Wie steht ihr zum Elektroauto?

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Jean
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Beitrag von Jean »

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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Mich wundert ja, wie viele Wichtigtuer bei uns Tesla fahren und sich für toll halten, wegen der E-Mobilität.
Bei Teslafahrern gehe ich zu 90% von Angeberei aus bei den überzogenen Preisen.

Warum mich das wundert? In Skandinavien sind E-Autos stark gefördert und deutlich verbreiteter, aber da kommt Tesla wenig vor. Sehr viele haben BMW-, Renault- oder Nissan-E-Autos.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Trapeztafelfanatiker @ 4 Aug 2018, 18:29 hat geschrieben: Mich wundert ja, wie viele Wichtigtuer bei uns Tesla fahren und sich für toll halten, wegen der E-Mobilität.
Bei Teslafahrern gehe ich zu 90% von Angeberei aus bei den überzogenen Preisen.

Warum mich das wundert? In Skandinavien sind E-Autos stark gefördert und deutlich verbreiteter, aber da kommt Tesla wenig vor. Sehr viele haben BMW-, Renault- oder Nissan-E-Autos.
?

Tesla hat im letzten Quartal $430 Million verbrannt, die behauptung die Preise seien überzogen ist absurd.

Norwegen ist bei weitem der wichtigste Markt in Europa für Tesla.

Teslas sind die einzigen die nahe an 500km Reichweite kommen, oder sogar übertreffen.
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Beitrag von Bayernlover »

Man sieht in Norwegen so viele Tesla wie nirgendwo sonst in Europa, da hat Galaxy recht. Wo kommen denn immer diese gefühlten Wahrheiten her?
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Galaxy @ 4 Aug 2018, 18:52 hat geschrieben: Teslas sind die einzigen die nahe an 500km Reichweite kommen, oder sogar übertreffen.
Wenn das eine gefühlte Wahrheit ist, gut, ich habe auch keine statistischen Zahlen dazu.

Die anderen könnten die 500km auch erreichen, es ist schlicht und einfach nicht wirtschaftlich derzeit. Es ist ja nicht so dass die anderen es nicht könnten.

Tesla gibt es eigentlich eh nur noch, weil die trotzdem Geld zugeschossen bekommen und die die Geld geben immer noch an den großen Erfolg glauben, in einem Markt, den auch andere Hersteller bedienen können.
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Beitrag von mmouse »

Trapeztafelfanatiker @ 4 Aug 2018, 22:11 hat geschrieben: Es ist ja nicht so dass die anderen es nicht könnten.
Na Du hast ja fundierte Ahnung :ph34r:

Vielleicht liest Du vor Deinem nächsten Post mal ein paar Seiten über Akku-Technologie. Oder über tatsächlich produzierte (und verkaufte) E-Auto-Stückzahlen - und zwar heute, nicht irgendwelche Prognosen für ganz-gleich-bald nächstes-Jahr-irgendwann.

Mamma mia.
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Beitrag von mapic »

Trapeztafelfanatiker @ 4 Aug 2018, 18:29 hat geschrieben:Warum mich das wundert? In Skandinavien sind E-Autos stark gefördert und deutlich verbreiteter, aber da kommt Tesla wenig vor. Sehr viele haben BMW-, Renault- oder Nissan-E-Autos.
Nun, da das mit den gefühlten Wahrheiten ja immer ziemlich unsinnig ist, kann man sich ja auch einfach mal Zahlen anschauen.


In Norwegen sieht die Rangfolge bei den momentan zugelassenen E-Autos so aus:

1. Niassen Leaf
2. VW e-Golf
3. Tesla Model S
4. BMW i3
5. Kia Soul
6. Tesla Model X
7. VW e-Up
8. Renault Zoe

(Quelle: http://elbilstatistikk.no/?sort=4)

Damit ist deine Aussage also ganz eindeutig falsch. Tesla kommt absolut nicht wenig vor, sondern ist mitten drin. Nissan ist ganz vorne dabei, BMW auch mittendrin und Renault deutlich hinter den anderen genannten.
Das sind jetzt die Zahlen der insgesamt zugelassenen Fahrzeuge. Leider kann ich da für Deutschland gerade keine entsprechenden Daten finden.


