[M/RO] Ausbau Filzenexpress

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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noebi
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Beitrag von noebi »

146225 @ 30 Sep 2018, 22:07 hat geschrieben: Gibt natürlich eine sehr interessante Fahrzeit, will bestimmt jeder nutzen. Aber irgendwo muss man ja anfangen, sich mit der Rhein-Neckar-S1 zu messen, ob man sie nicht doch noch länger hinkriegt, oder?  ;)
Heute braucht man von Ebersberg zum Ostbahnhof mit der S-Bahn 38 Minuten und mit dem Filzenexpress 29 Minuten. Mit der Express-S-Bahn braucht man dann (vier ausgelassene Halte = sechs Minuten weniger) 32 Minuten.

Zum Marienplatz braucht man heute 45 Minuten, mit dem Express dann vermutlich 36 Minuten. Für alle Halte zwischen Ebersberg und Wasserburg gibt es eine regelmäßige Verbindung bis Ostbahnhof, Marienplatz und Hbf. Das ist schon eine deutliche Verbesserung.

Was wäre denn eine bessere Alternative?

Edit: Für mich wird die Verbindung, wenn sie im Halbstundentakt fährt, eine Alternative zum Auto, wenn es nach München geht. Heute ist das nicht denkbar, zumindest nicht mit Kind und Kegel. :unsure:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Fehlt nur noch die Verbindung zu Wasserburger Stadt... Am Besten ohne Kopf machen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Jean @ 1 Oct 2018, 06:38 hat geschrieben: Fehlt nur noch die Verbindung zu Wasserburger Stadt... Am Besten ohne Kopf machen.
Das ist für mich sowieso das Hauptmanko bei dieser Strecke. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum nicht auch die Stadt Wasserburg alle Hebel in Bewegung setzt, um den Stadtbahnhof wieder anzubinden. Das wäre doch meiner Ansicht nach das Allerwichtigste.

Die derzeitige Situation ist doch so ähnlich, als ob die S1 nicht in Freising sondern in Pulling enden würde.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ohne Kopf machen wird aber schwierig, sowohl vom Gelände als auch dass es eine komplett neue Trasse wäre und irgendwo steht immer ein Haus im Weg.

Man könnte den Bahnhof verlegen Richtung Meggle und zum Turmbahnhof machen aber das kostet wahrscheinlich das zehnfache der ganzen Elektrifizierung.

Wie wäre es an der Stelle mal mit einer Seilbahn. Was in München oft bemüht wirkt, wäre an der Stelle ob der Topographie wohl nicht ganz verkehrt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und warum genau "muss" es die Bahn sein? Nur weil da früher schon mal eine war? Die mesiten werden so oder so eine Anfahrt zum Bahnhof per Bus benötigen. Daran würde auch ein Zughalt in Wasserburg Stadt nichts ändern.

Die alte Strecke zu reaktivieren ist nicht gerade unkompliziert, und auch verkehrlich sicher nicht das Optimum. Allein schon, weil es ja auch wieder nur ein Gleis ist bzw. wäre.

Eine komplett neue, verlehrlich bessere Strecke vermutlich nicht zu bezahlen.


Also ein Stück weit kann ich inzwischen verstehen, warum die Wasserburger selbst nicht so wahnsinnig dolle an der Reaktivierung der alten Bahnstrecke hängen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 1 Oct 2018, 11:23 hat geschrieben: Und warum genau "muss" es die Bahn sein? Nur weil da früher schon mal eine war? Die mesiten werden so oder so eine Anfahrt zum Bahnhof per Bus benötigen. Daran würde auch ein Zughalt in Wasserburg Stadt nichts ändern.
Naja, ich denke halt, dass das zusätzliche Umsteigen die Sache unattraktiv macht. Zumindest müsste die Busfrequenz deutlich erhöht werden. Wir sind vor einiger Zeit mal am Wochenende in Wasserburg gewesen, und der Bus ist nur alle zwei Stunden gefahren. Das fände ich als Bewohner schon mehr als unattraktiv...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

rautatie @ 1 Oct 2018, 11:30 hat geschrieben: Naja, ich denke halt, dass das zusätzliche Umsteigen die Sache unattraktiv macht. Zumindest müsste die Busfrequenz deutlich erhöht werden. Wir sind vor einiger Zeit mal am Wochenende in Wasserburg gewesen, und der Bus ist nur alle zwei Stunden gefahren. Das fände ich als Bewohner schon mehr als unattraktiv...
Ein Umstieg schreckt viele ab, auf den Bus schon gleich zweimal. Eine Direktverbindung ist IMMER besser.

Warum ist Wasserburg denn dagegen und warum konsumiere ich bestimmte Molkereiprodukte eines bestimmten Herstellers so gar nicht?

