[M] Südring

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ein paar Punkte:

Die Regionalzüge haben alle am Hauptbahnhof Anschluss an U1,2,4,5,7,8 sowie SL16,17,18,19,20,21,(bald) 29 sowie etlicher Buslinien.
Das haben die Südring S-Bahnen nicht. Deswegen finde ich die Regionalzüge dort viel sinnvollen aufgehoben.

Die Überwerfung an der Daglfinger Kurve ist seit einer Weile in Planung, deswegen schwierig da eine Gesamtbauzeit anzugeben. Da ist die Stunde null definitiv in der Vergangenheit, für irgendwelche Überwerfungen am Haimeranplatz musst bei null anfangen.

Selbst wenn am Haimeranplatz Bahngelände ist, es gibt Anlieger und auch wenn die Gewerbe sind, müssen die in einem PFV gehört werden und sei es wenn sie ein paar neue Lärmschutzfenster in ihrem Meeting Raum haben wollen.
Das kostet Zeit.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 17 Jun 2018, 16:31 hat geschrieben: Die Regionalzüge haben alle am Hauptbahnhof Anschluss an U1,2,4,5,7,8 sowie SL16,17,18,19,20,21,(bald) 29 sowie etlicher Buslinien.
Nicht zu vergessen: An alle Züge des Regional- und Fernverkehrs. Das wird interessanterweise auch immer vergessen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 17 Jun 2018, 20:15 hat geschrieben: Nicht zu vergessen: An alle Züge des Regional- und Fernverkehrs. Das wird interessanterweise auch immer vergessen.
Guter Punkt. Wobei bis auf den IC Königssee ;) Tut mir leid, ich wollte auch mal einen nerdigen Bahnwitz machen.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 17 Jun 2018, 21:39 hat geschrieben: Guter Punkt. Wobei bis auf den IC Königssee ;) Tut mir leid, ich wollte auch mal einen nerdigen Bahnwitz machen.
Auf den trifft doch sogar beides zu. ;-)
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 17 Jun 2018, 16:31 hat geschrieben: Die Regionalzüge haben alle am Hauptbahnhof Anschluss an U1,2,4,5,7,8 sowie SL16,17,18,19,20,21,(bald) 29 sowie etlicher Buslinien.
Das haben die Südring S-Bahnen nicht. Deswegen finde ich die Regionalzüge dort viel sinnvollen aufgehoben.
Wo ist wer sinnvoller aufgehoben? Die Regionalzüge am HBF? Die Regionalzüge am Südbahnhof? Die S-Bahn am HBF?
Aus meiner Sicht brauchen die Regionalzüge nicht unbedingt den Halt am Südbahnhof (auch wenn ich ZUSÄTZLICH dafür wäre) eben weil sie, wie von dir gesagt, genügend Anschlüsse haben. Ebenso müssen aber auch nicht alle S-Bahnen am HBF halten, da, bei entsprechendem Fahrplanskonzept, von jedem Außenast direkte Verbindungen bestehen.
Die Überwerfung an der Daglfinger Kurve ist seit einer Weile in Planung, deswegen schwierig da eine Gesamtbauzeit anzugeben. Da ist die Stunde null definitiv in der Vergangenheit, für irgendwelche Überwerfungen am Haimeranplatz musst bei null anfangen.
In Daglfing sind die groben Vorplanungen abgeschlossen. Die ersten Ausschreibungen sind gerade angelaufen. Der Südring dürfte in etwas den gleichen Planungsstand haben. Anders kann ich mir die recht detailierten Kostenberechnungen nicht erklären.
Selbst wenn am Haimeranplatz Bahngelände ist, es gibt Anlieger und auch wenn die Gewerbe sind, müssen die in einem PFV gehört werden und sei es wenn sie ein paar neue Lärmschutzfenster in ihrem Meeting Raum haben wollen.
Das kostet Zeit.
Nein, das kostet kaum Zeit. Die meisten Firmen gucken einmal, was für rechtliche Ansprüche sie haben und setzen diese gegenüber der Bahn durch. Ewige Klagen, um das ganze Projekt zu verhindern oder zu verzögern sind von kommerziellen Anwohnern eher ungewöhnlich.

