Die SNCF bekommt Konkurrenz

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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Flok
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Beitrag von Flok »

English Welsh & Scottish Railway (EWS) und Connex drängen auf den französischen Markt

Hier gehts zum Bericht der DVZ.
Tchoutchou0905
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Beitrag von Tchoutchou0905 »

Man munkelt, dass die Connex demnächst den Französen auf die Pelle rückt und ihnen bald in Frankreich Konkurrenz macht.
Hat jemand nähere Infos? :rolleyes:
Elch
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Beitrag von Elch »

Tchoutchou0905 @ 11 Mar 2005, 16:01 hat geschrieben:Man munkelt, dass die Connex demnächst den Französen auf die Pelle rückt und ihnen bald in Frankreich Konkurrenz macht.
Hat jemand nähere Infos?  :rolleyes:
Connex fährt schon auf einer Strecke. Der "Train des Pignes" (Pinienzapfenzug) der Strecke von "NICE CP" nach "Digne les Bains" auf Schmalspurgleisen (über eine Atemberaubende Strecke - Landschaftlich gesehen) fährt wird von der Chemis de fer de Provence (CP) betrieben. Diese ist eine Tochtergesellschaft von Connex.

Allerdings wollten die SNCF die Strecke auch nicht haben.... ;)


Was sonst noch geplant ist weiß ich leider nicht!
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Tchoutchou0905 @ 11 Mar 2005, 16:01 hat geschrieben: Man munkelt, dass die Connex demnächst den Französen auf die Pelle rückt und ihnen bald in Frankreich Konkurrenz macht.
Hat jemand nähere Infos? :rolleyes:
Angeblich bereitet die frranzösische Regierung ein Gesetz vor, welches Auschreibungen im SPNV ab dem 01.01.2008 vorsieht, dann könnte Connex wirklich eine Konkurrenz werden...
Tchoutchou0905
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Beitrag von Tchoutchou0905 »

Wie sieht es mit dem Güterverkehr aus ? Hat die Connex Cargo schon eine Zulassung in Frankreich? oder fahren sie etwas schon?

Viele Grüße
:D
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Soweit ich weiß fährt Connex auf Frankreichs Staatsgleisen noch nicht.
Ist aber wohl unter den ersten Kandidaten dabei, wenn es um die erforderlichen Lizenzen geht.

Was den SPNV und Ausschreibungen angeht: Da hätte Connex sicherlich gute Chancen, sind ja schließlich auch Franzosen.
Man stelle sich mal vor, ein deutsches EVU, z.B. DB Regio, würde in Frankreich eine Ausschreibung gewinnen...

Übrigens, SNCF Fret fängt jetzt auch langsam an, deren Mak/Vossloh-Diesel fahren schon von/bis Lauterbourg/Lauterburg bis Ludwigshafen BASF. Den Verkehr hat übrigens die BASF Werksbahn gefahren, vielleicht bestellen die auch weiterhin die Trasse? Oder ist SNCF Fret schon EVU in Deutschland?
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luc
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Beitrag von luc »

Dr.Railion @ 11 Mar 2005, 20:42 hat geschrieben:Oder ist SNCF Fret schon EVU in Deutschland?
Die SNCF nicht direkt. Aber dafür hat sie ihre Tochterbahnen, unter anderem Keolis (Beteiligung über SNCF participations). Genauso macht sich die CFL, deren Muttergesellschaft genauso wettbewerbsunfähig wie die SNCF wegen uralter Strukturen ist, in Deutschland breit.
Dies gilt aber auch (außer Güterverkehr) für die SBB. Diese bekommt im geschützen Personenverkehrsmarkt der Schweiz gigantische Abgeltungen und finanzieren damit die Expansion in Europa.
Übrigens, hat nicht Rail4Chem eine Lizenz für Frankreich?
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Dave
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Beitrag von Dave »