Da könnte man wieder sagen, typisch Bayern (wenn es nicht wo anders auch so wäre). Hund sans ja scho. ;)

Mit der Einstellung hätte man auch Trossingen Bf - Trossingen Stadt und andere Strecken einstellen müssen. Hat man aber nicht. Man muss sie attraktivieren und Wasserburg Stadt hat ein hohes Aufkommen, da ist direkt am alten Bahnhof die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege. Dazu viele andere Einrichtungen und die Stadt würde davon profitieren, da auch Ausflügler und Touristen die nicht mit dem MIV anreisen leichter hinkommen. Ich würde schon mal dort nicht hinreisen, weil ich nicht auf einen Bus umsteigen will. Bring ich mein Geld halt anderswo hin.
Der als Parkplatz verunstaltete alte Bf ist nicht gerade einladend.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wobei das Problem nicht so einfach zu lösen wäre, wie manche sich das hier vorstellen, zumal elektrisch 140m auch eine Anforderung ist, welche die alte Stadtstrecke nicht hatte. Will man dann noch das Kopf machen vermeiden, wird es echt anspruchsvoll.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Das Kopf machen muss man nicht unbedingt vermeiden, geht doch alles recht zügig. Total unverhältnismäßig.
Aber ein Wiederaufbau wäre schon wichtig, wenn man wirklich mehr Leute in den ÖPNV bekommen will. Kilometerweit draußen schreckt doch viele ab und der Bus wird von vielen nicht akzeptiert und ein Umstieg dazu macht es noch schwieriger.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Trapeztafelfanatiker @ 1 Oct 2018, 11:38 hat geschrieben: Ich würde schon mal dort nicht hinreisen, weil ich nicht auf einen Bus umsteigen will.
Ich mache das schon mal gelegentlich, aber eben nicht allzu gern. Wäre Wasserburg direkt angebunden, würde ich sicher häufiger mal hinfahren, denn die Stadt ist schön und nicht allzu weit. Aber die Umsteigerei in einen Bus nervt mich, die ja auch wegen der nötigen Wartezeit zusätzlich Zeit verbraucht. Denn einerseits sollte die Busabfahrt nicht zu knapp nach der Zugankunft stattfinden (um Verspätungen abzufangen), aber wenn die Wartezeit zu lang ist, wird die Sache auch wieder unattraktiv. So kommt es, dass ich Wasserburg so gut wie nie als Städtekurzreiseziel in Erwägung ziehe.

Eine Kollegen von mir hat ebenfalls erzählt, dass sie mit der Familie und Freunden vor einiger Zeit mal einen Ausflug mit der Bahn dorthin geplant hatten, aber wegen der umständlichen Anreise dann davon abgesehen hatten.

Übrigens: eine Kehrtwende muss nicht unbedingt lang dauern oder kompliziert sein. Immerhin sind Kehrtwenden im regulären S-Bahnbetrieb in München seit jeher üblich (am Ostbahnhof bei den Strecken Richtung Holzkirchen und Kreuzstraße), und auch anderswo geschieht das ohne großes Aufhebens (siehe Strecke zum Tegernsee oder der Spitzkehrenbahnhof von Rauenstein (Thüringen) an der Hinterlandbahn von Eisfeld nach Sonneberg). Meiner Erfahrung nach geht das ziemlich ruckzuck.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und wollt ihr euch - einen Wiederaufbaui der Strecke vorausgesetzt - auch nur in 10 Metern Umkreis um den alten Bahnhof bewegen, oder euch die Stadt wirklich ansehen? Man stelle ich einen München-Tourist aus meinetwegen Hamburg vor, der nicht nach München kommen will, weil er ja, um sich München wirklich ansehen zu können, aus seinem ICE aus- und in ein anderes Fahrzeug umsteigen muss, wenn er wirklich etwas von der Stadt sehen will. Kassel geht dann acuh nicht mehr, weil man kommt ja nur noch nach Wilhelmshöhe, aber nicht umsteigefrei bis nach 'Kassel Zentrum (Hbf)

Und auch die meisten Anwohner leben so oder so nicht in direkt fußläufiger Entfernung zum Bahnhof, da macht ein zusätzlicher Halt nun auch nicht mehr so wahnsinnig viel Unterschied aus.


Würde man heute eine Bahnstrecke nach Wasserburg Stadt neu planen, dann hätte sie sicher einen anderen Verlauf, als die Altstrecke - und das sicher nicht nur wegen Meggele. Auch besteht die Stadt aus mehr, als nur der Halbinsel, welche verkehrlich gesehen sichar auch nicht den Idealfall eines Endpunktes einer Bahnstrecke darstelt. Da wäre es fast sinnvoller, die S-Bahn von Wasserburg Bf aus über Waldkraiburg nach Mühldorf zu führen.

