Bayrische Landespolitik

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AK1
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Beitrag von AK1 »

mmouse @ 15 Oct 2018, 22:35 hat geschrieben: Bin ich eigentlich der einzige der sich wundert, dass es für den Bezirkstag Oberbayern Stand jetzt noch nicht einmal ein vorläufiges Ergebnis gibt? Und aus München gleich überhaupt keine Zahlen.

Versinkt das KVR mal wieder in seinem Chaos? Weil ausgezählt in den Wahllokalen wurde der Bezirkstag natürlich am Sonntag direkt nach der Landtagswahl.

Bezirkstagswahl
Da liegst Du wohl nicht so ganz falsch... Der Bezirkstag wird ja hier noch nicht mal erwähnt: https://www.merkur.de/politik/muenchen-nach...#idAnchComments
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

mmouse @ 15 Oct 2018, 22:35 hat geschrieben: Bin ich eigentlich der einzige der sich wundert, dass es für den Bezirkstag Oberbayern Stand jetzt noch nicht einmal ein vorläufiges Ergebnis gibt? Und aus München gleich überhaupt keine Zahlen.

Versinkt das KVR mal wieder in seinem Chaos? Weil ausgezählt in den Wahllokalen wurde der Bezirkstag natürlich am Sonntag direkt nach der Landtagswahl.

Bezirkstagswahl
Ich glaube es offenbart nur, wie unwichtig der Bezirkstag ist. Aus meiner Sicht könnten die Bezirke eh abgeschafft werden.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

autolos @ 16 Oct 2018, 10:19 hat geschrieben: Nicht "der Staat" muss mehr Wohnungen bauen, es müssen mehr Wohnungen gebaut werden. "Der Staat" muss Baurecht schaffen und die Rahmenbedingungen setzen, dann wir auch losgebaut. Es gibt in meinen Augen keinen Grund, warum der Steuerzahler auf dem Umweg über "den Staat" in Wohnraum investieren sollte oder der Steuerzahler auf diesem Weg einen ausgewählten Komsumbereich subventionieren sollte.
Da wir ein Sozialstaat sind (wem das nicht passt, muss ja hier nicht bleiben), gehört das sehr wohl zur Aufgabe des Staates, zumal man ja sieht, dass man dies nicht dem freien Markt überlassen kann. Die Mieten sind in vielen Orten so hoch, dass es die Zumutbarkeit überschreitet, weil irgendwelche Vermietkonzerne den Hals nicht vollbekommen, was ja natürlich ist, aber gerecht ist es nicht.
Mit staatlichem Wohnungsbau wie in Wien kann man außerdem die Mieten niedriger halten als ohne öffentliche Wohnangebote. Hätte München auch so einen hohen öffentlichen Anteil wie Wien, so wären die Mieten einiges günstiger auf dem Markt.

Ansonsten sollte man natürlich auch Eigentum fördern, denn wie gesagt, Deutschland hat mit die niedrigste Eigentumsquote in Europa und dadurch ist das verfügbare Einkommen, für eines der reichsten Länder Europas, schon peinlich gegenüber anderen Ländern wo dies höher ist.
Eigentumswohnungen zu fördern wäre eine Option, dann ist man auch nicht irgendwelchen Vermietkonzernen ausgeliefert.
Marcolino26
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Beitrag von Marcolino26 »

Eigentum kannst du dir nur in der Pampa leisten.
Bei einer Million helfen dir auch 20000 nichts.

Die junge Generation ist moderner, schneller, flexibler.
Man zieht im Durchschnitt häufiger im Leben um, als früher.
(Weil Einstellungssache oder weil Wohnung zu teuer?)

Wenn es Einstellungssache ist, hilft Eigentum auf dem Land nichts.
Da ist nichts los, da ziehen alle weg, da will keiner 30 Jahre festgetackert werden.

Man müsste strukturell das Land stärken und die Stadt ausdehnen, damit die Preise sinken und dann Eigentum am Rand der Stadt möglich ist.


Ansonsten halte ich diese Geldgeschenke für sinnlos und nur für ein Wahlgeschenk.