Vergleichen wir daher noch, wie es mit den Neuzulassungen aussieht:

Neuzulassungen in Norwegen innerhalb des letzten Jahres:

1. Nissan Leaf
2. VW e-Golf
3. BMW i3
4. Kia Soul
5. Tesla Model X
6. Tesla Model S
7. Hyundai Ioniq
8. Renault Zoe

(Quelle: https://elbilstatistikk.no/?sort=3)


Neuzulassungen in Deutschland im Jahr 2017:

1. Renault Zoe
2. VW e-Golf
3. smart fortwo electric
4. Kia Soul
5. BMW i3
6. Tesla Model S
7. Tesla Model X
8. VW e-up
9. Hyundai Ioniq
10. Nissan Leaf

(Quelle: https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/2017/ )

Das Problem bei den Zahlen ist jetzt, dass die beiden Tesla Modelle getrennt aufgeführt werden, obwohl sie sehr ähnlich sind. Man müsste sie also eigentlich zusammenzählen.
Wenn man das tut ergibt sich folgendes Bild:

Bei der Gesamtzahl der zugelassenen E-Autos in Norwegen bleibt Tesla auf Platz 3 hinter Nissan Leaf und e-Golf.
Bei den Neuzulassungen des letzten Jahres in Norwegen kommt man auf das exakt gleiche Ergebnis.
Bei den Neuzulassungen im Jahr 2017 in Deutschland landet Tesla auf Platz 2 hinter dem Renault mit ca. 300 Autos mehr als der e-Golf

Fazit: Die von dir beschriebene Tendenz ist ganz leicht erkennbar, aber bei weitem nicht so extrem, wie du behauptest.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Naja so verkehrt ist es nicht, den Nissan Leaf nimmt man schon am deutlichsten wahr und man kann es an den Nummertafeln erkennen was ein E-Auto ist.
Gut, vielleicht verstecken sich die Teslafahrer auch etwas ;)

War jetzt auch nur eine gefühlte Feststellung und keine Wertung. :)

Beim deutschen Durchschnittsnutzer der sich alle 3-4 Jahre geschätzt ein neues Auto kauft, ist eh fraglich ob da der Umweltvorteil noch vorhanden ist. Da muss man das Auto dann schon länger fahren.
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Beitrag von mapic »

Trapeztafelfanatiker @ 5 Aug 2018, 13:08 hat geschrieben:Naja so verkehrt ist es nicht, den Nissan Leaf nimmt man schon am deutlichsten wahr und man kann es an den Nummertafeln erkennen was ein E-Auto ist.
Ja kein Wunder. Schau dir doch die Zahlen nochmal an, die ich gepostet habe. Der Nissan Leaf kommt in Deutschland erst auf Platz 10. In Norwegen ist er auf Platz 1. Dafür ist das beliebteste E-Auto in Deutschland aber der Renault Zoe, der dafür aber in Norwegen erst auf Platz 8 kommt. Die Rolle, die der Leaf in Norwegen einnimmt hat also bei uns der Renault. Abgesehen davon sehen die Zahlen aber doch sehr ähnlich aus, oder?
Trapeztafelfanatiker @ 5 Aug 2018, 13:08 hat geschrieben:Beim deutschen Durchschnittsnutzer der sich alle 3-4 Jahre geschätzt ein neues Auto kauft, ist eh fraglich ob da der Umweltvorteil noch vorhanden ist. Da muss man das Auto dann schon länger fahren.
Naja, es kommt ja darauf an, wie lange das Auto insgesamt fährt. Ob das die ganze Zeit von der selben Person gefahren wird, spielt doch keine Rolle.

Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassenen Autos beträgt 9,4 Jahre, Tendenz steigend.
(Quelle: https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/B...alter_node.html )

Das durchschnittliche Alter eines Fahrzeugs in Deutschland bei der Verschrottung ist 18 Jahre, Verkäufe ins Ausland nicht mit einbezogen.
(Quelle: https://www.focus.de/auto/gebrauchtwagen/au...id_4008019.html )

Wie viele verschiedene Halter das Fahrzeug während seines Lebens hatte, ist doch dann eigentlich egal, oder? Auch wenn jemand jedes Jahr einen Neuwagen kauft, dann bedeutet das ja nicht, dass das vorherige Auto deshalb vernichtet wird. Das fährt dann ja trotzdem noch weiter.

