Wat mir stinkt!

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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

JLanthyer @ 22 Sep 2018, 05:15 hat geschrieben:Dein Beitrag zeigt mal, daß Du keine Ahnung hast, wie das in Schwerhörigen- und Gehörlosenschulen unterrichtet wird. Wenn Du eine Frau hast, dann zeuge mal ein Gehörloses Kind und dann reden wir in 10 oder 20 Jahren mal darüber!  :angry:
Und Dein Beitrag zeigt noch viel mehr, dass Du überhaupt keine Ahnung hast. Im Biologieunterricht wohl lieber Smartphone gedaddelt, was? Denn sonst wüsstest Du, dass das mit dem Kinder zeugen bei zwei Frauen nicht so ganz einfach ist. :lol: :P
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Trapeztafelfanatiker
Kaiser
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Jetzt ist ja dieses Oktoberfest endlich vorbei (passt also zu: Was mich freut), aber was ich nicht verstehe:

Wieso auf einmal dieser Trachtenhype bei Oktoberfest oder sämtlichen anderen Volksfesten? Das hat doch mit Tradition überhaupt nichts zu tun, da diese typische Bauernkleidung früher kein Münchner oder Auswärtiger angezogen hätte.

Noch vor über 10 Jahren wäre doch jeder schief angeschaut worden wenn er so rumrennt, in den 90ern war das noch extremer. Da wäre doch kein junger Mensch auf die Idee gekommen Tracht anzuziehen, zumindest nördlich von Miesbach.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Da hat wohl das Marketing voll zu geschlagen... Ich finde die Dinger einfach nur peinlich!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ihr habt Probleme...
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Hot Doc @ 10 Oct 2018, 08:17 hat geschrieben: Ihr habt Probleme...
Naja, kein Problem, aber der Thread heißt ja "Wat mir stinkt" und nicht "Was mir Probleme macht".

Ich persönlich finde die Trachtentragerei auch merkwürdig, obwohl ich eingeborener Bayer bin. Aber sogar ich kenne es auch meiner Jugendzeit nicht, dass die Leute Trachten getragen hätten (höchstens mal im Trachtenverein oder zur Fronleichnamsprozession). Aufs Oktoberfest sind wir damals in normaler Alltagskleidung gegangen.

Auf mich wirkt die Trachtlerei eher wie eine spezielle Art von Verkleidung, vergleichbar mit dem Fasching / Karneval. Komischerweise ist es ja auch auf den Cannstatter Wasen übergeschwappt, obwohl die Württemberger so eine Tracht früher nie getragen haben. Wenn man zurzeit in Stuttgart unterwegs ist, ist fast kein Unterschied zum Münchner Oktoberfest zu erkennen.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

rautatie @ 10 Oct 2018, 10:51 hat geschrieben: Naja, kein Problem, aber der Thread heißt ja "Wat mir stinkt" und nicht "Was mir Probleme macht".

Ich persönlich finde die Trachtentragerei auch merkwürdig, obwohl ich eingeborener Bayer bin. Aber sogar ich kenne es auch meiner Jugendzeit nicht, dass die Leute Trachten getragen hätten (höchstens mal im Trachtenverein oder zur Fronleichnamsprozession). Aufs Oktoberfest sind wir damals in normaler Alltagskleidung gegangen.

Auf mich wirkt die Trachtlerei eher wie eine spezielle Art von Verkleidung, vergleichbar mit dem Fasching / Karneval. Komischerweise ist es ja auch auf den Cannstatter Wasen übergeschwappt, obwohl die Württemberger so eine Tracht früher nie getragen haben. Wenn man zurzeit in Stuttgart unterwegs ist, ist fast kein Unterschied zum Münchner Oktoberfest zu erkennen.
Auf dem Oktoberfest wurde so eine Tracht aber auch nie getragen. Man muss sich ja nur alte Bilder ansehen und zwar auch aus den Anfangstagen. Die Leute haben ihre beste Sonntagskleidung angezogen.

Es gibt ja den Spruch: A echter Bayern braucht koa Tracht!
Das finde ich gut, denn das trifft es wieder. Wer sich über so eine Kleidung definieren will, bitte, aber das hat nichts mit dem Land zu tun, zumal das wie die Alpen (die ja angeblich so für Bayern stehen, obwohl das eine Randlage ist) nicht für das gesamte Land stehen können, es sei denn man setzt Bayern mit dem Landkreis Miesbach gleich.

