Metropolenbahner @ 23 Sep 2020, 13:51 hat geschrieben: Uh aber Stuttgart-Ulm sind doch schon fast 100km Umweg, im Süden dürfte es ähnlich sein. Also das wäre zu viel. Nehmen wir mal an es wären ~160km insgesamt, dann betrüge der Fahrzeitaufschlag mit 160 km/h immer noch knapp ne volle Stunde.
Wie kommst du auf die zusätzliche volle Stunde?
Nur weil die Strecke länger ist, einen großen Umweg bedeutet, muss sie nicht die selbe Fahrzeit aufweisen, da man dort eben im Durschnitt mehr als doppelt so schnell als über die Gäubahn fahren kann.
Die aktuelle Fahrzeiten Stuttgart - Singen über Ulm beträgt mit ICE Stuttgart - Ulm 55 min, IRE Ulm - Singen 1 h 56 min.
Also bereits ohne die aktuellen Aus- und Neubauten bist du über den langen Umweg nur eine knappe Stunde langsamer als über die Gäubahn.
Mit dem schon laufenden Ausbauten und Neubauten zwischen Bodensee und Stuttgart. Bist du in Zukunft bei einem durchgehenden Zug welcher auf der NBS mit 250km/h ohne Zwischenhalt fährt, mit Halt in Ulm in ca. 1 Stunde von Stuttgart in Aulendorf.
Aber auch ich halte eine Neubaustrecke von Aulendorf nach Singen, für nicht rentabel, da zu teuer für zu wenig Züge/Fahrgäste. Topografisch sehr anspruchsvoll und deshalb eben auch sehr teuer, das würde wohl gute 2 Mrd. Euro kosten und man wurde damit das Zentrum des Schussentals von Baienfurt bis Bodensee, die gut 150.000 Einwohner, im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen, was eben auch Fahrgastpotenzial bietet, insbesondere eben auch zahlungskräftige Geschäftskunden.
Aber was ich schonmal eingebracht habe, ein kurzes Stück NBS Ravensburg - Markdorf mit Vmax 160 km/h. Spart ca. 15 min Fahrzeit ein, als der Schlenker über Friedrichshafen. Wie auch der mittlerweile recht günstig zu habende weitere Ausbau auf 200 km/h zumindest zwischen Biberach und Donautal, da nur noch 4 Bahnübergänge beseitig werden müssten, die Oberleitung soll schon 200 km/h erlauben, etwas stopfen und ETCS, spart zumindest 2-3 min Fahrzeit ein. Somit wären Stuttgart - Singen, über Ulm und Ravensburg in gut 1,5 Stunden Fahrzeit möglich mit Fernverkehrs-Neigetechnikfahrzeugen, welche es für den Abschnitt Salem - Singen bräuchte, sonst verlängert sich die Fahrzeit um ca. 10 min.
Wobei die Neigetechnikzüge auf der Gäubahn ja auch nicht verkehrt wären und auch dort, Fahrzeit einparen könnten.
Bei der Variante über Ravensburg würde man aber die Fahrgäste von Friedrichshafen wohl eher mitnehmen können, als bei der Lösung über Aulendorf, da erstens die Fahrzeit Friedrichshafen - Ravensburg mit Halt in Meckenbeuren in Zukunft nur noch 12 min braucht, und damit doch wesentlich kürzer wäre als die angestrebten 24 min nach Aulendorf mit Zwischenhalten, zumal die Fahrgäste aus Ravensburg dann ebenso in Aulendorf umsteigen müssten und je mehr Umstiege es bei einer Fahrt gibt, umso unwahscheinlicher wird meist die Wahl dieser Verbindung.
Zusätzliche Wirtschaftlichkeit könnte die NBS Ravensburg - Markdorf wegen Güterzügen und Nahverkehr bringen, welche ebenfalls durch diese neue Verbindung, den kürzeren Streckenabschnitt profitieren würden und auch eine Entlastung der B33.
Aber dass Umwege grundsätzlich eine längere Fahrzeit haben ist falsch, es kommt eben auf die jeweilige Strecke und deren Trassierung an, welche Geschwindigkeiten dort gefahren werden können.