luc @ 11 Mar 2005, 22:13 hat geschrieben: Die SNCF nicht direkt. Aber dafür hat sie ihre Tochterbahnen, unter anderem Keolis (Beteiligung über SNCF participations). Genauso macht sich die CFL, deren Muttergesellschaft genauso wettbewerbsunfähig wie die SNCF wegen uralter Strukturen ist, in Deutschland breit.
Dies gilt aber auch (außer Güterverkehr) für die SBB. Diese bekommt im geschützen Personenverkehrsmarkt der Schweiz gigantische Abgeltungen und finanzieren damit die Expansion in Europa.
Übrigens, hat nicht Rail4Chem eine Lizenz für Frankreich?
Inwiefern ist der Personenverkehr in der Schweiz geschützt? Davon wusste ich jetzt nichts, hast du dazu noch mehr? Innerhalb der Schweiz funktioniert schon seit Jahren ein liberales System welches zwischen den (vielen) Bahngesellschaften Wettbewerb fördern soll. allerdnigs könnte es sein, das Lokalpolitiker lieber die Arbeitsplätze "ihrer" Lokalbahn schützen wollen und so auch zwischen den nationalen Gesellschaften kaum Wettbewerb herscht. Aber die SBB-IC-Züge auf der BLS, gelten die schon als Konkurrenz? Wer bestellt eigentlich den ICE nach Interlaken (auch BLS), die SBB?
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von Dr.Railion »

luc @ 11 Mar 2005, 22:13 hat geschrieben: Die SNCF nicht direkt. Aber dafür hat sie ihre Tochterbahnen, unter anderem Keolis (Beteiligung über SNCF participations). Genauso macht sich die CFL, deren Muttergesellschaft genauso wettbewerbsunfähig wie die SNCF wegen uralter Strukturen ist, in Deutschland breit.
Dies gilt aber auch (außer Güterverkehr) für die SBB. Diese bekommt im geschützen Personenverkehrsmarkt der Schweiz gigantische Abgeltungen und finanzieren damit die Expansion in Europa.
Übrigens, hat nicht Rail4Chem eine Lizenz für Frankreich?
Ja, im Personenverkehr ist die SNCF schon länger aktiv, da hast Du recht.

CFL ist mit der NEG in Deutschland sowie mittlerweile auch in Dänemark aktiv.
An Ausschreibungen zum Personenverkehr haben die sich, so meine ich, noch nicht beteiligt.

Was die Schweiz angeht: Hat jemand schon mal Infos über Ausschreibungen gehört? So wie bei uns die Stadtverkehrsgesellschaften. Die verdienen sich mit Straßenbahn und Bus auch schön rund und verdienen damit die Kohle zur Expansion im SPNV.
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Beitrag von luc »

Dave @ 12 Mar 2005, 10:10 hat geschrieben:Inwiefern ist der Personenverkehr in der Schweiz geschützt? Davon wusste ich jetzt nichts, hast du dazu noch mehr? Innerhalb der Schweiz funktioniert schon seit Jahren ein liberales System welches zwischen den (vielen) Bahngesellschaften Wettbewerb fördern soll. allerdnigs könnte es sein, das Lokalpolitiker lieber die Arbeitsplätze "ihrer" Lokalbahn schützen wollen und so auch zwischen den nationalen Gesellschaften kaum Wettbewerb herscht. Aber die SBB-IC-Züge auf der BLS, gelten die schon als Konkurrenz? Wer bestellt eigentlich den ICE nach Interlaken (auch BLS), die SBB?
Grüße, Dave
Schweiz und Wettbewerb? Das ist so ein Widerspruch wie SNCF und Wirtschaftlichkeit. Alle Schweizer Bahnen bekommen "Abgeltungen" für ihre Leistungen im SPNV und zwar extrem hohe. Habe keine Zahlen vorliegen, aber wie in D auch, kommen so 2/3 des Umsatzes im SPNV aus diesen Zuschüssen (in D leider auch als Subventionen bekannt). Außer Schaffhausen-Romanshorn wurde noch keine Strecken an "Wettbewerber" vergeben. Und letztgenannte ist ja mittlerweile wieder halb SBB. Im Busverkehr gibt es dagegen zum Teil Ausschreibungen, dort hat der Wettbewerb bei Postauto Schweiz auch schon einiges bewirkt.
Ausshreibung
Den ICE nach Interlaken bestellt niemand.
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Lt. neueste Meldungen beginnt Connex bald mit Cargo-Zügen in Frankreich und zwar Kalk ins Saarland.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Innerhalb der Schweiz funktioniert schon seit Jahren ein liberales System welches zwischen den (vielen) Bahngesellschaften Wettbewerb fördern soll.
Die schweizer Bahnen werden vom Staat aber mehr als eine Art gesamte Staatsbahn angesehen.