Und selbst die BAs haben sich ja ganz deutlich FÜR den Südringausbau ausgesprochen, da die lauten Brücken früher erneuert werden würden und endlich Anspruch auf Schallschutz bestehen würde. Es gibt ja nur zur Auswahl weiter Güterverkehr ohne verbesserten Schallschutz oder eben nigelnagelneuer Schallschutz aber mit S-Bahn.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 17 Jun 2018, 22:57 hat geschrieben: Aus meiner Sicht brauchen die Regionalzüge nicht unbedingt den Halt am Südbahnhof (auch wenn ich ZUSÄTZLICH dafür wäre) eben weil sie, wie von dir gesagt, genügend Anschlüsse haben.
Was ist "genügend Anschlüsse"? Jemand, der von Mühldorf zur Theresienstraße will wird das vermutlich anders sehen als jemand der von Mühldorf nach Thalkirchen will.

Der Halt der Regionalzüge schafft neue Umsteigeverbindungen, die vorher nicht existiert haben, und das mit äußerst geringem Aufwand. Damit steigt die Attraktivität der Bahnverbindung, und die U-Bahn wird entlastet, weil die U3/6 jetzt direkt erreicht wird.
Ebenso müssen aber auch nicht alle S-Bahnen am HBF halten, da, bei entsprechendem Fahrplanskonzept, von jedem Außenast direkte Verbindungen bestehen.
S-Bahnen auf dem Südring fahren an der absolut wesentlichen Umsteigestation "Hauptbahnhof" vorbei, und haben damit wesentlich schlechtere Anschlüsse. Zusammen mit den nicht mehr vorhandenen Anschlüssen zur Innenstadt (die ebenfalls ein wichtiges Direktziel ist) ist der Südring damit wesentlich unattraktiver als die bestehende Stammstrecke.

Natürlich kann man einfach die S-Bahnen nehmen, die durch die bestehende Stammstrecke fahren - damit hat man dann aber eine deutlich asymmetrische Belastung mit vollen Zügen über den Tunnel und ziemlich leeren Zügen auf dem Südring.

Wenn mn jede Linie abwechselnd über Südring und Tunnel schickt hat man außerdem das Problem dass man de fakto ebenfalls wieder einen 20er-Takt hat.
Es gibt ja nur zur Auswahl weiter Güterverkehr ohne verbesserten Schallschutz oder eben nigelnagelneuer Schallschutz aber mit S-Bahn.
Der Schallschutz ist bereits verbessert, was soll man da also groß wählen?
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Beitrag von bestia_negra »

Boris Merath @ 17 Jun 2018, 22:17 hat geschrieben: Wenn mn jede Linie abwechselnd über Südring und Tunnel schickt hat man außerdem das Problem dass man de fakto ebenfalls wieder einen 20er-Takt hat.
Ganz so ist es jetzt auch nicht.

Wenn man auf den Außenstrecken jeweils im Takt 10 fährt und die Züge abwechselnd durch Stamm 1 und über den Südring schickt, dann hat man von den Außenstrecken alle 10 Minuten eine Fahrtmöglichkeit nach München.

Wenn man dann in einer Südring-Bahn sitzt und zum Isartor will, dann steigt man halt am Ostbahnhof oder in Laim in einen Zug um, der durch Stamm 1 fährt. Bei dem dichten Takt sollte das kein Problem sein.

Dazu dann noch den Nordring ausbauen.

Stamm 2 dann für Expresse und Regio-S-Bahnen.



Wird aber so nicht kommen, weil zu teuer...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 17 Jun 2018, 21:57 hat geschrieben: In Daglfing sind die groben Vorplanungen abgeschlossen. Die ersten Ausschreibungen sind gerade angelaufen. Der Südring dürfte in etwas den gleichen Planungsstand haben. Anders kann ich mir die recht detailierten Kostenberechnungen nicht erklären.
Eine Kostenschätzung kann in manchen Fällen eine Vorplanung ersetzen, muss aber nicht. Eine Vorplanung muss z.B. zentimetergenau festlegen wo was gemacht wird, eine Kostenberechnung muss nur aufschlüsseln, was gemacht wird.
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Beitrag von NatchO »

Aufgrund der langen Planungsdauer wäre es natürlich sinnvoll das ganze jetzt schon zu planen.
Das Problem was sich hier ergibt ist, dass die Planer (Stadt, Freistaat, Bahn) offensichtlich kein fertiges Konzept haben. So wird jedes Projekt Stückjwerk, was immer wieder verzögert wird, weil andere Projekte dem entgegen stehen oder eine Umplanung zur Folge hat.

