Fragen zum ICE3

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Ich bin vor kurzem seit längerem mal wieder ICE3 gefahren. Da ist mir folgendes unangenehm aufgefallen:

1) An jedem Wagenende war ein hohes, unangenehmes Summen zu hören. Sind das die neuen Klimaanlagen? Dann hat die DB mal wieder am falschen Ende gespart und die billigsten, lautesten Klimaanlagen verbaut die zu kriegen waren, ähnlich wie bei den Modus-Wagen...

2) Der Lauflärm der Drehgestelle war fast so laut wie im ICE1! Das fiel mir besonders auf, weil ich zuvor in einem ICE2 gefahren war, der auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr ruhig lief. Da konnte ich sogar schlafen, woran im ICE3 nicht mehr zu denken war. Laufen alle ICE3 so laut, oder habe ich da einen mit schlecht rundgeschliffenen Rädern erwischt?

3) In den motorisierten Wagen war permanent das Jaulen der Motoren zu hören, fast so schlimm wie im 425. Das habe ich von meinen früheren ICE3-Fahrten auch leiser in Erinnerung... Oder sind das etwa schon Alterserscheinungen am ICE3????

Alles in allem kann man sagen, dass die Geräuschkulisse nur in nicht motorisierten Wagen in der Wagenmitte akzeptabel war. Im ICE2 hört man dagegen auch dann fast nichts, wenn man direkt über dem Drehgestell sitzt...
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autolos
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Beitrag von autolos »

Nach meiner Erfahrung laufen die 403 recht ruhig. Deshalb kann ich nur vermuten, daß Du Pech hattest.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Martin
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Beitrag von Martin »

Ich empfinde den 3er eigentlich auch nicht als störend laut. Ganz im Gegenteil: Die Motorgeräusche sind beinahe das schönste was der Zug zu bieten hat, da merkt man wenigstens wenn er sich anstregen muss um die Berge der Rennbahn zu überwinden :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

sbahnfan @ 6 May 2005, 10:55 hat geschrieben:Alles in allem kann man sagen, dass die Geräuschkulisse nur in nicht motorisierten Wagen in der Wagenmitte akzeptabel war. Im ICE2 hört man dagegen auch dann fast nichts, wenn man direkt über dem Drehgestell sitzt...
Logisch, der ICE2 hat auch nur einen Triebkopf. Wenn du überhaupt was zu hören kriegst, dann nur am ersten Wagen hinterm Triebkopf. Außerdem hat der ICE2 ja Luftfedern, was den Fahrgastkomfort wohl auch wesentlich erhöhen dürfte (und in den modernisierten ICE1 auch angebracht wäre :blink: :().
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

ET 423 @ 6 May 2005, 14:52 hat geschrieben: Außerdem hat der ICE2 ja Luftfedern, was den Fahrgastkomfort wohl auch wesentlich erhöhen dürfte (und in den modernisierten ICE1 auch angebracht wäre :blink: :().
Der ICE3 hat doch auch Luftfederung, und trotzdem waren die Laufgeräusche wesentlich lauter als im ICE2, auch in den nicht motorisierten Wagen! Und dann noch der Lärm von der Klimaanlage (oder was das sonst am Wagenende ist, das so hoch und durchdringend summt). Also hat man wohl beim ICE3 nicht mehr so viel Wert auf Geräuschisolierung gelegt wie im ICE2...

Das fiel mir besonders negativ auf, weil ich abends direkt von einem ICE2 in einen ICE3 umgestiegen bin. Der ICE2 lief so ruhig, dass ich und die meisten anderen Fahrgäste auch bei 200 km/h schlafen konnten. Der Wagen war jedenfalls fast voll besetzt und trotzdem war kaum ein Mucks zu hören, weder von den Laufwerken noch von den Fahrgästen. Der ICE3 war fast leer und schlafen ging da beim besten Willen nicht mehr, das war mehr wie U-Bahn-fahren... Dabei fuhr er auch nicht schneller als der ICE2.
MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

ET 423 @ 6 May 2005, 14:52 hat geschrieben: Außerdem hat der ICE2 ja Luftfedern, was den Fahrgastkomfort wohl auch wesentlich erhöhen dürfte (und in den modernisierten ICE1 auch angebracht wäre :blink: :().
Also ich möchte mal behaupten, dass ALLE ICEs Luftfedern haben. So neu ist deren Erfindung nicht.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

MarcusMMA @ 7 May 2005, 12:44 hat geschrieben: Also ich möchte mal behaupten, dass ALLE ICEs Luftfedern haben. So neu ist deren Erfindung nicht.
Ich schreibe nur das, was wir schon in diesem Thema diskutiert haben. Laut dem hat der ICE 1 keine Luftfeder und soll auch nach der Modernisierung Selbige nicht bekommen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

Okay, ich geb mich geschlagen. Das war wohl so ziemlich das letzte Fahrzeug, das mit (damals immerhin bereits 20 Jahre) veralteter Technik ausgestattet wurde.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

