Reich der Mitte - Land der Superlative

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Wunderbare Ruhe
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Abendessen heute mal westlich und zum ersten Mal mit Messer und Gabel, seit ich in China bin.
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Mein Pastagericht im von einem Australier geführten Restaurant schmeckt ganz passabel und wir sind die einzigen Gäste.

Anschließend stürzen wir uns in den Trubel der engen Gassen, die jetzt völlig verstopft sind.
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Der Lärmpegel ist unbeschreiblich. Sänger konkurrieren mit Werbelautsprechern und Musik, die in ohrenbetäubender Lautstärke aus Bars und Discos dringt. Halbnackte Frauen stehen gut sichtbar hinter den großflächigen Fensterscheiben – man soll schließlich sehen, was man für sein Geld bekommt. Lebendige Schaufensterpuppen trifft es wohl am besten…

Völlige Stille herrscht dagegen 200 m weiter am Flussufer.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Entenfang »

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Hast du von dieser Brücke mit den Lampions ein Bild auf den Fluss bzw. die Gebäude rechts?
Auf der Brücke mit den Lampions waren wir nicht, ich kann dir nur ein Nachtbild von den Häusern bieten.
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Bei Google Maps habe ich zwei Bilder aus der anderen Perspektive bei Tageslicht gefunden.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Entenfang @ 9 Jul 2018, 17:52 hat geschrieben:Ich meinte damit vor allem solche Objekte wie den goldenen Elefanten, weniger den Baustil. Und das der kitschig ist, wirst du doch hoffentlich nicht bestreiten? :unsure:

Hier nochmal zum Thema Kitsch:
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Ich stimme dir zu, endlich mal keine Hochhäuser. Liegt auch daran, dass Yangshuo mit 300.000 Einwohnern für chinesische Verhältnisse ein Dorf ist. Alt ist an den Gebäuden aber wahrscheinlich nichts; das sind ziemlich sicher Neubauten, die im "alten" Stil errichtet sind.

Vermüllt ist es auch weniger hier im Zentrum, sondern eher außerhalb, wie z.B. in dem Seitenarm, wo unsere gestrige Bootstour begonnen hat.
Hm ich weiß nicht. Solche Elefanten und vergleichbare Figuren gehören schon zur klassischen China-Deko und sind in meinen Augen nicht weniger fehlplatziert wie z.B. Matroschka-Figuren in Russland. Ich würde mir nichts davon in die Wohnung holen, aber im China-Ambiente wirkt es für mich nicht kitschig.

Nagut, dann nur auf alt gemacht. Wobei die Straßen in den Nebengassen teilweise schon älter wirken.
Entenfang @ 9 Jul 2018, 17:54 hat geschrieben:Auf der Brücke mit den Lampions waren wir nicht, ich kann dir nur ein Nachtbild von den Häusern bieten.
[IMG]

Bei Google Maps habe ich zwei Bilder aus der anderen Perspektive bei Tageslicht gefunden.
Das gefällt mir, richtig schön idyllisch. Danke!
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Beitrag von Entenfang »

Lobedan @ 9 Jul 2018, 19:12 hat geschrieben:Ich würde mir nichts davon in die Wohnung holen, aber im China-Ambiente wirkt es für mich nicht kitschig.
Dann haben wir in dieser Hinsicht einfach unterschiedliche Meinungen. Ich finde die ganzen Lampions & Co. schon sehr kitschig, auch wenn sie natürlich zum typischen China dazugehören. Das heißt aber nicht, dass ich den Kitsch besonders hässlich oder abstoßend fand - ganz im Gegenteil. Die bunte Beleuchtung macht sich auf Nachtfotos wunderbar.


Tag 21 Yangshuo

Heftiger Husten bringt mich um den Schlaf – deswegen kann ich auch heute die Wanderung nur auf Bildern mitverfolgen.
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Es ist Orangenzeit.
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Ein paar Dörfer weiter gibt es sogar echte Bambusboote und nicht nur die aus Plastik.
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Es ist zwar bedeckt, doch die Temperatur kommt immerhin an die 20°-Marke. Im Sommer sind die Schirme dagegen unverzichtbar.

Waschtag
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Beitrag von Entenfang »

Sommerrodelbahn
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Was darf´s denn zum Mittagessen sein?
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Etwas aus der Kategorie Fauna
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(Fast) perfekte Spiegelungen
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Märchenhaft
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Und der größere Überblick
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Ein Tempel
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Die Landschaft strahlt Ruhe aus
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Beitrag von Entenfang »

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Und zum Abschluss nochmal ein kleiner Anstieg, mangels Gangschaltung mit dem Fahrrad nur schiebend zurücklegbar
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Teddybären am Kletterfelsen
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Wir erhalten einen Brief an der Rezeption – unsere Fahrkarten nach Hongkong sind da. Endlich und gerade noch rechtzeitig.

Nachmittags raffe ich mich zu einem kleinen Spaziergang durch die Felder auf.
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Müll kokelt vor sich hin und verbreitet Gestank nach Plastik
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Beitrag von Entenfang »

Alte Bauernhäuser
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Zum Abendessen suchen wir wieder die albtraumhaft laute Innenstadt auf. Dabei dokumentiere ich diese böse Stolperfalle am Zebrastreifen.
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Interessant sind diese Wasserfontänen:
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Der Grund ist eine Vorführung, die vor den neugierigen Blicken nicht zahlender Zuschauer verborgen werden soll.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 22 Yangshuo -> Guangzhou -> Hongkong

Die Nacht war kurz, zumindest hat der Hustensaft gewirkt und ich habe einigermaßen gut geschlafen. Das Taxi kommt wie bestellt um 8:15 Uhr, zum ersten Mal mit einer Fahrerin. Es ist allerdings kein Offizielles.
Nach gut 10 Minuten sind wir schon am Busbahnhof, denn zu dieser Zeit sind die Straßen komplett leer. Das ist auch gut so, denn die Abfahrtszeiten des Busses zum Bahnhof, die uns im Hostel genannt wurden, stimmen nicht mit der Realität überein und die Abfahrt ist bereits um 8:30 Uhr, nicht erst um 8:40 Uhr. Hätten wir den Bus verpasst, wären wir um eine teure Taxifahrt bis zum Bahnhof nicht herumgekommen.
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Der Bus ist ebenso leer wie die Straßen.

