Boris Merath @ 6 Dec 2017, 00:18 hat geschrieben: Dir ist schon bewusst dass die Politik bei der technischen Aufsichtsbehörde auf den Tisch gehaut hat, und nicht bei Siemens oder der MVG? Dass die MVG erheblich unter den überzogenen Zulassungshürden der technischen Aufsichtsbehörde leidet, die so nur die Regierung von Oberbayern fordert, und sonst keine Aufsichtsbehörde in ganz Deutschland? Dass die Kosten für eine Zulassung eines neuen Schienenfahrzeuges in München durch die Decke schießen, weil nirgends sonst so viel beschriebenes Papier produziert werden muss wie in München?
Offenkundig ist es Dir bewusst, sonst hättest Du die TAB nicht erwähnt. Warum wirfst Du dann trotzdem den Ingenieuren bei der MVG vor, sie würden den Kopf in den Sand stecken oder gar absichtlich nichts tun?
Klar ist mir das bewusst.
Ich weise auch nicht der MVG oder Siemens mehr schuld zu als der TAB, sondern allen beteiligten.
Der TAB wegen ihren überzogenen Forderungen, die ich aber irgendwie aus deren Sichtweise auch nachvollziehen kann, Basti hat das in seinem Beitrag heute Nacht recht gut beschrieben.
Hier muss man aber durchaus kritisieren, dass es absolute Sicherheit nicht gibt und der Fehler im System liegt, wenn ein Mitarbeiter bei der TAB mit einem Bein im Knast steht, wenn er etwas zulässt was zwar jahr(zehnte)lang funktioniert hat, aber eben nur 99,999% sicher ist, nicht 100%.
Hier muss mal wieder Realismus einkehren, hunderprozentige Sicherheit gibt es nicht, nirgends.
Wenn ein TÜV-Prüfer den Haarriss in der Bremsleitung nicht bemerkt und der Fahrer des Wagens kurz darauf einen schweren Unfall deswegen verursacht, dann ist der ja auch nicht dran...
Der MVG, weil man eben schon eine gute zeitlang das Gefühl hatte dass man dort versucht hat die überzogenen Forderungen der TAB irgendwie auszusitzen bzw. wegzuverhandeln und sich nicht gleich ein paar Wochen später einen Tunnelmesszug geliehen und einfach angefangen hat.
Auch nachvollziehbar, aber die von der TAB haben eben den längeren Hebel...
Dass man das dann auch nur für die U6 und wahrscheinlich keine andere Linie gemacht hat, wohl noch nicht mal für die U3, lässt darauf schließen, dass es irgendwer nicht bezahlen wollte. Aber wenn es für die Zulassung nötig ist, dann ist das eben alternativlos, so traurig das klingt.
Und schlussendlich auch Siemens, weil man es dort offensichtlich auch nicht so eilig hatte nachzubessern. Aber auch hier... Die haben auch anderes zutun, im Endeffekt ist die MVG dort auch nur eine Kundennummer und andere Auftraggeber haben genauso Probleme an denen womöglich deutlich höhere Regressforderungen hängen.
Kurzum die ganze Situation ist ziemlich verfahren und für alle Beteiligten, besonders die Fahrgäste und Steuerzahler die die Dinger bezahlt haben einfach nur riesen Mist...
Wenn doch wenigstens ein Ende in Sicht wäre...
Aber das Netz der MVG wird immer mehr zum Flickwerk... Zug A darf nur da und da fahren, Zug B nur dort, dann bekommt vielleicht Zug C noch Auflagen hier und so weiter...
Warum klappt das denn in anderen Netzen und Ländern? Ist das so ein BER-Phänomen, dass man sich in Deutschland irgendwie kaputtperfektioniert?
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein