Störungschronik U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Ich war Fahrer bei den Stadtwerken Verkehrsbetrieben und später bei der MVG 1967-71 bei der Straßenbahn, ab 1971 bei der U-Bahn, dazu 1969 -71
zusätzlich im Probebetrieb bei der U-Bahn. Es gibt Vorkommnisse, die einem im Gedächtnis bleiben und andere, an die man sich nicht mehr erinnert. Die Story von Freimann hab ich halt behalten, warum auch immer.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jojo423 @ 11 Jun 2018, 11:35 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 10 Jun 2018, 18:51 hat geschrieben:
mmouse @ 10 Jun 2018, 19:37 hat geschrieben: eherl2000 kann sich also 15 Jahre später noch dran erinnern, dass er da einmal eine Taktlücke von 30 Minuten erlebt hat...

So, und jetzt halte mal Deinen Kopf schief und überleg', was das über die Häufigkeit solcher Störungen in den Jahren 2003 und davor aussagt.

Heute könnte sich doch selbst ein paar Monate später kein Fahrer mehr an den konkreten Fall erinnern, solche Taktlücken hast Du heute alle zwei oder drei Wochen irgendwo.
Das ist ein bisschen wie beim Klimawandel:

Opa erzählt, dass er und ein paar seiner Freunde irgendwann Ende der 1930er-Jahre in Badehose in die Schule gegangen sind, weil es 3 Tage lang so extrem heiss war.

Das ist natürlich DAS Argument, dass es früher auch schon heiss war und der Klimawandel erfunden ist...
Es zeigt aber auf, dass auch durchaus früher schon solche Taktlücken aufgetreten sind, und vor 15 Jahren eben nicht alles so perfekt war, wie manche es hier meinen.
Ja. Vereinzelt. Wie eben der eine heisse Tag.


Hat irgendwer je behauptet, dassder Betrieb früher wirklich zu 100% absolut störungsfrei verlaufen ist...?
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

TramBahnFreak @ 11 Jun 2018, 18:01 hat geschrieben:
Jojo423 @ 11 Jun 2018, 11:35 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 10 Jun 2018, 18:51 hat geschrieben:
Das ist ein bisschen wie beim Klimawandel:

Opa erzählt, dass er und ein paar seiner Freunde irgendwann Ende der 1930er-Jahre in Badehose in die Schule gegangen sind, weil es 3 Tage lang so extrem heiss war.

Das ist natürlich DAS Argument, dass es früher auch schon heiss war und der Klimawandel erfunden ist...
Es zeigt aber auf, dass auch durchaus früher schon solche Taktlücken aufgetreten sind, und vor 15 Jahren eben nicht alles so perfekt war, wie manche es hier meinen.
Ja. Vereinzelt. Wie eben der eine heisse Tag.


Hat irgendwer je behauptet, dassder Betrieb früher wirklich zu 100% absolut störungsfrei verlaufen ist...?
„Früher konnte man sich die Uhr nach der U-Bahn stellen“ ist ein Satz, der schon des Öfteren hier gefallen ist.
Viele Grüße
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Beitrag von P-fan »

Jojo423 @ 11 Jun 2018, 23:41 hat geschrieben:
„Früher konnte man sich die Uhr nach der U-Bahn stellen“ ist ein Satz, der schon des Öfteren hier gefallen ist.
Diese oft zitierte Aussage hat ca. bis zum Jahr 2005 in 99,99 Prozent aller mit der U-Bahn absolvierten Fahrten zugetroffen, AUCH in der HVZ, dagegen in der heutigen Zeit seit mehreren Jahren eben bei weitem nicht mehr.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

P-fan @ 12 Jun 2018, 06:26 hat geschrieben:
Jojo423 @ 11 Jun 2018, 23:41 hat geschrieben:
„Früher konnte man sich die Uhr nach der U-Bahn stellen“ ist ein Satz, der schon des Öfteren hier gefallen ist.
Diese oft zitierte Aussage hat ca. bis zum Jahr 2005 in 99,99 Prozent aller mit der U-Bahn absolvierten Fahrten zugetroffen, AUCH in der HVZ, dagegen in der heutigen Zeit seit mehreren Jahren eben bei weitem nicht mehr.
1 von 10.000 Fahrten hatte Verspätung? Klingt ja sehr realistisch. :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wenn wir schon anfangen, Prozent Zahlen um uns zu werfen, wie wäre es damit?

