Zu dem angesprochenen Artikel im Kölner Stadtanzeiger. In einem (anderen) Artikel schreibt dieselbe Zeitung:EDLE @ 12 Dec 2017, 17:28 hat geschrieben:Aber was ich (Laie) nicht verstehe. Der Befehl zur Weiterfahrt "auf Sicht" mit max. Tempo 40 kann doch bei so einem agilen modernen TFZ in Vollbremsung nicht so heftige Schäden hervorrufen.
Im KSTA.de gibt es sehr informative Artikel dazu. Leider auch Parallelen zu einem ähnlich Fall im Februar 2017, der noch mal gut gegangen ist. ICE mit Tempo 80 noch knapp vor einer RB zum Stehen gekommen... Ebenfalls Fahrt nach Befehl auf Sicht.
Nach diesen Recherchen ist der Unfall wohl eher auf eine Fehlkommunikation der Fahrdienstleiter (Fdls) zurückzuführen. Bevor es die elektronische Gleisfreimeldetechnik gab und auf Strecken die nicht über eine solche Technik verfügen, werden die Züge zwischen den Fahrdienstleitern gemeldet. Dafür gibt es einen festen Wortlaut, und alles wird in ein Buch eingetragen. Nur so kann man ohne technische Hilfe sicherstellen, das sich nur ein Zug zwischen zwei Signalen befindet, denn der erste Fahrdienstleiter darf das Signal erst wieder auf Fahrt stellen, wenn der Zug im nächsten Bahnhof angekommen ist.[...]Er setzt sich mit seinem Kollegen auf dem nächsten Stellwerk in Osterath in Verbindung, um Informationen einzuholen [...] [Fdl Weißenberg:]Das könne doch gar nicht sein. Der Abschnitt sei längst frei.[...]
Der Artikel liest sich so, als wäre es in diesem Fall zu einer solchen Räumungsprüfung, also der Kontrolle ob der Abschnitt zwischen den Bahnhöfen tatsächlich frei ist, gekommen. Der Fdl des Bahnhofes Weißenberg teilt dem Fdl in Osterath mit, dass der Abschnitt frei ist. Warum er das tat muss untersucht werden. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Soweit zu den aktuellen Recherchen der Medien. Aber endgültige Gewissheit wird erst der Untersuchungsbericht bringen.