Hier ein Link dazu


Und hier ein Link (auch zu eurailpress.de) zum Connex Verkehr in Frankreich: Klick
Oder ist SNCF Fret schon EVU in Deutschland?
Selbst wenn, wird SNCF Fret nicht großartig Konkurrenz machen. Nachdem jetz die Zusammenarbeit immer mehr optimiert und ausgebaut wird, glaube ich kaum, dass sie sich zu einem wirklichen Konkurrenten entwickeln.
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Beitrag von tauRus »

Dr.Railion @ 19 Apr 2005, 22:37 hat geschrieben: Lt. neueste Meldungen beginnt Connex bald mit Cargo-Zügen in Frankreich und zwar Kalk ins Saarland.
Das würde auch zu den Aussagen passen, die die BCB (BayerischeCargoBahn) zu EiB-Kollegen gemacht hat, als diese sich dort beworben hatten.
Muss wohl irgendwas mit Class 66 sein ...
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Flok
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Beitrag von Flok »

Pressemitteilung von Connex:

Connex gewinnt ersten Vertrag für Güterverkehr zwischen Frankreich und Deutschland

Pressemitteilung
26.04.2005

Berlin/Paris, 26. April 2005 – Zwei Jahre nach der Öffnung des französischen Schienennetzes für den internationalen Güterverkehr betritt die Connex-Gruppe den Markt. Die ersten Züge der französischen Connex-Tochtergesellschaft CFTA Cargo mit Kalklieferungen für saarländische Stahlhersteller werden im Juni dieses Jahres zwischen dem Département Meuse (Maas) und dem Saarland verkehren. Connex hat den Auftrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren in einer internationalen Ausschreibung gewonnen.

Durchgeführt werden die Verkehre ausschließlich mit eigenen Produktionsmitteln der französischen CFTA Cargo und der deutschen Schwestergesellschaft Connex Cargo Logistics (CCL). Die Ausbildung der Lokführer wie auch Lokomotiven und Wagen sind entsprechend den Standards zertifiziert, die auch für die Staatsbahnen SNCF und DB gelten. Als Triebfahrzeuge kommen CFTA-Dieselloks des Kieler Herstellers Vossloh mit Zulassung für das deutsche Schienennetz zum Einsatz.

Connex, die Verkehrssparte des börsennotierten Umweltdienstleisters Veolia, hatte im Jahr 2004 für CFTA Cargo die Lizenz für europaweiten Schienengüterverkehr und das erste Sicherheitszertifikat erhalten. Damit waren die Voraussetzungen für den Zugang zum französischen Schienennetz erfüllt.

Connex besitzt bereits große Erfahrung im Schienengüterverkehr, erläutert Connex-Generaldirektor Stéphane Richard: „Wir haben uns schon in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden etabliert. Damit hat Connex die Gelegenheit genutzt, die die Öffnung des Schienenverkehrsmarktes bietet, und leistet der Umwelt damit einen guten Dienst. Die Umweltvorteile gegenüber dem Lastwagen liegen auf der Hand: 1300 Güterzüge täglich bedeuten jährlich sieben Millionen Lkw weniger auf den Straßen. Damit verringern sich Luftverschmutzung, Ausstoß von Treibhausgasen, Staus und Verkehrsunfälle.“

Sämtliche Güterverkehrsaktivitäten von Connex sind unter der internationalen Dachgesellschaft Connex Industries zusammengefasst. Dazu gehören regionale und nationale Güterverkehre sowie Werks- und Anschlussbahnen. Die Tochtergesellschaften in Frankreich (CFTA Cargo), Deutschland (Connex Cargo Logistics) und den Niederlanden (Connex Cargo Nederland) haben im Jahr 2004 mit insgesamt rund 1500 Mitarbeitern, 126 Lokomotiven und 66 Umschlaggeräten einen Umsatz von geschätzt 114 Millionen Euro erzielt.