Seit der Einführung des 4-4-2 Taktes auf der U2 bin ich sicherlich schon an rund 1000 Tagen U-Bahn gefahren. Gefahren ist die U2 Kolumbusplatz mit einer signifikanten Zahl von Kursen (mehr als die Hälfte) vielleicht an 10 Tagen, das macht eine Verfügbarkeit des Angebotes von 1% oder anderes herum, an 99% der Tage versagt die MVG das Angebot bereit zu stellen.
Solch eine groteske Minderleistung ist meines Wissens nach ohne Präzedenz.
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Beitrag von EasyDor »

Jojo423 @ 11 Jun 2018, 22:41 hat geschrieben: „Früher konnte man sich die Uhr nach der U-Bahn stellen“ ist ein Satz, der schon des Öfteren hier gefallen ist.
Klar ist dieser Satz eine subjektive Feststellung und lässt sich schlecht in Zahlen ausdrücken...

Aber: Bist du vor 2000 regelmäßig gependelt? Wenn ich mir deinen Avatar so ansehe schätze ich dich eher jünger und somit nicht vertraut mit der damaligen Zeit.
Man muss den Betrieb damals aber erlebt haben um den Unterschied zu so merken wie es die etwas älteren hier tun.
Ich z.B. fahre seit der dritten Klasse 1993, also seit 25 Jahren fast täglich mit der U-Bahn und bin mit 35 jetzt noch nicht so senil dass man mir den Vergleich von früher zu heute ausreden kann....
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Man muß sich nur mal an den Innsbrucker Ring stellen und schauen, wie oft U2 und U5 noch gleichzeitig in den Bahnhof einfahren.
In der Anfangszeit der U2-Verlängerung nach 1999 klappte das Einfahren fast immer sogar wagengleich auf gleicher Höhe, der Sekundenfahrplan hat halt damals noch funktioniert.

Heute muss, wenn der Anschluss überhaupt noch klappt, im Regelfall die U2 auf die U5 warten. Die U2 scheint mir von beiden Linien die großzügigeren Pufferzeiten zu haben und kommt oft 1 Minute vor Planabfahrt aus Richtung Messe kommend am Innsbrucker Ring an, während die U5 bei Ankunft am Innsbrucker Ring aus Neuperlach kommend oft schon ne halbe Minute Verspätung auf der Uhr hat. Dazu schleicht die U5 stadteinwärts seit gestern früh mal wieder mit ner 25er-La in den Bahnhof Innsbrucker Ring, von der auch die U7 betroffen ist.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Da ich von Beginn des U-Bahnbetriebs bei der U-Bahn tätig war, kann ich einen Vergleich anstellen. Anfangs waren wir nach Ende der "Kinderkrankheiten" absolut ein Vorzeigebetrieb. Mit der Zeit nahmen natürlich auch die Störungen zu, entsprechend der zunehmenden Größe. Auch bei Inbetriebnahmen von neuen Strecken traten immer "Kinderkrankheiten" auf. Aber an so einen Verhau wie jetzt war gar nicht zudenken. Der erste Leitstellenchef wenn das sehen könnte, er würde im Grab rotieren. Ab etwa 2000 mit beginnender Privatisierung wurde es immer schlechter, sowohl das Betriebsklima als auch die Betriebsqualität. Und ich war froh, dass ich 2003 vorzeitig in die Rente gehen konnte. Schuld an dem Dilemma ist m. E. die Politik. Der Stadtrat wollte einen Superbetrieb ohne etwas zu zahlen. Das ist die Quadratur des Kreises. Zu allem Überfluss kursiert in Politik und Stadtwerke immer noch das Gerücht, die EU verbiete jegliche Zuschüsse. Würden Zuschüsse nötig, müsste der Betrieb öffentlich ausgeschrieben werden. Für mich soll das nur eines bewirken, das Personal unter Druck zu setzen und ruhig zu stellen. Denn viele andere Städte in der EU bezuschussen ihre Betriebe ganz öffentlich und kein EU-Kommissar hat je eingegriffen.
Ich war nie ein Freund von König, aber er hat nur den Auftrag des Stadtrats erfüllt, den Betrieb ohne Zuschuss zu führen. Er hätte sich natürlich auch dagegen wenden können, aber offensichtlich war Geltungsdrang und das Einstreichen von Prämien wichtiger als Sachverstand.
Die Stadtpolitik hat unter OB Ude mindestens 10 Jahre verschlafen, aber Geiz ist geil. Die Folgen können wir jetzt alle ausbaden, Fahrgäste und Personal.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Auch die gesamte Münchner Lokalpresse lässt das Münchner U-Bahn-Chaos zu 99% völlig unkommentiert, außer wenn mal wirklich drei ganz schlimme Tage hintereinander waren. Arbeiten da nur noch junge Journalisten, die erst vor 5 Jahren nach München gezogen sind und die "guten Zeiten" der Münchner U-Bahn gar nicht mehr mitbekommen haben?
Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Nur ein kleiner persönlicher Bericht: Aktuell U3/6 Behinderung „nach Betriebsstörung“, U4/5 Behinderung wegen Fahrzeugstörung.