Trapeztafelfanatiker @ 5 Aug 2018, 13:08 hat geschrieben:War jetzt auch nur eine gefühlte Feststellung und keine Wertung.  :)
Besitzer einer bestimmten Marke als Wichtigtuer und Angeber bezeichnen ist selbstverständlich keine Wertung. Das ist schon klar. :)
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Beitrag von Valentin »

mapic @ 5 Aug 2018, 12:40 hat geschrieben: Das durchschnittliche Alter eines Fahrzeugs in Deutschland bei der Verschrottung ist 18 Jahre, Verkäufe ins Ausland nicht mit einbezogen.
(Quelle: https://www.focus.de/auto/gebrauchtwagen/au...id_4008019.html )

Wie viele verschiedene Halter das Fahrzeug während seines Lebens hatte, ist doch dann eigentlich egal, oder? Auch wenn jemand jedes Jahr einen Neuwagen kauft, dann bedeutet das ja nicht, dass das vorherige Auto deshalb vernichtet wird. Das fährt dann ja trotzdem noch weiter.
Viele PKWs werden ab ermit 10 Jahren von den bekannten Visitenkarten-Händlern aufgekauft und nach Afrika exportiert (Zeit-Artikel).

Aber wer wird die Elektroautos kaufen? Nach 10 Jahren wird die Batterieleistung spürbar nachlassen und ein schnelles Aufladen am afrikanischen Stromnetz würde die fragile Stromversorgung heillos überlasten.

Ob die geringere Nutzungsdauer zusammen mit größernen Resourcenverbrauch die Umweltbilanz noch so positiv aussehen lassen wird?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich habe ja schon mal die Frage nach der CO2 Bilanz eines E-Autos gestellt...so richtig beantworten konnte sie keiner.
Wenn der bezogene Strom kein Öko Strom ist sondern Braunkohlestrom sieht die Bilanz wohl noch schlimmer aus.

Einziger Vorteil von E-Autos: keine Abgase vor Ort...
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Beitrag von bestia_negra »

Jean @ 6 Aug 2018, 17:15 hat geschrieben: Ich habe ja schon mal die Frage nach der CO2 Bilanz eines E-Autos gestellt...so richtig beantworten konnte sie keiner.
Wenn der bezogene Strom kein Öko Strom ist sondern Braunkohlestrom sieht die Bilanz wohl noch schlimmer aus.

Einziger Vorteil von E-Autos: keine Abgase vor Ort...
Das ist in der Tat recht schwierig und hängt natürlich auch vom konkreten Nutzungsprofil des jeweiligen Fahrzeugs ab.


Bei überwiegend Langstreckenfahrten dürfte der Vorteil eher gering ausfallen, da hier auch der Verbrenner halbwegs effizient ist.

Bei überwiegend Stadtverkehr (z.B. Paket- und Lieferdienste) dagegen dürfte das E-Fahrzeug die Nase vorn haben, da beim ständigen Beschleunigen und Abbremsen die Vorteile des E-Fahrzeugs (besserer Wirkungsgrad des E-Motors, Rekuperation beim Abbremsen) zum tragen kommen.


Und je mehr sich der Strommix in Richtung erneuerbare Energien wendet, desto besser sieht natürlich auch die Umweltbilanz des E-Autos aus.
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Beitrag von Catracho »

Jean @ 6 Aug 2018, 18:15 hat geschrieben: Ich habe ja schon mal die Frage nach der CO2 Bilanz eines E-Autos gestellt...so richtig beantworten konnte sie keiner.
Wenn der bezogene Strom kein Öko Strom ist sondern Braunkohlestrom sieht die Bilanz wohl noch schlimmer aus.

Einziger Vorteil von E-Autos: keine Abgase vor Ort...
Doch, das wurde Dir beantwortet. Es gibt keine allgemein gültige CO2 Bilanz für E-Autos. Und auch nicht für Verbrennerfahrzeuge. Das ist immer individuell verschieden. Natürlich gibt es Faktoren, die (zum Teil) erheblichen Einfluss auf die Bilanz haben können und tatsächlich "in der Macht" des Herstellers/Nutzers sind - aber ob die sich darum scheren, ist wieder eine andere Frage.

Mfg
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Scheinbar wird das geringe Geräuschniveau von E-Autos bei niedrigem Temp zunehmend zum Problem. Auf beiden Seiten des Atlantiks werden/sind Gesetze erarbeitet die künstliche Sound generatoren vorschreiben. Die Versuche der Hersteller eine "Soundtrack" zu komponieren sind bis jetzt meistens (meiner Meinung nach) eher gescheitert. Nur Nissan mit ihrem Canto hört sich irgendwie interessant an.

https://youtu.be/p4cjPk8mqEM?t=7

Ist es wirklich zu viel verlangt das Menschen mal ihr Smartphone beiseite legen und im Straßenverkehr ihre Äuglein benutzen?


