Wartungsabstände

Rund um die Technik der Bahn
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gmg
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Beitrag von gmg »

Hallo,
Kann mir mal jemand sagen, wie oft eigentlich Züge gewartet werden?
Und bevor mir jetzt jemand schreibt, "Welche Züge meinst du denn?", sagt mir halt einfach, von welchen ihr es wisst! Mit Wartung meine ich, dass sie routinemäßig in die Werkstadt müssen. Oder anders gefragt: Wie weit kann ein Zug fahren, ohne dass ihn irgendjemand auf Mängel untersuchen muss.
Charly
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Beitrag von Charly »

Das ist von Fall zu Fall anders . Generell gilt entweder eine Laufleistung oder eine Zeitfrist.
Allgemeine Nachschauen und kleinere Fristen wird es wöchentlich geben, ob bei Wagen ,Lok´s oder
Triebwagen. Grössere Revisionen gibt es erst nach etlichen Jahren bzw. tausenden von Kilometern.

Aber ich bin ja kein BW´ler.

Gruss Charly
Rettet den Gläsernen ! Auch wenn er jetzt in Augsburg steht.
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Also beim 423 gibt es alle 5000 km eine Frist (ca. jede Woche) und es läuft so:
1. Woche F1 (kleine Frist, alles wird grob durchgeschaut, Sitze getauscht etc. und alles geputzt)
2. Woche F2 (Da wird schon ein bischen mehr gemacht)
3. Woche F1 (s.o.)
4. Woche F3
5. Woche F1
6. Woche F4 (Da wird der halbe Innenraum zerlegt, alles genau angeschaut, und jeder Winkel geputzt (auch hinter den Verkleidungen)
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Ein paar fahrgastentfernte Loks: (zwischendurch evtl Bremssohlen tauschen)
290-295: 30 Tage
290.5/294.5/296: Weiß nicht genau, entweder 30 oder 60 Tage.

364/365: 30 Tage (STLN machen, wenn noch nicht umgebaut)
362/363: 60 Tage

335: alle 30 Tage muss das Personal eine Durchsicht machen, nach 100 Tagen ins Bw.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Tigerente @ 24 Apr 2005, 19:40 hat geschrieben: Ein paar fahrgastentfernte Loks: (zwischendurch evtl Bremssohlen tauschen)
290-295: 30 Tage
290.5/294.5/296: Weiß nicht genau, entweder 30 oder 60 Tage.

364/365: 30 Tage (STLN machen, wenn noch nicht umgebaut)
362/363: 60 Tage

335: alle 30 Tage muss das Personal eine Durchsicht machen, nach 100 Tagen ins Bw.
Das wundert mich, dass das von Zeiträumen abhänging gemacht wird und nicht von gefahrenen Kilomentern.
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Wie will man die gefahrenen Kilometer nachweisen? Kilometerzähler ist auf den 90ern und 60er nicht mehr vorhanden. Außerdem sind das meistens nicht die Kalendertage, sondern Betriebstage. Wenn also eine Lok am Wochenende nicht arbeitet, werden diese 2 Tage nicht mitgerechnet.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Die Planung der Wartungsarbeiten und der "Einberufung" in die Werkstatt würde nach dem reinen Kilometerwert etwas kompliziert und unwirtschaftlich sein. Grund dafür sind die verschiedenen Laufleistungen der Loks.
Deswegen wird man einen Durchschnittswert der gefahrenen Kilometer aller Loks einer Baureihe errechnen, und somit die Intervalle nach Zeiträumen richten. So können die Lokumlaufpläne optimal gestaltet werden. Dadurch wird betrieblich gesehen wirtschaftlich gearbeitet, und von dem Geld kann man wieder eine Verwaltugsstelle im Sony-Center schaffen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Flok @ 25 Apr 2005, 20:48 hat geschrieben: Die Planung der Wartungsarbeiten und der "Einberufung" in die Werkstatt würde nach dem reinen Kilometerwert etwas kompliziert und unwirtschaftlich sein. Grund dafür sind die verschiedenen Laufleistungen der Loks.
Gerade wegen den verschiedenen Laufleistungen hätte ich gadacht, dass sich die Wartungsabstände nach Kilometern richten. Und einen Kilometerzähler einzubauen, dürfte doch nicht so schwer sein?
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Flok
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Beitrag von Flok »

Wenn du aber nur nach den Kilometern gehst, kannst du keine Lokumläufe erstellen (und ohne Lokumlaufplan gibts keinen Betrieb). Weil die eine mal mehr, und dafür die andere weniger Km gefahren ist. Aber die Differenzen sind nicht so hoch, deswegen kann man ruhigen Gewissens einen Durchschnittswert errechnen (den die Lok in einer Zeitspanne zurück legt).
Das gleicht sich alles wieder aus. Einmal kommt sie kilometermäßig früher in die Werkstatt, das andere mal mit ein paar Km mehr.