Nebenbei: An der Uni wird der Bahnsteig gerade mit Schneeschaufeln von Wassermassen befreit.
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Jojo423 @ 12 Jun 2018, 07:37 hat geschrieben:
P-fan @ 12 Jun 2018, 06:26 hat geschrieben:
Jojo423 @ 11 Jun 2018, 23:41 hat geschrieben:
„Früher konnte man sich die Uhr nach der U-Bahn stellen“ ist ein Satz, der schon des Öfteren hier gefallen ist.
Diese oft zitierte Aussage hat ca. bis zum Jahr 2005 in 99,99 Prozent aller mit der U-Bahn absolvierten Fahrten zugetroffen, AUCH in der HVZ, dagegen in der heutigen Zeit seit mehreren Jahren eben bei weitem nicht mehr.
1 von 10.000 Fahrten hatte Verspätung? Klingt ja sehr realistisch. :rolleyes:
Dann rechnen wir mal ...

(Vorbemerkung, damals gab es die Tram nach St. Emmeram noch nicht, sodass ich täglich die U-Bahn von und zum Arabellapark benutzt habe.)

Nehmen wir mal 225 Arbeitstage pro Jahr an; zum Arbeitsplatz war 1 Umstieg erforderlich, mittags bin ich damals immer ins Stadtzentrum gefahren, macht also pro Arbeitstag 6 Fahrten mit der U-Bahn, pro Jahr demzufolge 1350 Fahrten. Dazu am Wochenende - sagen wir mal durchschnittlich 5 Fahrten, ergibt im Jahr nochmal etwa 250 Fahrten, zusammen also 1600. Nach etwas mehr als 6 Jahren hat man dann 10.000 Fahrten beisammen.

Wie ich vor ein paar Wochen schon hier schrieb, haben die Umstiege am Hbf von der U4 zur U1 und abends umgekehrt IMMER pünktlich funktioniert, der damalige Zuverlässigkeitsgrad ist nicht aus der Luft gegriffen. Meinetwegen sagen wir 99,97 oder 99,94 Prozent - egal: verglichen mit heutzutage ist das immer noch sagenhaft hoch, und wohl deswegen können es sich diejenigen auch nicht vorstellen, die das damals nicht selbst erlebt haben.

Ein bedeutender Faktor für die heutige Instabilität ist der leidige, im Dezember 2013 eingeführte 4-6-Min.-Hinketakt in der HVZ. Wohl jedem, der Verkehrswissenschaften studiert (hier im Forum gibt es ja mindestens einen), wird der sog. Noniuseffekt nahegebracht, der besagt, dass unregelmäßige Taktabstände fast immer eine "Verschlimmerung" verursachen. Genau das ist bei der Münchner U-Bahn auch täglich in der HVZ zu beobachten, der Zug, der mit 6 Minuten Abstand startet, hat längere Fahrgastwechsel und verspätet sich dadurch, aus dem 4-6-Takt wird nicht selten ein 2-8-Takt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der 4/6 Minuten Takt ist nötig für die gedachten Verstärker im 10 Minuten Takt...wenn die mal fahren würden...
Ich hatte heute übrigens wieder das Vergnügen auf ein Uralt A Wagen...mit nur einer Stange im Türbereich.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Laimer88 @ 12 Jun 2018, 18:52 hat geschrieben: Nur ein kleiner persönlicher Bericht: Aktuell U3/6 Behinderung „nach Betriebsstörung“, ...
Ich habe heute annähernd 12 Minuten am Scheidplatz auf eine U3 gewartet.
Die voherige war wohl grad weg und die nachfolgende entfiel und die darauffolgende ließ auf sich warten. War auch schön voll...

