Rohrbacher hat geschrieben:
Außerdem muss man festhalten, dass zwischen München und Augsburg zwei Gleise weniger lagen.
Waren die Züge nicht sogar auch schneller? Fängt die LZB-Strecke heute nicht deutlich später an? Sparwahn?
Dazu kommt, dass dies ein typisch deutscher "viergleisiger" Ausbau war, im Grunde sind das (betrieblich ja sowieso) zwei zweigleisige Strecken, die aber leider auch vollkommen autark sind und nicht flexibel genutzt werden können. Warum die Strecke nicht im Richtungsbetrieb befahren wird ist mir bis heute ein Rätsel. Dazu fehlen Überleitstellen, typische DB-Netz-Sparinfrastruktur eben).
Rohrbacher hat geschrieben:
Auch zwischen München und Petershausen gab es noch keine eigenen S-Bahngleise. Trotzdem waren die SE damals auf'm Papier wie auch in der Praxis schneller in Ingolstadt als heute, selbst wenn man den Halt in Dachau reinrechnet. Nicht die Schleicherei mit 80 km/h in die Bahnhöfe und wieder raus und mit n-Wagen wohl auch irgendwie schnellere Fahrgastwechsel.
Wie kommt es dazu? Das kann es auch nur bei DB Netz geben dass ein Ausbau verschlimmbessert. Wie kann es sein dass die Züge langsamer sind? Wieso wird mit 80 km/h in die Bahnhöfe geschlichen? Schnellfahrweichen ein Fremdwort bei Netz?
Rohrbacher hat geschrieben:
Natürlich haben sich 22 Jahre Wachstum im Großraum München ausgewirkt, aber davon zu sprechen, 1996 hätte es keinen Takt gegeben, ist einfach falsch.
Ich kenn den Taktverkehr selbst aus den 80ern/90ern, z. B. auch die Mittenwaldbahn. Das habe ich so auch nicht gesagt, auch wichtige Hauptbahnen waren schon im Taktverkehr befahren, aber es gab eben auch noch viele Strecken, auch Hauptbahnen, die nicht im Takt befahren wurden.
Die würden heute natürlich auch ohne Bahnreform im Takt betrieben, jedoch ist auf vielen Strecken der Taktverkehr erst im Zeitraum 1996/1997 eingeführt worden, als die Regionalisierung so langsam anlief.
Im Großraum München war das natürlich vorher auch schon besser als in vielen anderen Teilen Bayerns.
Rohrbacher hat geschrieben:
Zwischen München und Regensburg fuhr z.B. damals schon abwechselnd der IR (von Kempten, Oberstdorf) nach Hof, Prag, Dresden, Berlin und der RE nach Coburg. Dazwischen alle zwei Stunden ein RE nach Passau und oft eine RB nach Plattling, so krass viel weniger als heute war das z.B. auf der 930 nicht. Im Gegenteil durch die RE-Durchbindung bis Coburg und den IR kam man irgendwie ohne umzusteigen weiter als heute.
Das ist leider eine deutliche Verschlechterung, es gingen viele Direktverbindungen verloren und u. a. die Verbindung München - Hof hat deutlich an Fahrgästen verloren durch die Kastration und den Umsteigezwang. Die IR damals waren besser gefüllt als heute die Alex-Züge (im Abschnitt Regensburg - Hof), da heute die meisten durchfahrenden Fahrgäste nach Sachsen/Thüringen fehlen (den Umsteigezwang tun sich viele nicht mehr an, besonders wenn regelmäßig Anschlüsse verloren gehen und mann dann 45-50 Minuten auf den nächsten Zug wartet).
Auch ist es schade, dass es keine anderen Durchbindungen mehr gibt. Der München-Nürnberg-Express könnte z. B. heute nach Sonneberg durchgebunden werden und so könnte man beide schnellfahrenden Linien verbinden. Das wäre eigentlich ein klassischer IR.
Heute ist es ja das Gegenteil, man will sogar die beliebte Durchbindung Nürnberg - Regensburg - München abschaffen und damit Direktverbindungen wie Neumarkt-München oder Landshut-Nürnberg killen und damit die Attraktivität der Eisenbahn reduzieren.
Rohrbacher hat geschrieben:
Um 23:42 Uhr fuhr vor 22 Jahren noch in Moosburg (!) ein Nachtzug nach Dresden ab, der bis Regensburg de facto als Abend-RE mitbenutzt wurde.
Solche Nachtverbindungen fehlen heute fast ganz, in dieser Region sowieso. Es ist schlimm zu sehen, dass es vor dem Fall des Eisernen Vorhangs mehr Direktverbindungen vom 930er-Strang nach Sachsen/Berlin gab als heute.