Wir passieren einige Dörfer, hier der Unterschied zwischen Alt- und Neubau. Trotz der Einfachverglasung und bescheidener Isolierung ist der Fortschritt an Wohnqualität unübersehbar.
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Ein CRH2A-Zug nähert sich zwischen Karsthügeln dem Bahnhof Yangshuo. Hier wird die äußerst anspruchsvolle Topografie für den HGV nur allzu deutlich.

Mit reichlich Puffer erreichen wir den Bahnhof.
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Nach einer sehr kurzen Sicherheitskontrolle sind wir auch schon im Warteraum.
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Yangshuo ist gut mit Montabaur vergleichbar, nur dass es hier je zwei Überholgleise gibt. Infrastruktur wird in China fast immer sehr großzügig dimensioniert. Man beachte die Feste Fahrbahn der Durchfahrts- und inneren Überholgleise, während die äußeren Überholgleise im Schotter liegen.
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Signale sind nur als Zwerge ausgeführt und werden offensichtlich nicht für den Regelbetrieb gebraucht.

Hier halten längst nicht alle Züge, man kann sich also denken, wie dicht die Strecke befahren ist.
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Diese Schnellstraße dient als Zubringer zum Bahnhof.
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Ein CRH2A wartet den Fahrgastwechsel ab
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Und da fährt auch schon unser CRH380A ein.
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Beitrag von Entenfang »

Pünktlich bringt uns der Zug durch Karsthügel in den tropischen Süden.
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Ehe wir Guangzhou erreichen, ziehen unzählige Fischteiche vorbei.
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Die Zahl der Hochhäuser ist hier vergleichsweise überschaubar.
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Umschlagbahnhof
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Beitrag von Entenfang »

Pünktlich öffnen sich die Türen und angenehme Wärme empfängt uns – endlich, nach drei Wochen Eiseskälte.
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Die geschwungene Form im Detail, hier entstand auch das Bild des Eröffnungsrätsels.
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Beim Verlassen des Bahnsteiges werden unsere Fahrkarten skeptisch beäugt. „Ehhh, this is Guangzhou.“ Jaja, weiß ich. Aber wir mussten für den kompletten Laufweg lösen, um überhaupt mit diesem Zug fahren zu können.

Wir suchen die M7 auf, die recht kurze Tangentiallinie ist ziemlich leer. Sie fährt uns vor der Nase weg.
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Beim Umstieg in die Linie 3 fährt uns wieder eine Bahn vor der Nase weg. Unser Glück scheint wohl heute Morgen aufgebraucht worden zu sein.

Werfen wir stattdessen einen kurzen Blick auf das Metronetz mit einer stattlichen Länge von derzeit fast 400 km.


Während die Linie 1 schlüsselfertig von Siemens übergeben wurde, war Bombardier an der Linie 2 beteiligt, wobei allerdings auf die Wertschöpfung vor Ort wert gelegt wurde. Dadurch konnten die Kosten drastisch reduziert werden.
Nach einer stark beschleunigten Ausbaugeschwindigkeit in den letzten Jahren soll das Netz bis 2020 auf über 600 km wachsen.
Interessant ist nicht nur die derzeitige Insellinie 14 (welche aber zukünftig Anschlüsse zum restlichen Netz bekommen wird), sondern auch die Guangfo-Linie, welche als einzige in China stadtgrenzenüberschreitend nach Foshan verkehrt.
Eine Besonderheit ist die Linie 3, welche mal wieder Etikettenschwindel ist. Alle Züge vom Südende der Linie befahren den nordöstlichen Ast. Zum nordwestlichen Ast, welcher zum Ostbahnhof und zum Flughafen führt, muss stets an der Haltestelle Tiyu Xilu umgestiegen werden. Die Bahnsteigkonfiguration ermöglicht dies stets bahnsteiggleich.

Der Nordwestast führt stets eine Bahnsteigwende auf dem mittig liegenden Gleis durch.

Nach der Freigabe der Türen für die Umsteiger drängeln sich alle unter Ellbogeneinsatz herein, um einen Sitzplatz zu ergattern.
Ein Kind spielt Kuscheltier-Angeln am Handy.

Vom Design her wenig Überraschungen:
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Als wir endlich den Ostbahnhof erreichen, sind bereits anderthalb Stunden seit der Zugankunft am Südbahnhof vergangen. Da ist der achteinhalbstündige Aufenthalt keineswegs zu großzügig geplant…

Die Suche nach der Gepäckaufbewahrung nimmt ebenfalls reichlich Zeit in Anspruch. Dann begeben wir uns zurück zur M1 und kaufen mangels passendem Kleingeld eine Tageskarte für 2,50€.
Fix ergattere ich einen Sitzplatz – oh Mann, die Chinesen sind echt verdammt schnell – und eine weitere Stunde und kurze Fahrradfahrt später gibt es endlich Mittagessen.
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Die Teigtaschen sind außerordentlich lecker – mein persönlicher kulinarischer Favorit der ganzen Reise ist die süße Nuss-Reis-Füllung.