MarcusMMA @ 7 May 2005, 12:53 hat geschrieben: Okay, ich geb mich geschlagen. Das war wohl so ziemlich das letzte Fahrzeug, das mit (damals immerhin bereits 20 Jahre) veralteter Technik ausgestattet wurde.
War es auch. Der ICE3 hat zwar Luftfederung, jedoch scheint die nicht so wirkungsvoll zu sein wie die im ICE2. Bei der Einführung des ICE2 wurde ja auch mit der Luftfederung geworben, als sei das was völlig Neues...
Martin
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Beitrag von Martin »

Auch nichtmotorisierte Wagen vom 3er haben Antriebskomponenten eingebaut: So beinhalten Wagen 22/27 Transformatoren und auch Stromabnehmer.
In 24/25 müsste es am ruhigsten sein!
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Martin @ 7 May 2005, 21:14 hat geschrieben: Auch nichtmotorisierte Wagen vom 3er haben Antriebskomponenten eingebaut: So beinhalten Wagen 22/27 Transformatoren und auch Stromabnehmer.
In 24/25 müsste es am ruhigsten sein!
Die elektrische Ausrüstung dürfte aber nicht solche Geräusche machen wie die Fahrmotoren. Die Wagen 24/25 werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren!
MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

Kann ich bestätigen, 24 ist am ruhigsten und 25 ist am angenehmsten wenn man sich die Bistropreise leisten kann.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

MarcusMMA @ 7 May 2005, 22:14 hat geschrieben: Kann ich bestätigen, 24 ist am ruhigsten und 25 ist am angenehmsten wenn man sich die Bistropreise leisten kann.
Also 24... Aber ob der in Sachen Laufruhe dem ICE2 das Wasser reichen kann wage ich zu bezweifeln.
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BR 406
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Beitrag von BR 406 »

MarcusMMA @ 7 May 2005, 21:14 hat geschrieben:Kann ich bestätigen, 24 ist am ruhigsten und 25 ist am angenehmsten wenn man sich die Bistropreise leisten kann.
Da hättet ihr am 9. April fahren sollen: "Meine Damen und Herren, aufgrund der 99tägigen Partnerschaft mit Pepsi erhalten Sie heute Pepsi und sonstige kalte Getränke für nur 99 Cent in unserem BordBistro."

Ach ja, ist Wagen 24 1. oder 2. Klasse?
MfG auch aus anderen Stromsystemen,
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
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MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

Wagen 21-24 und 26 sind 2. Klasse, die Wagen 27 und 28 1. Klasse.
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Neigetechnik
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Beitrag von Neigetechnik »

sbahnfan @ 7 May 2005, 13:08 hat geschrieben: War es auch. Der ICE3 hat zwar Luftfederung, jedoch scheint die nicht so wirkungsvoll zu sein wie die im ICE2. Bei der Einführung des ICE2 wurde ja auch mit der Luftfederung geworben, als sei das was völlig Neues...
Sehr Interessant angesichts der Tatsache, das selbst die X Wagen (Indienststellung 1982 ff) die im Ruhrgebiet fleissig S-Bahn Dienst verrrichte über Luftfederung verfügen.
Gibt es nicht auch Eurofima Wagen mit Luftfederung?? (die mit den Fiat Drehgestellen)
Haben die 614/624/634 nicht auch Luftfederung??
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Neigetechnik @ 12 May 2005, 11:20 hat geschrieben: Haben die 614/624/634 nicht auch Luftfederung??
Der 614 hat Luftfederung, der 624 hat Schraubenfedern, beim 634 weiß ich es nicht. Aber sogar die zweite Serie der Schienenbusse der Baureihe 798 (Baujahr ab 1959) hat Luftfederung!

Auch als in den 90er jahren die Doppelstockwagen eingeführt wurden, hat man gern mit der Luftfederung geworben, ebenso beim ICE2. Der ICE3 hat zwar auch Luftfederung, jedoch scheint hier die Geräuschisolierung nicht mehr so gut zu sein.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

sbahnfan @ 12 May 2005, 11:37 hat geschrieben: Der 614 hat Luftfederung, der 624 hat Schraubenfedern, beim 634 weiß ich es nicht. Aber sogar die zweite Serie der Schienenbusse der Baureihe 798 (Baujahr ab 1959) hat Luftfederung!

Auch als in den 90er jahren die Doppelstockwagen eingeführt wurden, hat man gern mit der Luftfederung geworben, ebenso beim ICE2. Der ICE3 hat zwar auch Luftfederung, jedoch scheint hier die Geräuschisolierung nicht mehr so gut zu sein.
Also... Die Luftfederung gibt es schon länger! Aber seit wann?
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

DT810 @ 12 May 2005, 13:37 hat geschrieben: Also... Die Luftfederung gibt es schon länger! Aber seit wann?
Mindestens seit den 1960er Jahren (siehe [1]), vermutlich aber auch schon länger. Das Problem stellt wohl der höhere Preis und (vermutlich) der anfangs noch nicht ganz ausgereifte Zustand dar. Denn im Komfort überwiegt die Luftfederung klar.
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BR 406
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Beitrag von BR 406 »

Ich glaub, auch die 420 haben Luftfederung. Falls nötig, bitte korrigieren.