Zug und ÖPNV weiter nach draußen stärken, dann konzentriert sich nicht alles und Preise schießen nicht hoch.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Marcolino26 @ 16 Oct 2018, 22:18 hat geschrieben: Man müsste strukturell das Land stärken (...)
Das ist übrigens der einzige Punkt, an dem mir die Regierungsbeteiligung der FW gefallen könnte: Eine klare Stärkung des (oberbayrischen) ländlichen Raumes täte auch der Stadt München gut.

Ordentlicher Glasfaserausbau, ordentlicher ÖPNV, regionale erneuerbare Energieerzeugung: Kann ich alles unterschreiben, auch wenn ich die FW sonst nicht mag.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Mein Kumepl hat sich letzten eine Wohnung gekauft recht günstig. In der Hallertau. Arbeiten tut er in München, bisher wohnte er direkt am Keiferngarten. Aber mei, er ist eh leidenschaftlicher Autofahrer. Alles. was Bei Mercedes Weggeworfen wurde, macht ihn regelrecht an. Da ist/war so eine U-Bahn vor der Haustür auch kein Grund, einzusteigen.... Nur das lahme Internet stört ihn. Hat sich gleich mal Internet per Satellit bestellt.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Trapeztafelfanatiker @ 16 Oct 2018, 23:03 hat geschrieben: Da wir ein Sozialstaat sind (wem das nicht passt, muss ja hier nicht bleiben), gehört das sehr wohl zur Aufgabe des Staates, zumal man ja sieht, dass man dies nicht dem freien Markt überlassen kann. Die Mieten sind in vielen Orten so hoch, dass es die Zumutbarkeit überschreitet, weil irgendwelche Vermietkonzerne den Hals nicht vollbekommen, was ja natürlich ist, aber gerecht ist es nicht.
Mit staatlichem Wohnungsbau wie in Wien kann man außerdem die Mieten niedriger halten als ohne öffentliche Wohnangebote. Hätte München auch so einen hohen öffentlichen Anteil wie Wien, so wären die Mieten einiges günstiger auf dem Markt.

Ansonsten sollte man natürlich auch Eigentum fördern, denn wie gesagt, Deutschland hat mit die niedrigste Eigentumsquote in Europa und dadurch ist das verfügbare Einkommen, für eines der reichsten Länder Europas, schon peinlich gegenüber anderen Ländern wo dies höher ist.
Eigentumswohnungen zu fördern wäre eine Option, dann ist man auch nicht irgendwelchen Vermietkonzernen ausgeliefert.
Was ich sehe ist, dass es offenbar in vielen Regionen (zu) wenig günstige Wohnungen gibt. Was ich nicht sehe ist, dass "der Staat" Wohnungen bauen und verbilligt vermieten muss. Soll der Freistaat in München Wohnviertel für Geringverdiener errichten, damit die Arbeitgeber auch in München weiterhin billige Arbeitskräfte bekommen? Sollen die Steuern, deren Höhe heute schon Eigentumsbildung erschwert, weiter hoch bleiben, um bestimmte Bevölkerungsgruppen und Wirtschaftsbereiche zu subventionieren? Warum soll Wohnraum verbilligt - also mit Steuern subventioniert, die andere bezahlen - angeboten werden, aber gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel nicht? Warum soll nicht die Abgabenlast gesenkt werden, damit Bürgerinnen und Bürger wieder mehr selbstbestimmt agieren können?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Fichtenmoped »

autolos @ 16 Oct 2018, 23:59 hat geschrieben:
Was ich sehe ist, dass es offenbar in vielen Regionen (zu) wenig günstige Wohnungen gibt. Was ich nicht sehe ist, dass "der Staat" Wohnungen bauen und verbilligt vermieten muss. Soll der Freistaat in München Wohnviertel für Geringverdiener errichten, damit die Arbeitgeber auch in München weiterhin billige Arbeitskräfte bekommen? Sollen die Steuern, deren Höhe heute schon Eigentumsbildung erschwert, weiter hoch bleiben, um bestimmte Bevölkerungsgruppen und Wirtschaftsbereiche zu subventionieren? Warum soll Wohnraum verbilligt - also mit Steuern subventioniert, die andere bezahlen - angeboten werden, aber gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel nicht? Warum soll nicht die Abgabenlast gesenkt werden, damit Bürgerinnen und Bürger wieder mehr selbstbestimmt agieren können?
Warum wohl? Weil es auch Mitbürger gibt die, selbst bei Null Euro Abgabenlast, sich kein Wohneigentum leisten können.
Reine Marktwirtschaft funktioniert auf Dauer genau so wenig wie Kommunismus.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

