Grundsatzdiskussion Flugverkehr

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich denke es geht um die Frage der überregionalen Bedeutung von Stuttgart Flughafen. Wer in Stuttgart oder Umland wohnt und das Ziel ist direkt zu erreichen, nimmt natürlich das Flugzeug in Stuttgart.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 27 Jan 2018, 08:59 hat geschrieben: Dafür daß keiner einen Flughafen in Stuttgart braucht, ist da aber dann doch einiges los.
Erst lesen, dann verstehen, dann posten. Davon, dass der Flughafen in Stuttgart von niemandem gebraucht wird, war nicht die Rede. Es ging nur darum, dass je mehr die Entfernung (im Lande) zu diesem zunimmt, die Zahl der Alternativen zunimmt. Von Konstanz aus ist es nunmal näher nach Zürich, und von Mannheim oder Heidelberg auch nicht weiter nach Frankfurt.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Genau das. Das ironische " ach so wichtigen Flughafen Stuttgart" übersetzt sich zu "völlig unwichtiger Flughafen Stuttgart". Und gar so unwichtig ist er dann doch nicht, denn die Welt besteht halt nicht nur aus Südbadenern, die lieber Nordschweizer wären. Und an besten dann auch noch darüber meckern, daß der Anflug zu einem Flughafen im Ausland viel zu oft über Terrain in Inland führt.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 27 Jan 2018, 12:10 hat geschrieben: Genau das. Das ironische " ach so wichtigen Flughafen Stuttgart" übersetzt sich zu "völlig unwichtiger Flughafen Stuttgart". Und gar so unwichtig ist er dann doch nicht, denn die Welt besteht halt nicht nur aus Südbadenern, die lieber Nordschweizer wären. Und an besten dann auch noch darüber meckern, daß der Anflug zu einem Flughafen im Ausland viel zu oft über Terrain in Inland führt.
Es geht doch nicht um den Flughafen, es geht um dessen FV-Halt. Selbigen braucht man eben nicht, da jeder - der mit dem FV von weiter weg anreisen sollte - bereits diverse andere Flughäfen vor der Nase hat.

Höchstens Low-Cost Clientel würde von weiter her anreisen - aber RyanAir fliegt mittlerweile auch schon von Frankfurt und München. Und selbst wenns interessante Billig-Ziele ab Stuttgart geben sollte, dann kommen die Geizkragenpassagiere auch nicht mit dem ICE, sondern mit dem Fernbus.

Von mir aus kann man den ICE Halt auf der Filder gleich ganz streichen, dafür kann man die Ost-Westspange für den Regioverkehr von/nach Reutlingen samt 4. Bahnsteigkante einbauen. Denn dafür - nämlich für die nähere Region, die ein RE erschließt - ist der Stuttgarter Flughafen durchaus wichtig.

Halt nur dumm, dass der ICE-Halt am Flughafen bisher als gesetzt galt und man deshalb auch das olle Gipskeupertunnel zu Stuttgart-Tief braucht. Ohne Flughafen hätts ein kürzeres Tunnel Denkendorf-Obertürkheim getan. Letzteres ist ja sowieso schon als Wendebahnhof an S21 angebunden.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Aber soll der Flughafenbahnhof nicht auch Fernverkehrshalt für die Region süd(westlich) von Stuttgart und eben kein reiner Flughafenbahnhof wie zum Beispiel Leipzig, Köln/Bonn oder Düsseldorf werden? Sondern viel mehr wie Frankfurt, an dem eben auch Mainz, Wiesbaden und Darmstadt hängen und der nebenbei auch noch FV-Umstiegspunkt ist? Gerade wenn man dort dann viele Regionalverbindungen halten lassen möchte, bringt der FV-Halt umso mehr und es verkommt nicht zum reinen Flughafenhalt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Bedingt nicht das eine das andere? Ein völlig unwichtiger Provinzflugplatz braucht auch keinen großen Bahnhof. Ein internationaler Airport, der auch als Ausweichtermin für Frankfurt bzw. München dient, kann von einer guten Bahnanbindung nur profitieren. Ob das Projekt Stuttgart 21 , zu dem ja auch der neue Flughafen Bahnhof zählt, richtig dimensioniert ist, hat aus meiner Sicht nicht so wahnsinnig viel mit einer Grundsatzdiskussion Flugverkehr zu tun.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