Busbahnhof. Wow, sogar klimatisierte Fahrzeuge…
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In der Fußgängerzone
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Wir spazieren durch die Straßen…
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Beitrag von Entenfang »

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Es folgt eine Überführung über eine Schnellstraaahh! Da ist ein Obus im Anmarsch! Ich flitze die Treppen hoch.
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„Also so schnell wie du da gerade hochgelaufen bist, kann es dir gar nicht mehr so schlecht gehen…“, kommentiert Alex das Geschehen. Und er hat recht. Heute fühle ich mich endlich deutlich besser und die angenehmen 20° tun ihr Übriges.

Dieselkollege
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Man beachte die markierte Fläche links. Um dem Chaos durch die schier unglaubliche Zahl an Leihfahrrädern Einhalt zu gebieten, gibt es eigene Parkflächen für sie.

Nach unserem ersten Eindruck wirkt Guangzhou nicht ganz so hässlich wie die bisher besichtigten Millionenstädte.

Unser nächstes Ziel ist die Insel Shamian, welche sehr südeuropäisch-mediterran anmutet und einige teure Hotels aufweist.
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In den schattigen Alleen kann man angenehm flanieren.
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Schließlich setzen wir uns auf eine Bank in die Sonne und genießen den Blick auf den Perlenfluss. Man bekommt schließlich nicht an jedem Tag Mitte Februar die Gelegenheit dazu…
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Moment, sagten wir nicht gerade, Guangzhou wäre nicht so hässlich?
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Beitrag von Entenfang »

Verkehr auf mehreren Ebenen
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An der Uferpromenade
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Wohin als Nächstes?
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Wir wollen als Kontrast noch einen Blick auf das moderne Guangzhou werfen. Ob wohl einer der zahlreichen Obusse in die richtige Richtung fährt?
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Der Obus ist nun wieder im Aufwind und wird auch touristisch beworben.


Doch keine Linie fährt Richtung Guangzhou Tower und mit der Metro müssten wir erst ewig laufen und dann zweimal umsteigen. Und dann bringt Dianping Maps eine völlig andere Option ins Spiel: Den Wasserweg.

Der Fähranleger ist keine zwei Minuten entfernt und als wir ihn erreichen, legt gerade ein Schiff an. Wo kriegen wir bloß die Fahrkarten her? Hmm, 8€ p.P? Nee, das ist das Touri-Boot. Am Zugang gibt es eine Zahlbox, in die wir 2 Yuan pro Nase einzahlen, als das Tor gerade geschlossen werden soll. „Come on, hurry up, hurry up!“, ruft uns der Wachmann zu. Damit ist unsere heutige Pechsträhne vor der Nase weggefahrener Verkehrsmittel fürs Erste beendet.

Leider ist das offene Deck nur sehr klein und die dicht gedrängten Menschen werden von den Abgasen aus dem Maschinenraum eingenebelt.
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Trotz allem sind wir uns bald einig, dass die Wahl des Verkehrsmittels perfekt war.

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Zahlreiche Hochhäuser säumen das Ufer und die Wohnungspreise sind hier bestimmt sehr hoch.
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Beitrag von Entenfang »

Wir nähern uns dem Guangzhou Tower.
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Blick zurück, ehe wir nach einer guten halben Stunde von Bord gehen.
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Hier befindet sich das neue CBD in Guangzhou. Die Stadt wurde schon immer stark durch Handel geprägt. Es fällt auf, dass hier mehr Menschen Englisch sprechen. In chinesischen Restaurants bei uns liegt der Fokus stark auf der Guangzhou-Küche (Schwein süß-sauer, Frühlingsrollen, …), weil die meisten Auswanderer aus dieser Region stammen. Im schiffartigen Gebäude fand die Eröffnungszeremonie der Asian Games 2010 statt.
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Warum bloß hat hier niemand eine Bank aufgestellt, damit man sich ausruhen kann?


Nun nehme ich mir noch eine Stunde für die Straßenbahn.

Schockschwerenot! So eine Quietschente können nur Chinesen bauen…
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Gut gefüllt verkehren die Bahnen im 12-Min.-Takt, etwas später dann im 15-Min.-Takt auf einer 7 km langen Strecke entlang dem Flussufer. Die Eröffnung war 2014.

Die sieben Fahrzeuge sind alle in quietschbunten Farben gehalten.
Innen…
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…wie außen.
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Fällt irgendwem etwas auf?

Richtig, die Oberleitung fehlt. Die Fahrzeuge sind mit Supercaps ausgestattet, nachgeladen wird nur an den Haltestellen.
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Beitrag von Entenfang »

Auch die Haltestellendächer sind sehr farbenfroh.
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Leider verkehren die Bahnen wie auch in Peking im Schneckentempo über das Rasengleis. Es gibt hier aber keine Sicherheitskontrolle beim Betreten des Bahnsteigs. Als ich an einer der Zwischenhaltestellen zusteige, kommt ein Wachmann im Zug sofort herbeigerannt und hält den Metalldetektor an meinen Rucksack.

Blick auf die Liede Bridge
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Es dämmert allmählich und vermutlich gibt es auch hier eine tolle Beleuchtung, doch wir müssen an unsere Weiterfahrt denken und suchen die nächste U-Bahn-Haltestelle auf.
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Guangzhou bietet ein weiteres unkonventionelles ÖV – die APM-Linie.
Eingesetzt werden fahrerlose APM-100-Züge von Bombardier, die auf Gummireifen verkehren.
Die Linie dient mit einem Haltestellenabstand von knapp 500 m der Feinerschließung, während die in geringem Abstand parallel verkehrende Metro nur 2 Zwischenhalte einlegt (APM: 8).