Quelle: www.connex-gruppe.de
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Immer diese Pressemitteilungen...als ob hier eine Tonne von der Straße auf die Schiene geholt wurde...

Na ja, schön dass die SNCF jetzt mal Feuer unter dem Hintern bekommt.
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Tchoutchou0905
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Beitrag von Tchoutchou0905 »

Connex greift SNCF im Güterverkehr an

Die französische Staatsbahn SNCF bekommt in ihrem Heimatmarkt erstmals Konkurrenz. Ab Mitte Juni wird der private Verkehrskonzern Connex, der zum Versorger Veolia gehört, für die Stahlindustrie Kalk aus Lothringen ins Saarland fahren.

"Wir stehen kurz vor der Unterzeichnung des Vertrages", sagte Connex-Chef Stéphane Richard der FTD. Auch in den Niederlanden plant Connex in den nächsten Monaten erste Gütertransporte. Nächster Standort soll Spanien sein. "Wir wollen ein kleines europäisches Güterverkehrsnetz aufbauen", sagte Richard.

In Frankreich herrscht anders als in Deutschland bisher kein Wettbewerb auf der Schiene. Zwar dürfen Eisenbahnunternehmen seit 2003 grenzüberschreitende Gütertransporte durchführen. Die nötigen Lizenzen und Sicherheitszertifikate werden aber nur zögerlich erteilt, klagen die Interessenten. Connex hat seit Ende 2004 die erforderlichen Papiere zusammen. Daneben verfügt nur Eurotunnel über die nötigen Genehmigungen, der Betreiber der Züge durch den Ärmelkanal-Tunnel ist aber finanziell schwer angeschlagen. Die französische Güterbahn Fret SNCF gilt seit Jahren als Verlustbringer. Änderung tut aber dringend Not: Ab März 2006 muss SNCF auch bei Transporten innerhalb Frankreichs Konkurrenz zulassen. Das Datum hatte Brüssel den Franzosen im Gegenzug für eine milliardenschwere Finanzspritze für Fret abgerungen.

"Wir freuen uns über unsere Pionierrolle, aber wir hoffen, dass bald weitere Eisenbahnunternehmen folgen" , sagte Richard. Unter anderem bemüht sich Rail4Chem, ein deutscher Spezialist für Chemietransporte, um die Zulassungen. Auch der Schweizer und der Luxemburger Bahn sowie britischen Verkehrsunternehmen wird Interesse an einem Einstieg nachgesagt.

Deutsche Bahn hat "Nichtangriffspakt" mit SNCF

Dagegen hat die Deutsche Bahn nicht vor, SNCF in Frankreich Konkurrenz zu machen. "Wir suchen die Kooperation", sagte Joachim Fried, Konzernbevollmächtigter für europäische Angelegenheiten. "Mit den Franzosen haben wir einen Nichtangriffspakt", heißt es aus dem Unternehmen. Der könne aber rasch beendet sein, sollte die französische Güterbahn ihre Qualitätsprobleme nicht in den Griff bekommen, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Richard bietet dafür schon eine Alternative an: "Wir können uns gut vorstellen, eines Tages in Frankreich mit der Deutschen Bahn zusammenzuarbeiten", sagte er.

Das Angebot beschränkte er strikt auf das Nachbarland. "In Deutschland sind wir erbitterte Wettbewerber." Mit rund fünf Prozent Marktanteil ist Connex hier zu Lande der größte Wettbewerber des einstigen Schienenenmonopolisten Deutsche Bahn. Innerhalb Deutschlands lässt Connex heute schon Güterzüge fahren.

Der Schwerpunkt liegt allerdings auf dem Personenverkehr. "Unser Kerngeschäft bleibt der öffentliche Nahverkehr", sagte Richard. Das Unternehmen betreibt Stadt- und Regionalbahnen und Busnetze, beispielsweise die Bayerische Oberlandbahn und Stadtverkehr in Schwäbisch Hall und Frankfurt.