Oder aber, Geld spielt keine Rolex, und man baut - in weiten Teilen unterirdisch - eine komplett neue Strecke in West-Ost-Richtung, welche von Edling startended dann aber auch die Halbinsel links liegen ließe, und eher südlich verlaufend via Altenmarkt und Waging nach Salzburg führen könnte.
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Beitrag von Rohrbacher »

Sorry, aber hier sprechen wohl wieder Münchner Touristen, die meinen, Wasserburg bestünde nur aus einem Ortszentrum. Wenn man sich die Buslinien und die Wohngebiete mal genauer anschaut, dann weiß ich halt nicht, ob es wirklich einen Unterschied macht, ob man mit der S-Bahn bis Wasserburg Bf fährt und dann mit dem Bus in die Siedlungen südlich der Altstadt und des Inns oder oder man erst am Stadtbahnhof umsteigt. Und für Leute, die westlich des Inns im Bereich Gabersee quasi zwischen Bahnhof und Stadt wohnen, sind die Bushaltestellen auch irgendwie zentraler als die Bahntrasse. Selbst mit einem Zwischenhalt auf der alten Trasse erreicht man die Leute nur eingeschränkt, auch wenn Bahnhalte natürlich einen größeren Einzugsbereich haben. Den Bus für den innerstädtischen Verkehr braucht's zum Bahnhof trotzdem. Keine Frage, auch aus meiner Sicht müssen die Stadtbahnhöfe von Wasserburg und im Übrigen auch Kelheim wieder her, andererseits sind das beides keine Lösungen, die den Bus komplett ersetzen können. Mit dem Stadtbahnhof würde man die Bahn dennoch nur wenigen in Wasserburg und Umgebung bis unter 1 km an die Haustür bringen.

Daher würde ich neue Strecken wie Wolfratshausen - Geretsried (Erschließung eines Bereichs mit hoher Siedlungsdichte) oder Passau - Freyung (großräumige Erschließung) höher priorisieren als so sehr kurze innerstädtische Stöpsel unter 5 km. Wasserburg Bf ist als S-Bahnendpunkt nicht nur Umsteigepunkt vom innerstädtischen Verkehr, sondern eben wie so oft auch aus dem ganzen kleinteiligen Umland. Da bringt es aus meiner Sicht erstmal mehr, wenn man Wasserburg Bf eine höhere Gewichtung gibt und den Anschlussverkehr in alle Richtungen verbessert.

Mit der Bahn muss man m.E. vor allem wieder die weißen Flecken im Netz stopfen. Da haben wir einige, allein am Rande des MVV-Gebiets im Norden und Osten: Mainburg, Rottenburg (Laaber), Taufkirchen (Vils), Haag (Oberbay). Da reden wir nicht drüber, ob man keine 5 km innerhalb von Wasserburg lieber mit'm Zug fahren will, sondern da reden wir über Gebiete, wo der nächste Bahnhof teilweise 20 km weit weg ist und der Bus, so es ihn gibt, im Zweifel deutlich länger als ein paar Minuten zum Bahnhof fahren muss. Da wird der Hirnschmalz und das Geld für neue/reaktivierte Strecken eher hinpriorisiert werden ohne wie gesagt Wasserburg Stadt als unsinnig bezeichnen zu wollen. Aber die Prioritäten müssten woanders liegen.
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Beitrag von rautatie »

Rohrbacher @ 1 Oct 2018, 14:24 hat geschrieben: Sorry, aber hier sprechen wohl wieder Münchner Touristen, die meinen, Wasserburg bestünde nur aus einem Ortszentrum.
Witzig, ich hatte mir schon fast wortwörtlich so eine Antwort erwartet.... Klar, was anderes kann man ja von Münchnern nicht erwarten...

Andererseits: wenn es sowieso so ist, warum halten dann überhaupt noch Bahnen irgendwo im Stadtzentrum? Dann wäre es doch generell sinnvoller, die Bahnhöfe irgendwo auf die Wiese zu setzen, weil die Leute sowieso von anderswo zum Bahnhof fahren müssen... wie gesagt, da könnte man etliche stadtnahe Bahnhöfe zurückbauen und die Alternative stattdessen draußen ins Gewerbegebiet oder auf die Wiese setzen. Da kann man dann große Parkplätze daneben planen, und alles ist paletti.

Im übrigen bin ich natürlich bei Wasserburg nicht besonders betroffen. Wenn die Stadt gern ohne gute Anbindung an die Bahnlinie leben möchte, soll sie den aktuellen Zustand meinetwegen behalten. Ich habe nicht verpflichtend in der Stadt zu tun und kann auch gut ohne Besuche dieser Stadt leben. Offenbar reicht es ja völlig aus, wenn die Besucher der Stadt überwiegend mit dem Auto anreisen.
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Beitrag von Rohrbacher »

rautatie @ 1 Oct 2018, 14:29 hat geschrieben:Andererseits: wenn es sowieso so ist, warum halten dann überhaupt noch Bahnen irgendwo im Stadtzentrum?
Darum geht es nicht. Es geht darum, wie hoch die Priorität dafür ist. Und wie ich dargestellt habe, bringt die recht kurze Strecke nach Wasserburg Stadt die Bahn nur zu einem Teil der Leute in dem recht großen Gebiet quasi fußläufig an die Haustür, viele weitere brauchen dennoch einen Bus. Ob der dann 2 oder 5 km fährt, ist dann unerheblich. Zudem fahren einige Busse auch längere Wege und es braucht einen direkten Anschluss auch nach Rosenheim und Mühldorf, da taugt Wasserburg Stadt nicht als Drehscheibe. Dann braucht die Stadtstrecke vermutlich einen Zug mehr und ist baulich jetzt kein Gleis auf einer flachen grünen Wiese, also entsprechend teurer. Da muss man schon überlegen, wie man einen zentraleren Bahnhof in Wasserburg gewichtet angesicht dessen, dass man in Mainburg, Waldkirchen oder Pfeffenhausen froh wäre, wenn der Bahnhof nur 4 km vom Ortszentrum weg wäre. Darum geht's. Natürlich fände ich es schön, direkt ins Wasserburger Zentrum fahren zu können. Wenn man das große ganze im Blick hat, würde ich aber halt auch gerne anderswo mit'm Zug überhaupt nur in die Nähe fahren wollen. So gesehen sind 4 km kein Spitzenwert, aber im Vergleich gar nicht schlecht.