STR ist immerhin einer der A380 tauglichen Fluchhäfen (wen's interessiert: A380 - Airport Compatibility mit weltweiter Map). Insofern würde ich DEN Fluchhafen nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Dies wäre jedoch im Ländle bei den hoch defizitären und Steuergeld verbrennenden Fluchhäfen in Karlsruhe und Friedrichshafen, die wirklich niemand ausser den Egos der Lokalfürsten braucht, angebracht.
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Rev
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Beitrag von Rev »

218 466-1 @ 27 Jan 2018, 22:01 hat geschrieben: STR ist immerhin einer der A380 tauglichen Fluchhäfen (wen's interessiert: A380 - Airport Compatibility mit weltweiter Map). Insofern würde ich DEN Fluchhafen nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Was halt mal absolut nix zu sagen hat... Goose Bay und diverse andere mitten im Niemandsland Flughäfen sind auch A380 tauglich was das landen und Starten angeht.... Nur ist Stuttgart was die Passagier Abfertigung angeht genauso A380 fähig wie Goose Bay nämlich gar ned.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

218 466-1 @ 27 Jan 2018, 22:01 hat geschrieben: STR ist immerhin einer der A380 tauglichen Fluchhäfen
Wen interessiert das? Solange kein A380 dort planmäßig verkehrt, hat das ganze nur theoretischen Charakter aber null praktischen Nutzen.

@Lobedan:
Hmm Umsteigeknotenpunkt ... hab ich jetzt nicht daran gedacht. Die Züge aus München/Gäubahn fahren ja in jedem Fall weiter gen Stuttgart, da wird dann keiner Umsteigen wollen. Bliebe nur die Tangentialverbindung München/Reutlingen <-> Gäu.

Großes Potential scheint das aber auch nicht zu haben, andernfalls würde die DB wohl mit mehr als 3 Zügen/Tag kalkulieren.

Ok - möglicherweise war das letztens nur ein "nett gemeinter" Erpressungsversuch. Es dürfte aber unbestritten sein, dass StuttgartFlug auch in Sachen Umsteigeverkehr deutlich hinter Frankfurtflug läge. Mainz/Wiesbaden und Darmstadt/Rüsselsheim sind deutlich größere Kaliber als Reutlingen oder Tübingen.

Fragt sich halt dann, ob es sich trotzdem rentiert und/oder man es sich leisten kann/will ... danach schauts im Moment ja nicht aus.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 26 Jan 2018, 23:39 hat geschrieben:US Handelskommission kippt Strafzölle gegen Bombardier

Interessante Wendung. Ich nehme an, auch Bombardier hat nicht mehr daran geglaubt, sonst hätte man nicht den Deal in der Form mit Airbus gemacht.
Da hat sich Boeing im Endeffekt ordentlich in den Fuss geschossen.

Wer die Airbus/Bombardier Alliance eher mit Skepsis betrachtet ist ATR. Deren Pläne für einen 90-100 sitzigen Turboprop können die jetzt wahrscheinlich in die Tonne hauen. Möglicherweise ist das auch der Grund warum ATR in jüngster Zeit mehr Unabhängigkeit strebt. Fragt sich ob Leonardo das Projekt alleine finanzieren könnte. Eher nicht.
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Beitrag von Cloakmaster »

Metropolenbahner @ 28 Jan 2018, 00:08 hat geschrieben: Wen interessiert das? Solange kein A380 dort planmäßig verkehrt, hat das ganze nur theoretischen Charakter aber null praktischen Nutzen.
Naja, lass doch Mal 2 oder 3 A380 innerhalb sagen wir einer Stunde von FRA, MUC oder meinetwegen auch Zürich nach Stuttgart diverten, plus "Kleinkram" wie B777 oder 747, und schon hast du ein paar tausend Leute am Flughafen Bahnhof stehen, die versuchen, auf dem Landweg zum eigentlichen Ziel ihrer Reise zu kommen.