Vielleicht ist an dem Spruch "Loud pipes save lives" doch was dran. :unsure:
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Beitrag von Fichtenmoped »

Galaxy @ 18 Aug 2018, 19:07 hat geschrieben: Scheinbar wird das geringe Geräuschniveau von E-Autos bei niedrigem Temp zunehmend zum Problem. Auf beiden Seiten des Atlantiks werden/sind Gesetze erarbeitet die künstliche Sound generatoren vorschreiben. Die Versuche der Hersteller eine "Soundtrack" zu komponieren sind bis jetzt meistens (meiner Meinung nach) eher gescheitert. Nur Nissan mit ihrem Canto hört sich irgendwie interessant an.

https://youtu.be/p4cjPk8mqEM?t=7

Ist es wirklich zu viel verlangt das Menschen mal ihr Smartphone beiseite legen und im Straßenverkehr ihre Äuglein benutzen?


Vielleicht ist an dem Spruch "Loud pipes save lives" doch was dran. :unsure:
Ich bin auf einem Supermarkt-Parkplatz beinahe von einem lautlosen Elektroauto übern Haufen gefahren worden, weil der beim rückwärts fahren nicht geguckt hat. Mein Fehler war, dass ich hinter ihm (an meinem PKW) stand und auf meine Frau gewartet habe, die gerade den Einkaufswagen holte und deswegen nicht auf das Fahrzeug in meinem Rücken geachtet habe.

Es geht bei den Soundgeneratoren NICHT um die Smombies, sondern um vermeidbare Unfälle, weil man das Fahrzeug aus Gründen nicht rechtzeitig hören kann.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Nun, ja, wenn schon sound, dann kann man vielleicht etwas kreativ sein.

Das banshee gejaule eines TIE-fighters von Star Wars könnte funktionieren.

https://www.youtube.com/watch?v=izZm4oYpLCc
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Drei Jahre nach Auffliegen des Abgasbetrugs und zehn Jahre nach Markteinführung des ersten Tesla merkt der aktuelle VW-Chef, dass seine Branche in Deutschland die Zukunft verschlafen hat...

Handelsblatt: VW-Chef Diess warnt vor Abhängigkeit in der Batteriezellentechnik

Interessant zu lesen - man weiß nur nicht so recht, ob man Lachen oder Weinen soll :unsure:
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Beitrag von Catracho »

Da steht zwar nichts von "Zukunft verschlafen" und das zu behaupten wäre auch absoluter Blödsinn (und was Tesla mit der Zukunft der Automobilindustrie zu tun haben soll, muss mir auch erst noch einer erklären), aber Hauptsache Clickbait..... Die Diskussion um Zellproduktion ist eine rein politische, sonst nichts. Wie, die Firmen die das machen kommen nicht aus Europa oder den USA? Geht ja gar nicht!

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Beitrag von mmouse »

Catracho @ 21 Aug 2018, 23:23 hat geschrieben:Da steht zwar nichts von "Zukunft verschlafen" und das zu behaupten wäre auch absoluter Blödsinn
Vielleicht mal mehr als die ersten zehn Zeilen des Interviews lesen?
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von Valentin »

Catracho @ 21 Aug 2018, 23:23 hat geschrieben: Da steht zwar nichts von "Zukunft verschlafen" und das zu behaupten wäre auch absoluter Blödsinn (und was Tesla mit der Zukunft der Automobilindustrie zu tun haben soll, muss mir auch erst noch einer erklären), aber Hauptsache Clickbait..... Die Diskussion um Zellproduktion ist eine rein politische, sonst nichts. Wie, die Firmen die das machen kommen nicht aus Europa oder den USA? Geht ja gar nicht!

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Tesla z.B. hat sich vertraglich die Zellenproduktion eines Hersteller gesichert. Dem (hypothetischen) Neukunde VW würde dann trotz großer Bestellung nur nachrangig Zellen zugeteilt. Bei einem Großauftrag am Tesla für einen Stromspeicher könnte dann VW gezwungen sein, die PKW-Produktion drosseln.