Die Linie scheint ein großes Highlight für viele Chinesen zu sein, denn alle drängeln sich in der ersten Reihe. Doch die herumtobenden Kinder verlieren das Interesse sehr schnell wieder und so gelingen mir doch ein paar Aufnahmen.
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Das Abendessen fällt aus Zeitgründen imbissartig aus und ist eine große Enttäuschung verglichen mit bisherigen kulinarischen Erlebnissen. Typisches Imbissketten-Essen eben.
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Wir sind sehr frühzeitig am Bahnhof, lassen die kurze und hier im Süden sehr laxe Sicherheitskontrolle über uns ergehen. Dann müssen wir erstmal warten.
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Die Ausreise klappt völlig problemlos, ein kurzer Blick auf unsere Fahrkarte, dann den Pass und tschüss. Nur zur Lok darf ich nicht, dabei habe ich den Zug extra wegen der Ktt-Garnitur, die von MTR Intercity gestellt wird, ausgesucht.
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Beitrag von Entenfang »

Eingesetzt werden Schrank-Dostos
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Ich habe uns Fahrkarten für die 1. Klasse gekauft, man gönnt sich ja sonst nichts.
Wir bekommen dafür quasi einen ganzen Wagen im schönsten 90er-Jahre-Charme für uns.

Alex, ich möchte mal ein Foto vom Innenraum machen. Kannst du kurz aus dem Bild gehen?
„Aber ich gehöre doch zum Bild dazu!“
Du weißt aber schon, dass ich das Bild auf dem EF zeigen möchte?
„Waaaaaahhhh!“

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Immerhin habe ich die nachträgliche Freigabe bekommen, das Bild hier zu zeigen ;)


Kurzer Rundumblick:
Unteres Stockwerk
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Wagenübergang
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2. Klasse
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So klein wie der Preisunterschied (4€) ist auch der Komfortunterschied.
Im Preis von 25€ ist auch ein kleines Wasser und Knabbergebäck inbegriffen.

Nach der Ankunft eile ich an die Zugspitze.
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Die Zuggarnitur ist ein absolutes Unikat und wird ausschließlich zwischen Hongkong und Guangzhou mit Sandwich-Re 4/4 und den Dostos eingesetzt.

Zum Vergleich, die anderen Zuggarnituren der Strecke werden von den Chinesen gestellt und sind ganz normale lokbespannte Wagenzüge.
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Hier ist ersichtlich, wann der außergewöhnliche Zug eingesetzt wird.


Kaum habe ich die Bilder im Kasten, werden wir auch schon vom Bahnsteig gescheucht. Bei der Einreise müssen wir uns einer Fiebermessung unterziehen, wahrscheinlich ein Relikt der großen SARS-Pandemie 2002.
https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-Pandemie_2002/2003

Bis heute tragen nicht nur in Festlandchina, sondern vor allem in Hongkong viele Menschen in der Öffentlichkeit einen Mundschutz und sie sind überall in allen Minimarkets erhältlich. Die Luftverschmutzung ist freilich ein weiterer Grund dafür.

Beim Ausfüllen der Immigration Card macht der Mitarbeiter Druck und erklärt das Eintragen der Unterkunft für überflüssig. Es ist nur allzu offensichtlich, dass sie uns so schnell wie möglich durchwinken möchten.
Wir kaufen eine Octopus Card, die nicht nur zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, sondern auch zum Zahlen genutzt werden kann. Ein Wunder ist geschehen – die Kommunikation auf Englisch klappt hier wieder problemlos.

Trotz der späten Stunde an einem Mittwoch verkehrt die MTR, welche als eine Mischung aus U- und S-Bahn angesehen werden kann, noch im Takt 5.
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Gewendet wird abwechselnd an diesem und dem im Hintergrund sichtbaren Bahnsteig. Es besteht jeweils bahnsteiggleicher Umstieg zwischen den beiden hier endenden West Rail Line und East Rail Line.
http://www.mtr.com.hk/archive/ch/services/...layouts/huh.pdf

Hier gibt es einen Überblick über das Netz sowie sämtliche Detail- und Umgebungspläne:
http://www.mtr.com.hk/en/customer/services...system_map.html

Linienband der East Rail Line
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Man beachte die wesentlich komplizierteren Schriftzeichen! Während in Festlandchina üblicherweise das vereinfachte Chinesisch verwendet wird, kommen in Hongkong noch die traditionellen Zeichen zum Einsatz. Alex lässt mich auch gleich wissen, dass er hier nichts mehr lesen könne. Das erweist sich aber auch nicht als nötig, denn in Hongkong ist alles auch auf Englisch angeschrieben.

Als wir unser Hostel erreichen, ist es schon nach 23 Uhr. Dennoch sind die Fußgängerzonen voller Menschen.