Ach ja, in der Zeit kein Ticker, keine Ansage, keine Entschuldigung. Immerhin auch kein "wir bitten zu entschuldigen" - ich entschuldige da gar nichts mehr!
:P
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die MVG bittet auch nicht mehr um Entschuldigung...die kriegt sie auch nicht mehr!
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Beitrag von Laimer88 »

Weiterer („bedauerlicher“) Einzelfall: U5 ab LP um 9.46 h ist eben kommentarlos mit +6 gestartet. Persönlicher Anschluss deshalb nicht erreichbar, d. h. mind +20 am Ziel.
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Beitrag von eightyeight »

Gerade kein Zugverkehr auf Grund Notarzteinsatz zwischen Odeonsplatz und Goetheplatz.
Leider spuckt die MVG App gerade außer der Störmeldungen nichts aus, was nicht hilfreich ist um Alternativverbindungen zu suchen.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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Beitrag von Jojo423 »

eightyeight @ 13 Jun 2018, 16:39 hat geschrieben: Gerade kein Zugverkehr auf Grund Notarzteinsatz zwischen Odeonsplatz und Goetheplatz.
Leider spuckt die MVG App gerade außer der Störmeldungen nichts aus, was nicht hilfreich ist um Alternativverbindungen zu suchen.
U-Bahn in der Suche ausschalten sollte doch in der Regel die Alternativen anzeigen?
Viele Grüße
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Beitrag von mmouse »

Jojo423 @ 13 Jun 2018, 19:04 hat geschrieben: U-Bahn in der Suche ausschalten sollte doch in der Regel die Alternativen anzeigen?
Nicht besonders hilfreich, wenns z.B. vom Odeonsplatz am schnellsten mit der U4/5 weiterginge...
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Gegen 18.30h war auf der U3 nordwärts wenigstens wieder ein 10-Minuten-Takt.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

EasyDor @ 12 Jun 2018, 09:38 hat geschrieben: Klar ist dieser Satz eine subjektive Feststellung und lässt sich schlecht in Zahlen ausdrücken...

Aber: Bist du vor 2000 regelmäßig gependelt? Wenn ich mir deinen Avatar so ansehe schätze ich dich eher jünger und somit nicht vertraut mit der damaligen Zeit.
Man muss den Betrieb damals aber erlebt haben um den Unterschied zu so merken wie es die etwas älteren hier tun.
Ich z.B. fahre seit der dritten Klasse 1993, also seit 25 Jahren fast täglich mit der U-Bahn und bin mit 35 jetzt noch nicht so senil dass man mir den Vergleich von früher zu heute ausreden kann....
Ich will weder den Betrieb von damals verteufeln, noch den heutigen damit schönreden. Um was es mir geht: Auch damals war nicht alles perfekt. Wieso es heute hakt, ist doch kein Wunder: 4/6er Takte (die nunmal notwendig sind, anders kann man den 2-Min-Takt nicht fahren), Steigerung der Einwohnerzahlen in München in den letzten 20 Jahren um rund 25% -> Dadurch auch höhere Fahrgastzahlen, Veraltete Infrastruktur (sowohl bei Fahrzeugen als auch bei den Strecken, dafür kann man aber niemanden verantwortlich machen, das ist nun mal ein Fakt), stetiges Erweitern auf den Außenstrecken, aber keine Kapazitätsvergrößerung in der Innenstadt. Ja, und auch die Eigenwirtschaftlichkeit hat was damit zu tun. In meinen Augen ist das aber eher eine politische Angelegenheit, als irgendwelchen Mitarbeitern die Schuld an dieser Situation zu geben, wie es Iarn schon mehrfach hier versucht hat.
Viele Grüße
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Beitrag von Jean »

Die am wenigstens Schuld haben sind die Fahrer...die sind eher auch die leidtragenden...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

U3/6 aktuell Chaos wegen Schadzug am Marienplatz.
Es wird fleißig gewendet am Odeonsplatz.

Heute morgen auf beiden Linien Lücken von über 20 Minuten wegen Notarzteinsatz.

Edit: Schadzug steht am Odeonsplatz. Ein B P6 Richtung Norden, direkt dahinter ein A im Tunnel mit 1m Abstand, bereit zum schieben so wie es aussah.
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Beitrag von Step_3 »

Mal ne (blöde) Frage:
So n Altwagen-P6 besteht ja eigentlich aus drei autarken Zügen.
Sofern Murphy nicht voll zugeschlagen hat und alle drei gleichzeitig kaputt sind, kann der sich nicht selber wegschieben? Zumindest im absoluten Kriechgang erst mal aus dem Weg schaffen?
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Beitrag von Eisenbahn Alex »

Naja meistens ist es aber so dass erstmal alle 3 nicht wollen.
Hängt oft aber damit zusammen, dass gerne die Störung von dem betroffenem Zug über die E-Kupplung an die anderen weitergetragen wird.
Wir würden uns freuen sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Ihre MVG U-Bahn, Bus und Tram für München
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Die Infos der MVG waren auch eher mau.

