir hier Heuchelei vor, denn wenn das in Deutschland passieren würde, würdest du ganz anders reagieren.
Cloakmaster hat geschrieben: Die pro - spanische Minderheit hat das Parlament verlassen, was der Anti spanischen Mehrheit im Parlament ziemlich egal war. Nur die Katalanen können über eine Unabhängigkeit Katalaniiens abstimmen.
Die Unabhängigkeitsgegner vereinen 53% der Stimmen. Nur weil die Stimmen der dörflichen Fanatiker doppelt zählen, haben die Unabhängigkeitsbefürworter eine Mehrheit.

Welche Katalanen dürfen denn dann in deinen Augen abstimmen? Nur die blutreinen? Ein großer Teil der Katalanen sind Einwanderer aus anderen spanischen Regionen, viele z. B. aus dem schönen Andalusien.
Laut spanischer Verfassung müssen alle Spanier abstimmen und der Verfassung haben 1978 90% der Katalanen zugestimmt. Wenn sie das jetzt ändern wollen, dann nur auf demokratische Weise.
Bei der Neuwahl werden die Unabhängigkeitsgegner eh die Mehrheit bekommen. Ines Arrimadas wäre z. B. eine gute Präsidentin.
Cloakmaster hat geschrieben: Wenn die spanische Verfassung das nicht vorsieht, muss es eben über das Völkerrecht gehen.
Den Käse mit dem Völkerrecht liest man so oft. Es greift hier schlicht und einfach nicht. Die UNO hat das mehrfach bestätigt!
Katalonien wird nicht unterdrückt und das ist Voraussetzung.
Sie haben sogar eine weitreichende Autonomie. Das einzige was sie nicht haben ist die Finanzhoheit und da geht es darum sich der Solidarität mit armen Regionen in Spanien zu entziehen, mehr nicht.

Woher kommt also immer dieses Märchen vom Völkerrecht das hier greift?
Cloakmaster hat geschrieben: Das Englische Emilpire hatte es auch gesetzlich verboten, daß die Kolonien sich selbstständig machen. Trotzdem ist Washington kein Regionalparlament Londons mehr.
Vergleiche mit früheren Jahrhunderten werden auch immer wieder gerne genommen. Das waren damals keine demokratische Zeiten.

Spanien hat eine demokratische legitimierte Regierung und Verfassung (der 90% der Katalanen 1978 zugestimmt haben). Das wirst du nicht ernsthaft mit so lächerlichen Vergleichen diskreditieren.
EU, UNO und andere sind hier eindeutig auf der Seite des Rechts.
NJ Transit hat geschrieben: In meinen Augen nein. Ich hab ja auch kein Recht drauf, dass London in meiner EU bleibt.
Was ist wenn London sich von GB abspalten will und in die EU will? Vielleicht zurück zur Kleinstaaterei des Mittelalters. Wir kennen uns hier ja gut aus.

Du hast kein Recht darauf dass London in der EU bleibt und Katalonien hat kein Recht auf Unabhängigkeit, zumal das viele Katalanen auch gar nicht wollen. Die Neuwahl im Dezember wird eh zeigen dass die Unabhängigkeitsgegner gewinnen.
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Beitrag von 146225 »

Trapeztafelfanatiker @ 30 Oct 2017, 00:03 hat geschrieben: Dann muss man das aber auf demokratische Weise ändern und nicht mit Verfassungsbruch.
Ich werfe dir hier Heuchelei vor, denn wenn das in Deutschland passieren würde, würdest du ganz anders reagieren.
Ich weise diesen unfreundlichen Vorwurf doch mal in aller gebotenen freundlichen Härte zurück. Im Gegenteil, ich hatte mir angesichts deiner aufgeregten Ausfälligkeiten hierzuforum schon überlegt, wie du wohl ausrasten würdest, wenn ich eine Bewegung für eine unabhängige Region Heilbronn-Franken gründen würde (so nach dem Motto, Berlin weiß eh nicht, was gut für uns ist, und die meiste Zeit ist Stuttgart schon schwer zu ertragen...!?)

Staaten müssen sich durch Erfolg immer wieder neu beweisen, sie müssen ihren "teilhabenden" Bürgern gegenüber allen anderen denkbaren Modellen klare Vorteile bieten können und diese Vorteile aber auch klar kommunizieren. Ansonsten müssen Staaten es meiner Ansicht nach auch hinnehmen, wenn ihre Bevölkerung sich weiter entwickelt und es neue Formen dieses Staates gibt.