Rohrbacher hat geschrieben:
Dem heutigen ICE 920 um 23:00 Uhr von München nach Nürnberg würde kein Zacken aus der Krone fallen, wenn der bis Ingolstadt auch die RE-Halte bedienen würde und Schlafwagen nach äh... sagen wir Münster dabei hätte. Gerade in Tagesrandlagen nimmt man sich heute durch die Triebzüge und die ganze Trennerei viel Flexibilität mit einem Zug mehrere Aufgaben zu erledigen.
Das ist ja nicht gewollt, denn der Bund kommt seiner gesetzlichen Verpflichtung und Verantwortung gegenüber dem Fernverkehr nicht nach.
Der Bundesrat hat ja schon mehrfach ein Fernverkehrsgesetz angestoßen und der Bundestag hat es immer wieder abgelehnt. Das sind teilweise die gleichen Parteien und das zeigt die Heuchelei. Wer vertritt denn da noch seine Meinung? Herdentrieb und Kollektivzwang, wo ist der Unterschied zur Volkskammer?
218 466 hat geschrieben:
Mit mehr Verkehr kannst du GWB vergessen. Es braucht Viergleisige Strecken!
Sag das nicht den Österreichern oder Schweizern, nicht dass die auf einmal anzweifeln warum es bei ihnen funktioniert.
Mit kurzen Abständen bei Überleitstellen und gleich vielen Blöcken am Gegengleis wie am Regelgleis, würde da schon einiges gehen.
Hier geht es aber nur um eine Flexibilisierung des Verkehrs und zur Verspätungsreduzierung etc. ist das gut nutzbar.
Viergleisige Abschnitte bräuchte es viel mehr, gerade bei den Strecken um München, wie nach Freising, Geltendorf usw.
218 466 hat geschrieben:
Falsch, 1996 und davor gab es genauso Vollsperrungen bei Bauarbeiten, jedoch aufgrund von Sparmassnahmen leider weniger Bauarbeiten, die aufgeschoben wurden und jetzt nachgeholt werden müssen. Halbseitige Sperrungen verursachen über wesentlich längere Zeiträume Beeinträchtigungen und werden daher zu Recht nicht angewendet.
Da hätte ich gerne mal Beispiele. Sicher wird es die eine oder andere Vollsperrung gegeben haben, aber nicht in dem Ausmaß wie heute und da ist mitnichten immer die vernachlässigte Instandhaltung schuld.
Die wird heute außerdem immer noch gefördert, indem DB Netz Komplettsanierungen eben auch komplett finanziert bekommt und die normale Instandhaltung nicht. Logisch dass man da meinen könnte dass Verschleppung lohnenswert sein könnte.
Die 6wöchige Vollsperrung Freising - München ist z. B. absolut unnötig und unverständlich. Vor allem mit einem total komplizierten SEV und total unattraktiven Fahrzeiten. Es gibt nicht mal Schnellbusse Freising-München ohne Halt.
Die Fahrzeiten nach München sind doch für keinen Pendler mehr hinnehmbar. Da wird es eine Flucht zum MIV geben und nebenbei werden die grünen Gummirosinenpixer sich riesig freuen.
Martin H. hat geschrieben:
Mit mehr Überleitstellen/GWB wären kürzere Abschnitte möglich, und wenigstens ein Teil der Züge könnte fahren, auf einigen Strecken gar alle.
Man will es nicht für möglich halten, aber neulich gab's mal eine Parallelfahrt vom Passauer RE und verspätetem alex von Landshut bis Moosburg. Aber überhaupt die Möglichkeit sagt ja schon wieder alles, in Moosburg wartete noch kein Gegenzug.
Die 930 ist ja perfektes Beispiel. Freising - München gibt es auf einigen Abschnitten keinen GWB und wo es ihn gibt, dann tw. mit langsamen 40er-Weichen, totale DB-Netz-Sparinfrastruktur. Trotz der hohen Belastung gibt es nicht mal durchgehend GWB auf Freising - München.
Dann gibt es Abschnitte wie Neufahrn - Landshut, zwar mit GWB (aber natürlich am Gegengleis 50% weniger Blöcke, ist ja DB-Netz) und auf über 20 km keine einzige Weiche, also Überleitstelle!
Parallelfahrten gibt es täglich irgendwo mal, aber das sind absolute Ausnahmefälle. Da darf nichts kommen, weil es ja auch keine Überleitstellen gibt (Landshut - Moosburg ist ja die gleiche weichenlose Sparinfrastuktur!) und selbst dann trauen sich viele Fdl nicht (oder es ist ihnen zu viel Aufwand), den GWB zu nutzen.