OK, wird eher nicht passieren, weil man unter anderem deswegen eher gleich eine weiter weg gelegene Alternative ansteuert, von der aus man die Passagiere besser bzw. einfacher weiter verteilen kann.
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Beitrag von JeDi »

Das wäre zum Beispiel welche? Nürnberg, Salzburg und Innsbruck sind nicht A380-Tauglich - also doch lieber Leipzig? Grade wenn in München oder Frankfurt nichts mehr geht, nimmt man doch sehr gerne STR als Ausweichflughafen her?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Düsseldorf und Zürich sind auch A380 tauglich. Im Gegensatz zu anderen Weltregionen ist in Mitteleuropa kein Mangel an geeigneten Ausweichflughäfen. STR wird man dank der Lage trotzdem gerne dafür mit benutzen. Aber weder ist er als Ausweichflughäfen systemrelevant (Da ist Goose Bay wichtiger) noch lohnt es sich für die paar Stunden im Jahr Bahn Infrastruktur zu haben.
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Beitrag von Rev »

Also irgendwie überschätzt ihr ein wenig die Kapazitäten von Stuttgart :blink:

Zwei oder drei A380 in Stuttgart plus anderes großes Gerät :lol: in Stuttgart ist man schon jedes Mal bedient wenn da ein a380 runter kommt :blink:. Weil der weder vernünftig betankt werden, kein Mensch das Ding richtig entladen und zu guter letzt auch nirgends vernünftige parken kann... An großen Gerät dürfte Stuttgart ggf 2 Maschinen aufnehmen können bei der dritten ist man dann definitiv im Ausnahme Zustand... Und braucht erst mal ein paar Stunden bis man die Leute da überhaupt raus bekommt.

Ansonsten gibt es noch einige Flughäfen die große Maschinen landen lassen können. Nürnberg die 747, Linz bis A380. Wien, Zürich ist jetzt auch ned so weit weg...
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Beitrag von Metropolenbahner »

BA überlegt sich neue A380 zu bestellen, Grund sind betagte 747 und die fehlende Kapazität für mehr Flüge in Heathrow. Außerdem käme nach Berechungen der Umbau bestehender Flieger zu teuer.

Bisher wollte man 6-7 Gebrauchte, jetzt soll es um noch mehr neue Modelle gehen.

http://www.aero.de/news/British-Airways-sp...-neue-A380.html
https://www.ausbt.com.au/british-airways-ey...re-airbus-a380s
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Es gab bisher nur ein Jahr wo die A380 in der Produktion profitable war. 2015, wo 30 Flugzeuge ausgeliefert worden sind. In allen anderen Jahren hat Airbus bei der Montage von jeder A380 Geld verloren. Von den Entwicklungskosten mal ganz abgesehen. Scheinbar wollen die sich mit einer Mini-Produktion bis ~2025 retten mit der Hoffnung das zukünftige Triebwerke wie Rolls Royce Ultrafan die A380 wieder konkurrenzfähig machen. Eine ziemlich teure Spekulation, zumal die neuen Technologien auch anderen Flugzeugen zu verfügung steht. Außerdem wird Airbus bald die gleichen Probleme bekommen wie Boeing mit der 747, das man die Produktion von Komponenten ins Haus holen muss, da Lieferanten nicht bereit sind in homöopathischen Größen zu liefern. Da kann man dann noch mals an der Kasse drehen.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Galaxy @ 2 Feb 2018, 20:52 hat geschrieben: Es gab bisher nur ein Jahr wo die A380 in der Produktion profitable war. 2015, wo 30 Flugzeuge ausgeliefert worden sind. In allen anderen Jahren hat Airbus bei der Montage von jeder A380 Geld verloren. Von den Entwicklungskosten mal ganz abgesehen. Scheinbar wollen die sich mit einer Mini-Produktion bis ~2025 retten mit der Hoffnung das zukünftige Triebwerke wie Rolls Royce Ultrafan die A380 wieder konkurrenzfähig machen. Eine ziemlich teure Spekulation, zumal die neuen Technologien auch anderen Flugzeugen zu verfügung steht.
Wars nicht so, dass es die neue Generation schon bei den 2-Strahlern gibt?