AK1 @ 16 Oct 2018, 21:05 hat geschrieben:
mmouse @ 15 Oct 2018, 22:35 hat geschrieben: Bin ich eigentlich der einzige der sich wundert, dass es für den Bezirkstag Oberbayern Stand jetzt noch nicht einmal ein vorläufiges Ergebnis gibt? Und aus München gleich überhaupt keine Zahlen.

Versinkt das KVR mal wieder in seinem Chaos? Weil ausgezählt in den Wahllokalen wurde der Bezirkstag natürlich am Sonntag direkt nach der Landtagswahl.

Bezirkstagswahl
Da liegst Du wohl nicht so ganz falsch... Der Bezirkstag wird ja hier noch nicht mal erwähnt: https://www.merkur.de/politik/muenchen-nach...#idAnchComments
https://www.merkur.de/politik/muenchen-nach...r-10333457.html
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

autolos @ 16 Oct 2018, 23:59 hat geschrieben: Was ich sehe ist, dass es offenbar in vielen Regionen (zu) wenig günstige Wohnungen gibt. Was ich nicht sehe ist, dass "der Staat" Wohnungen bauen und verbilligt vermieten muss. Soll der Freistaat in München Wohnviertel für Geringverdiener errichten, damit die Arbeitgeber auch in München weiterhin billige Arbeitskräfte bekommen? Sollen die Steuern, deren Höhe heute schon Eigentumsbildung erschwert, weiter hoch bleiben, um bestimmte Bevölkerungsgruppen und Wirtschaftsbereiche zu subventionieren? Warum soll Wohnraum verbilligt - also mit Steuern subventioniert, die andere bezahlen - angeboten werden, aber gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel nicht? Warum soll nicht die Abgabenlast gesenkt werden, damit Bürgerinnen und Bürger wieder mehr selbstbestimmt agieren können?
Warum ist dann die Eigentumsquote in Ländern mit höheren Steuern und Abgaben dann höher?
marcelino26 hat geschrieben: Eigentum kannst du dir nur in der Pampa leisten.
Bei einer Million helfen dir auch 20000 nichts.

Die junge Generation ist moderner, schneller, flexibler.
Man zieht im Durchschnitt häufiger im Leben um, als früher.
(Weil Einstellungssache oder weil Wohnung zu teuer?)

Wenn es Einstellungssache ist, hilft Eigentum auf dem Land nichts.
Da ist nichts los, da ziehen alle weg, da will keiner 30 Jahre festgetackert werden.

Man müsste strukturell das Land stärken und die Stadt ausdehnen, damit die Preise sinken und dann Eigentum am Rand der Stadt möglich ist.
Du verallgemeinerst zu sehr. Es gibt keine "die junge Generation", die ist so individuell wie alles im Leben.

Gerade die die eine Familie gründen, die suchen etwas zum niederlassen und auch bei den jungen Leuten muss nicht jeder täglich irgendwo hin wo der Bär steppt oder wie man das auch ausdrücken will.

Außerdem wieder mal die üblichen, pauschalen Vorurteile zum ländlichen Raum. Du scheinst dich auch nicht auszukennen oder? Abgesehen davon hast du da Bandbreiten von Dörfern mit 50 Einwohnern bis hin zu Oberzentren mit 50.000 Einwohnern und mehr. Was gibt es da bei letzteren nicht was es man täglich braucht? Für Sachen die es nur in Großstädten gibt (und die man dann vielleicht auch nur 1x im Monat oder wie auch immer nutzt) gibt es die Möglichkeit da hinzufahren, habe ich mir sagen lassen.
Man ist nicht im Ort eingesperrt, stell dir das mal vor.

Es stimmt auch nicht dass alle wegziehen. Differenzierung ist nicht deine Stärke oder? Die Leute ziehen von abgelegenen Orten weg, klar, aber alles im Umkreis größerer Städte gewinnt an Einwohnern oder verliert zumindest nicht.