Der Ubahnfahrer in der U3 Richtung Süden hat noch informiert, dass sein Zug am Odeonsplatz wendet und zurück nach Moosach fährt.
Am Odeonsplatz gab es nur gelbe Laufbänder mit der Standardinfo. Die zwei U-Bahnwachen am Bahnsteig wussten vermutlich genauso viel wie die Fahrgäste und somit gab es keine weitere Info.

20 Minuten später am Marienplatz, war eine U3 Richtung Süden angezeigt, vermutlich eine, die am Odeonsplatz gewendet hat da sie dann auch wieder verschwand. Anschließend eine Durchsage, dass die U6 Richtung Norden vom anderen Gleis fährt und das war es auch wieder mit Info. Keine Durchsage wann wieder Züge Richtung Süden fahren.

Bin dann auf DriveNow umgestiegen, das war deutlich verlässlicher, wenn auch teurer.
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 13 Jun 2018, 19:10 hat geschrieben: Ja, und auch die Eigenwirtschaftlichkeit hat was damit zu tun. In meinen Augen ist das aber eher eine politische Angelegenheit, als irgendwelchen Mitarbeitern die Schuld an dieser Situation zu geben, wie es Iarn schon mehrfach hier versucht hat.
Ich habe die Schuld zwar mehrfach dem Management der MVG gegeben, nicht aber den operativen Mitarbeitern, im Gegenteil habe ich diese ausgenommen. Einzige Ausnahme sind die Gelangweilten in Warnwesten und auch hier mache ich eher die verantwortlich, die diese eingestellt haben. Die Fahrer etc machen alle einen hervorragenden Job unter schwierigen Umständen.
Wie mehrfach betont, stinkt der Fisch vom Kopf. Und die Idee der Eigentwirtschaftlichkeit wurde vom Management jahrelang propagiert. Genauso wurde jahrelanges Schönreden betrieben. Ich kann mich noch erinnern, als der Sonnenkönig sich im Stadtrat hingestellt hat und erklärt hat, überfüllte Züge wären Panikmache der Fahrgast Verbände und 2 Minuten Takt wäre technisch unmöglich. Paar Jahre später war eine U9 wegen überfüllten Zügen angesagt und 2 Minuten Takt war möglich (auch wenn er bis heute an fehlenden Fahrzeugen, Fahrern etc scheitert).
Nächstes Beispiel Münchner Linien. Erst betreibt man Lohndumping via Outsourcen, dann wundert man sich, wenn man keine Fahrer hat.
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 21 Jun 2018, 16:49 hat geschrieben: Paar Jahre später war eine U9 wegen überfüllten Zügen angesagt und 2 Minuten Takt war möglich
Ist er denn möglich? Wirklich ausführlich getestet ist er ja glaube ich noch nicht?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von imp-cen »

Es wäre am Morgen aber auch schön gewesen, wenn man am/vorm Scheidplatz durchgegeben hätte, das auf der U3/6 innerstädtisch Probleme sind.

Das wäre schon möglich gewesen, weil
- am Petuelring bereits die U-Bahn nur bis MüFr gelabelt war (denkst dir halt Zug wird rausgezogen, steigst halt in die U6 um - wenn sie halt durchfahren würde)
- im Zug als Ziel dann auch MüFr stand (auch wenn als nächste Stationen trotzdem Giselastr./Uni/Odenonsplatz angezeigt wurden)
- am Scheidplatz am Bahnsteig irgendeine Ansage mit Störung lief, die man aber im Zug nicht verstanden hat

Wär man schneller am Sendlinger Tor gewesen. Von da kommt man ja dann auch besser weiter...
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 21 Jun 2018, 16:12 hat geschrieben: Ist er denn möglich? Wirklich ausführlich getestet ist er ja glaube ich noch nicht?
Ich bezog mich auf die wechselnden Aussagen des ehemaligen MVG Chefs.

Tatsächlich magst Du recht haben, dass der Beweis nie erbracht wurde.
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