Pünktlich öffnen sich die Türen und angenehme Wärme empfängt uns – endlich, nach drei Wochen Eiseskälte.
Die geschwungene Form im Detail, hier entstand auch das Bild des Eröffnungsrätsels.
Beim Verlassen des Bahnsteiges werden unsere Fahrkarten skeptisch beäugt. „Ehhh, this is Guangzhou.“ Jaja, weiß ich. Aber wir mussten für den kompletten Laufweg lösen, um überhaupt mit diesem Zug fahren zu können.
Wir suchen die M7 auf, die recht kurze Tangentiallinie ist ziemlich leer. Sie fährt uns vor der Nase weg.
Beim Umstieg in die Linie 3 fährt uns wieder eine Bahn vor der Nase weg. Unser Glück scheint wohl heute Morgen aufgebraucht worden zu sein.
Werfen wir stattdessen einen kurzen Blick auf das
Metronetz mit einer stattlichen Länge von derzeit fast 400 km.
Während die Linie 1 schlüsselfertig von Siemens übergeben wurde, war Bombardier an der Linie 2 beteiligt, wobei allerdings auf die Wertschöpfung vor Ort wert gelegt wurde. Dadurch konnten die Kosten drastisch reduziert werden.
Nach einer stark beschleunigten Ausbaugeschwindigkeit in den letzten Jahren soll das Netz bis 2020 auf über 600 km wachsen.
Interessant ist nicht nur die derzeitige Insellinie 14 (welche aber zukünftig Anschlüsse zum restlichen Netz bekommen wird), sondern auch die Guangfo-Linie, welche als einzige in China stadtgrenzenüberschreitend nach Foshan verkehrt.
Eine Besonderheit ist die Linie 3, welche mal wieder Etikettenschwindel ist. Alle Züge vom Südende der Linie befahren den nordöstlichen Ast. Zum nordwestlichen Ast, welcher zum Ostbahnhof und zum Flughafen führt, muss stets an der Haltestelle Tiyu Xilu umgestiegen werden. Die
Bahnsteigkonfiguration ermöglicht dies stets bahnsteiggleich.
Der Nordwestast führt stets eine Bahnsteigwende auf dem mittig liegenden Gleis durch.
Nach der Freigabe der Türen für die Umsteiger drängeln sich alle unter Ellbogeneinsatz herein, um einen Sitzplatz zu ergattern.
Ein Kind spielt Kuscheltier-Angeln am Handy.
Vom Design her wenig Überraschungen:
Als wir endlich den Ostbahnhof erreichen, sind bereits anderthalb Stunden seit der Zugankunft am Südbahnhof vergangen. Da ist der achteinhalbstündige Aufenthalt keineswegs zu großzügig geplant…
Die Suche nach der Gepäckaufbewahrung nimmt ebenfalls reichlich Zeit in Anspruch. Dann begeben wir uns zurück zur M1 und kaufen mangels passendem Kleingeld eine Tageskarte für 2,50€.
Fix ergattere ich einen Sitzplatz – oh Mann, die Chinesen sind echt verdammt schnell – und eine weitere Stunde und kurze Fahrradfahrt später gibt es endlich Mittagessen.

Die Teigtaschen sind außerordentlich lecker – mein persönlicher kulinarischer Favorit der ganzen Reise ist die süße Nuss-Reis-Füllung.
Busbahnhof. Wow, sogar klimatisierte Fahrzeuge…
In der Fußgängerzone
Wir spazieren durch die Straßen…