Das einbauen ist sicher kein Problem (nebenbei: Sogar der 420 hat sowas :) ). Aber die Nachrüstung, gerade bei den Rangierloks ist nicht notwendig.
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

im Gegenteil, die wurden rausgebaut!
tauRus
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Beitrag von tauRus »

und ohne Lokumlaufplan gibts keinen Betrieb
Sag das nicht ;)
(Nicht auf meinen Betrieb bezogen!)

Wenn du aber nur nach den Kilometern gehst, kannst du keine Lokumläufe erstellen
Eine Dispolok hat bei 10000km ihre Nachschau, da kann man recht gut planen.
Kilometerzähler ist auf den 90ern und 60er nicht mehr vorhanden
Nunja, es gibt auch Datenbanksysteme, die die Kilometer einfach errechnen (Aus vorgegebenen Streckenwerten) - Da kann man zwar nicht jede Bewegung (Gut, bei Rangierloks wirklich schwierig, aber ich beziehe das jetzt mal auf Streckenloks) einberechnen, aber man bekommt einen recht genauen Wert, was das "Einrücken" betrifft.
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Beitrag von Tigerente290 »

Ich weiß ungefähr die ein paar Kilometer-Angaben von Nord: Die Köf fährt täglich um die 40 km und die 60er bei der Rabt 91 so 110 km.
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Tigerente @ 25 Apr 2005, 21:32 hat geschrieben: im Gegenteil, die wurden rausgebaut!
:blink: wieso das denn? :blink:
Tatsächliche Pünktlichkeitsquote S7 Ost / S5 im Berufsverkehr: 2024: 40%, Jan '25: 31%, Feb '25: 30%, März '25: 20%
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Beitrag von Tigerente290 »

Weil die Nadel sehr ungenau war, keine Sorge, es ist noch der richtige Tacho drauf, nur halt der Fahrtenschreiber (wie im Bus und Lkw) wurde rausgebaut.
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Außerdem wollte man vermeiden, dass die Tf/Lrf (ausgerechnet) bei Unfällen immer das Fahrtenschreiberblatt verschlampt haben - Die Indusi ist da nicht auszutricksen und zudem vermutlich genauer.
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

EasyDor @ 24 Apr 2005, 12:39 hat geschrieben: 6. Woche F4 (Da wird der halbe Innenraum zerlegt, alles genau angeschaut, und jeder Winkel geputzt (auch hinter den Verkleidungen)
Hallo!
Also das mit dem daß nur zwecks Reinigung der halbe innenraum zerlegt wird, glaub ich dir nicht. Das hört sich ja so an, als ob wirklich die Sitze und die Wandverkleidungen abmontiert werden nur um dort etwas Staub zu wischen?
- Kann ich mir absolut nicht vorstellen, dafür ist der Aufwand doch viel zu groß.

Gruß,
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

420er Vorserie @ 27 Apr 2005, 18:04 hat geschrieben:
EasyDor @ 24 Apr 2005, 12:39 hat geschrieben: 6. Woche F4 (Da wird der halbe Innenraum zerlegt, alles genau angeschaut, und jeder Winkel geputzt (auch hinter den Verkleidungen)
Hallo!
Also das mit dem daß nur zwecks Reinigung der halbe innenraum zerlegt wird, glaub ich dir nicht. Das hört sich ja so an, als ob wirklich die Sitze und die Wandverkleidungen abmontiert werden nur um dort etwas Staub zu wischen?
- Kann ich mir absolut nicht vorstellen, dafür ist der Aufwand doch viel zu groß.
Wo steht da denn, dass das nur zum putzen zerlegt wird?
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

FloSch @ 27 Apr 2005, 18:33 hat geschrieben:
Wo steht da denn, dass das nur zum putzen zerlegt wird?
Hallo!
Hört sich aber so an als ob die den Quietsch hauptsächlich nur zum putzen zerlegen würden. da bin ich übrigens nicht der einzige der das so verstanden hat. Aber trotzdem glaub ich nicht wenn die den Quietsch zur Wartung zerlegen daß die den auch richtig hinter der Verkleidung reinigen. Daß dürfte meiner Meinung nach zu lange dauern und wird mit der Zeit auch ganz schön teuer. Und das Geld wird ja mehr zum betreiben des Zuges gebraucht als zum putzen...

Gruß,
420er Vorserie
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