Ein Hauptproblem ist, es sind überhaupt nur die 4 km. Wenn die Strecke dahinter noch weiterginge und der Stadtbahnhof wie in Dachau oder Grafing nur ein Nebeneffekt wäre, säh die Sache anders aus. Aber einzig, um den Stadtkern anzubinden? Kann man machen, aber hätte aus meiner Sicht nicht Prio 1 und die Frage beeinflusst den Ausbau von Wasserburg Bf - Grafing Bf jetzt nicht. Den Stadtbahnhof wieder anstöpseln kann man ja später jederzeit machen, die Frage stellt sich jetzt in dem Zusammenhang gar nicht.
rautatie @ 1 Oct 2018, 14:29 hat geschrieben:wie gesagt, da könnte man etliche stadtnahe Bahnhöfe zurückbauen und die Alternative stattdessen draußen ins Gewerbegebiet oder auf die Wiese setzen.
Nö, wozu? Rechnet sich der Aufwand des Umbaus, um eine Verschlechterung oder in Bezug auf die Anfahrt zum Bahnhof das gleiche Ergebnis an einem anderen Ort zu erreichen? Im Falle von Wasserburg geht's um die Frage, wie viel Aufwand müsste man treiben, um wie viel Verbesserung zu erreichen.
rautatie @ 1 Oct 2018, 14:29 hat geschrieben:Offenbar reicht es ja völlig aus, wenn die Besucher der Stadt überwiegend mit dem Auto anreisen.
Bei der Geschichte geht es a.) eh mehr um Pendler nach München und b.) zum anderen ist "überwiegend" ja schon deutlich besser als "ausschließlich" wie in einigen genannten und noch mehr Kleinstädten mit 20 km oder mehr zum nächsten Bahnhof.
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Beitrag von Cloakmaster »

Da, wo die Bahn ins Stadtzentrum fährt, ist ja gut und schön. Die Frage ist ja eher, ob man wirklichmit einem nicht zu überschauenden Aufwand die Bahn wirklich jedem bis vor die eigene Haustüre setzt - wobei ich das "Zentrum" der Stadt Wasserburg auch eher auf der östlichen Innseite sehe, als auf der westlichen. Von daher wäre hier eher die Frage, ob man die Bahn unbeidngt mitr einem solcehn Irrsinnsaufwand auf eine kleine Halbinsel, die eben dann doch auch nicht das Stadtzentrum bildet, bringen soll, nur weil die Bahn da früher schon mal gewesen ist.

Weitere Frage: Welchen Takt würde man denn auf dieser Stixhstrecke überhaupt fahren können bzw. wollen? Viel Tempo gibt die kruvige Route sicher nicht her, Begegnungsabschnitte wird es auch kaum geben, allenfalls der Bahnhof dürfte wieder 2 Gleise erhalten, was etwas großzügigere Wendezeiten ermöglicht.


Wenn welsbt die Stadtverwaltung, welche die Strecke einst kaufte, um eine Stillegung zu verhindern inzwischen das Handtuch werfen möchte, dann sicher nicht ohne Grund.
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Beitrag von gio79de »

Rohrbacher @ 1 Oct 2018, 15:11 hat geschrieben:Dann braucht die Stadtstrecke vermutlich einen Zug mehr...
Und ein bis zwei weitere Tf am Tag sowie in Wasserburg Bahnhof ein weiteres Gleis, damit sich die Züge von und nach München begegnen könnten.

Ich fände die Anbindung der Stadt schon auch toll, sehe es aber mit der Priorisierung wie Rohrbacher.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 1 Oct 2018, 15:13 hat geschrieben:
Weitere Frage: Welchen Takt würde man denn auf dieser Stixhstrecke überhaupt fahren können bzw. wollen? Viel Tempo gibt die kruvige Route sicher nicht her, Begegnungsabschnitte wird es auch kaum geben, allenfalls der Bahnhof dürfte wieder 2 Gleise erhalten, was etwas großzügigere Wendezeiten ermöglicht.
Also ungefähr so ähnlich wie auf dem Streckenabschnitt von Grafing Bahnhof bis Ebersberg... stört aber auch nicht, oder?