Das einzige, wo ich mit Dir übereinstimme, ist der Gebrauch - nicht der Missbrauch! - demokratischer Mittel. Das gilt aber für alle Seiten.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wir können uns natürlich auch über abtrünnige Teilrepubliken Chinas unterhalten. Was fällt diesen Taiwanischen Chinesen eigentlich ein, sich gegen die gewählte Zentralregierung in Peking aufzunehmen? Auch die DDR war ein von der UNO anerkannter Staat, mit regelmäßigen Wählen etc, PP. Die Verfassung der DDR sah eine Selbstauflösung nicht vor. Und es wurden auch nicht alle deutschen gefragt ob sie einverstanden sind. Und falls Bayern sich von Deutschland abspalten wollte, dann wäre das ebenso legitim, egal, was das Grundgesetz dazu sagt.
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Beitrag von Cloakmaster »

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Beitrag von Metropolenbahner »

Umzugsziel der EU-Behörden aufgrund des Brexits aus UK ist beschlossen:

Deutschland - in Form von Frankfurt und Bonn im Rennen - gehen leer aus, Gewinner sind Paris (Bankenaufsicht) und Amsterdam(Arzneimittelagentur).

http://www.handelsblatt.com/politik/intern...s/20607674.html
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Beitrag von 146225 »

Auch das fand ich lesenswert, was aus den vermeintlichen "Kostenfaktoren" in der EU schon alles geworden ist - und noch werden kann! Hätten wir vermutlich schon ein paar Jahre früher haben können, bei gezielterer Zusammenarbeit, aber dann hätte die/der Durchschnittsdeutsche ja wieder losgegeifert, wie man "diesen Zigeunern" Geld in den Rachen schmeißen kann. Hirnlos, aber leider nicht unwahrscheinlich.

Mal schauen, wie es weitergeht - es freut mich einerseits, dass Rumänien (und seine Nachbarn) eine positive Entwicklung erleben dürfen, vielleicht sind ja tatsächlich auch ein paar deutsche Unternehmen schlau genug, sich auf diesen Märkten nachhaltig zu engagieren und mehr darin zu sehen, als nur eine billige verlängerte Werkbank. Darin dürfte uns die österreichische Wirtschat voraus gewesen sein, gut, für die ist Rumänien ja auch nicht wirklich weit entferntes Ausland, sondern k.u.k. Hinterhof.

Wichtig bleibt auch politische Stabilität, ein "Orbanistan II" oder ähnliche geschmacklose Verirrungen der politischen Zeitgeschichte werden wir hoffentlich nicht zu oft erleben - wie schon in der jüngeren Vergangenheit beobachtet, gibt hier Rumäniens Zivilgesellschaft Anlass zur Hoffnung.
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Beitrag von 146225 »

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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

146225 @ 20 Dec 2017, 14:40 hat geschrieben:Mal schauen, wie es weitergeht - es freut mich einerseits, dass Rumänien (und seine Nachbarn) eine positive Entwicklung erleben dürfen, vielleicht sind ja tatsächlich auch ein paar deutsche Unternehmen schlau genug, sich auf diesen Märkten nachhaltig zu engagieren und mehr darin zu sehen, als nur eine billige verlängerte Werkbank.
Im Spiegel-Artikel wird fairerweise auch gleich der Hauptgrund für das Wachstum genannt:
Ein Grund: Löhne und Gehälter in der Region sind im Vergleich zur Eurozone noch immer verhältnismäßig gering: In Rumänien liegt der Durchschnittsverdienst bei umgerechnet 450 Euro.
Als einziger weiterer Grund wird aufgeführt:
Zugleich ist das Bildungsniveau vielerorts gut
Nachdem ich das gelesen habe, war mir klar, dass der Autor offensichtlich keine Ahnung von der Verhältnissen vor Ort hat. Ich darf das Zitat eines Kommilitonen bringen, der aus Rumänien stammt und seinen Bachelor dort gemacht hat: "Mein Dozent hat mir gesagt: Wenn du die Möglichkeit hast, zu gehen, dann geh!"
Das rumänische Bildungswesen ist maximal korrupt und basiert zu einem erheblichen Teil auf Bestechung.