Ich habe absolut nichts dagegen wenn das jemand aus Überzeugung trägt, aber dieser Hype nervt, weil die meisten es nur machen weil es angeblich Tradition wäre, was aber nicht stimmt und weil man es jetzt halt so macht.

Ist zwar jetzt ein B-Thema, aber man kann ja mitteilen dass man den Trachten-Hype nicht mag und trotzdem überzeugter Bayer sein kann, denn dazu braucht man weder Tracht noch andere angebliche Traditionen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Trapeztafelfanatiker @ 10 Oct 2018, 12:32 hat geschrieben: Es gibt ja den Spruch: A echter Bayern braucht koa Tracht!
Das finde ich gut, denn das trifft es wieder. Wer sich über so eine Kleidung definieren will, bitte, aber das hat nichts mit dem Land zu tun, zumal das wie die Alpen (die ja angeblich so für Bayern stehen, obwohl das eine Randlage ist) nicht für das gesamte Land stehen können, es sei denn man setzt Bayern mit dem Landkreis Miesbach gleich.
Manchmal ärgert es mich auch, dass dann ausgerechnet Dinge wie Tracht und Alpen so stark mit dem Bundesland Bayern assoziiert werden, obwohl es wie du schreibst nur in einer Randlage wirklich zu finden ist. Viele Nichtbayern scheinen wirklich zu denken, dass man als Bayer täglich eine Lederhose tragen würde und Bayern überall mit Bergen zugestellt wäre.

Ich erinnere mich an diverse Vorurteile, die ich in Internetforen schon gelesen habe. Eine Frau schrieb mal, sie würde lieber in Norddeutschland leben, weil sie die Berge nicht mag und das Flachland schätzt (ohne zu wissen, dass z.B. München in einer recht flachen Gegend liegt). Ein anderer schrieb mal, er fände die Bayern blöd, weil sie ständig in Sepplhose herumlaufen würden und sich das Bier literweise reinkippen würden (ohne daran zu denken, dass wahrscheinlich mindestens 80% der Lederhosenträger zur Wiesnzeit gar keine Bayern sind, sondern Touristen).
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Beitrag von Bayernlover »

Ich bin grad auf Kuba, das erste was kommt, wenn man sagt man ist aus Germany:

„Aaah, Munich, Oktoberfest, traditional clothes, Bayern Munchen!“

Marketing done right - oder doch nicht?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Bayernlover @ 10 Oct 2018, 15:51 hat geschrieben: Ich bin grad auf Kuba, das erste was kommt, wenn man sagt man ist aus Germany:

„Aaah, Munich, Oktoberfest, traditional clothes, Bayern Munchen!“
Vor allem auf internationalen Reisen werde ich immer wieder auf Bayern München angesprochen, obwohl mir Fußball am A... vorbei geht. Dann soll ich womöglich noch ein Statement über irgendwelche Spieler abgeben, die ich höchstens namentlich kenne...
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mich schauen immer alle mit grossen Augen an, wenn ich sage, dass ich noch nie im Hofbräuhaus war und auch nicht vorhabe, diesen Zustand zu ändern...
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Beitrag von bestia_negra »

TramBahnFreak @ 10 Oct 2018, 17:08 hat geschrieben: Mich schauen immer alle mit grossen Augen an, wenn ich sage, dass ich noch nie im Hofbräuhaus war und auch nicht vorhabe, diesen Zustand zu ändern...
Habe ich als gebürtiger Münchner auch über 20 Jahre lang so gehandhabt.


Mit Mitte 20 war ich dann mit zwei Kommilitonen doch mal drin und war überrascht. Die Preise waren für Münchner Verhältnisse moderat, der Service war gut und das Essen hat geschmeckt. Im ersten Stock ist es auch nicht so laut wie unten und Livemusik (drei Mädls im Dirndl die u.a. Hackbrett gespielt haben) gab es auch noch. Ich war tatsächlich erstaunt, da meine Erwarungen quasi bei null lagen. Ich bin davon ausgegangen, dass das eine Touri-Massen-Abzockmaschine ist. Im ersten Stock ist es aber tatsächlich ein gutes bayrisches Wirtshaus.


