Das freut mich zu hören.Ich bin beeindruckt.

„Wir sehen, dass wir an dieser Stelle etwas tun müssen“, machte der Oberbürgermeister deutlich, dass es im städtischen Interesse sei, „ein Angebot zu machen, dass die Menschen auf ihr Auto verzichten“. Nur eben eines, das „mit sauberen Sachargumenten“ unterlegt und steuerbar sei. Deshalb schlug er vor, das Gratis-Angebot „auf die belastungsstarken Samstage zu beschränken“.
Der Idee als solcher standen alle Fraktionen im Ausschuss aufgeschlossen gegenüber. In welcher Form sie letztlich umgesetzt wird, soll nach der Ermittlung der zu erwartenden Kosten entschieden werden. Michael Joukov-Schwelling hat bereits angekündigt, dass für die Grünen ein dauerhafter Samstags-ÖPNV zum Nulltarif nur in Frage kommt, wenn dafür nicht das 365-Euro-Ticket, das Kurzstreckenticket und eine stärkere Umlagenfinanzierung geopfert werden. „Nur unter der Maßgabe werden wir zustimmen können.“
Hallo,Entenfang @ 30 Nov 2018, 21:07 hat geschrieben: Ich finde die Idee eigentlich ziemlich gut. Unter der Woche fahren die Pendler entweder eh mit dem Auto, weil sie schlecht an den ÖPNV angebunden sind oder sie nutzen den ÖPNV und haben eine Monatskarte. Am Samstag dagegen ist es vielleicht attraktiver für manchen Gelegenheitsfahrgast, das Auto stehen zu lassen. Wenn man mit der Familie unterwegs ist und keine Monatskarte hat, hält die relativ teure Einzelfahrt möglicherweise von der ÖPNV-Nutzung ab.
Korrekt.Cloakmaster @ 4 Dec 2018, 21:44 hat geschrieben: Was man machen könnte, wäre, den eigenen ÖPNV ausbauen und attraktiver machen. Auch das würde schon einiges bringen, anstatt einfach nur das Auto madig zu machen...
Also eine ganze Menge kann man schon machen. Allein mal die ganze Innenstadt zur Fußgängerzone (meinetwegen mit Einfahrterlaubnissen für Anwohner) zu machen, wäre ein leichtes für die Stadt. Theoretisch kann man das auch innerhalb des ganzen mittleren Rings machen - praktisch wohl aktuell eher nicht.Cloakmaster @ 4 Dec 2018, 21:44 hat geschrieben: Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern geregelt ist. Hierzulande hängt da halt einiges von Landes- und Bundesgesetzen ab, da kann und darf eine Stadt gar nicht so einfach Mal die große Verkehrswende beschließen, und umsetzen. Was man machen könnte, wäre, den eigenen ÖPNV ausbauen und attraktiver machen. Auch das würde schon einiges bringen, anstatt einfach nur das Auto madig zu machen, ohne, daß es wirklich tragfähige Alternativen gibt.
Den Parkplatzschlüssel können die Städte selber festsetzen, soweit ich weiß. Es gibt hier - im Vergleich zu anderen Städten - in München recht hohe Vorgaben. In Berlin haben inzwischen mehr als die Hälfte der Haushalte kein Auto. Da reicht halt ein Schlüssel von 0,5 oder darunter.Cloakmaster @ 5 Dec 2018, 00:05 hat geschrieben: Parkplätze zB sind vorgeschrieben. Da kann die Stadt nicht so einfach sagen weg damit, kein Bock auf Parkplätze. Und wenn sie es sagt hast du sofort einen, der dagegen klagt - und vermutlich gewinnt.
Das ist die Frage, wie du das verkaufst. Es gibt genug Beispiele, wo so etwas durchgesetzt wurde und wo es auch gut funktioniert. In aller Regel mit Gewinnern auf allen (vielen) Seiten. Bestes Beispiel Sendlinger Str. in München. Großes Traraaa davor, dass da nix mehr geht und alle Pleite machen, jetzt ham alle Angst, dass alles so gut läuft, dass sich nur noch große Ketten das leisten können. Und so viele Klagemöglichkeiten gibts dagegen nicht. Höchstens was Sonderzufahrtsrechte etc. angeht. Verhindern kann man da kaum was.Ausgedehnte Fußgängerzone genau so. Entweder man kriegt sie durch den Widerstand der Bevölkerung erst gar nicht durchgesetzt, oder sie wird von einem Klagehansel vor Gericht gekippt.
Natürlich geht nicht alles auf einmal sondern Step by Step, aber wenn man nicht mal anfängt mit dem Argument zuerst müßte noch....dann wird man nie anfangen.Und wenn tausende zu spät in die Arbeit kommen, weil IPV erfolgreich unterbunden, und die ÖPNV Stationen wegen Überfüllung geschlossen werden mussten, dann ist das alles, aber kein Erfolg, und noch weniger Plan für die Zukunft.