Ich hoffe ja irgendwie, dass es geschafft wird ein "zielnetz" 2050 zu entwerfen, bei dem dann "nur noch" die Reihenfolge des Baus festgelegt wird.

Generell sollte ein Südring für die S-Bahnen genutzt werden, allerdings in der Endstufe an alle drei Stammlinien der U-Bahn angeschlossen werden.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

bestia_negra @ 18 Jun 2018, 08:10 hat geschrieben: Wenn man auf den Außenstrecken jeweils im Takt 10 fährt und die Züge abwechselnd durch Stamm 1 und über den Südring schickt, dann hat man von den Außenstrecken alle 10 Minuten eine Fahrtmöglichkeit nach München.
Aus der Stadt raus hätte man aber nur alle 20 Minuten eine Fahrtmöglichkeit, zumindest ohne Umsteigen. Ich würde beide Strecken linienrein fahren lassen. Die Frage ist halt, ob sich bahnsteiggleiches Umsteigen realisieren lassen und ob das der Fahrgast generell annehmen würde.
Viele Grüße
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Beitrag von bestia_negra »

Jojo423 @ 18 Jun 2018, 09:01 hat geschrieben: Aus der Stadt raus hätte man aber nur alle 20 Minuten eine Fahrtmöglichkeit, zumindest ohne Umsteigen. Ich würde beide Strecken linienrein fahren lassen. Die Frage ist halt, ob sich bahnsteiggleiches Umsteigen realisieren lassen und ob das der Fahrgast generell annehmen würde.
Du meinst die Hälfte der Außenäste NUR über den Südring und die andere hälfte NUR über Stamm1?

Das dürfte zumindest für einige Aufregung sorgen, wenn du die Hälfte des Umlands von der Direktverbindung in die Innenstadt abhängst.


Bei meiner Variante hätten alle Fahrgäste von den Außenästen alle 20 Minuten eine Verbindung aus der Innenstadt nach draußen und alle 20 Minuten eine Fahrtmöglichkeit vom Südring nach draußen PLUS die zusäztlichen Fahrtmöglichkeiten mit Umstieg in Laim oder am Ostbahnhof.

Bei deiner Variante hat die Hälfte der Fahrgäste von den Außenästen alle 10 Minuten eine Verbindung aus der Innenstadt nach draußen, die andere Hälfte müsste dagegen IMMER Umsteigen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

NatchO @ 18 Jun 2018, 08:54 hat geschrieben: Aufgrund der langen Planungsdauer wäre es natürlich sinnvoll das ganze jetzt schon zu planen.
Das Problem was sich hier ergibt ist, dass die Planer (Stadt, Freistaat, Bahn) offensichtlich kein fertiges Konzept haben. So wird jedes Projekt Stückjwerk, was immer wieder verzögert wird, weil andere Projekte dem entgegen stehen oder eine Umplanung zur Folge hat.

Ich hoffe ja irgendwie, dass es geschafft wird ein "zielnetz" 2050 zu entwerfen, bei dem dann "nur noch" die Reihenfolge des Baus festgelegt wird.

Generell sollte ein Südring für die S-Bahnen genutzt werden, allerdings in der Endstufe an alle drei Stammlinien der U-Bahn angeschlossen werden.
Bezüglich des Zielnetzes stimme ich mit Dir überein. Allerdings ist dafür notwendig festzulegen, wofür der Südring überhaupt gebraucht wird. So wie ich Hot Doc verstehe will erden Südring eher als einen Ersatz für die 2. Stammstrecke bauen. Ich persönlich würde den Südring eher komplementär anlegen. Die Nutzung für den Regionalverkehr macht für mich durchaus Sinn. Aus meiner Sicht würde nicht dagegen sprechen, es bei den jetzigen Regionalzügen zu belassen, diese aber dafür S-Bahn ähnlich zu vertakten. Wenn man es schaffen könnte, einen überlagerten 30 Minuten Takt sowohl Richtung Rosenheim als auch Richtung Mühldorf zu fahren und damit einen Takt 15 Ostbahnhof - Poccistraße - Hauptbahnhof(hoch) zu fahren, wäre das aus meiner Sicht ausreichend. 3 Linien in Takt 30 wären ideal aber vermutlich nicht machbar.
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Beitrag von Jojo423 »

bestia_negra @ 18 Jun 2018, 09:12 hat geschrieben: Bei deiner Variante hat die Hälfte der Fahrgäste von den Außenästen alle 10 Minuten eine Verbindung aus der Innenstadt nach draußen, die andere Hälfte müsste dagegen IMMER Umsteigen.
Die Frage ist halt, wer wohin möchte. Ich unterstelle einfach mal, dass die meisten eh auf die U-Bahn umsteigen, für die Leute gäbe es keine Änderung. (Evtl längere Fahrtzeiten bei Ziel Norden).