Ich werde zwar sicher kein Stammkunde dort, aber es war definitiv besser als erwartet.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

TramBahnFreak @ 10 Oct 2018, 11:08 hat geschrieben:Mich schauen immer alle mit grossen Augen an, wenn ich sage, dass ich noch nie im Hofbräuhaus war und auch nicht vorhabe, diesen Zustand zu ändern...
:blink:
Man muss ja nicht unbedingt Bier trinken. Da gibt es auch alle anderen Getränke - auch ohne Alk.
Sonst bist iwann oid und host nix erlebt.;)
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Trapeztafelfanatiker @ 9 Oct 2018, 21:43 hat geschrieben: Noch vor über 10 Jahren wäre doch jeder schief angeschaut worden wenn er so rumrennt
Nene, vor 10 Jahren war der Trachtenwahn schon voll da, der müsste so in etwa vor 15 Jahren gekommen sein (da war ich noch in der Schule und fand’s befremdlich - wie die Zeit vergeht...)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Schlimmer als den Verkleidigungswahn finde ich die pseudo bayrische Schriftsprache mit vielen Deppen Apostrophen
"Oa Schwein'shax'n mit vui Soß" oder so ähnlich. Und ich übertreibe nicht, ich habe schon zwei Deppen Apostrophen in dem Wort Schweinshaxe gesehen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Trapeztafelfanatiker @ 9 Oct 2018, 15:43 hat geschrieben:Wieso auf einmal dieser Trachtenhype bei Oktoberfest oder sämtlichen anderen Volksfesten? (...)
Noch vor über 10 Jahren wäre doch jeder schief angeschaut worden wenn er so rumrennt, in den 90ern war das noch extremer. Da wäre doch kein junger Mensch auf die Idee gekommen Tracht anzuziehen, zumindest nördlich von Miesbach.
Falsch, ich war auch 1998 - also vor 20 Jahren schon immer im Dirndl auf der Wiesn. Auch wenn das damals noch nicht ganz so verbreitet war, bin ich keineswegs die einzige gewesen und ich bin auch nie schief schief angeschaut worden :) - jedenfalls nicht öfter, als sonst im Gruftie look auch. :ph34r:
Ist doch cool. Bei anderen Veranstaltungen rennen's auch passend rum.
Da fühllt sich wohl jemand ausgeschlossen. :P
Aber eigentlich ist das doch egal. Ich beschwere mich nicht über Trachtenverweigerer und umgekehrt, sollte man diejenigen, denen es gefällt, auch nicht schief anschauen. Wer mit Wiesn nix anfangen kann, geht halt einfach nicht hin.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

TramBahnFreak @ 10 Oct 2018, 18:08 hat geschrieben: Mich schauen immer alle mit grossen Augen an, wenn ich sage, dass ich noch nie im Hofbräuhaus war und auch nicht vorhabe, diesen Zustand zu ändern...
Ich habe viele Jahre lang nicht einmal gewusst, wo das Hofbräuhaus überhaupt ist. Das war immer peinlich, wenn ich von Touristen nach dem Weg gefragt wurde, und ich sagen musste: "tut mir leid, ich weiß es nicht, ich wohne hier nur."

Später bin ich aber sogar ein paar Mal im Hofbräuhaus gewesen und fand das Essen eigentlich gar nicht so schlecht, und überfüllt war es auch nicht gewesen. Jedenfalls ist es mir immer noch lieber als die Wiesn, mit der ich gar nichts anfangen kann.
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

rautatie @ 11 Oct 2018, 13:09 hat geschrieben:

Später bin ich aber sogar ein paar Mal im Hofbräuhaus gewesen und fand das Essen eigentlich gar nicht so schlecht, und überfüllt war es auch nicht gewesen. Jedenfalls ist es mir immer noch lieber als die Wiesn, mit der ich gar nichts anfangen kann.
Vor 10 Jahren war dank Besuch das erste und letzte mal dort.

Essen ging so, war aber für eine Speise mit vielen Zusatz- und Konservierungsstoffen und dieser Qualität relativ teuer. Vergleichbar mit dem Löwenbräukeller oder Franziskaner/Residenzstraße.

Je nach Altersklasse wird mit Besuch noch im Rathauskeller oder Cafe Mozart eingekehrt.
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 11 Oct 2018, 07:14 hat geschrieben: Und ich übertreibe nicht, ich habe schon zwei Deppen Apostrophen in dem Wort Schweinshaxe gesehen.
Dazu fällt mir dann nur noch ein: "Semmelnknödeln heißens." (Karl Valentin)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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gmg
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Beitrag von gmg »

rautatie @ 10 Oct 2018, 13:31 hat geschrieben:
Manchmal ärgert es mich auch, dass dann ausgerechnet Dinge wie Tracht und Alpen so stark mit dem Bundesland Bayern assoziiert werden, obwohl es wie du schreibst nur in einer Randlage wirklich zu finden ist. Viele Nichtbayern scheinen wirklich zu denken, dass man als Bayer täglich eine Lederhose tragen würde und Bayern überall mit Bergen zugestellt wäre.
Was! :o
Hier wurde tagelang über Trachten gelästert und keiner sagt mir bescheid? Da lasse ich mich doch nicht lange bitten.