Erster Eindruck: Die Menschen wirken hier deutlich individueller, weniger gleichgemacht, einfach freier. Hongkong ist ein bisschen wie London auf Asiatisch.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Die Straßenbahn hätte den Taufnamen Trainy McTrainface bestimmt auch angenommen. :P
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Beitrag von Entenfang »

Tag 23 Hongkong

Heute wird ausgeruht. Wir brechen zu einem späten Frühstück auf. Lust auf deutsche Küche?
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Hier laufen die Vorbereitungen für das chinesische Neujahrsfest
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Wir entdecken ein kleines Café, das sehr britisch wirkt. Auch der Tee mit Milch sowie die ungesalzene Pasta gehören dazu.
Während es für mich Waffeln mit Drachenfrucht zum Frühstück gibt, geht Alex schon zu einem frühen Mittagessen über. Ich muss dafür etwa 8€ bezahlen. Das Preisniveau in Hongkong liegt weit über dem in Festlandchina.
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Woran es in Hongkong ganz eindeutig mangelt, ist Platz. Dies macht sich nicht nur in der winzigen Größe dieser Geschäfte bemerkbar, sondern so ziemlich in jeder Wohnung. Unser Hostelzimmer ist mit 10 m2 noch vergleichsweise großzügig.
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Was wäre ein Besuch in Hongkong ohne die Doppeldeckertram? Der Platzmangel macht auch im ÖPNV erfinderisch. Auf Hongkong Island fahren fast ausschließlich Doppelstock-Fahrzeuge.
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Natürlich wird in Hongkong links gefahren, was das Verkehrsgewühl nochmal deutlich schwieriger durchschaubar macht. Ich ertappe mich ständig dabei, in die falsche Richtung zu schauen.

Alle Haltestellen sind als Seitenbahnsteige ausgeführt, der Zugang erfolgt über eine Fußgängerampel, gelegentlich auch von Überführungen.
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Auch wenn es nicht so aussieht, stammen die Fahrzeuge aus den 1980er Jahren. Insbesondere außen sind sie jedoch im Nachkriegsdesign gehalten.

Zwischenstop im Tin Hau Temple – welch ein Kontrast zu den Hochhäusern…
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Mal wieder ein Bambusgerüst:
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Beitrag von Entenfang »

In der Hinterhofschlucht
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Flair haben die hölzernen Bahnen jedenfalls…
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In den letzten 10 Jahren wurden viele Fahrzeuge modernisiert und mit neuen Führerständen ausgestattet.
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Bezahlt wird stets beim Aussteigen an der vorderen Tür, indem das Kleingeld passend (was man so gut wie nie hat) in die Box geworfen wird oder die Octopus Card gescannt wird. Der Preis ist unabhängig von der zurückgelegten Entfernung immer gleich und beträgt knapp 30 Cent.

Von außen sind die modernisierten kaum von den unmodernisierten Fahrzeugen zu unterscheiden. Einziger Hinweis sind die LED-Zielanzeigen. Links ein modernisierter, rechts ein unmodernisierter Wagen
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Die Strecke verläuft in Ost-West-Richtung und nahezu parallel zur darunter verkehrenden MTR Island Line.
https://www.hktramways.com/en/interactive-map/
Sie ist vollständig zweigleisig ausgebaut und meistens auf Sonderfahrstreifen. Die Schleife nach Happy Valley zum Reitstadion ist nur eingleisig und wird lediglich im Uhrzeigersinn befahren.


Funfact am Rande: Beim Bau der Strecke 1903 verlief diese nahezu auf gesamtem Weg direkt an der Küstenlinie. Durch die umfangreiche Neulandgewinnung des letzten Jahrhunderts beträgt die Entfernung zum Wasser heute teilweise über einen halben Kilometer!
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Hier ist der Verlauf der Küstenlinie dargestellt – der hellblaue Bereich wurde in den letzten 100 Jahren zusätzlich gewonnen. Nahezu sämtlichen flachen Stadtteile sind auf aufgeschüttetem Land errichtet. Rechts oben ist der ehemalige Flughafen erkennbar, derzeit ein Stadtentwicklungsgebiet.

Wir steigen in die nächste Tram ein. Die von den Einheimischen auch liebevoll lautmalerisch Ding Ding genannten Bahnen werden derzeit von Transdev betrieben.
Durch die sperrangelweit geöffneten Fenster strömt angenehm feuchtwarmer Fahrtwind durch das Fahrzeug. Es ist eine gute Gelegenheit, den Trubel in den Straßen zu beobachten.

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Kein Wunder, beträgt doch die Bevölkerungsdichte in Hongkong etwa 7000 EW/km2 (München: ~ 5000 EW/km2). Das mag auf den ersten Blick kein allzu großer Unterschied sein – warum stehen dann in Hongkong Hochhäuser dicht an dicht und in München nicht? Des Rätsels Lösung folgt demnächst.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Entenfang »

Die Fahrt verläuft sehr gemächlich. Das ist auf einige Gründe zurückzuführen:
1. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge beträgt zwar 40 bis 50 km/h, ich habe aber nie erlebt, dass die erreicht wurde.
2. Der durchschnittliche Haltestellenabstand beträgt gerade einmal 250 m.
3. Es gibt gefühlt alle 100 m eine Ampel. Soweit ich es erkennen konnte, gibt es keine Vorrangschaltung.
4. Die Zweiachser fassen 115 Personen. Es gibt nur zwei Türen, hinten wird eingestiegen, vorne ausgestiegen.
5. In der HVZ kommt etwa alle 90 Sekunden eine Tram. Dadurch bilden sich zwangsweise Pulks mit stark unterschiedlicher Auslastung.
Die Reisezeit über die 13 km lange Strecke beträgt etwa 80 Minuten.