Dein Konzept erachte ich als zu kompliziert und auch zu unflexibel, da man in der Stadt nur einen 20 Minuten Takt anbietet.

Die Frage ist halt: Was ist dem Fahrgast wichtiger. Ein schlechter Takt dafür mit umsteigefreien Verbindungen oder ein guter Takt mit Umsteigen? Mir persönlich wäre letzteres sympathischer, aber ich bin auch noch jung und dynamisch. :)
Viele Grüße
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt auch nicht, was Ziel der Diskussion sein soll....

Also Hot Doc möchte wohl am liebsten Stamm 2 jetzt noch stoppen und stattdessen Südring bauen - will aber nicht einsehen, dass er keinen vollen Ausbau mit 2 zusätzlichen Gleisen und Ausfädelungen in der Zeit hinbekommen kann. Alles andere macht aber keinen Sinn. Und wie ich schon mal oben sagte: Von den Kosten her wird so eine Lösung auch nicht sehr viel billiger. Und Proteste hat man eher noch mehr...

Eine "Light"-Variante könnte man zwar zumindest in derselben Zeit jetzt auch hinbekommen, und vergleichsweise günstig. Nur ist das allenfalls eine Ergänzung, weil man 1,2 (zusätzliche) Linien darauf fahren lassen könnte. Das wäre aber nur eine kleine Entlastung, keine grundsätzliche Lösung...
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Beitrag von bestia_negra »

Jojo423 @ 18 Jun 2018, 09:22 hat geschrieben: Die Frage ist halt, wer wohin möchte. Ich unterstelle einfach mal, dass die meisten eh auf die U-Bahn umsteigen, für die Leute gäbe es keine Änderung. (Evtl längere Fahrtzeiten bei Ziel Norden).

Dein Konzept erachte ich als zu kompliziert und auch zu unflexibel, da man in der Stadt nur einen 20 Minuten Takt anbietet.

Die Frage ist halt: Was ist dem Fahrgast wichtiger. Ein schlechter Takt dafür mit umsteigefreien Verbindungen oder ein guter Takt mit Umsteigen? Mir persönlich wäre letzteres sympathischer, aber ich bin auch noch jung und dynamisch. :)
Um zu klären was besser ist, müsste man wohl wissen wie viel % der Fahrgäste ihr Ziel an der Stammstrecke haben und wie viel % in eine U-Bahn umsteigen.
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Beitrag von NatchO »

bestia_negra @ 18 Jun 2018, 10:54 hat geschrieben:
Jojo423 @ 18 Jun 2018, 09:22 hat geschrieben: Die Frage ist halt, wer wohin möchte. Ich unterstelle einfach mal, dass die meisten eh auf die U-Bahn umsteigen, für die Leute gäbe es keine Änderung. (Evtl längere Fahrtzeiten bei Ziel Norden).

Dein Konzept erachte ich als zu kompliziert und auch zu unflexibel, da man in der Stadt nur einen 20 Minuten Takt anbietet.

Die Frage ist halt: Was ist dem Fahrgast wichtiger. Ein schlechter Takt dafür mit umsteigefreien Verbindungen oder ein guter Takt mit Umsteigen? Mir persönlich wäre letzteres sympathischer, aber ich bin auch noch jung und dynamisch.  :)
Um zu klären was besser ist, müsste man wohl wissen wie viel % der Fahrgäste ihr Ziel an der Stammstrecke haben und wie viel % in eine U-Bahn umsteigen.
Ich glaube dazu müsste man eine Statistik (oder Karte...ich liebe Karten!!!!) erstellen, wo wie viele Arbeitsplätze je Fläche (hektar, km², Morgen) vorhanden sind. Ich glaube daraus könnte man immerhin eine ungefähre Verteilung der Pendler ableiten.