In den letzten Jahren hat sich ja deutschlandweit ein Trend zu Oktoberfesten und somit zu Trachten entwickelt. Z.B. gibt es in Berlin einen Angermair-Laden. Dadurch hat sich die Lage in den letzten Jahren noch zugespitzt.

Ich selbst habe so ab 2000 mitgekriegt, dass Trachten zunahmen. Ab 2003 würde ich sagen, war ihre Zunahme nicht mehr zu übersehen.

Früher fand ich nur Lederhosen schlimm, weil sie hässlich und unhygienisch sind. Inzwischen regen mich aber auch Dirndl auf, weil sie im Grunde genommen immer altbackener (länger und hochgeschlossener) werden und somit immer mehr symptomatisch dafür stehen, wie hirnrissig die breite Masse im Strom mitschwimmt.

Ich bin früher gerne auf die Wiesn gegangen. Seit etwa 12 Jahren zieht es mich von Jahr zu Jahr weniger auf die Wiesn. Als ich von 2013 bis 2016 aus Bayern weg war, machte es mir nichts aus, die wiesn zu verpassen. 2017 wurde ich von mehreren Leuten auf meine nicht vorhandene Tracht angesprochen. Ich habe dann jedes Mal patzig erklärt, dass früher nur Landeier und nostalgische Rentner Trachten getragen haben. Zumindest wurde mir dadurch aber klar, dass es zu einem sehr großen Teil an den Trachten liegt, dass ich keinen Bock mehr auf die Wiesn habe.

So habe ich es dieses Jahr zum ersten Mal geschafft, eine ganze Wiesn zu schwänzen.
:rolleyes:
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gmg
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Beitrag von gmg »

Iarn @ 11 Oct 2018, 08:14 hat geschrieben: Schlimmer als den Verkleidigungswahn finde ich die pseudo bayrische Schriftsprache mit vielen Deppen Apostrophen
"Oa Schwein'shax'n mit vui Soß" oder so ähnlich. Und ich übertreibe nicht, ich habe schon zwei Deppen Apostrophen in dem Wort Schweinshaxe gesehen.
Naja, aus linguistischer Sicht gibt es keinen wissenschaftlich haltbaren Unterschied zwischen Sprache und Dialekt. Die Abgrenzung wird willkürlich gesetzt. Sobald etwas als Minderheitensprache deklariert wird, wird plötzlich akzeptiert, dass es auch geschrieben wird.
Z. B. Galicisch ist eine spanische Regionalsprache, deren Unterschiede zum Spanischen sich etwa in der Größenordnung bewegen wie die Unterschiede zwischen Bayerisch und Deutsch.

Ich tue mir aber auch schwer, es zu akzeptieren, wenn ich "bairisch" geschriebene Wikipedia-Artikel sehe.


D'Westn hob I vom Angermaier, as Hemad hob I a vom Angermaier. D'Ledenhosn hob I a vom Angermaier. Ja und as Dirndl, des hob I von da Wiesn.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Selbst in Dresden rennen sie jetzt schon geschlossen in Tracht aufs Oktoberfest, das ist doch nicht mehr normal.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

gmg @ 11 Oct 2018, 21:31 hat geschrieben: Inzwischen regen mich aber auch Dirndl auf, weil sie im Grunde genommen immer altbackener (länger und hochgeschlossener) werden
Lustigerweise ist genau das das Typische.

Dirndl, die aussehen wie aus'm letzbesten Billig-Porno geflüchtet – Ausschnitt gefühlt bis zum Bauchnabel, endet irgendwo auf Hüfthöhe, gerne noch in den knalligsten Farbtönen – sind eine unsägliche neumodische Erscheinung und mit "Trachtenfasching" eigentlich noch zu liebevoll umschrieben...
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Beitrag von Galaxy »