Das war doch der Grund, weshalb die A380 im Moment so schlecht dasteht, da der Sitzplatzvorteil durch den schlechteren Wirkungsgrad der Triebwerke aufgefressen wird. Deshalb kauft jeder - bis auf die 2 Ausnahmen - nur 2 Strahler. Die Kosten pro Sitzplatz sind ähnlich, wenn nicht gar geringer, aber die Einsatzmöglichkeiten sind deutlich größer.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Metropolenbahner @ 2 Feb 2018, 21:48 hat geschrieben: Wars nicht so, dass es die neue Generation schon bei den 2-Strahlern gibt?
Ja, Trent 1000, Trent XWB, und GEnx sind eine Generation weiter.
Rev
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Beitrag von Rev »

Für diese Generation wird es für den A380 nix geben für die paar Triebwerke nimmt keiner die Entwicklungskosten in Kauf...

Die Ultrafans kommen um 2025 da erhofft man sich dann auch die ersten alten A380 zu ersetzen bzw auf ein paar neuen...
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Rev @ 2 Feb 2018, 22:55 hat geschrieben: Für diese Generation wird es für den A380 nix geben für die paar Triebwerke nimmt keiner die Entwicklungskosten in Kauf...

Die Ultrafans kommen um 2025 da erhofft man sich dann auch die ersten alten A380 zu ersetzen bzw auf ein paar neuen...
Sowohl Emirates, als auch Rolls Royce haben 2015, 2016 versucht Airbus zu überreden eine A380NEO mit Rolls Royce Advance zu entwickeln mit einer indienststellung ~2020. Beide waren bereit als Equity Partners aufzutreten. Dieses Zeitfenster hat sich jetzt geschlossen. Da sich in der Zwischenzeit die Situation sowohl für RR, als auch für Emirates verschlechtert hat, hat Airbus denen wahrscheinlich einen gefallen getan. Für Airbus ist es sicherlich alarmierend das Emirates 2016 die auslieferung mehrere A380 verzögert hat.

Momentan macht es mehr Sinn auf Ultrafan zu warten. Das einzige andere moderne Triebwerk das theoretisch zu verfügung steht wäre eine hochskalierte Version von Pratt & Whitneys Getriebefan. Allerdings hat P&W momentan genügend Probleme auf dem Teller. General Electric hat klar gemacht dass das Kapitel A380 für sie geschlossen ist.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Wirtschaftswoche: GroKo will Luftverkehrssteuer abschaffen
Zu fairen Rahmenbedingungen für die Luftverkehrswirtschaft gehöre die Entlastung der Unternehmen von „einseitigen nationalen Kosten“, heißt es in einem Zwischenstand bei den Koalitionsverhandlungen. Ein entsprechendes Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Luftverkehrsteuer solle in dieser Legislaturperiode schrittweise abgeschafft werden.
Die Luftverkehrssteuer oder Ticketsteuer wird seit dem 1. Januar 2011 bei jedem Abflug von einem deutschen Flughafen erhoben. Abhängig von der Entfernung des Reiseziels gilt eine von drei Stufen. Der Fiskus verdient an der Steuer rund eine Milliarde Euro pro Jahr. Die Branche fordert die Abschaffung der Steuer seit langem.
Genau die richtige Maßnahme in diesen Zeiten. :ph34r:
Rev
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Beitrag von Rev »

Na ja... Es gehen halt Steuern Einnahmen verloren dafür wird weniger bin Flughäfen aus dem Ausland geflogen. Insgesamt wird sich da von der Flug Menge nichts viel nehmen...

Zumal das Modell eh nicht sinnvoll war um Leute auf die Bahn zu schicken... Da hatte man für kurz Strecke mehr verlangen müssen als für Langstrecke...
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Was für ein Drama!!!!

Umweltpolitisch: egal wie schwach die Wirkung dieser Steuer vielleicht war, allein das Signal ist desaströs!
Sozialpolitisch: am meisten profitieren Firmen und (halbwegs) Wohlhabende. Eben alle, die sich Fliegen öfter leisten können. Also eine Steuererleichterung für die Oberen.
Verkehrspolitisch: Es ist ja nicht so, dass Deutschland damit kämpft, dass zu wenige Flüge ab Deutschland abheben und alle ins Ausland abwandern.

