Catracho @ 8 May 2018, 17:10 hat geschrieben: Was ich aber teilweise durchaus nachvollziehen kann. Denn wenn die Kohle, die man bekommt, halt eher in Managergehälter, die Beschäftigung von Unternehmensberatungen, überflüssige Marketingkonzepte und ähnlichem gesteckt wird, anstatt in simpelste Sicherungstechnik, darf man sich über entsprechende Kommentare nicht wundern.
Nein, das ist Stammtischpopulismus ohne jede Differenzierung. Das Geld kommt außerdem vom Bund und wer ist der Eigentümer der DB AG? Der Eigentümer hat es doch in der Hand.
Auch kann ich nicht nachvollziehen, dass da (in Zusammenhang mit dem Unfall) auf Mehdorn (der die Eisenbahn genug auf andere Weise zerstört hat) oder andere geschimpft wird. Auch mit dem guten Samariter wäre da nicht investiert worden. Ein Wirtschaftsunternehmen nutzt eben die Spielräume aus.
Hier geht es jedoch um Infrastruktur und die gehört nicht nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben. Aber auch hier: Es ist 100% in Staatsbesitz, der Bund hätte die Möglichkeit die gesamte Infrastruktur aus der DB zu lösen und direkt dem Staat zu unterstellen.
Kritisieren möchte ich an dieser Stelle eher das EBA, wo man den Eindruck hat, dass man bei DB Netz nichts macht, während die EVU bei jeder Kleinigkeit sofort Schwierigkeiten bekommen und man sich an kleinsten H-Tafel-Überschreitungen aufhängt und keine Mühen scheut.
Nicht nur das, man verlagert wie beim Sanden die Verantwortung auf den Tf und die EVU, statt DB Netz zur Nachrüstung ihrer Infrastruktur zu zwingen. Das ist EBA-Politik!
Wieso wurde nach diversen Vorfällen die Gleisfreimeldeanlagen nicht zur Pflicht? Im Jahr 2018 wo es immer noch Steinzeittechnik gibt und wo erste Estw ersetzt werden, statt erst mal die mechanische Mittelaltertechnik zu ersetzen.
Das EBA hätte das längst anordnen können. Bei Fahrzeugzulassungen und anderen Themen ist man nicht so tolerant, aber gerade bei der Infrastruktur scheint man den Eindruck zu haben, ist alles egal.
Habe nur ich den Eindruck dass das EBA ihre Strenge genau bei DB Netz vergisst? Oder ist das wirklich so?
Die Strecke Augsburg - Ingolstadt ist leider eh ein Beispiel für Vernachlässigung. Das ist eine Strecke zwischen zwei der wichtigsten Städte Bayerns, die längst elektrifiziert gehört und mindestens zwischen Augsburg und Aichach längst zweigleisig sein müsste.
Ebenso müsste die Strecke komplett von einem Estw oder Dstw gesteuert werden, wir haben immerhin das Jahr 2018.
In einem ersten Schritt müssten Gleisfreimeldeanlagen zur Pflicht werden, aber ich wette da tut sich wieder nichts.
Jedenfalls muss das Thema in der Öffentlichkeit thematisiert werden und das EBA hat meiner Meinung nach hier eine Mitverantwortung, sollte es daran liegen. Notwendig ist die Nachrüstung allemal, nein, sie wäre Pflicht!