Auch wenn man flexibel ist kann man Eigentum erwerben, man muss es ja im Zweifel nicht selbst nutzen für eine gewisse Zeit.
Es kann jedenfalls nicht dauerhaft Sinn und Zweck sein sich renditegeilen Mietkonzernen auszusetzen, die den Hals nicht vollbekommen und die Mieten, auch für die Anteilseigner, immer weiter nach oben treiben (da hilft auch eine Placebomietpreisbremse nichts).
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

mmouse @ 16 Oct 2018, 23:25 hat geschrieben: Das ist übrigens der einzige Punkt, an dem mir die Regierungsbeteiligung der FW gefallen könnte: Eine klare Stärkung des (oberbayrischen) ländlichen Raumes täte auch der Stadt München gut.
Zu dem Thema hier ein kurzes BR Interview:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/fw-che...-kommen,R6ekfTt

Die Moderatorin fragt am Ende auch, ob es was für die Städte geben würde, worauf er erwiderte:
- kostenlose Kitas
- (auch) Wohnungsbau auf dem Land, um Städte zu entlasten
- Pflege (kA was genau)
- "Verkehrsthemen um München zu entlasten, die Außenäste stärken", es gäbe viel zu tun was liegen geblieben wäre

Edit: Es gab auch noch ne Pressekonferent:
kostenfreie Kitas
keine weiteren Schließungen von Krankenhäusern und Geburtskliniken
keine dritte Startbahn am Münchner Flughafen
kein Raumfahrt-Programm BavariaOne in der geplanten Form
keine berittene Polizei ("Sind hier nicht im Wilden Westen")
Fortschritte bei der Energiewende
Nachbesserungen bei den Straßenausbaubeiträgen (“Strabs“)
regelmäßige Gespräche mit der Opposition ("gute Themen aufgreifen")

Mal schauen, was dabei am Ende wirklich übrig bleibt.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Fichtenmoped @ 17 Oct 2018, 00:16 hat geschrieben: Warum wohl? Weil es auch Mitbürger gibt die, selbst bei Null Euro Abgabenlast, sich kein Wohneigentum leisten können.
.
Deshalb sollen andere so besteuert werden, dass sie auch kein Eigentum erwerben können?

Vermutlich wolltest du etwas anderes sagen.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
NatchO
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Beitrag von NatchO »

Das Ding ist, dass du trotz gutem (=gut bezahltem) Job dir zu zweit keine Wohnung leisten kannst, ohne vorher geerbt zu haben.
Damit meine ich nicht nur in München selber, sondern auch im Speckgürtel.
Es ist einfach fast unmöglich dir bis Mitte dreißig aus eigenen Mitteln das Eigenkapital zusammenzusparen.
Marcolino26
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Beitrag von Marcolino26 »

@Trapeztafelfantiker

Ich verallgemeinere definitiv nicht zu stark.
Es ist bewiesen, dass man heute mehr umzieht und flexibler ist, auch was Arbeitsplatz angeht.
Urbanisierung gibt es schon länger als 5 Jahre.

Junge Leute mit einer Familie müssen trotzdem arbeiten. Wo ist die Arbeit? Nicht im Dörfchen mit 100 Einwohnern.
Wo müssen Leute hin, die jung sind aber keine Partygänger sind? In die Uni.
Wo ist die Uni? Nicht im Dörfchen.

Es profitieren mittelgroße und große Städte, die sind aber bereits teuer.
Wenn man sich jetzt eine Zweitwohnung/Haus kauft, gleichzeitig aber woanders noch Miete zahlen muss, kann sich das ein frischer Arbeitnehmer, der gerade von der Uni kommt, wie genau leisten?

Und doch: Du bist auf dem Land eingesperrt.
Wenn du für jede Freizeitattraktivität oder im schlimmsten Fall für den zweiten Supermarkt extra irgendwo hinfahren muss. Auch Arbeit - das kostet viel Zeit im Auto.
Wenn es eine schnellere Alternative gibt, würde kaum einer das lahme Auto nehmen.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Was ist denn für dich "Land"?
Das was ich so lese, dann gehst du hier von Orten bis 2000 Einwohnern aus, wo du am Ende nicht mal einen Supermarkt hast.