Irgendwie hab ich noch nicht ganz verstanden, warum es schick sein soll, die Bahn möglichst nicht in die Ortskerne zu führen. Wie genau sollen die Leute noch dorthin kommen? Oder sollen sie eh gar nicht mehr ins Stadtzentrum fahren und lieber im Gewerbegebiet einkaufen?
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Beitrag von Cloakmaster »

Wenn es möglich ist, ja, bitte. Nur ist das hier halt nicht der Fall. Die Altstrecke führt sehr kurvenreich und mit großem Umweg zu einer winzigen Sackgasse mitten im Inn, den ich nicht wirklich als "Ortskern" bezeichnen würde. Und genau zu dieser winzigen Sackgasse soll nun auch noch der Zubringerverkehr geführt werden? Na, das wird die Verkehrsprobleme sicher lösen. Im Allgemeinen nennt man ein "Zentrum" odeer einen "Kern" einen Ort, an dem sich viele Verkehrswege treffen, beginnen, enden, und nicht gerade einen Punkt, der von dreieinhalb Seiten von Wasser umschlossen ist, mit nur einer einzigen Zu- und Abfahrtsmöglichkeit.

Grafing BF-Ebensberg eingleisig geht sich gerade noch aus. Grafing BF-Wasserburg eingleisig mit Richtungswechsel könnte da deutlich spannender werden.
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Beitrag von Rohrbacher »

rautatie @ 1 Oct 2018, 15:17 hat geschrieben:Irgendwie hab ich noch nicht ganz verstanden, warum es schick sein soll, die Bahn möglichst nicht in die Ortskerne zu führen.
Es hat niemand auch nur im Ansatz behauptet, dass das schick sein soll...

In Wasserburg ist der Bahnhof 4 km vom Zentrum weg, in Kelheim 5 km, in Odelzhausen 15 km, in Mainburg 20 km, in Rottenburg 23 km, in Freyung 35 km. So, welches dieser spontan und nicht repräsentativ gewählten Ortszentren verfehlt das auf jeden Fall erstrebenswerte Ziel eines zentrumsnahen Bahnhofs (mit Abfahrten Richtung Landeshauptstadt) jetzt am meisten? Oder anders gefragt: Wo ist es rein von dieser Fragestellung her betrachtet am unattraktivsten, wenn man öffentlich nur mit'm Bus hinkommt? Wo muss man am ehsten anfangen, wenn um sich den gleichwertigen Lebensverhältnissen wieder anzunähern möchte? Ist es da sinnvoller, die Stadtbusfahrt in Wasserburg ein bisschen zu verkürzen oder sollte es für das Land eine höhere Priorität haben, um den Bahnhof anderswo überhaupt mal in sowas wie Stadtbusreichweite zu bringen, wo man sich freuen würde, wenn's nur 4 km wären? Es geht nicht um ja oder nein, nur um die Priorität. Du kannst Geld nur einmal ausgeben. Und ich würde da anfangen, wo das Problem am größsten ist und der weiße Fleck auf der Eisenbahnkarte am größten.

Man hätte auch sagen können, Kinding ist 1,5 km vom neuen Bahnhof weg, och ja... aber das ist halt schonmal viel besser als die 21 km vorher. ;)
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 1 Oct 2018, 14:11 hat geschrieben: Zudem fahren einige Busse auch längere Wege und es braucht einen direkten Anschluss auch nach Rosenheim und Mühldorf, da taugt Wasserburg Stadt nicht als Drehscheibe.
Wobei gerade beim Thema Bus in Wasserburg halt der alte Bahnhof in der Stadt mit dem Busbahnhof zusammen fällt.
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Beitrag von rautatie »

Rohrbacher @ 1 Oct 2018, 16:06 hat geschrieben:
In Wasserburg ist der Bahnhof 4 km vom Zentrum weg, in Kelheim 5 km, in Odelzhausen 15 km, in Mainburg 20 km, in Rottenburg 23 km, in Freyung 35 km. So, welches dieser spontan und nicht repräsentativ gewählten Ortszentren verfehlt das auf jeden Fall erstrebenswerte Ziel eines zentrumsnahen Bahnhofs (mit Abfahrten Richtung Landeshauptstadt) jetzt am meisten? Oder anders gefragt: Wo ist es rein von dieser Fragestellung her betrachtet am unattraktivsten, wenn man öffentlich nur mit'm Bus hinkommt?
Ich persönlich finde die Situation in allen beschriebenen Städten unattraktiv. Aber es ging in diesem Thread soweit ich weiß um Wasserburg, weswegen ich es nicht verkehrt finde, vorrangig darüber zu diskutieren. Nicht zuletzt auch deswegen, weil im Gegensatz zu den anderen Städten hier eine Einbindung in ein S-Bahnsystem diskutiert wird. Nur weil es in anderen Städten noch weniger gut gelöst ist, muss man ja deswegen gleich die Diskussion um Wasserburg aufgeben, oder?