Wichtig bleibt auch politische Stabilität, ein "Orbanistan II" oder ähnliche geschmacklose Verirrungen der politischen Zeitgeschichte werden wir hoffentlich nicht zu oft erleben - wie schon in der jüngeren Vergangenheit beobachtet, gibt hier Rumäniens Zivilgesellschaft Anlass zur Hoffnung.
Na klar, politische Stabilität heißt in Rumänien, sich ungestört an öffentlichen Geldern bedienen zu können...

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-11/rumaenien


So optimistisch der Artikel stimmt, er hat leider nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Dennoch bin ich ganz klar der Meinung, dass eine EU-Mitgliedschaft für alle Beteiligten viele Vorteile bringt.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Entenfang @ 22 Dec 2017, 12:00 hat geschrieben: Als einziger weiterer Grund wird aufgeführt:

Nachdem ich das gelesen habe, war mir klar, dass der Autor offensichtlich keine Ahnung von der Verhältnissen vor Ort hat. Ich darf das Zitat eines Kommilitonen bringen, der aus Rumänien stammt und seinen Bachelor dort gemacht hat: "Mein Dozent hat mir gesagt: Wenn du die Möglichkeit hast, zu gehen, dann geh!"
Das rumänische Bildungswesen ist maximal korrupt und basiert zu einem erheblichen Teil auf Bestechung.


Ich glaube es kommt auch etwas auf die Region an. Die Gegenden in Siebenbürgen mit deutschsprachiger Minderheit sind da oft sehr viel erfolgreicher. Die Abgewanderten haben da ja auch vielerorts Lücken hinterlassen.
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Beitrag von 146225 »

Sicherlich ist nicht immer alles Gold was glänzt - aber eben, was gerne dabei übersehen wird: es ist auch nicht alles Dreck, was dunkel ist. Den Eindrücken von Entenfang kann ich entgegen stellen, dass ich aus beruflicher Erfahrung mit diesem Land (Rumänien) sehr viel Gutes berichten kann: Unternehmen, die sich eben nicht über den (billigen) Preis, sondern über Fleiß, harte Arbeit, Schnelligkeit, Flexibilität, hohen Servicegrad und gute Qualität definieren, und dabei stellenweise Wettbewerbern aus "etablierten" EU-Staaten wie z.B. Frankreich überlegen sind.

Was die Migrationsbewegungen betrifft, so denke ich - das gilt nun allerdings nicht nur für Rumänien - dass nicht diejenigen primär entscheidend sind, welche gehen, sondern vielmehr jene, die zurückkommen und mit den in der Fremde gemachten Erfahrungen das Heimatland mit besser machen können. Auch Korruption ist sicherlich ein sehr ernst zu nehmendes Risikothema, allerdings sage ich diesbezüglich ja schon "seit Griechenland", dass wir in Deutschland hier besser auch nicht zu laut über andere urteilen sollten. Schmu, Schiebung, Untreue und Misswirtschaft mit öffentlichen Geldern und/oder Bestechungsdelikte bzw. Vorteilsnahme von Amtsträgern sind bei uns auch schon mehr als nur ein paar Mal ruchbar geworden, und ich denke wir sehen da nur die Spitze des Eisbergs, die 90% Dreck unter der Wasseroberfläche faulen (noch) still vor sich hin.
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Beitrag von Galaxy »

Entenfang @ 22 Dec 2017, 12:00 hat geschrieben: Dennoch bin ich ganz klar der Meinung, dass eine EU-Mitgliedschaft für alle Beteiligten viele Vorteile bringt.
Grundsätzlich Ja. Trotzdem, bei Ländern wie Rumänien hätten Probleme wie die Korruption gelöst werden sollen vor dem EU beitritt.
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 22 Dec 2017, 18:01 hat geschrieben: Grundsätzlich Ja. Trotzdem, bei Ländern wie Rumänien hätten Probleme wie die Korruption gelöst werden sollen vor dem EU beitritt.
Da würde ich EU-weit aber auch sagen: Wer von euch gänzlich ohne Sünden ist, der werfe den ersten Stein. Nebenbei: In den USA wurden gravierende Probleme wie fehlendes Hirn beim amtierenden Präsidenten ja leider auch noch nicht gelöst. Es bringt aber nichts, nur darauf rumzuhacken - das werden die diversen europäischen Rechtspopulisten in ihre versammelten geistigen Armut schon übernehmen. Die Antwort kann nur in verstärkter europäischer Kooperation liegen, die alle zusammen auf geradem Weg voran bringt, und unlauteren Machenschaften aller Art den Nährboden entzieht.
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Beitrag von Galaxy »