Bei allen darüber hast du i. d. R. wenigstens die Grundversorgung mit Supermarkt, Arzt usw.
Bei mehr als 5000 hat man dann schon ziemlich viel.
Das nächste Zentrum mit vielleicht ab 20.000 Einwohnern dürfte auch nicht weit weg sein. Da hast du dann Kneipen, Kino, Discos oder was auch immer man will.

Bleiben doch nur spezielle Wünsche wie Staatstheater, Oper, Bundesligafußball etc. die man nicht überall bekommt, aber dafür muss man nicht direkt in der Großstadt wohnen, weil man das nicht täglich konsumiert.
Es gibt ja nicht mal den Vorteil von lang geöffneten Geschäften, dank des bayerischen Ladenschlussgesetzes aus der Steinzeit.

Es ist eben ein Unterschied ob ich ein Haus auf dem Land ca. 30 Minuten von Ingolstadt oder Regensburg weg habe oder weit abgelegen, wo der Arbeitsplatz vielleicht 1,5 bis 2 Stunden weg ist.
Bei 30 Minuten oder auch 45 Minuten bist du dann oftmals schneller als innerhalb der Stadt von einem zum anderen Ende.

Stichwort Uni: Es gibt mittlerweile auch auf dem Land verteilt Hochschulen. Natürlich nicht im 300 Einwohnerort, aber in den Oberzentren und die zählen ja auch zum ländlichen Raum, da ja nur München oder Nürnberg scheinbar zu den Metropolen zählen.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

NatchO @ 17 Oct 2018, 10:04 hat geschrieben: Das Ding ist, dass du trotz gutem (=gut bezahltem) Job dir zu zweit keine Wohnung leisten kannst, ohne vorher geerbt zu haben.
Damit meine ich nicht nur in München selber, sondern auch im Speckgürtel.
Es ist einfach fast unmöglich dir bis Mitte dreißig aus eigenen Mitteln das Eigenkapital zusammenzusparen.
Aber hier müsste man ansetzen. Der Hausbau kostet ja überall gleich, es sind die Grundstücke die es verteuern.

Es müsste eben Baugebiete und Grundstücke geben, die den Kommunen gehört (oder wie wäre es mit den vielen Kirchengrundstücken? Da könnte man die soziale Ader mal zeigen) und wo man dann an Familien günstig Bauland abgibt.
Solche Modelle gibt es ja vereinzelt, aber man bräuchte das flächendeckend.

Wenn man natürlich auch öffentliche Baugrundstücke zu Marktpreisen veräußert, dann braucht man sich nicht wundern wenn das der Normalbürger sich nicht leisten kann.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Auch Handwer haben unterschiedliche Löhne in unterschiedlichen Regionen. Es sind nicht nur die Grundstücke.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Gerade in Ostbayern und Ostdeutschland sind Handwerker wesentlich preiswerter zu bekommen als in München oder Oberland.
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Beitrag von Bayernlover »

Cloakmaster @ 16 Oct 2018, 23:27 hat geschrieben: Mein Kumepl hat sich letzten eine Wohnung gekauft recht günstig. In der Hallertau. Arbeiten tut er in München, bisher wohnte er direkt am Keiferngarten. Aber mei, er ist eh leidenschaftlicher Autofahrer. Alles. was Bei Mercedes Weggeworfen wurde, macht ihn regelrecht an. Da ist/war so eine U-Bahn vor der Haustür auch kein Grund, einzusteigen.... Nur das lahme Internet stört ihn. Hat sich gleich mal Internet per Satellit bestellt.
Da könnte mir der Arbeitgeber eine S-Klasse hinstellen, mit Fahrer, das wär für mich immer noch die Hölle.
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Beitrag von Bayernlover »

Trapeztafelfanatiker @ 17 Oct 2018, 16:50 hat geschrieben: Das nächste Zentrum mit vielleicht ab 20.000 Einwohnern dürfte auch nicht weit weg sein. Da hast du dann Kneipen, Kino, Discos oder was auch immer man will.
Ich habe in Herrenberg bei Stuttgart gewohnt. 31.000 Einwohner, eine gute Kneipe, ein Kino, eine richtig schlechte Disco. Vielen Dank auch.
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Beitrag von Bayernlover »