Viel Zeit also, den Ausblick zu genießen.
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Dieses Bambusgerüst hält den Größenrekord unserer Reise:
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Die Straßenbahn Hongkong verkehrt mit 550 V Gleichstrom. Stromabnehmer im Detail:
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In regelmäßigen Abständen sind Gleiswechsel eingebaut. An den planmäßigen Endstellen sind zwar überall Wendeschleifen verbaut, es gibt im Heck jedoch einen Hilfsführerstand, um auf Betriebsstörungen flexibel reagieren zu können.
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Eine typische Haltestelle mit Zugang von der Überführung
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Da in den Bahnen kein Hinweis auf die nächste Haltestelle erscheint, muss man die Haltestellenschilder aufmerksam verfolgen.
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Beitrag von Entenfang »

Im Zentrum gibt es eher wenige Autos. Es gibt allerdings auch kaum eine Möglichkeit, zu parken.
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Als Alternative bieten sich Taxis an, die alle gleich aussehen. Minibusse übernehmen die Feinerschließung und fahren auch kurvige Seitenstraßen an.

Unzählige Doppeldecker sind ebenfalls unterwegs.
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Auch am Straßenlayout ist der Platzmangel offensichtlich – man beachte den Kurvenradius!
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Gleichwohl wird der vorhandene Platz maximal ausgenutzt.
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Alles wirkt außerordentlich gepflegt. Wer seinen Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt, zahlt etwa 150€ Strafe. Auch das in Festlandchina weit verbreitete Spucken wird in Hongkong mit 150€ bestraft und daher den Menschen (glücklicherweise) abgewöhnt.

Wir steigen in Central aus, dem Büro- und Bankgebäudeviertel.
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So bunt wie der Eingang ist, kann es nur die Bank of China sein.
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St. John´s Cathedral steht inmitten von Wolkenkratzern
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Beitrag von Entenfang »

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Obwohl es reichlich Flächen dafür geben würde, ist dieses Graffiti das erste auf der Reise
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Auf der Suche nach einem kleinen Mittagessen für mich und einem zweiten Mittagessen für Alex landen wir mal wieder in einer Mall. Im Keller gibt es einen westlichen Supermarkt mit richtigem Bäcker. Es gibt sogar Laugengebäck. Wir wählen eine Focaccia für 4,50€. Lebensmittel sind in Hongkong unfassbar teuer. Ein Liter Milch kostet 3,70€, für zwei Mandarinen und einen Pfirsich muss ich über 6€ hinblättern. Sämtliches angebotenes Obst ist entweder aus Südeuropa oder Australien importiert. Immerhin schmeckt es sehr gut.

Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen im nahegelegenen Hongkong Park, eine liebevoll angelegte Oase inmitten des brummenden Lärms der Stadt. Die schwülwarmen 23° sind völlig ungewohnt.
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Ja, diese Schildkröten sind echt. Ich konnte es zunächst auch nicht glauben, aber dann hat sich doch eine bewegt.

Blick vom Aussichtsturm
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Eigentlich sieht der weitere Plan vor, mit der Peak Tram (=Standseilbahn) auf den Victoria Peak zu fahren. Mhm, wir sind nicht die einzigen mit dieser Idee.
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Auf über eine Stunde Wartezeit haben wir wirklich keine Lust. Praktisch, dass es im Park öffentliches WLAN gibt, denn unsere chinesischen Sim-Karten funktionieren hier nicht. Ich befrage Google Maps und siehe da, der Bustrick klappt. Zwei Minuten später stehen wir an der Minibushaltestelle.
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Beitrag von Entenfang »

Das Fahrzeug mit 16 Plätzen kommt nach wenigen Minuten.
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Jetzt geht es steil bergauf. Eine knappe halbe Stunde später erreichen wir den Busbahnhof an der Mall auf dem Gipfel. Wir ignorieren den hoffnungslos überfüllten Aussichtspunkt und machen einen Spaziergang durch den Wald.
Blick nach Westen
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Die vermutlich teuersten Wohnlagen in der Stadt dürften sich hier oben befinden.
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Nach einer Stunde haben wir den perfekten Aussichtspunkt gefunden. Mangels Sitzgelegenheiten klettern wir wie viele andere auch auf einen Felsen und genießen den lauen Februarabend.
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Der Lärm der Stadt dröhnt regelrecht aus den Häuserschluchten hervor und sorgt für ein konstantes Hintergrundbrummen.
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Eine üble Dunstglocke liegt über der Stadt und trübt die Sicht.
„Meinst du, dass man das nachher auf dem Foto überhaupt erkennen kann?“
Ja. Eindeutig ja.

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Beitrag von Entenfang »

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Als es dunkler wird, improvisiere ich mangels Stativ auf dem Geländer.
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Es gefällt uns hier so gut, dass wir ungeplant auch noch die blaue Stunde abwarten und vorüberziehen lassen. Im Vordergrund Central, wo wir am Nachmittag waren. Auf der anderen Uferseite des Victoria Harbour befindet sich das Viertel Kowloon.
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Als wir an die Bergstation zurückkehren, ist die Schlange an der Peak Tram immer noch unendlich lange. Leider klappt der Bustrick kein zweites Mal, denn auch am 1er und am Taxistand muss man warten. Wir entscheiden uns für den 15er, auf dem Doppeldeckerbusse im Takt 15 verkehren und damit das Verkehrsmittel mit der größten hier angebotenen Kapazität ist.
Im dritten Kurs können wir mitfahren und ergattern glücklicherweise Sitzplätze. Der Busfahrer legt die kurvige Strecke sehr zügig zurück. Wir landen wieder in Central, wo die Auswahl an Abendessensmöglichkeiten sehr begrenzt ist. In einer Mall entdecken wir ein Restaurant, in dem es super schmeckt und sich der Preis in Grenzen hält.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 24 Hongkong

Alex startet zeitig, um das Geschichtsmuseum in Kowloon aufzusuchen.
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Ich lasse den Tag gemütlich angehen und starte gegen 11:00 Uhr mit der Tram Richtung Central. Das Chinesische Neujahrsfest hat nun seinen Höhepunkt erreicht. Der Feiertag macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass die Straßen noch immer quasi ausgestorben sind.
Die erste Reihe im oberen Stockwerk ist nicht nur ein toller Platz zwecks Aussicht, sondern dank der vollständig zu öffnenden Fenster auch perfekt zum Fotografieren.