Connex international auf Erfolgskurs

Für das Wachstum setzt Richard vor allem auf öffentliche Ausschreibungen. "Wir wachsen international über Bieterverfahren. In Deutschland können wir uns aber auch den Kauf kleinerer Unternehmen, zum Beispiel von Busbetrieben, vorstellen", sagte Richard. Bei den Ausschreibungen haben die Wettbewerber der Bahn in Deutschland gute Chancen. In den vergangenen zehn Jahren lag die Gewinnquote des früheren Staatsmonopolisten nur bei 44,9 Prozent. Insgesamt liegt der Marktanteil des Konzerns aber bei 88 Prozent.

Mit Nahverkehr ist Connex international erfolgreich. Von 3,6 Mrd. Euro Umsatz werden 38 Prozent in Frankreich erwirtschaftet. 15 Prozent kommen aus Schweden, wo Connex den Stockholmer Stadtverkehr betreibt. Neben Deutschland, das im vergangenen Jahr 250 Mio. Euro zum Umsatz beisteuerte, sind die USA und Australien wichtige Märkte.

Ambitionen für einen Ausbau des Fernverkehrs und eine Ausweitung auf Hochgeschwindigkeitszüge hat Connex mittlerweile zurückgeschraubt. "Das ist eine Option, aber wir haben keine konkreten Projekte. Wir können der Bahn nicht überall gleichzeitig Konkurrenz machen", sagte Richard. Connex hatte im Sommer 2003 eine Verbindung zwischen Köln und Rostock gestartet, die Strecke mangels Auslastung aber nach einigen Monaten bereits wieder stillgelegt.

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Flok
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Beitrag von Flok »

Richard bietet dafür schon eine Alternative an: "Wir können uns gut vorstellen, eines Tages in Frankreich mit der Deutschen Bahn zusammenzuarbeiten", sagte er... Das Angebot beschränkte er strikt auf das Nachbarland. "In Deutschland sind wir erbitterte Wettbewerber...
? Komische Ansichten. Und sobald der Kooperationszug an der deutschen Grenze steht, schlagen sie sich, wer den Zug weiter nach Deutschland fährt?!

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Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Flok @ 27 Apr 2005, 10:10 hat geschrieben: ? Komische Ansichten. Und sobald der Kooperationszug an der deutschen Grenze steht, schlagen sie sich, wer den Zug weiter nach Deutschland fährt?!
Natürlich nicht. Die Kooperation würde immer über bestimmte Relationen abgeschlossen, d.h. steht so ein Zug an der Grenze würde der jeweilige Partner diesen dann übernehmen.

Ist vielleicht nicht ganz so intelligent seinen ärgsten inländischen Konkurrenten über Umwegen mit Aufträgen zu füttern, aber um sich kurzfristig Zeit zu verschaffen (um eigenes EVU etc. aufzubauen) oder um der SNCF einen Schuss vor den Bug zu hauen vielleicht ganz nützlich.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ca. 200 Mitarbeiter des Staatskonzerns SNCF blockierten gestern den ersten privaten Zug kurz nach seiner Abfahrt bei Verdun. Ebenso viele Poizisten waren im Einsatz, räumten die Gleise aber vorerst nicht.

Kurzbericht von www.bahnnews.de

Ich halte zwar von der Aktion nichts (früher oder später müssen sie aufmachen), aber der französische Zusammenhalt gegen die EU und viele ihrer Folgen ist schon gigantisch.
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

*grml* Flok war wieder schneller... ;)

Kam doch heute vormittag mein Teamleiter zu mir gelaufen und meinte dass in der Telefonkonferenz gerade über Connex und wütende Franzosen berichtet wurde..

:lol: :lol:

Was passiert eigentlich wenn irgendwann, so in dreihundert Jahren, mal private Personenzüge durch Frankreich rollen? Gibt es dann einen Generalstreik?

Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen...Die Vorteile der Globalisierung/EU mitnehmen, wo es nur geht, Stichworte Connex, Eurobahn, TransRegio, YelloStrom/EnBW etc., aber wenn es um die eigenen Pfründe geht, wird mit quasi körperlicher Gewalt reagiert...*kotz*
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Beitrag von Flok »

Connex sollte sich in Frankreich jetz mal schnell ein Beispiel an den früheren Machenschaften der deutschen Tochter hierzulande nehmen. Dann klappts vielleicht auch mit dem Eisenbahn spielen in Frankreich... :) Ich wünsche ihnen auf jeden Fall viel Glück!
luc
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Beitrag von luc »

Ja, und hoffentlich kommt dann auch mal Railion und holt sich ein paar lukrative Aufträge. Beim Thema VTG hat man ja gesehen, daß sich die beiden Unternehmen nicht so arg mögen.
Dr.Railion @ 14 Jun 2005, 19:12 hat geschrieben:Was passiert eigentlich wenn irgendwann, so in dreihundert Jahren, mal private Personenzüge durch Frankreich rollen? Gibt es dann einen Generalstreik?
Die werden da nicht rollen, zumindest nicht, solange jeder mittlere und größere Bahnhof Aufsichtskräfte auf den Bahnsteigen hat. Denn dann wären die Stationsgebühren viel zu teuer.
Dr.Railion @ 14 Jun 2005, 19:12 hat geschrieben:Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen...Die Vorteile der Globalisierung/EU mitnehmen, wo es nur geht, Stichworte Connex, Eurobahn, TransRegio, YelloStrom/EnBW etc., aber wenn es um die eigenen Pfründe geht, wird mit quasi körperlicher Gewalt reagiert...*kotz*
Ich führe die Liste mal weiter: Alsthom (keine Übernahme durch Siemens möglich), diese Pharma-Ehe (wie hießen die nochmal)
Aber Frankreich hat eben mal größere wirtschaftliche Probleme als Deutschland. Ein Grund dafür ist ihre intensive (und meist falsche) Industriepolitik.
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Beitrag von Flok »

luc @ 15 Jun 2005, 01:37 hat geschrieben: Ja, und hoffentlich kommt dann auch mal Railion und holt sich ein paar lukrative Aufträge. Beim Thema VTG hat man ja gesehen, daß sich die beiden Unternehmen nicht so arg mögen.

Naja, das würde ich jetz so nicht sagen. Die Kooperation fängt zumindest an, richtig ins laufen zu kommen. In den letzten Tagen standen immer SNCF Fret 437 Maschinen in Gremberg.

Naja, egal. Connex scheint in Frankreich Erfolg zu haben:
Connex erhält weiteren Auftrag für Güterverkehr mit Frankreich

29.07.2005

Berlin, 29. Juli 2005 – Die französische Connex-Güterverkehrstochtergesellschaft CFTA Cargo und ihre deutsche Schwester Bayerische CargoBahn (BCB) haben einen weiteren Kunden für grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen Frankreich und Deutschland gewinnen können. Von Anfang Oktober an werden für den Papierhersteller Norske Skog und die Spedition Eurorail wöchentlich vier Züge mit Papierrollen von Golbey in den Vogesen nach Offenburg verkehren.

Von Anfang 2006 an wird die Verkehrsfrequenz auf fünf Züge wöchentlich aufgestockt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren und umfasst ein Umsatzvolumen von rund drei Millionen Euro. Die Transportentfernung beträgt rund 200 Kilometer, davon rund 20 in Deutschland. Zum Einsatz kommt eine Güterzuglokomotive des Typs MaK G 1206, die sowohl für den Einsatz in Frankreich als auch in Deutschland zugelassen ist.

Mitte Juni dieses Jahres hatte Connex den ersten privaten Güterzug überhaupt zwischen Frankreich und Deutschland gestartet.
Qualle: Pressemitteilung der Connex-Gruppe
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Beitrag von Dr.Railion »

Flok @ 29 Jul 2005, 11:43 hat geschrieben: Naja, egal. Connex scheint in Frankreich Erfolg zu haben:
Super. Genau das richtige um der SNCF bzw. den dortigen Mitarbeitern und deren Einstellung mal richtig den Marsch zu blasen.

Frankreich / SNCF ist für mich mittlerweile ein richtiges Reizthema. Für viele Kunden allerdings auch, die können "SNCF" auch schon nicht mehr hören...