Ich finde die Idee einen 10-Minutentakt auf den Außenästen anzubieten, der jeweils einmal über Stamm1 und einmal über Südring fährt ganz gut.
Bahnsteiggleiches Umsteigen sollte dann auch kein Problem in Laim oder Pasing bedeuten. Und wenn rein rechnerisch alle drei Minuten eine S-Bahn kommt wird das für die meisten auch kein Problem sein. Dabei kann man wahrscheinlich davoinn ausgehen, dass hier nach einer Eingewöhnungszeit jeweils die benötigte S-Bahn genommen wird.

Ansonsten mag ich Himbeereis und dem Regen zuzuschauen.
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Beitrag von rabauz »

Wenn man die Stamm 2 jetzt stoppt, liegt bei der heutigen Geschwindigkeit von Planungen ein guter Teil des Forums schon auf dem Friedhof ehe der Südring kommt - und dann wird man feststellen dass man die Stamm 2 in welcher Form auch immer doch noch braucht. Generell sehe ich im Widerstand gegen die Stamm 2 primär ein Haidhauser NIMBY Projekt. Von Alternativen betroffene Anwohner (Südring, City Tunnel) sind diesen natürlich herzlich egal. Auch ich glaube dass wir einen Ausbau des Südrings brauchen, dass wir was am Nordring machen müssen, und dass auch die Stamm II nur der vorläufig letzte Tunnel sein wird - es muss dann wohl noch ein City Tunnel kommen und vielleicht wäre M21 doch keine so dumme Idee gewesen. Wie in anderen Städten auch wird man sich auch einen Nord bzw. Nord Südtunnel überlegen müssen, zu einem West-Ost Tunnel wie dem City Tunnel für die Fern- und Regionalbahn. Wir bräuchten wieder Planungs und Ausführungsgeschwindigkeiten wie wir sie in den 1960er und 1970er Jahre hatten - ohne Rechner in jedem Büro.
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Beitrag von bestia_negra »

rabauz @ 18 Jun 2018, 13:20 hat geschrieben: Wenn man die Stamm 2 jetzt stoppt, liegt bei der heutigen Geschwindigkeit von Planungen ein guter Teil des Forums schon auf dem Friedhof ehe der Südring kommt - und dann wird man feststellen dass man die Stamm 2 in welcher Form auch immer doch noch braucht. Generell sehe ich im Widerstand gegen die Stamm 2 primär ein Haidhauser NIMBY Projekt. Von Alternativen betroffene Anwohner (Südring, City Tunnel) sind diesen natürlich herzlich egal. Auch ich glaube dass wir einen Ausbau des Südrings brauchen, dass wir was am Nordring machen müssen, und dass auch die Stamm II nur der vorläufig letzte Tunnel sein wird - es muss dann wohl noch ein City Tunnel kommen und vielleicht wäre M21 doch keine so dumme Idee gewesen. Wie in anderen Städten auch wird man sich auch einen Nord bzw. Nord Südtunnel überlegen müssen, zu einem West-Ost Tunnel wie dem City Tunnel für die Fern- und Regionalbahn. Wir bräuchten wieder Planungs und Ausführungsgeschwindigkeiten wie wir sie in den 1960er und 1970er Jahre hatten - ohne Rechner in jedem Büro.
Naja, mit Stamm 2 UND einem Südring UND einem Nordring glaube ich nicht, dass noch eine Notwendigkeit für einen S-Bahn-Tunnel in Nord-Süd-Richtung besteht. Eher noch die Möglichkeit Regionalbahnen auf den Nordring zu schicken und dort zu halten.

Damit hätte man für den Regionalverkehr Halte am Hauptbahnhof, Ostbahnhof, Pasing, München Süd (Poccistr.) und München Nord plus eine Ring-S-Bahn. Das sollte reichen um alle aus dem Umland grob in München zu Verteilen (Nord, Süd, West, Ost, Zentrum).

Die weitere Erschließung übernehmen dann U, Tram und Bus.


In Nord-Süd Richtung wird dagegen in (vergleichsweise) naher Zukunft ein Tunnel für die U-Bahn nötig (U9).



