panurg @ 29 Nov 2018, 19:45 hat geschrieben:Das waren doch die Hochhäuser (im September 2016 noch im Bau befindlich), von denen du eines bei deinem Irrweg auf dem Weg zur Festung auf die Speicherkarte gebannt hast, oder?
Müsste also Fertigstellung 2017/18 sein.
Da hat jemand genau aufgepasst - völlig richtig. Ich habe übrigens direkt vor Ort einen Kommilitonen raten lassen, der hat auf Anfang 1980er geschätzt
Und ich wollte schon fragen ob ich auch mitmachen darf...
Mitreisende sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen - oder so ähnlich?
Diplomatisch ausgedrückt ist das einfach eine andere Form der Erinnerungskultur als wir sie kennen, die Kontroverse im Kopf bleibt.
Ich finde einfach, dass man das Wesen der Diktatur auf diese Weise sehr deutlich vor Augen geführt bekommt - deswegen hat es mir gefehlt und nicht, weil ich mich dafür begeistern kann...
Tag 4 Brest -> Minsk
Endlich ausschlafen. Dieses wunderschöne Gebäudeensemble erscheint beim Blick aus dem Fenster.
Mit dem Bus fahre ich in Bahnhofsnähe. Die Altstadt mit dem vielen Grün ist durchaus hübsch.

Mit Bus auf einem Bild gab es vor Kurzem
hier.
Nach einem kurzen Stop beim
Diskaunter ist auch schon der Bahnhof erreicht. Derzeit entsteht hier wohl ein neuer Busbahnhof.
Der bunte Schrank steht bereit.
Die Sidjacij-Klasse (Sedentary) für etwa 4€ ist eine sehr positive Überraschung.
Wir haben uns bewusst für die Interregional economy lines entschieden, denn die Interregional Business class lines bieten Flirt 2 mit 3+2-Bestuhlung zu einem höheren Preis. Dafür legen sie die Strecke nach Minsk in etwa 3 ½h und damit rund 1h schneller zurück.
Die enorme Beinfreiheit ist beeindruckend. Die Sitze können (mit sehr grober Abstufung) beinahe in eine Liegeposition gebracht werden.
Die Hits der 1980er werden über die Lautsprecher abgespielt. Später wird dann zu russischer Volksmusik gewechselt.
Mit +2 geht ein Ruck durch den Wagen und der bunte Schrank zieht den Zug sachte an. Mit musikalischer Untermalung lassen wir Brest zurück.
Unterwegshalt – bei genauerem Hinsehen ist der Hahn erkennbar, welcher glücklich auf der Grünfläche links herumspaziert.
Probleme mit Bäumen im Gleis sollte es hier selbst bei einem heftigen Sturm nicht geben – im Gegensatz zu DB Netz ist man hier offensichtlich in der Lage, Strecken angemessen freizuschneiden.
Erfreulicherweise gibt es einen Speisewagen, den wir sogleich aufsuchen. Dazu müssen wir fast durch den ganzen Zug laufen.
In den Platzkartny-Wagen herrscht ziemlich dicke Luft, während es im Coupé ganz ok ist.
Nach einer Wanderung empfängt uns der hübsch dekorierte Speisewagen.
Weder die Speisekarte in kyrillischer Schreibschrift noch die Sprachkenntnisse des Kochs machen die Verständigung sehr einfach. Irgendwann haben wir schließlich verstanden, dass Pelmeni aus sind und Draniki auch. Aber er könne uns etwas anderes aus Kartoffeln machen.
Es gibt wohl auch irgendein Fleisch, trotzdem sage ich einfach mal „vegetarianskij“ und bestelle noch irgendeinen Salat dazu.
So viel Andrang ist man hier vermutlich nicht gewohnt, jedenfalls werden sogleich noch zwei weitere Herdplatten (selbstverständlich ein Gasherd mit offenem Feuer!) angezündet. Fleisch wird geklopft, Kartoffeln geschält.
Und bald erhält jeder, der nicht „vegetarianskij“ gesagt hat, eine panierte Hähnchenbrust mit Bratkartoffeln und bisschen rohem Gemüse. Wer „vegetarianskij“ gesagt hat, bekommt Bratkartoffeln mit bisschen mehr rohem Gemüse.

Mein auf gut Glück bestellter Salat entpuppt sich erfreulicherweise als der links im Bild sichtbare Gurkensalat mit Smetana (ein Mittelding zwischen saurer Sahne und Schmand).