Iarn @ 17 Oct 2018, 17:36 hat geschrieben: Gerade in Ostbayern und Ostdeutschland sind Handwerker wesentlich preiswerter zu bekommen als in München oder Oberland.
Es gibt noch Handwerker irgendwo zu bekommen? :ph34r:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bayernlover @ 17 Oct 2018, 16:45 hat geschrieben: Es gibt noch Handwerker irgendwo zu bekommen? :ph34r:
Also meine Berliner Verwandtschaft hat keine Probleme damit.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Bayernlover @ 17 Oct 2018, 17:45 hat geschrieben: Es gibt noch Handwerker irgendwo zu bekommen? :ph34r:
Na an der Grenze zu Polen / Tschechien würde ich mich darüber nun auch nicht wundern.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Bayernlover @ 17 Oct 2018, 16:45 hat geschrieben: Es gibt noch Handwerker irgendwo zu bekommen? :ph34r:
Ja klar. Der, den ich im Juni beauftragt hab, bei mir im Haus was zu Erweitern (zum Glück nix dringendes) kann schon im Januar kommen. Ist eh schnell, der Dachdecker hatte vor 2 Jahren noch 11 Monate Vorlaufzeit...

Gruß Michi
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 17 Oct 2018, 16:36 hat geschrieben: Gerade in Ostbayern und Ostdeutschland sind Handwerker wesentlich preiswerter zu bekommen als in München oder Oberland.
Wieso die Unterscheidung? Ostbayern ist doch auch in Ostdeutschland?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 17 Oct 2018, 16:45 hat geschrieben: Ich habe in Herrenberg bei Stuttgart gewohnt. 31.000 Einwohner, eine gute Kneipe, ein Kino, eine richtig schlechte Disco. Vielen Dank auch.
Mir fallen spontan 3 nette Kneipen in Herrenberg ein. Außerdem ist die Stadt immerhin IC-Halt!
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 17 Oct 2018, 16:54 hat geschrieben: Also meine Berliner Verwandtschaft hat keine Probleme damit.
Bitte gleich in meine Stadtresidenz weiterschicken! Ich dachte ich hätte mit dem Elektriker, der schon im März Zeit hat, Glück!
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Beitrag von christian85 »

Und doch: Du bist auf dem Land eingesperrt.
Wenn du für jede Freizeitattraktivität oder im schlimmsten Fall für den zweiten Supermarkt extra irgendwo hinfahren muss. Auch Arbeit - das kostet viel Zeit im Auto.
also zur Fahrt zur Arbeit:
Land: Man steigt vor der Haustür ins Auto ein und fährt vor die Haustür beim Arbeitsplatz. Kaum Stau
Stadt: Entweder ÖPNV: Man geht erst zu Fuß, wartet etwas, dann kommt die U-Bahn, man steigt um, am Ende geht man wieder zu Fuß.
Oder Auto; die Wege mögen zwar kürzer sein, aber dafür steht man (zumindest in München) zur HVZ auch nur im Stau (zumindest, wenn man im Hauptfluss fährt)

Ob man in der Stadt wirklich soviel weniger Zeit zur Fahrt in die Arbeit braucht (verglichen mit dem Land) bezweifle ich - zumindest solange "Land" noch nicht total abgelegen ist.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Bayernlover @ 17 Oct 2018, 17:45 hat geschrieben: Es gibt noch Handwerker irgendwo zu bekommen? :ph34r:
Das ist egal ob Stadt oder Land total schwierig.
Kein Wunder wenn das immer weniger machen wollen, da muss man sich ja schmutzig machen und mit der Hand arbeiten. Dabei kann das eine Goldgrube sein, gerade in der heutigen Zeit wo man sich Kunden und Objekte aussuchen darf.

Man sollte nur nicht für schlechte Zahler wie die öffentliche Hand arbeiten. ;)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 17 Oct 2018, 18:38 hat geschrieben: Mir fallen spontan 3 nette Kneipen in Herrenberg ein.
Welche denn, außer dem Hinz und Kunz?
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