Und was M21 angeht: Wenn man mal Nord und Südring hat, dann kann man eventuell Stamm2 als eine Art M21 für den Regionalverkehr nutzen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Balduin @ 18 Jun 2018, 11:11 hat geschrieben: Also Hot Doc möchte wohl am liebsten Stamm 2 jetzt noch stoppen und stattdessen Südring bauen - will aber nicht einsehen, dass er keinen vollen Ausbau mit 2 zusätzlichen Gleisen und Ausfädelungen in der Zeit hinbekommen kann. Alles andere macht aber keinen Sinn.
Falsch. Ich sehe sehr wohl ein, dass ein Vollausbau Südring in dieser Zeit nichts wird. Allerdings würde eine Vorstufe des Ausbaus (also ein Südring light) sogar ein paar Jahre vor dem Tunnel starten können. Ich habe mich nur gewehrt gegen die Aussage, dass man jetzt noch länger Stillstand hätte, würde man den Stamm2 begraben und sich auf den Südring konzentrieren.
Dass am Ende ein Vollausbau Südring stehen muss ist klar. Und dann sollte auch gleich mit dem Nordring weiter gemacht werden!
Und wie ich schon mal oben sagte: Von den Kosten her wird so eine Lösung auch nicht sehr viel billiger. Und Proteste hat man eher  noch mehr...
Das ist meiner Meinung nach beides flasch. Selbst der künstlich nach oben gerechnete Südring lag bei rund 1 Milliarde Euro in der Luxus-Voll-Platin-Edition. Das ist grad mal ein Drittel von Stamm2. Da kann der Nordring noch dazu und trotzdem wurde weniger ausgegeben und spätestens dann mehr erreicht.
Und auch bei den Protesten glaube ich nicht daran. Ein Großteil der Strecke verläuft durch Gewerbegebiet. Östlich der Isar gibt es Wohnbebauung. Hier haben die BAs aber schon signalisiert, dass die Anwohner einen Ausbau zum Großteil sogar wünschen, da dann die alten lauten Stahl-Eisenbahnbrücken ersetzt würden und weitere Schallschutzmaßnahmen nötig würden, die jetzt wegen Bestandsschutz nicht von der DB getragen werden müssen. Und im Vergleich mit den alten Güterzügen, machen die S-Bahnen dann doch nicht wirklich wesentlich mehr Lärm.
Eine "Light"-Variante könnte man zwar zumindest in derselben Zeit jetzt auch hinbekommen, und vergleichsweise günstig. Nur ist das allenfalls eine Ergänzung, weil man 1,2 (zusätzliche) Linien darauf fahren lassen könnte. Das wäre aber nur eine kleine Entlastung, keine grundsätzliche Lösung...
Das ist ganau das, was ich vorschlage. Bis dahin die Light Variante mit dem klaren Ziel, so schnell wie möglich den Vollausbau zu komplettieren.

Und hier muss ich rabauz deutlich widersprechen. Entweder man baut den Stamm2. Dann wird man viel Geld verbraten für wenig Nutzen, zumindest für die Stadtbewohner. Einen Südring oder Nordring wird man dann aber seinen Lebtag nicht mehr sehen. Oder man baut jetzt den Südring und im Anschluss den Nordring, kann von den Außenästen die Fahrgäste besser aufteilen und hat neue Verbindungen für die Stadtbevölkerung erschlossen.
Ein sowohl als auch, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das ist pures Wunschdenken.
Valentin
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Beitrag von Valentin »

BA6: Erste Informationen zum Beginn Vorplanung München-Poccistraße

Heute war ein Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses 6 die Information des BA durch die DB zur Vorplanung Bahnhof Poccistraße (Vorstellungsrunde erster Planungen):

Der Inhalt kurz in Stichpunkten:

Einzige feststehende Fakten bisher:
Es wird ein Bahnhof in Höhe des KVR gebaut. Geplante Kapazität: 7500 Fahrgäste/Tag. Davon 3500 Fahrgäste aus dem fußläufigen Umfeld der Station. Ansonsten ist bei der Vorplanung noch alles offen.

Einzig konkrete Angaben gab es noch zum geplanten Ablauf der Planung:

3.18-12.18 Baugrunduntersuchung
3.18-12.19 Vorplanung
1.20-3.23 Entwurf/Genehmigungsplanung
3.12-6.24 Ausführungsvorbereitung
6.24-12.26 Bauausführung

Wegen fehlender Kapazitäten bei Ingenieursbüros in München verzögert sich aber bereits die erste Baugrunduntersuchung bis voraussichtlich 2.19!

Pläne der MVG zu einem U-Bahnhofsneubau in Zusammenhang mit einem Neubau der Eisenbahnbrücke sind am Rande bekannt. Diese Projekte hängen aber planungstechnisch nicht mit dem Neubau des DB-Bahnhofes zusammen. Ausnahme: Das Baustellenvorfeld für den Brückenneubau ist die gleiche Fläche, die später der Bahnhof sein wird. Die Brücke muß daher zwingend vor dem Baubeginn Bahnhof fertiggestellt sein. (Hoffentlich kommt es dort zu keinen Verzögerungen.)