Aber, wie gesagt: ich habe zum Glück mit keiner der genannten Städte etwas zu tun, und wenn die dortige Bevölkerung einhellig mit der Situation glücklich ist, soll es mir recht sein. Ich würde aus Gründen der schlechten Anbindung nicht hinziehen wollen, aber das steht ja eh nicht zur Diskussion, und es handelt sich dabei nur um meine eigene persönliche Befindlichkeit.
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Beitrag von Rohrbacher »

rautatie @ 1 Oct 2018, 16:12 hat geschrieben:Ich persönlich finde die Situation in allen beschriebenen Städten unattraktiv.
Davon gehe ich aus. Das war nicht die Frage, sondern wie deine Liste beginnend mit 1, 2, 3 ... aussehen müsste, wenn du das Land wärst.
rautatie @ 1 Oct 2018, 16:12 hat geschrieben:Nur weil es in anderen Städten noch weniger gut gelöst ist, muss man ja deswegen gleich die Diskussion um Wasserburg aufgeben, oder?
Tun wir ja nicht. Ich zumindest sage nur, dass das a.) nicht allzu höhe Prio hat und warum und b.) dass auch mit dem Stadtbahnhof im heutigen, sich im Gegensatz zu 1900 nicht nur auf die Altstadt beschränkenden Siedlungsgebiet immer noch zahlreiche Busverkehre auch als Anschluss auch nach Rosenheim und Mühldorf und damit parallel zur Bahn ergeben würden. So, bedenkt man Punkt a.) und dass man eine sehr kurze, rein innerstädtische Strecke samt Tunnel reaktivieren würde, wo dann dennoch parallel Busse fahren würden, mei, da tu ich mich auch als bekannt lokalbahnfreundlicher Eisenbahnfan schwer, da zu sagen, hey, der Stadtbahnhof Wasserburg muss auf alle Fälle sofort angegangen werden. Zumal man auch noch die Grundlagen von Streckenreaktivierungen bedenken muss, die sowas wie Busparallelverkehr im Konzept ja gar nicht so mögen. In der Praxis würde das heißen, alle Buslinien enden am Stadtbahnhof, sodass nicht wenige Leute, sogar aus den Wasserburger Stadtgebiet einmal mehr umsteigen müssten.

Das Reaktivieren von so kurzen Strecken, die dann doch irgendwie in der Praxis mit den Stadt- und Regionalbussen nicht konfliktfrei zu planen sind und nicht einfach nur die Verlängerung einer bestehenden Stichstrecke sind, hat man ja in Traunreut gesehen. Das führt im Zweifel dann eher dazu, dass das Land und gewisse politische Gruppen eine noch größere Antihaltung gegenüber Bahnreaktivierungen entwickeln, nach dem Motto "Da siehste mal!"

Und bei Wasserburg Stadt tue ich mich sogar schwer, den Teil bis zum Stadtbahnhof "provisorisch" als Bauvorleistung einer Verlängerung irgendwohin zu sehen. Zum einen müsste man über den Inn drüber und zum anderen ist bis Obing/Amerang oder Trostberg einfach nur ziemlich viel Landschaft und wenn dann eben z.B. Obing oder Trostberg mal kommen, dann gibt's da schon Bahnstrecken, die mehr schlecht als recht am Leben sind. Ob da eine Verbindung nach Wasserburg hilft? Und naja, das ganze ähnlich der B304 als mögliche Alternativstrecke München - Wasserburg - Hörpolding - Traunstein - Salzburg zu sehen, würde die Seriösität des Vorschlags leider auch nicht steigern ob der Tatsache, dass wir hier im Bestand von Nebenbahnen reden, die entsprechend trassiert sind. Und was Wasserburg sagt, wenn sie den Stadtbahnhof bekämen zum Preis zur Durchgangsstrecke zu werden? Da sehe ich die Bürgerinitiativen sich schon bilden. Und dann sollte man überlegen, dass das "Urproblem" damit auch nicht gelöst wäre. Aus dem Bereich Watzmannstraße sind es immer noch ca. 2,5 km zum Stadtbahnhof. Wie gesagt, ob man 2,5 km Bus fährt oder 5-6 km, ja mei, ich zähl da als Fahrgast die Kilometer eh nicht.
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Beitrag von rautatie »

Ist (mir) ja wie gesagt letztendlich auch egal, weil ich mit Wasserburg nichts zu tun habe, und wenn die Stadt und ihre Bewohner mit der Situation glücklich sind, soll es meinetwegen so bleiben. Wie gesagt, ich würde aus eben diesem Grund keinen Umzug in Erwägung ziehen, weil für mich persönlich nur Städte mit guter Bahnanbindung attraktiv sind, aber das ist meine eigene persönliche Befindlichkeit, und Wasserburg dürfte wohl eh kein Interesse an Zuzüglern aus München haben.
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Beitrag von Entenfang »