Kurioserweise ist außerhalb von Deutschland die bayerische Kultur mit dem Trachten, Weißbier und den Brezeln stellvertretend für die ganze deutsche Kultur (mit Österreichischer Beteiligung bei den Süßspeisen) von den Westphalen, Schwaben, Friesen, etc. hat keiner was gehört. Die Bayern prägen dominierend das Bild.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Warum stört es euch wie sich andere Leute anziehen? Das geht euch einen feuchten Sch...dreck an! Wenn Dirndln nicht in euer altbackenes Weltbild passen, dann schaut halt weg. Niemand zwingt euch Tracht zu tragen. Selbst in Texas (z.B. Fredericksburg) gibt es Oktoberfest wo (fast) alle in Bayerischer Tracht erscheinen.
Auch ich trage mein Dirndl stolz und ab jetzt umso mehr um euch zu ärgern. :P Deal with it. B-)
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Beitrag von Auer Trambahner »

In welcher Gegend Bayerns ist ein kariertes Hemd und ein Hendlhut traditionelle Tracht?
Oder die Tracht des Kitzbüheler Skihaserl, besonders beliebt in Grünwald und Starnberg. Hauptsache es war teuer. Dann machens den Mund auf: Isarpreißn.

Nein, das ist alles nur Säuferuniform.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von rautatie »

218 466-1 @ 12 Oct 2018, 04:47 hat geschrieben: Warum stört es euch wie sich andere Leute anziehen? Das geht euch einen feuchten Sch...dreck an! Wenn Dirndln nicht in euer altbackenes Weltbild passen, dann schaut halt weg.
Schon witzig, wie sich die Bedeutung von "altbacken" ändern kann...

Im übrigen stört es mich ja nicht, aber es spricht auch nichts dagegen, seine eigene Meinung zu diversen Themen zu haben. Auch wenn es mich wie deinen freundlichen Worten zu entnehmen ist "einen Dreck" angeht, interessiert es mich doch, und ich bilde mir eine Meinung dazu. Und bislang sind wir nicht verpflichtet, überall derselben Meinung zu sein. Die einen mögen Tracht und Dirndl, die anderen nicht. Und darüber unterhalten wir uns gerade. So einfach ist das.
218 466-1 @ 12 Oct 2018, 04:47 hat geschrieben: Auch ich trage mein Dirndl stolz und ab jetzt umso mehr um euch zu ärgern. tongue.gif Deal with it. cool.gif
Von mir aus. Warum sollte mich das ärgern, dass speziell Du ein Dirndl trägst? Da laufen inzwischen so viele damit herum, dass mir das gar nicht auffallen würde. Dirndltragen ist ja schon beinahe Mainstream....
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Beitrag von autolos »

Was mir stinkt sind Personen, die Toleranz und Akzeptanz wie eine Monstranz vor sich her tragen, besonders dünnhäutig reagieren, wenn ihnen mal Widerspruch entgegenschlägt.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von imp-cen »

Ich mag Tracht und Dirndl, aber ich mag keinen Kostümfasching mit Pseudodirndln und dahergezogenen hier wohnenden Saupreissn und Ossis, welche sich mokieren, wie ich auf die Wiesn geh. Nämlich mit meinem Allerweltsgwand.

Diese Deutungsheit wie "man auf die Wiesen (sic!) zu gehen hat", meinen die zwar zu haben, zeigt aber bloß um so mehr, dass sie nicht von hier sind.
"Neubürger" eben um mal AfD-Sprech für Deutsche zu verwenden.

Touristen sieht man ihre "Deko" ja jovial mit einem Zwinkern nach...

Man wird nicht Münchner, in dem man den Fasching in den Oktober verlegt!
Und ein Disneyland ist kein Volksfest mehr...

Passt aber wunderbar zu Volkshandy, Volkstarif, Volkszeitung, Volksgerichtshof...
;p

Tut halt net immer gleich so, als wären wir alle gegen Traditon und Kultur, nur weil man mal a abweichende Meinung hört.
Meinungsfreiheit bedeutet nicht dass alle meine Meinung haben müssen.
Wobei, Millionen Fliegen lieben..., ach lassen wir das...
Für die dauerhafte werktägliche U8
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

imp-cen @ 12 Oct 2018, 09:57 hat geschrieben: Meinungsfreiheit bedeutet nicht dass alle meine Meinung haben müssen.
Mir fällt in zahlreichen Diskussionen auf, dass das häufig verwechselt wird. Sobald man eine gegenteilige Meinung in einer Diskussion äußert, wird einem Beschränkung der Meinungsfreiheit vorgeworfen. Dabei bedeutet Meinungsfreiheit doch, dass jeder seine Meinung sagen kann, auch dann, wenn sie der eigenen Meinung nicht entspricht. Wenn sich daraus eine Diskussion entwickelt, heißt das ja nicht, dass einer dem anderen die Meinungsfreiheit streitig machen würde.
Wo ist das Problem?
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