
Vorgeschichte
Spätestens seit ich mir vor etwa anderthalb Jahren ein neues, schickes Tourenrad gekauft hatte, wollte ich die Alpen auf dem Rad überqueren. Meine sonstigen Radfahrpartner wollten mich aber leider nicht begleiten. Bis, ja bis, Weihnachten 2016. Ich bekam die Begleitung während der Alpenquerung von einem Freund geschenkt. Und so ging es im Sommer 2017 auf die Reise. Da ich neben dem Interesse für den Schienenverkehr auch noch eines für den Luftverkehr hege und auch einen Pilotenschein besitze, trafen wir uns auf dem Sommertreffen der Akademischen Fliegergruppen in Aalen, und fuhren von dort los.
Tag 1: Aalen-Ulm (80km)
Die erste Etappe hatten wir bewusst kurz gewählt, um langsam starten zu können.
Nach dem aufstehen heißt es erstmal: Zelt abbauen! Jeder von uns hat zwei Packtaschen am Gepäckträger und eine Lenkertasche dabei. Ich nehme oben drauf auch noch das Zwei-Mann-Zelt für uns beide mit. Alles zusammen wiegt mein Rad damit gut 20 kg. Aber fix gefrühstückt und dann aufgesessen und los!
Vom Flugplatz in Aalen geht es erstmal bergab, runter an die Donau. Auf gut ausgeschilderten Radwegen kommen wir zügig bergab. Bald kommt das AKW Grundremmingen in Sicht, doch es dauert noch fast eine Stunde bis wir tatsächlich in Lauingen die Donau erreichen. Von da an geht es immer in Flussnähe. Mal über asphaltierte Wirtschaftswege und ab und an auch über Schotter. Erst kurz bevor wir Ulm erreichen wechseln wir wieder auf einen Radweg parallel zur Straße. Für die ersten Tage kommen wir ohne Zelt auf, da wir bei Freunden und Bekannten entlang der Strecke unterkommen können. Am Ortseingang von Ulm pausieren wir kurz und erkunden die Route zu unserer Unterkunft. Nach dem letzten Anstieg haben wir das erste Etappenziel erreicht.
Meine Kamera war heute überhaupt nicht im Einsatz, da sie in der hinteren Tasche unter dem Zelt verstaut war. Für morgen nehme ich mir vor, sie umzupacken.
Tag 2: Ulm-Altshausen (100km)
Nach einer guten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir unsere Gastgeber gegen 9 Uhr und machen uns auf den Weg nach Altshausen, kurz vor Ravensburg. Der Weg führt uns zunächst durch die Innenstadt, am Münster vorbei in Richtung Biberach. Wir kommen gut voran und erreichen über die flache Strecke gegen Mittag Biberach.

Da unser Gastgeber uns erst abends empfangen kann, beschließen wir das nagelneue Freibad auszuprobieren. Die Sonne brennt auch heute wieder vom Himmel und die Abkühlung tut gut. Nur wohin mit unseren Packtaschen? Die Lösung finden wir am Bahnhof. Mit etwas umpacken und stopfen passen drei unserer Taschen in das größte Schließfach.
Nach dem Freibadbesuch machen wir uns erfrischt wieder auf den Weg. Und dann passiert zum ersten Mal das, was uns in den nächsten Tagen noch öfter passieren würde. Wir verfahren uns. Viel zu lange folgen wir der Bahnstrecke. Nachdem wir unseren Fehler bemerkt haben, geht es mit viel Kraft über eine Straße mit 20 % Steigung auf den Berg, den wir schon längst hätten befahren sollen. Die Strecke wird jetzt hügeliger und wir immer langsamer. Waren wir vor dem ersten Berg noch mit einem Schnitt von gut 22 km/h unterwegs, fahren wir nunmehr nur noch knapp 17 km/h.
Langsam senkt sich die Sonne dem Horizont entgegen, während wir ein Kaff nach dem anderen durchfahren: Muttensweiler, Steinhausen, Bad Schussenried, Aulendorf. Allmählich setzt die Dämmerung ein. Kurz hinter Aulendorf wird es noch einmal richtig steil. Über knapp 2 Kilometer trampeln wir nach oben.


Es wird immer dunkler und langsam auch kalt, denn wir haben nur kurze Sachen angezogen, und die Jacken sind verstaut. Zum Glück geht es nun bergab. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir unsere Unterkunft in Altshausen. Unser Gastgeber erwartet uns bereits. Wir tragen unser Gepäck und unsere Fahrräder in die Wohnung im ersten Stock und lassen uns erschöpft auf die Couch fallen.
Abends fahren wir ins Tal nach Ravensburg, auch wir werden diese Strecke morgen fahren. Nach der abendlichen Pizza und einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt, falle ich müde auf die Couch. Morgen geht es weiter!