Kann mir vorstellen dass bei Connex/CFTA die Telefone nicht mehr stillstehen.
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Beitrag von Tchoutchou0905 »

EWS will Frankreichzulassung für Class 66
Quelle: eurailpress
Die englische Güterbahngesellschaft EWS betreibt derzeit die Zulassung der Diesellokomotive Class 66 (Typ JT42CWR) in Frankreich. Seit dem 11. Oktober ist die Lokomotive 66 083 für Zulassungsfahrten in Frankreich. Zum ersten Mal ist damit eine Lokomotive dieses Typs auf dem Infrastrukturnetz Frankreichs unterwegs. Die Lokomotive wurde dabei in einem planmäßigen Güterzug durch den Ärmelkanaltunnel gezogen. Eine erste Serie von Tests wurde an der Lokomotive bereits von französischen Bahnbeamten im Stand ausgeführt.

EWS möchte eigene Transportleistungen in Frankreich über die Tochtergesellschaft Euro Cargo Rail anbieten. EWS hofft, dass Euro Rail Cargo schon in diesem Winter den Dienst aufnehmen kann.

Lokomotiven dieses Typs sind schon in den Niederlanden, in Belgien, Deutschland, Polen, Dänemark und Schweden zugelassen.

:rolleyes:
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Beitrag von luc »

Interessant finde ich, daß Euro Rail Cargo genauso wie Connex (MaK G 1206) Diesellokomotiven einsetzt. Bin mal gespannt, wann die ersten privaten Elloks fahren werden, wahrscheinlich aber nicht so schnell wegen hohen Entgelten für Oberleitung und Strom (v. a. im 1,5 kV -Gleichstromnetz, das könnte teuer werden wegen den zahlreichen Unterwerken,...).
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

luc @ 18 Oct 2005, 16:40 hat geschrieben: Interessant finde ich, daß Euro Rail Cargo genauso wie Connex (MaK G 1206) Diesellokomotiven einsetzt. Bin mal gespannt, wann die ersten privaten Elloks fahren werden, wahrscheinlich aber nicht so schnell wegen hohen Entgelten für Oberleitung und Strom (v. a. im 1,5 kV -Gleichstromnetz, das könnte teuer werden wegen den zahlreichen Unterwerken,...).
Die G1206 hatte halt für Connex auch den Vorteil, dass sie schon in Frankreich zugelassen war. Die SNCF setzt im Elsass ja eigene G1206 ein.
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Beitrag von tauRus »

Südostbayer @ 18 Oct 2005, 20:00 hat geschrieben: Die G1206 hatte halt für Connex auch den Vorteil, dass sie schon in Frankreich zugelassen war. Die SNCF setzt im Elsass ja eigene G1206 ein.
Irgendwo war sogar zu lesen, dass die SNCF extra ihre G1206-Verträge verlängert oder die Kisten sogar gekauft haben, damit Connex die Kisten (mit Ausrüstung etc.) nicht einfach übernehmen kann.

Kommt mir bekannt vor :lol:
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Beitrag von luc »

Einen Artikel mit dem Bild des ersten Connex-Zuges in Frankreich, wenn auch französisch, will ich euch nicht vorenthalten: http://tchouktchouk.eu.org/presse/940.html
Ein bißchen vom Text frei übersetzt:
- Connex-Chef Stéphane Richard: Connex zahlt gleiche Angestelltengehälter und Ausbildung ist vergleichbar
- Connex-Fret führt schon seit Jahren im Auftrag der SNCF Güterverkehr durch
Auch der Papierrollenzug wurde schon angekündigt.
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

luc @ 17 Nov 2005, 07:23 hat geschrieben:
Auch der Papierrollenzug wurde schon angekündigt.
Der läuft mittlerweile.

Viel interessanter finde ich dass Connex, das Sprachrohr von "Mehr Bahnen" immer auf die alten Staatsbahnen im allgemeinen und auf die DB im speziellen einprügelt wo es nur geht, aber wenn es ums Geschäft geht, man doch auf einmal wieder "Freund" ist...

Man braucht ja nur mal beobachten welche Lok sich an den Papierzug setzt, nachdem die Connex den nach ROG gebracht hat...
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