KnowHow wie das Bündeln und vor allem formatieren der Akkus ist in D auch nicht (mehr) vorhanden. Ein weiterer Wettbewerbsnachteil.
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Beitrag von Rohrbacher »

Valentin @ 22 Aug 2018, 12:10 hat geschrieben:Dem (hypothetischen) Neukunde VW würde dann trotz großer Bestellung nur nachrangig Zellen zugeteilt.
Dann zahlt der hypothetische Neukunde 0,1 Cent mehr, nimmt größere Stückzahlen und nun? Ganz davon abgesehen dass es wohl keine Einheitszellen sein werden? Die Zulieferei ist im Zweifel ein knallhartes Geschäft von Angebot und Nachfrage und nicht von wer war zuerst da. Wenn Konzerne wie VW, Daimler, Toyota oder auch Tata ins Spiel kommen und die Batteriefabriken nicht ausreichend liefern können, ist als erstes so ein "Tante Emma Laden" wie Tesla raus.

So mit die größten Zulieferer der Welt sind übrigens Continental und Bosch, Grammer ist auch nicht ganz klein, in vielen Bereichen gibt's allerlei hidden Champions. In einem Toyota oder Tesla können so u.U. sogar mehr "deutsche" Teile drin sein als in einem in den USA gebauten BMW. Akkus allein machen auch noch kein Auto. Audi musste vor einem halben Jahr kurzzeitig die Bänder anhalten, weil der Zierleisten-Zulieferer (!) abgebrannt ist.
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Beitrag von Valentin »

Rohrbacher @ 22 Aug 2018, 12:11 hat geschrieben:Dann zahlt der hypothetische Neukunde 0,1 Cent mehr, nimmt größere Stückzahlen und nun? Ganz davon abgesehen dass es wohl keine Einheitszellen sein werden? Die Zulieferei ist im Zweifel ein knallhartes Geschäft von Angebot und Nachfrage und nicht von wer war zuerst da. Wenn Konzerne wie VW, Daimler, Toyota oder auch Tata ins Spiel kommen und die Batteriefabriken nicht ausreichend liefern können, ist als erstes so ein "Tante Emma Laden" wie Tesla raus.

So mit die größten Zulieferer der Welt sind übrigens Continental und Bosch, Grammer ist auch nicht ganz klein, in vielen Bereichen gibt's allerlei hidden Champions. In einem Toyota oder Tesla können so u.U. sogar mehr "deutsche" Teile drin sein als in einem in den USA gebauten BMW. Akkus allein machen auch noch kein Auto. Audi musste vor einem halben Jahr kurzzeitig die Bänder anhalten, weil der Zierleisten-Zulieferer (!) abgebrannt ist.
Gerade die aufgeführte Firma Bosch will sich doch aus dem (Batterie-)Geschäft heraushalten?

Wo sind die Kapazitäten für einen großen Neukunden? Wirtschaftswoche: Höhere Model-3-Produktion bei Tesla sorgt für Batterie-Engpass

Edit:
Und wie kann hier (ecomento.de) einfach Tesla der Vertrag vom fertig entwickwelten Produkt gekündigt werden?
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Beitrag von mapic »

Rohrbacher @ 22 Aug 2018, 13:11 hat geschrieben:Wenn Konzerne wie VW, Daimler, Toyota oder auch Tata ins Spiel kommen und die Batteriefabriken nicht ausreichend liefern können, ist als erstes so ein "Tante Emma Laden" wie Tesla raus.
Nur dass der "Tante Emma Laden" Tesla halt gerade dabei ist, zusammen mit Panasonic selbst eine große Akkufabrik zu bauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Panasonic die dortige Produktion dann plötzlich an VW, Daimler oder wen auch immer verkaufen kann, nur weil die ein paar cent mehr bezahlen. Tesla kann also überhaupt nie "raus" sein, weil ihnen die Fabrik selbst gehört.

Eher werden die genannten Konzerne dann wohl die Akkus von Tesla kaufen müssen, was ja auch einige bereits gemacht haben.