Zwei Bahnen mit offenem Oberdeck werden als Stadtrundfahrt eingesetzt oder können für private Veranstaltungen gemietet werden.
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Auch viele Geschäfte und Restaurants haben heute geschlossen.
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Geöffnet haben dagegen die immer wieder am Straßenrand anzutreffenden Märkte.
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Freilich völlig menschenleer ist dagegen Central.
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Typisch für Hongkong sind die unzähligen Fußgängerpassagen und Überführungen. Eine ebenerdige Querung der Straßenkreuzungen ist vielerorts dann nicht (legal) möglich. Gleichwohl erschwert die Fußgängerführung die Orientierung erheblich, da der Weg nicht wie auf dem Stadtplan angegeben geradeaus verläuft, sondern irgendwie verschlungen und über Treppen durch Gebäude.
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Zwischen den MTR-Bahnhöfen Central und Hong Kong sind beim Umstieg etwa 300 m Fußweg zurückzulegen, welcher im Zwischengeschoss durch Rollbänder erleichtert wird. Im Gegensatz zu den oberirdischen Passagen sind die Wege in der MTR perfekt ausgeschildert.
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Beitrag von Entenfang »

Auch auf dem Bahnsteig gibt es wenig Überraschungen. Abgesehen von der East Rail Line sind überall vollständig abschließende Bahnsteigtüren verbaut.
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Da ich aufgrund des schwachen Verkehrs mit -10 am vereinbarten Treffpunkt bin, habe ich nun die Gelegenheit, ein bisschen die Fahrgäste zu beobachten.
Sowohl der Tung Chung Line als auch dem Airport Express stehen je zwei Wendegleise zur Verfügung. Ein Pfeil gibt die Seite der nächsten Abfahrt an.
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Auf Bildschirmen steht außerdem die Minutenzahl bis zur Abfahrt. Auch wenn es noch mehrere Minuten sind, rennen die Fahrgäste trotzdem alle und drängeln bei der nächsten Türe in den Zug. Dadurch gibt es eine extrem ungleichmäßige Fahrgastverteilung, die wir uns zunutze machen und am Zugschluss problemlos einen Sitzplatz ergattern, während man in der Mitte kaum noch einsteigen kann.
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Die Tung Chung Line verkehrt je nach Tageszeit alle 6 bis 9 Minuten.

Alle chinesischen Metrosysteme bieten perfekt ebenen Einstieg mit minimalem Spalt.
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Dann saust der Zug Richtung Nordwesten unter dem Victoria Harbour und durch Kowloon auf die Insel Lantau. Unterwegs passieren wir immer wieder Hochhaussiedlungen, aber auch viel unbebautes Land.

Der ursprüngliche Plan sah vor, von der Endstation Tung Chung mit der Seilbahn auf den Gipfel Ngong Ping hochzufahren.
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Doch angesichts des Füllungsgrades der alle 7,5 min. verkehrenden Züge ahne ich schon, was uns blüht. Meine Befürchtungen werden noch übertroffen, als wir die MTR verlassen.
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Die Schlange ist so lange, dass wir wohl zwei Stunden anstehen müssten.
Diese Mal hilft auch der Bustrick nichts – die Schlange ist mindestens genauso lange. Das chinesische Neujahrsfest ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für einen Besuch in Hongkong.
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Alex hatte den Tipp bekommen, das Fischerdorf Tai O zu besuchen. Problem an der Sache: Der Bus dorthin fährt über den Gipfel und ist deswegen nicht nutzbar. Doch da eröffnet sich eine weitere Möglichkeit.
Wir suchen den Fähranleger auf und haben Glück – in zehn Minuten können wir auf dem Wasserweg ganz ohne Schlange nach Tai O fahren.
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Ein älterer Herr hat die Verantwortung für die Schiffsanlegestelle inne und genießt seinen Job offensichtlich. „TUNG CHUNG! TUNG CHUNG!!!!“, ruft er, als die Fähre anlegt.
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2,50€ werden von der Octopus Card abgebucht, dann beginnt die einstündige Fahrt auf dem schattigen Oberdeck. Bei 25° eine sehr angenehme Fortbewegungsart!
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Beitrag von Entenfang »

Blick vom Wasser auf die Trabantenstadt, die rund um den MTR-Bahnhof Tung Chung errichtet wurde
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Noch besser offenbart der Blick aus der Luft die Dimensionen.
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Kein Wunder, dass die Bahn in einem so dichten Takt fährt… Zumindest wird in Hongkong im Gegensatz zu München sinnvolle Stadtentwicklung betrieben und Neubausiedlungen dort errichtet, wo es auch eine sinnvolle Verkehrsanbindung gibt.