146225 @ 22 Dec 2017, 19:39 hat geschrieben: Die Antwort kann nur in verstärkter europäischer Kooperation liegen, die alle zusammen auf geradem Weg voran bringt, und unlauteren Machenschaften aller Art den Nährboden entzieht.
Das wiederum hört sich zu sehr nach Zwang an, und nach Macht die Missbraucht werden kann.
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 22 Dec 2017, 19:07 hat geschrieben: Das wiederum hört sich zu sehr nach Zwang an, und nach Macht die Missbraucht werden kann.
Glatte Fehlinterpretation. Es geht hier nicht darum, dass hier der eine dem anderen etwas vorschreiben soll - ich denke, darüber haben sich alle vernünftigen Europäer seit dem unsäglichen Verhalten von Schäuble (und Merkel) in Griechenland genug erbrochen. Es geht darum, dass man gemeinsam stärker ist, als alleine.
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Beitrag von JLanthyer »

Wie im "Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland" angedeutet, füge ich zwei Internetverknüpfungen hinzu, in der das Europaparlament über die Abschaffung der Sommerzeit nachdenkt oder debattiert: TP Heise
Heise @ hat geschrieben:Die FDP-Europaabgeordnete Gesine Meißner zitierte in der Debatte eine Langzeitstudie. Demnach gebe es nach der Umstellung auf Sommerzeit ein Viertel mehr Herzinfarkte, zwölf Prozent mehr Depressionen und 15 Prozent mehr Krankmeldungen. Von einem "Mini-Jetlag", der vor allem Kinder und Alte treffe, sprach die Spanierin Inés Ayala Sender von den europäischen Sozialdemokraten. Andere Abgeordneten warnten vor mehr Verkehrsunfällen wegen Übermüdung sowie Nachteilen für Bauern, deren Kühe nach der Umstellung zunächst weniger Milch geben. Wieder andere sprachen von übertriebenen "Horrorszenarien".
Das im Zitat erwähnte Problem kann die Abschaffung der Sommerzeit begründen.

Meiner Meinung nach sollten die übergroße Zeitzonen nicht sein. Wir haben aktuell eine MEZ-Zone von Spanien (Portugal ausgenommen) bis Polen bzw. Nordnorwegen. Hilfreich wäre eine Verkleinerung von Zeitzonen auf 20'-Schritten, die an politischen Grenzen der Länder bzw. Regionen innerhalb des Staates enden.
Rev
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Beitrag von Rev »

Meiner Meinung nach sollten die übergroße Zeitzonen nicht sein. Wir haben aktuell eine MEZ-Zone von Spanien (Portugal ausgenommen) bis Polen bzw. Nordnorwegen. Hilfreich wäre eine Verkleinerung von Zeitzonen auf 20'-Schritten, die an politischen Grenzen der Länder bzw. Regionen innerhalb des Staates enden.
Das ist mit Abstand die *********** die ich jemals gehört habe... Mal davon abgesehen das das nicht nur für die Wirtschaft großer Mist wäre sondern auch für alle die auch nur irgendwie mit nem anderen Land arbeiten müssen...

Mir reicht es schon wenn ich mit USA und Co meine Termine habe... Da brauch ich nicht auch noch 60 Zeitzonen im Europe
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Jedem Vaterland in Europa seine Uhrzeit!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Rathgeber @ 9 Feb 2018, 22:19 hat geschrieben: Jedem Vaterland in Europa seine Uhrzeit!
Wenn es nach manchen hier geht, herrscht dann von der Maas bis an die Memel und von der Etsch bis an den Belt die gleiche Uhrzeit :ph34r:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 9 Feb 2018, 23:30 hat geschrieben: Wenn es nach manchen hier geht, herrscht dann von der Maas bis an die Memel und von der Etsch bis an den Belt die gleiche Uhrzeit :ph34r:
In Nord-Süd-Richtung ist das ja auch tatsächlich so, und was willst Du schon von jemandem erwarten, der von seinem Standpunkt aus nicht über den Nachbarort hinausblicken kann?
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