Bei ersten konkreten Planungen soll der BA6 dann wieder informiert werden

Kommentar:
Hier hat man wie immer das Gefühl, daß sparsam auf Kante geplant wird. Die bestehenden Planungenberuhen noch auf U3/U6 ohne U9. Und München wächst rasant schneller als sich jeder Planer je hat träumen lassen..
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Beitrag von NatchO »

Aber dann haben wir einen Regiohalt und nix für die S-Bahn?!

Das klingt wie ein Schildbürgerstreich.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Eine S-Bahn (210m, 96cm) kann eigentlich problemlos an einem Regionalzughalt (3xx m, 76cm) halten.
Umgekehrt wird es schwieriger (Aussteigen gegen die Kante) bis unmöglich (Bahnsteig evtl zu kurz).

PS insofern wäre für mich ein 210m, 96cm S-Bahnsteig ein Schildbürgerstreich!
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

S-Bahnsüdring unter "zu untersuchende Massnahmen" im Programm Bahnausbau München
Siehe Antwort der Staatsregierung vom 13.6.2018 auf eine Landtagsanfrage der SPD: https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextA....17_0021965.pdf:

„Im vom Freistaat vorgesehenen Programm „Bahnausbau Region München“, ...ist in der Kategorie „zu untersuchende Maßnahmen“ auch der Ausbau des Südrings benannt. Im Rahmen dieser Kategorie ist die verkehrliche Wirkung und die bautechnische Machbarkeit zu untersuchen, was auch die Ermittlung des Ausbauumfangs einschließt. Die gutachterlichen Leistungen für die in der Kategorie „zu untersuchende Maßnahmen“ des Programms, so auch der Ausbau des Südrings, werden derzeit europaweit ausgeschrieben. Ergebnisse hieraus sind nicht vor Ende 2019 zu erwarten. Positive Ergebnisse dieser Untersuchungen vorausgesetzt, sind dann die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung durch die DB zu erstellen und das Verfahren zur Baurechtserlangung durchzuführen. Hierzu können derzeit noch keine belastbaren Zeitangaben gemacht werden.“
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Jean
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Beitrag von Jean »

Immerhin. :)
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Leider ist der Link kaputt, kannst Du den bitte noch mal posten?
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Link ist geflickt. Der Doppelpunkt ist in den Link gerutscht.
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Beitrag von Iarn »

Danke!
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Das ist mal wieder Augenwischerei at its best. Anfangs wird in dem Dokument nochmal dargelegt, dass der Südring sowieso total sinnlos ist, und im Nachschlag dann angeführt, dass man ihn dennoch untersucht. (Wie ich das verstehe im Rahmen der ÖPNV-Offensive, die Fahrverbote für Autos verhindern soll. Man braucht also etwas um Aktionismus vorzutäuschen.)

Nebenbei gab es ja bereits eine solche Untersuchung. Wegen massiven Fehlberechnungen hat der Südring ja bekanntlich STATT des Stamm2 schon einen NKF unter 1 gehabt. Mit Stamm2 fällt die Rechnung ja noch dramatischer aus. Was da noch eine Untersuchung bringen soll????

Die sollten eher mal die erste Untersuchung untersuchen. :P
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Beitrag von NatchO »

@HotDoc: Aber anstatt immer wieder rumzumosern, dass die doofe Untersuchung ja voll falsch war und nur politisch gewollt und so weiter, solltest du dich freuen, dass sie den Südring immerhin untersuchen.
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"Lebende Forenlegende"
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Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Tschuldigung?! Ich soll mich freuen, dass die selben Deppen, die den Südring (in meinen Augen ganz bewußt, aber vielleicht auch nur aus Unvermögen) falsch berechnet haben (und die Fehler sind von jedem hier 1 zu 1 nachzuvollziehen) um Ihr politisches Prestigeprojekt Stamm2 durchzudrücken, jetzt dieselbe Berechnung nochmal durchführen um die nächste verkehrspolitische Fehlentscheidung zu rechtfertigen.
Die CSU hofft (offensichtlich zurecht) auf dumm genuges Stimmvieh, das Ihnen diesen Mist auch noch abnimmt (beim Südring hats ja auch geklappt). Und offensichtlich klappts auch ein zweites Mal.
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