Blödsinn! Ich zitiere mal aus einem Infobrief des bayr. Städtetags:Cloakmaster @ 5 Dec 2018, 02:39 hat geschrieben: Die Stellplatzverordnung ist Landesrecht, wird aber soweit ich weiß vom Bundesrecht abgeleitet. Das Land Bremen wollte nämlich seine VErordnugn anpassen, und künftig deutlich weniger Stellplätze vorschreiben, und das ging nicht, weil das dann wieder gegen irgendwelches Bundesrecht verstoßen hätte. Als Stadt hat man da rein gar nichts mitzureden.
Und das ganze sagt noch nichts über die Zahl der öffentlichen Stellplätze im Straßenraum aus. Da ist der Spielraum meines Wissens noch größer!Diese Fragen kann jede Stadt oder Gemeinde für ihre Wohnstandorte am besten selbst je nach räumlicher Situation und den Bedürfnissen der Bewohner beantworten. Nicht umsonst gestattet die Bayerische Bauordnung, Städten und Gemeinden von den bayernweit gültigen Richtzahlen per Stellplatzsatzung oder Bebauungsplan abzuweichen. So hat der Münchner Stadtrat jüngst eine weitere Reduzierung der Stellplatzpflicht für den geförderten Wohnungsbau beschlossen: Je nach Fördermodell sind dort künftig 0,8 bis 0,3 Stellplätze pro Wohnung notwendig. Entsprechendes gilt für Modellprojekte des autofreien oder -reduzierten Wohnens. Die Nürnberger Stellplatzsatzung sieht für geförderte Mietwohnungen nur einen Stellplatz pro zwei Wohneinheiten vor und in Augsburg gilt seit Kurzem ein halber Stellplatz pro Wohnung bei dauerhafter sozialer Bindung.
Erstens wollte ich NICHT alles innerhalb des mittl. Rings autofrei machen, ich schrieb von einer theoretischen Machbarkeit. Und andererseits gibt es einige Städte die ähnliches schon längst durchgezogen haben. In verschieden großen Gebieten und mit verschiedenen Lösungen. Und man kann durchaus an den Ein- und Ausfahrten die Kennzeichen prüfen (was noch lange keine Totalüberwachung ist) es gibt aber auch andere Lösungen, von Pickerln bis hin zu händischen Kontrollen.Die Sendliner Straße ist aber eben auch nur eine Straße. Vorhin wolltest du die komplette Innenstadt, am besten innerhalb des mittleren Ring autofrei machen. Mit "Einfahrterlaubnis für Anwohner" klappt das aber nur bei zeitgleicher Totalüberwachung, sonst ist ganz schnell jeder "Anwohner" oder die Schwarzmarktpreise für Briefkasten-Untermietverhältnisse explodieren.
Völlig deiner Meinung, aber die von dir mehrfach gebrachte zeitliche Verknüpfung mit dem Autoverkehr führt NUR zu einer Blockierung dieser Entwicklung. Und das ist keine Meinung von mir, sondern ist in positiven wie negativen Beispielen rund um den Globus eindeutig abzulesen.Man mag es so darstellen können, daß der aktuelle ÖPNV der aktuellen Nachfrage gerecht würde (was er bekanntlich auch schon nicht tut). Aber genau darum geht es doch: Man muss den aktuellen ÖPNV so aufstellen, daß er der zukünftigen Nachfrage gerecht wird.
Wie geschrieben, in Berlin (für München habe ich die Zahlen nicht zur Hand, sie steigen aber auch stetig) sind inzwischen über 50% der Haushalte eh autolos. Und ja, ich möchte was anbieten: Wenn keine Autos mehr fahren, wird eine Menge Platz frei für Radfahrer, auch eine Tram kann im engeren Takt stabiler fahren und zu Fuß gehen macht plötzlich auch wieder Spaß und ist für ein umschriebenes Gebiet wie zumindest die Altstadt locker ausreichen.Dann musst du aber auch etwas anbieten, wie es denn nun weiter geht, denn die Menschen müssen ja trotzdem in die Innenstadt, zu ihren Wohnungen und Arbeitsplätzen - evtl auch mal mit viel Gepäck, Kind und Kegel zum Hauptbahnhof?
Das ist DEINE völlig falsche Interpretation, dessen was ich schreibe. Wir reden hier ja über Prozesse, die Jahre dauern. Und natürlich wird man in dieser Zeit auch ÖPNV ausbauen. Und zwar wird man das deutlich stärker machen müssen als bisher. Aber so lange zumindest ein großer Teil der Menschen noch nicht kapiert habt, dass das Auto in Städten ein Auslaufmodell ist, wird das nicht passieren.Strecken willst du ja erst ausbauen, nachdem 50% der Münchner ihre Autos verkauft haben, aber keinesfalls vorher.
Die Autohersteller bewerben das, womit sie am meisten verdienen. Und die Menschen sind halt nicht rational, schon garnicht beim Autokauf. Und solange der ADAC fordern kann, dass man Städte für große Autos umbaut und nicht andersrum, zu lange und zu breite Autos halt einfach nicht mehr fahren oder parken dürfen, wenns zu eng ist, läuft halt die Welt irgendwie verkehrt.Letzten Endes bauen die Hersteller eben genau das, was die Menschen kaufen.