Für andere "Tante Emma Läden" hast du natürlich schon Recht.
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Beitrag von Rohrbacher »

Schon, aber Panasonic kann aussteigen. So wie BMW bei Rover und Daimler bei Chrysler. Oder VW, Toyota oder wer auch immer kann z.B. den Aktionären von Tesla ein Angebot machen, dass die nicht ausschlagen können. Die Frage ob Porsche VW übernimmt oder andersrum war ja durchaus spannend. Sowas kann heute so aussehen und morgen ganz anders. Oder China zückt die Geldbörse und bittet die Aktionäre einfach Stopp zu sagen, wenn sie meinen, genug Geld bekommen zu haben. Oder wir erinnern uns an Nokia. Trumps Politik ist auch noch da, ebenso läuft Chinas Wirtschaft gerade ein bisschen heiß und die Türkei zerlegt sich selbst. Lass' nur die samt irgendeiner Bank pleite gehen, Börsencrash, Wirtschaftskrise etc. Dann rumpelt's bei Firmen wie Tesla aber mächtig im Gebälk. Saab ist indirekt ein Opfer der 2008er Wirtschaftskrise, weil GM sich die lange verschuldete Tochter nicht mehr leisten konnte. Tesla lebt auch nur auf Pump.
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Beitrag von Catracho »

Die Tesla/Panasonic Fabrik ist aber nicht die einzige Akkufabrik von Panasonic. Und Panasonic nicht der einzige Zulieferer von Zellen. Davon mal abgesehen: Tesla ist momentan einer der kleineren Abnehmer von Zellen/Akkus in der Automobilproduktion und daran wird sich in absehbarer Zeit auch erst mal nichts ändern, weil sie mit dem Ausbau ihrer Produktionskapazitäten nicht klarkommen. Das ist ein Grundproblem mit dieser Firma: ihre Größe wird massiv überschätzt, in der öffentlichen Diskussion wird immer völlig vergessen, was für ein kleines Unternehmen das eigentlich ist. Und das sie mitnichten der technologische Marktführer im Bereich e-Autos sind. Sie können sich halt einfach nur sehr gut verkaufen und vermarkten.

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Beitrag von mapic »

Catracho @ 22 Aug 2018, 15:23 hat geschrieben:Davon mal abgesehen: Tesla ist momentan einer der kleineren Abnehmer von Zellen/Akkus in der Automobilproduktion und daran wird sich in absehbarer Zeit auch erst mal nichts ändern, weil sie mit dem Ausbau ihrer Produktionskapazitäten nicht klarkommen.
Erstens produziert Tesla nicht nur Autos, sondern auch eine ganze Menge stationäre Stromspeicher, für die man auch nicht wenige Akkuzellen benötigt. Und zweitens steigen die Produktionszahlen auch bei den Autos gerade sehr deutlich an, auch wenn die Produktionsziele immer erst ein paar Monate später erreicht werden, als der Chef das ursprünglich mal verkündet hat.
Tesla baut momentan ungefähr doppelt so viele Autos wie noch vor einem Jahr. Das ist eigentlich schon eine sehr deutliche Steigerung, oder?

Catracho @ 22 Aug 2018, 15:23 hat geschrieben:Das ist ein Grundproblem mit dieser Firma: ihre Größe wird massiv überschätzt, in der öffentlichen Diskussion wird immer völlig vergessen, was für ein kleines Unternehmen das eigentlich ist. Und das sie mitnichten der technologische Marktführer im Bereich e-Autos sind.
Im technologischen Bereich stimmt das vermutlich größtenteils. Andere hätten technolisch sicherlich mehr zu bieten. Aber Tesla bringt seine Technologie nun mal seit Jahren unter die Leute, während die etablierten Hersteller eher zaghafte Versuche und großspurige Ankündigungen machen. Ich bin mir absolut sicher, dass die alle viel bessere E-Autos als Tesla bauen könnten. Aber sie wollen nun mal (noch) nicht. Das ist der Unterschied. Aber das kann man ja Tesla nicht vorwerfen.
Und bisher gibt es nun mal einfach kein anderes E-Auto zu kaufen, welches in Sachen Leistung, Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Ladenetzwerk (auf dieses Gesamtpaket kommt es an!) auch nur annähernd an Tesla rankommt. Demnächst kommen da ein paar nette Entwicklungen der großen Hersteller auf den Markt, aber das Ladenetz fehlt denen dann immer noch größtenteils. Das Ionity Schnellladenetz (von Daimler, BMW, VW und Ford) sollte eigentlich nach den ursprünglichen Ankündigungen schon viel größer sein. Bis Ende des letzten Jahres hätte man die ersten 20 Standorte eröffnen wollen. Heute gibt es 7 Standorte über ganz Europa verteilt. Also da ist man mit den zu ambitionierten Ankündigungen auch absolut nicht besser als Tesla.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich sag's mal kurz und knapp: Den vermutlich bald kommenden nächsten Börsencrash überlebt Tesla nicht bzw. macht es schwer übernahmereif. Die älteren erinnern sich: Opel war 1929 größter Autobauer im Deutschen Reich mit fast 45% Marktanteil. Was zu der Zeit politisch und mit der Weltwirtschaft los war, muss ich nicht sagen. Da reicht für Tesla heute u.U. ein falscher Tweet von Trump. :ph34r:
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Beitrag von Catracho »

