Beim besuchten Mauerabschnitt handelt es sich um einen rekonstruierten Abschnitt aus den 1980er Jahren. Erbaut wurde er ursprünglich im Jahr 1404. Der aus der Zeit der Han-Dynastie stammende Abschnitt ist einer der zuletzt erbauten; begonnen wurde mit dem Bau der Chinesischen Mauer bereits im 7. Jahrhundert. Ihre Gesamtlänge betrug über 6000 km.
Aufstieg geschafft…

Die Sonne wärmt uns etwas auf, denn zweifelsohne herrschen immer noch Minusgrade. Glücklicherweise hält sich der Wind zurück und dank der absoluten Nebensaison auch die Zahl der weiteren Touristen.
Die Länge des rekonstruierten Mauerabschnitts beträgt etwa 4 km.


Was auf diesen Bildern noch nicht wirklich deutlich wird, ist die außerordentlich anspruchsvolle Topografie.
Möchte man sich über die Mauer fortbewegen, handelt es sich mitnichten um einen gemütlichen Spaziergang. Ihr Verlauf ist an die Landschaft angepasst und folgt stets dem Gebirgskamm, um eine bestmögliche Verteidigung zu gewährleisten.
Also erst die Treppen runter…

…und dann wieder rauf.

Nach dem Anstieg beginnen wir, eine Schicht auszuziehen.
Von oben betrachtet, wird der Verlauf deutlich – es geht stets auf und ab.

Wir wollen uns gar nicht ausmalen, welche Plackerei es gewesen sein muss, die Steine hier vor sechs Jahrhunderten hochzuschleppen.
Schließlich haben wir ein Ende des restaurierten Abschnitts erreicht. Im weiteren Verlauf ist die Mauer verfallen und naturnah. Offiziell ist es streng verboten, diese Abschnitte zu betreten, der Trampelpfad beweist aber das gegenteilige Verhalten. Erreichen kann man ihn aber nur mit Klettermanöver, denn im weiser Voraussicht, dass eine Absperrung und freundliche Verbote ohnehin null Effekt hätten, wurde der entsprechende Zugang einfach zugemauert.

Überraschenderweise gibt es gar keine Wächter auf der Mauer, dafür aber einige Kameras.

Hier haben wir die Mauer ganz für uns, denn von den wenigen Touristen kommen noch weniger bis ans Ende des ausgebauten Abschnitts.
Kleine Auswahl an Übelsetzungen:
Nicht-kletternde Mauer

Bitte vorsichtig ausrutschen!