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Derzeit befindet sich die längst Straßenbrücke der Welt in Bau. Sie wird Hongkong mit Macau und Zhuhai verbinden. Dieses Megaprojekt erntet harsche Kritik von Verkehrsplanern, da mehr Autoverkehr in Hongkong gar nicht gewünscht ist. Abgesehen davon ist die Brücke aus rechtlichen Gründen für viele Autofahrer gar nicht nutzbar, weil es in Festlandchina, Hongkong und Macau jeweils unterschiedliche, gegenseitig nicht anerkannte Führerscheine gibt.
https://www.handelsblatt.com/politik/intern...laTOarUe9TR-ap2

Und noch während der Schifffahrt wird mir klar, wo der wesentliche Unterschied zwischen München und Hongkong liegt und den eher geringen Unterschied der Bevölkerungsdichte erklärt. In Hongkong ist nur ein sehr geringer Teil der Landfläche überhaupt besiedelt – sie besteht mitnichten nur aus endlosen Hochhaussiedlungen, wie man beim Blick auf Hongkong Island vielleicht vermuten könnte.
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Tai O – ein Vertreter des dörflichen Hongkongs
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Trotz der Abgelegenheit herrscht hier keinesfalls tote Hose, selbst hier sind viele Touristen unterwegs.

Das Dorf ist für seine Stelzenbauten bekannt.
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Die getrockneten Meerestiere verströmen einen leicht unangenehmen Geruch
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Es gibt sie aber auch in frisch…
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Beitrag von Entenfang »

…oder aus Papier.
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Jetzt wird erstmal für das Mittagessen (bzw. für Alex schon das 2. Mittagessen) gesorgt. Es gibt Nudelsuppe mit Fleisch und Gemüse. Ich komme mit den Stäbchen einigermaßen sauereifrei zurecht. Wir kommen mit einer Amerikanerin ins Gespräch, die in Seoul Kindergärtnerin ist und hier Urlaub macht. Sie hätte 90 Minuten an der Seilbahn angestanden und rät uns vom Besuch des Gipfels und des „Big Buddha“ ab. Zu viele Souvenirshops.

Der Verdauungsspaziergang führt uns durch enge Gassen…
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…an den Dorfrand…
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…und weiter in einen Tempel, dessen große Anzahl Räucherstäbchen für eine schnittfeste Luft sorgen.
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Die glockenartigen Gebilde, welche von der Decke hängen, sind übrigens auch Räucherstäbchen.

Traditionell haben Wohnungen in China keine eigene Toilette. Deshalb sind öffentliche WCs überall sehr häufig anzutreffen. In modernen Wohnungen hat sich das inzwischen geändert, doch hier auf dem Dorf sind wir sehr sicher, dass die Häuser nicht über sanitäre Einrichtungen verfügen.
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Ein Friedhof am Berghang – man sieht sie relativ selten und längst nicht so stadtbildprägend wie bei uns.
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Beitrag von Entenfang »

Es folgt ein weiterer Tempel. Räucherkerzen kann man diese Schlote wohl nicht mehr nennen.
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Am Ufer ruhen wir uns aus. Wie angenehm, nur das Meeresrauschen und der WinddrrröööööÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHN!
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Im Hintergrund die Brücke nach Macau und der Flughafen.

Von Sauberkeit kann auch keine Rede sein
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Schließlich treten wir den Rückweg an.
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Das Schnellboot auf der Rückfahrt hat leider kein Oberdeck, sondern nur einen klimatisierten – nein, tiefgekühlten – Fahrgastraum. In Tung Chung begrüßt derselbe Mann die ankommenden Fahrgäste.

Blick auf die untergehende Sonne
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Fix bringt uns die MTR wieder zurück.

Abendessen gibt es im Kneipenviertel in den höhergelegenen und sehr engen Gassen von Central.
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Beitrag von Entenfang »

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Die Straßen summen von Musik, Wortfetzen, Lachen und Klimaanlagen.
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Etwas deplatziert wirkt dieser Schrein
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Mit der Tram kehren wir gemütlich durch die ziemlich leeren Straßen zum Hostel zurück.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 25 Hongkong

Heute ist es deutlich kühler und ziemlich trüb – in der Nacht muss es geregnet haben. Alex entscheidet sich für einen weiteren Museumsvormittag, ich für eine Rundfahrt mit der Trambahn.
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59 hält an einer typischen Haltestelle. Die sehr schmalen Bahnsteige sind äußerst unerfreulich, wenn sich größere Fahrgastmengen gesammelt haben.
Im Hintergrund ist übrigens kein Werbeplakat zu sehen, sondern ein Bildschirm!

Wagen 7 unter einer Fußgängerbrücke
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Ich starte heute mal Richtung Osten. Selbst als es auf Mittag zugeht, ist weder auf den Straßen noch in den Bahnen besonders viel los.
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Im Jahr 2000 wurden vier neue Bahnen, genannt Millennium Tram, beschafft. Mit einer Klimaanlage und Fahrgastinformation sollten die Fahrzeuge zeitgemäß ausgestattet werden. Als beste Lüftung stellten sich dann aber doch die Fenster heraus, sodass die Idee einer Klimaanlage zunächst wieder verworfen wurde. Es gibt nur vier Fahrzeuge dieser Serie.
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125 passiert das State Theatre, ein ehemaliges Kino. Das Gebäude sollte vor einigen Jahren abgerissen werden, steht jetzt aber unter Denkmalschutz.
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Und irgendwie sticht es auch hervor. Das merkwürdige Dach ist übrigens nicht eingestürzt oder abgebrannt, sondern so gewollt.

Die Trasse schlängelt sich durch die Hochhausschlucht, am North Point gibt es auch mal einen längeren geraden Abschnitt.
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Fußgängerüberführung samt der obligatorischen bunten Beleuchtung
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Doppeldeckerbusse im Pulk sind kein unüblicher Anblick.
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Man bedenke, dass sie abschnittsweise parallel zur Tram fahren und unterirdisch auch noch die MTR. Dennoch sind alle Verkehrsmittel gut ausgelastet.

Händler am Straßenrand
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