Tesla baut momentan ungefähr doppelt so viele Autos wie noch vor einem Jahr. Das ist eigentlich schon eine sehr deutliche Steigerung, oder?
Die Steigerung ist doch irrelevant. Wichtig sind die absoluten Zahlen. 10 ist auch eine deutliche Steigerung von 2, trotzdem sind beide Zahlen Kleinvieh. Ähnlich verhält es sich mit Tesla - und zwar nicht nur bei Autos im allgemeinen, sondern gerade auch bei e-Autos im speziellen. Wenn man sich mal anschaut, was die chinesischen Hersteller seit einigen Jahren in Quantität und Erschwinglichkeit auf den Markt werfen - das ist genau das, was Tesla seit Jahren großspurig ankündigt und scheitert. Wie gesagt, Marketing, sonst nicht viel.....
Ich bin mir absolut sicher, dass die alle viel bessere E-Autos als Tesla bauen könnten. Aber sie wollen nun mal (noch) nicht. Das ist der Unterschied. Aber das kann man ja Tesla nicht vorwerfen.
Korrekt. Das kann man den etablierten Herstellern aber auch nicht vorwerfen. Der Markt war nunmal bis vor kurzem winzig und damit für Volumenhersteller mit einem breiten Portfolio uninteressant und ein potentielles finanzielles Desaster. Aber das ändert sich ja gerade, ergo erweitern die etablierten Hersteller inzwischen massiv ihre Produktpalette. VW mit der ID-Familie, Porsche mit Mission E, MB mit den EQ-Fahrzeugen...... Und das sind ja nur die deutschen Hersteller, allesamt mit erheblich mehr Ressourcen (Ingenieure, Finanzen, Produktionskapazität) und Erfahrung im Automobilbau als unsere kalifornischen Freunde. Ich gebe Tesla maximal noch fünf Jahre, dann sind sie weg vom Markt. Langfristig werden die sich im Automobilsektor auf den Zulieferbereich konzentrieren.
Demnächst kommen da ein paar nette Entwicklungen der großen Hersteller auf den Markt, aber das Ladenetz fehlt denen dann immer noch größtenteils. Das Ionity Schnellladenetz (von Daimler, BMW, VW und Ford) sollte eigentlich nach den ursprünglichen Ankündigungen schon viel größer sein. Bis Ende des letzten Jahres hätte man die ersten 20 Standorte eröffnen wollen. Heute gibt es 7 Standorte über ganz Europa verteilt. Also da ist man mit den zu ambitionierten Ankündigungen auch absolut nicht besser als Tesla.
Warum sollten die Hersteller überhaupt Ladenetze massiv selbst aufbauen? Die betreiben ja schließlich auch keine eigenen Tankstellen. Die etablierten Hersteller haben da auch eine andere Philosophie als Tesla. Die sehen die Elektromobilität momentan primär als Ergänzung ihrer existierenden Produktpalette (mMn auch völlig zu Recht), vor allem für den Stadt-, Nah- und Mittelstreckenverkehr. Also braucht es vorerst kein umfassendes Schnellladenetz um schnell größere Reichweiten zu ermöglichen (entsprechend klein fällt Ionity ja auch aus). Tesla hingegen braucht diese Netze um ihre Fahrzeuge an den Mann zu bringen, denn sie haben ja keinerlei Alternativen anzubieten. Man muss den Kunden das Fahrzeug ja auch für die Langstrecke schmackhaft machen - die etablierten Hersteller haben dafür ihre Verbrenner. Und wenigsten ist Ionity nicht nur exklusiv für Fahrzeuge von BMW/MB/VW/Ford da, sondern für alle Fahrzeuge freigegeben. Was bei Tesla ja leider nicht der Fall ist.

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Beitrag von mmouse »

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Beitrag von Valentin »

mmouse @ 23 Aug 2018, 20:12 hat geschrieben: Die Russen kommen :lol:

Kalaschnikow greift Tesla mit Elektroauto an
Mit Breitreifen und Stromstärken von 2000A :lol:
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