Diese Milliarde hätte man deutlich sinnvoller einsetzen oder an besserer Stelle einsparen können!
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rev @ 3 Feb 2018, 13:29 hat geschrieben: Zumal das Modell eh nicht sinnvoll war um Leute auf die Bahn zu schicken... Da hatte man für kurz Strecke mehr verlangen müssen als für Langstrecke...
Ich zitiere aus obigem Link:
Abhängig von der Entfernung des Reiseziels gilt eine von drei Stufen.
@Hot Doc:

Ja, wo floss die Milliarde hin? Was man hätte ändern können wäre der Verwendungszweck gewesen, z.B: fest zur Streckenelektrifizierung bei der Bahn umlenken, um die CO2 und Feinstaubbelastung der Flieger durch Diesellok-Abschaffung wieder auszugleichen. Oder dadurch gleich den GVFG-Topf aufstocken, der bekanntlich ja jetzt nicht so üppig ausfällt, wie zuerst gedacht. Würde in München sogar Sinn machen, wenn dadurch die SBahn schneller zum Flughafen fährt ;))

Aber tja .. dafür sprudeln wohl die Steuerquellen aktuell wohl zu stark.

Man muss sich auch fragen, wie die Luftfahrtunternehmen die deutlichen Passagierzuwachsraten - trotz Steuer - in der letzten Jahren überhaupt bewerkstelligen konnten ..
Rev
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Beitrag von Rev »

Ja nur war Kurzstrecke bei 7€ und Langstrecke bei 20€ Abgabe

Wenn man das zu gunsten der Bahn hätte machen wollen hätte das umgedreht sein müssen... Mit dem ice nach New York ist halt der takt einfach ned so prickelnd um Leute da zum umsteigen zu bewegen :ph34r:
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Man könnte analog dazu Bahntickets von der Mehrwertsteuer befreien oder zumindest auf den reduzierten Satz setzen, das dürfte auf Langstrecken vergleichbare Einsparungen bedeuten wie bei Inlandsflügen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Steuermittel sind grundsätzlich nicht zweckgebunden, somit ist unklar wohin genau diese Euronen flossen.
Aber klar, hätte man in der Größenordnung einiges anstellen können. (Aktuell werden sie wohl bei Stuttgart verbuddelt. :ph34r: )

Ich finde es lächerlich, die Wettbewerbsgleichheit mit Flügen aus anderen Ländern als Argument heranzuziehen und gleichzeitig die komplette Wettbewerbsverzerrung zwischen Bus, Bahn und Flugzeug innerhalb des Landes vollständig zu vergessen....

20€ muss ich erstmal sparen, wenn ich bis ins Ausland fahre, um einen billigeren Flug zu bekommen. Die Rechnung geht doch so gut wie nie auf!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Geht vor allem auch um Umsteiger, da fällt die Abgabe gleich mehrfach an.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rev @ 3 Feb 2018, 14:03 hat geschrieben: Ja nur war Kurzstrecke  bei 7€ und Langstrecke bei 20€ Abgabe

Wenn man das zu gunsten der Bahn hätte machen wollen hätte das umgedreht sein müssen... Mit dem ice nach New York ist halt der takt einfach ned so prickelnd um Leute da zum umsteigen zu bewegen  :ph34r:
Achso rum war das, ok alles klar jetzt.

@Bayernlover:
Ja, wobei Tickets mit Zubringerflug teilweise trotzdem billiger sind als das eine Direktticket. Naja geht halt nur um Gewinnmaximierung, wie auch mit der Steuer.
Wenn die Trassengebühren auch wirklich billiger werden sollen, können wir uns - je nach Betrag - auch nicht beschweren. Fragt sich halt nur, wo das ganze Geld dann herkommen soll, bzw. wo es eingespart wird.

Edit:
Bei Spon steht zum Thema noch:
In den Koalitionsverhandlungen dürfte diese Forderung aber beim Thema Finanzen erneut zur Sprache kommen - die seit 2011 fällige Steuer für Starts von deutschen Flughäfen bringt jährlich eine Milliarde Euro ein.
Warten wir mal ab ^^
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Beitrag von 146225 »

Rev @ 3 Feb 2018, 12:29 hat geschrieben: Na ja... Es gehen halt Steuern Einnahmen verloren dafür wird weniger von Flughäfen aus dem Ausland geflogen.
Ich sage voraus, dass die Bewohner von Grenzregionen, wo der nächste ausländische Flughafen näher/leichter erreichbar ist, eventuell auch noch ein besseres Angebot bietet, auch weiterhin nicht die weiteren Wege zum nächsten deutschen Flughafen nehmen werden.

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