rautatie @ 1 Oct 2018, 15:17 hat geschrieben:Irgendwie hab ich noch nicht ganz verstanden, warum es schick sein soll, die Bahn möglichst nicht in die Ortskerne zu führen.
Das verstehe ich auch nicht. Man muss die Bahn zu den Menschen bringen. Das hat nicht zuletzt seinerzeit Hr. Dr. Ludwig von den Verkehrsbetrieben Karlsruhe erkannt und längst totgesagte Nebenstrecken wiederbelebt.
Insofern möchte ich auch Rohrbacher in der Hinsicht zustimmen, dass die Orte fernab der Bahnstrecken wieder angebunden werden sollen.
Cloakmaster @ 1 Oct 2018, 15:13 hat geschrieben:
Weitere Frage: Welchen Takt würde man denn auf dieser Stixhstrecke überhaupt fahren können bzw. wollen? Viel Tempo gibt die kruvige Route sicher nicht her, Begegnungsabschnitte wird es auch kaum geben, allenfalls der Bahnhof dürfte wieder 2 Gleise erhalten, was etwas großzügigere Wendezeiten ermöglicht.
Man braucht spätestens nach der Hälfte der Taktzeit eine Kreuzungsstelle - beim Stundentakt also alle 30 min. Fahrzeit, beim Halbstundentakt alle 15 min. Fahrzeit. Sollte bei weniger als 5 km nicht ausschlaggebend sein.
Grafing BF-Wasserburg eingleisig mit Richtungswechsel könnte da deutlich spannender werden.
Das geht auf keinen Fall, auch beim heutigen Stundentakt nicht. Dafür gibts ja auch in Steinhöring einen Kreuzungsbf.

Ich nehme mal an, dass man künftig vielleicht über einen Halbstundentakt nachdenkt, wenn man die Strecke schon elektrifiziert. Dann bräuchte man spätestens in Edling nochmal einen Kreuzungsbf.

Für die Bedienung des Stadtbahnhofs wäre aber eine Kreuzung in Wasserburg-Reitmehring optimal, weil man dann auch gleich Anschlüsse aus Mühldorf und Rosenheim herstellen könnte.


Trotz allem muss man sagen, dass der Status Quo mit dem Bus für deutsche Verhältnisse geradezu paradiesisch ist - täglich mindestens Stundentakt, abgestimmt auf die Züge und zwar vom ersten bis zum letzten. Durch die Ankunft/Abfahrt der Züge nach München vor/nach dem Knoten ergeben sich aber leider etwa rund 20 min. Umsteigezeit.

Bei angenommenen 4 min. zum Richtungswechsel und 6 min. Fahrzeit zum Stadtbahnhof mit der reaktivierten Bahn ließen sich zum Altstadtkern also etwa 18 min. einsparen. Das ist schon eine Nummer.

Wenn es möglich ist, ja, bitte. Nur ist das hier halt nicht der Fall. Die Altstrecke führt sehr kurvenreich und mit großem Umweg zu einer winzigen Sackgasse mitten im Inn
Papperlapapp, von wegen nicht möglich. Beim Karlsruher Modell hat man auch so manches geschafft, was die DB als unmöglich bezeichnet hat. Ich sag nur Elektrifizierung von Tunnels ohne entsprechende Bauhöhe und dann auch noch Steilstrecke...
den ich nicht wirklich als "Ortskern" bezeichnen würde.
Na, wo liegt denn für dich dann der Ortskern? :huh:
Und genau zu dieser winzigen Sackgasse soll nun auch noch der Zubringerverkehr geführt werden? Na, das wird die Verkehrsprobleme sicher lösen. Im Allgemeinen nennt man ein "Zentrum" odeer einen "Kern" einen Ort, an dem sich viele Verkehrswege treffen, beginnen, enden, und nicht gerade einen Punkt, der von dreieinhalb Seiten von Wasser umschlossen ist, mit nur einer einzigen Zu- und Abfahrtsmöglichkeit.
Die winzige Sackgasse ist immerhin der Busbahnhof und zentrale Umsteigepunkt in Wasserburg. Es ist bereits das Zentrum des Busverkehrs. Kann man auf der Abfahrtstafel auch sehen. Ganz abgesehen davon, dass dort die Hauptdurchgangsstraße vorbeiführt, von wegen Sackgasse.
Und ein bis zwei weitere Tf am Tag sowie in Wasserburg Bahnhof ein weiteres Gleis, damit sich die Züge von und nach München begegnen könnten.
Wobei das nun wirklich das kleinste Hindernis sein dürfte, in Wasserburg waren ja mal paar Gleise mehr...


Für Fahrgäste nach München würde es bis zu 20 min. schneller gehen, Fahrgäste nach Mühldorf/Rosenheim können weiter mit dem Bus nach Reitmehring fahren und dort umsteigen. So schlecht finde ich die Bilanz nicht...
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die kapieren es einfach nicht... :ph34r: Ich möchte auch am besten zum Ortskern...und nicht irgendwo in der Pampa! Die Stichstrecke wurde ja nach dem Abgang stillgelegt in der Hoffnung die Fahrgastzahlen fällt so rapide, dass man den Rest der Strecke auch stilllegen kann!
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Mal unabhängig von der Frage, ob nun eine Bahn oder ein Bus hinunter an den Inn fährt, ist das entscheidende Kriterium für eine Nutzung oder Nichtnutzung überhaupt nicht benannt: Es gibt wie so oft in Südbayern keinen Verbundtarif und der Fahrgast wird am Verbundende vollkommen im Regen stehen gelassen, als ob die Erde eine Scheibe ist. Ich kann ein MVV-Handyticket kaufen oder mir ein MVV-Abo vom Flughafen bis Wasserburg Bf. zulegen. Ende Gelände. Für die Weiterfahrt kann ich mir dann aus einem pdf-Dokument den Fahrpreis zusammenreimen und beim Busfahrer für jede einzelne Fahrt wie an einer lästigen Mautstelle meinen Obolus für die kleine Reststrecke entrichten. Das ganze Spiel wiederholt sich vielleicht in Rosenheim oder Mühldorf.

