Rohrbacher @ 26 Feb 2018, 12:59 hat geschrieben: "Vorübergehend" in Elektrozüge auch noch Diesel einbauen, die man dann "bald" nicht mehr braucht, kostet bei ca. 30 Zügen warscheinlich so viel wie 1/3 der Elektrifizierung "kurz später". Kann man natürlich machen, wenn man zu viel Geld hat und auf Teufel komm' raus pseudomodern wirken will.
Da sprichst DU ein wahres Wort. Prinzipiell zieht hier auch nicht die Aussrede, dass der Bund zuständig wäre. Die Strecke ist ja nun wirklich 100% Nahverkehr, von daher müsste das wirklich auch die BEG zahlen, wenn sie was ändern möchte. Der Witz ist ja der, dass sich mit E-Traktion gut Geld im Unterhalt sparen lässt. Eigentlich hätten die da schon früher drauf kommen können.
Im Endeffekt liegts nur wieder daran, dass kein so großer Batzen Geld vorhanden ist, um alles auf einen Schlag zu zahlen. Deshalb ist ne Art "Ratenzahlung" mittels Diesel oder Akku ziemlich attraktiv, obwohl es am Ende teurer kommt.
Der Unterschied zum Privatmann, der sein Häusle oder Auto abstottert ist der, dass der Staat nen Kredit ohne Probleme bekommen könnte und auch weniger Zinsen löhnen müsste.
Aber aktuell herrscht ja - im Falle Infrastruktur - das zweifelhafte Credo von der schwarzen Null, obwohl jeder einfach sehen / nachrechen könnte, dass das ein tolles Geschäft mit hoher Rendite wäre.
Bleibt nur wieder die Hoffnung, dass etwas vom Überschuss des Länderfinanzausgleichs in die Bahninfrastruktur fließt, aber da gibts viele Begehrlichkeiten ...
Bis da mal ausgehandelt wird, wieviel Geld übrig ist, vergehen ein paar Jahre und dann erst kann man mit der ebenfalls langwierigen Planung anfangen. Dann wirds wieder ein paar Einsprüche von Anwohnern geben, Gerichtstermin etc. pp ... kennt man ja, bis 2025 die Strippe oben zu haben, ist aus meiner Sicht ziemlich schwer. Außerdem werden eventuell auftretende Problemchen bei Stamm2 (wäre ja keine Überraschung) auch an der Finanzkraft knabbern.
Im Endeffekt kommt man dann eben zum Schluss, dass man erstmal mit Dieseltender herumfahren muss. Frage ist dann, was man damit macht, wenn man das Teil nicht mehr braucht ... nun, die BEG schreibt den Verkehr überall aus, da gibts bestimmt noch andere Dieselstrecken, die nen E-Antrieb gebrauchen könnten. Sprich: Man müsste die Weiterverwendung für die komplette Einsatzdauer planen.
Schauen wir z.B. in den Westen, da könnte man schön Buchloe-Kempten/Füssen dieseln und dann elektrisch nach München weiterfahren. Also da gäbs schon Anschlussverwendung so ists nicht.
Aber: Man legt sich damit halt auf ein Fahrzeug fest. Der Dieseltender passt ja nur am Flirt. Alternativ könnte man die komplette Flotte in andere Netze abgeben und nach ~5 Jahren schon wieder Neufahrzeuge im Oberland anschaffen. Wenn das fair geregelt wäre, würde das sicherlich auch gehen.