Deswegen ist E-Mobilität sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht die Lösung der Verkehrsprobleme in der Stadt.Ich frag mich nur, was die machen wollen, wenn dann Millonen von eAutos die Innenstädte verstopfen, und der tägliche Stau am mittleren Ring der gleiche ist, wie heute auch - nur mit etwas besserer Luft am Straßenrand.
In anderen Ländern nicht. Es liegt an den äußeren Umständen, nicht so sehr an 4000 Euro Kaufprämie. Ein durchschnittlicher deutscher Autofahrer, der sich von 4000 Euro Dieselprämie locken läßt (die er bei gutem Verhandeln auch so als Rabatt rausgehandelt hätte), den juckt das nicht, wenn es nicht Gründe für so ein Auto gibt. Wenn angesagt wird, dass neue zu gelassene Autos nicht mehr in die Innenstadt kommen, wenn die nicht E-Antrieb haben, schon läuft das wie geschnitten Brot. (Nur ein Beispiel.)Die eAutos verkaufen sich eigentlich immer noch sehr, sehr schleppend - trotz Steuerbefreiung und Kaufprämie.
Ich finde auch immer den Vergleich des ÖPNV-Angebots zwischen Städten vergleichbarer Größe interessant. Erst gestern bin ich bei einer Recherche auf folgende Werte gestoßen:Hot Doc @ 4 Dec 2018, 19:23 hat geschrieben:Dass man nicht alles von heut auf gleich umsetzen können wird, ist glaube ich jedem klar. Aber man sollte schon ein Ziel vor Augen haben. Immer tiefzustapeln bringt auch nichts. Damit kommt man nicht vorwärts.
Andere Städte zeigen sehr gut, wie man mit deutlichen Maßnahmen [...] den ÖPNV attraktiver gestalten kann.
Milano tut genau das - die definierte Innenstadt-"Sperrzone" Area C darf von manchen Fahrzeugen werktags tagsüber gar nicht mehr, von anderen gegen Zahlung einer City-Maut (welche richtigerweise teurer ist als eine Tageskarte für den Nahverkehr) und nur von Hybrid- und/oder Elektrofahrzeugen ohne Einschränkungen befahren werden. Die Kennzeichen-Erfassung läuft via Kameras digitalisiert, so erfolgt auch der Abgleich, ob das Fahrzeug sich dort aufhalten darf und ob die fällige Abgabe beglichen wurde. Fällt der Abgleich negativ aus, folgt auf diesem Weg auch gleich die Sanktionierung via Bußgeld.Cloakmaster @ 5 Dec 2018, 22:44 hat geschrieben: An den Ein- und Ausfahrten Kennzeichen prüfen? Montag bis Freitag 8 bis 16 Uhr eine Politesse dort abstellen, oder wie? Wenn da nicht wirklich scharf kontrolliert wird, fährt da doch jeder Hinz und Kunz durch, wie sonst auch.
Versagen made in Germany. Naja gut, mit hingeschummelten Werten kennt man sich hierzulande ja auch wirklich aus.Cloakmaster @ 6 Dec 2018, 11:37 hat geschrieben: So sieht es aus. Wenn es schon bei der LKW-Maut unzulässig ist, wirklich alle zu erfassen, und auszuwerten, dann sieht das bei einer Innenstadt-Überwachung nicht anders aus. Und wenn die Schlupflöcher zu groß sind, bleibt die Wirkung aus.
Ist schon ein Unterschied, ob man ganze Fahrwege quer durch Deutschland protokollieren und nachvollziehen kann, oder ob man an den Ein- und Ausfahrten zu einem begrenzten Gebiet, das man auch ohne Auto gut erreichen kann, die Kennzeichen kontrolliert.Cloakmaster @ 6 Dec 2018, 12:37 hat geschrieben: So sieht es aus. Wenn es schon bei der LKW-Maut unzulässig ist, wirklich alle zu erfassen, und auszuwerten, dann sieht das bei einer Innenstadt-Überwachung nicht anders aus. Und wenn die Schlupflöcher zu groß sind, bleibt die Wirkung aus.
Wie das hypnotisierte Kaninchen angstfixiert dasitzen "es könnte ja..." und zig Jahre einfach weiter nix tun, ist der Problemlösung aber auch nicht dienlich.Cloakmaster @ 7 Dec 2018, 04:38 hat geschrieben: Lösungen und Ideen gibt es jede Menge. Alles was ich sage ist, daß die derzeitige Rechtslage da einigen dieser Ideen entgegen steht. Und ich das Konzept "einfach mal machen, um dann ggfs. von einen Richter zurück gepfiffen werden" nicht unbedingt für das beste halte.
Sicher nicht. Aber ein "Ganzheitlicher Ansatz", wie er @Hot Doc im Moment vorzuschweben scheint, sollte dann schon auch beinhalten, daß die rechtlichen Vorraussetzungen von Anfang an mit eingebunden werden.146225 @ 7 Dec 2018, 07:12 hat geschrieben: Wie das hypnotisierte Kaninchen angstfixiert dasitzen "es könnte ja..." und zig Jahre einfach weiter nix tun, ist der Problemlösung aber auch nicht dienlich.