Wer tut sich, wenn nicht aus altruistischen Motiven, freiwillig an?

Und auch wenn Wasserburg Bahnhof zwar m. W. immer noch zum C-Tarif erreichbar ist, nutzt das bei diesem Mondpreis natürlich ebenfalls nicht viel. Für das weitere Stadtgebiet hinter dem Altstadtbahnhof sowieso nicht.
Gruß vom Wauwi
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Tarifgrenze ist noch ein anderes Problem...Warum der Stadtbus nicht im MVV drin ist verstehe ich eh nicht...

Dazu passt auch wunderbar dieser Artikel.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Entenfang @ 1 Oct 2018, 16:52 hat geschrieben: Das verstehe ich auch nicht. Man muss die Bahn zu den Menschen bringen.
Dann tu das doch. Nur sind die Menschen eben nicht auf ein paar hundert Quadratmetern Felsen im Fluss versammelt, sondern im Wesentlichem am Ostufer zu finden: In den Schulen, beim sportzentrum/Badria, aber eher nicht im Museum Wasserburg oder an der Postfiliale. Die Haupterschließungstraße ist die B304, und nicht die verwinkelte Münchner Straße/Burgtor. Oder eben in Ortsteilen wie - ups, Reithmering, welches allein schon über 10% der Wasserburger Bevölkerung stellt, und - na sowas, ein wichtiger Arbeitgeber ist auch dort, und nicht am Wasserburger Marienplatz zu finden. Im Prinzip ist das ganze fast mit Lindau zu vergleichen, nur ist die Insel im Bodensee größer, als die im Inn. Allerdings sei hüben wie drüben die Frage stellt, ob es wirklich so eine gute Idee ist, jeglichen Verkehr auf die Insel, und wieder herunter zu zwingen.

Ja, die Stichstrecke wurde nach dem Erdrutsch still gelegt , wäre sie nicht still gelegt, dann sollte man sie auch erhalten. Dann müsste man aber wohl über eine Höhenfreimachung der B304 in Reithmering nachdenken - was ein weiteres Problem einer Reaktivierung, und einer Bedienung der Stichstrecke in einem akzeptablen Takt wäre.

Aber inzwischen sehe ich hier den Zug im wahrsten Sinne des Wortes als "abgefahren" an. Wenn die Stadt selbst ihre Hoffnung, die man 2004 noch hatte, inzwischen aufgegeben hat, dann spricht das Bände.

Ankunft Bahn aus Grafing/München 6.28, mit Bus weiter zum Busbf ergibt Ankunft um 6.42. Nehme ich jetzt mal die von dir genannten 4 Minuten Wende- und 6 Minuten Fahrzeit ungeprüft her, dann ergibt das eine Zugankunft um 6.38 auf der Insel - was gerade 4 Minuten Verbesserung, und keine "18 bis 20 Minuten" ergibt. Und das eben auch nur für die paar Handeln, welche auf der Felsseninsel leben. Für alle anderen bleibt es - bestenfalls - beim Status quo. Nebenbei ergibt sich für mich daraus, daß immerhin ein Takt30 mit Kreuzung in Reihtmering machbar wäre. Über die Dauer der Schrankenschließzeiten reden wir dann besser nicht.

Na gut, wenn du so einfach papperlapp "zu nicht möglich" sagst, dann machen wir den unnützen Außenbahnhof Wilhelmshöhe eben wieder dicht, und führen künftig die SFS via Kassel Hbf (tief). Weil das geht ja mal gar nicht, daß man einen Zug nicht im Zentrum einer Stadt halten lässt. Das betrifft wesentlich mehr Fahrgäste, als Wasserburg, das sollte also mit entsprechend höherer Priorität behandelt werden.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der Regionalverkehr / Nahverkehr in Kassel fährt sehr wohl zum Kasseler Hauptbahnhof!

Es ist wie am Marienplatz: einfach aus politischen Gründen lässt man den Bus nicht mehr drauf fahren...und so manch einer freut es!
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Absurde Diskussion. Ja, der Zug müsste zusätzlich zum Bus zum Stadtbahnhof fahren - das ist sicher finanziell Mehraufwand - da der Bus die Viertel und das Klinikum dazwischen mit bedient. Aber dass im Zentrum keiner wohnt? Und warum soll man vom Stadtbahnhof _nicht_ zu Fuß in die Stadtmitte kommen? Sind wir schon soweit, dass die Stadt/Ortszentren so verwaist sind, dass sie nicht mehr das aufkommenstärkste Verkehrsziel sind?
Und warum fahren Regionalbusse, die von Osten kommen nur bis zum Stadtbahnhof (ach, moment, da ist ja ein Busbahnhof, huch?) und nicht nach Reitmehring? Extrem attraktiv, das zweimalige Umsteigen.

Nein, die Zuganbindung würde die Wasserburger Innenstadt *erheblich* aufwerten.

Luchs.
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