Edit: Rechtschreibung
MfG auch aus anderen Stromsystemen,
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

BR 406 @ 12 May 2005, 19:34 hat geschrieben: Ich glaub, auch die 420 haben Luftfederung. Falls nötig, bitte korrigieren.
Moment ...

Ich glaube, ja, die ET420 haben sicher welche. Das fällt oft auf, wenn die S-Bahn in der Gegenrichtung in den Bahnhof einfährt, dann sieht man die Drehgestelle und einem fällt die Federung auf, ohne nachzudenken. Auch VT 628/VS 928 besitzen solche mit Luftfederung.

Wenn die Züge solche Federung besaßen und diese so Erfolgreich war, dann stellt sich die Frage, warum das nicht schon gleich in der 1. ICE-Serie im Werk eingebaut wurde? Wenn das gemacht worden wäre, wäre es nicht zu einem ICE-Unglück in Eschede gekommen. <_< :unsure:
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Beitrag von sbahnfan »

DT810 @ 12 May 2005, 19:42 hat geschrieben: Wenn die Züge solche Federung besaßen und diese so Erfolgreich war, dann stellt sich die Frage, warum das nicht schon gleich in der 1. ICE-Serie im Werk eingebaut wurde? Wenn das gemacht worden wäre, wäre es nicht zu einem ICE-Unglück in Eschede gekommen. <_< :unsure:
In Fernverkehrsfahrzeugen gab es damals noch keine Luftfederung. Deshalb und auch aus Kostengründen hat man sich Ende der 80er Jahre auch beim ICE1 gegen Luftfederung entschieden. Die Folgen sind ja bekannt: Unruhiger Lauf mit Monoblock-Rädern, Anfang der 90er Jahre Umrüstung auf Radreifen-Räder, 1998 das Unglück von Eschede, erneute Umrüstung auf Monoblock-Räder, wieder unruhiger Lauf.
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Beitrag von jipar »

Also ich bin schon öfters mit dem ICE3 und dem 1er gefahren.
Der 1er lief recht laut (Ehrlichgesagt sehr laut). Der 3er dagegen war super. Also laut ist der nicht. Und überm Drehgestell mit Antrieb ists doch auch ganz normal. Vom Motor hab ich net viel gehört.
B)
jipar
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Beitrag von sbahnfan »

jipar @ 25 May 2005, 17:50 hat geschrieben: Der 3er dagegen war super. Also laut ist der nicht. Und überm Drehgestell mit Antrieb ists doch auch ganz normal. Vom Motor hab ich net viel gehört.
Dann warst du wohl in einem nicht-motorisierten Wagen. Der ICE3 läuft zwar ruhiger als der ICE1, aber lauter als der ICE2. Der läuft wirklich ruhig.
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gmg
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Beitrag von gmg »

DT810 @ 12 May 2005, 19:42 hat geschrieben: Ich glaube, ja, die ET420 haben sicher welche. Das fällt oft auf, wenn die S-Bahn in der Gegenrichtung in den Bahnhof einfährt, dann sieht man die Drehgestelle und einem fällt die Federung auf, ohne nachzudenken. Auch VT 628/VS 928 besitzen solche mit Luftfederung.

Wenn die Züge solche Federung besaßen und diese so Erfolgreich war, dann stellt sich die Frage, warum das nicht schon gleich in der 1. ICE-Serie im Werk eingebaut wurde? Wenn das gemacht worden wäre, wäre es nicht zu einem ICE-Unglück in Eschede gekommen. <_< :unsure:
Woran erkennt man denn eine Luftfederung beim Betrachten? Bei Nike Air Max weiß ich wie das aussieht, bei Zügen nicht :lol: . Und was haben die Radreifen mit der Luftfederung zu tun?
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

gmg @ 26 May 2005, 00:15 hat geschrieben:Woran erkennt man denn eine Luftfederung beim Betrachten? Bei Nike Air Max weiß ich wie das aussieht, bei Zügen nicht :lol: . Und was haben die Radreifen mit der Luftfederung zu tun?
Zur 1. Frage: Bild

Wenn man das Drehgestell anschaut, erkennt man daran, daß es sich nicht um eine normale Federung handelt, sondern einer Luftfederung.

Es ist physikalisch und technisch eine Pneumatik. Bei den Autos gibt es Stoßdämpfer und Spiralfeder, aber hier bei den Stoßdämpfern geht es um die Hydraulik.

Ich habe mal in der Ausbildung gelernt, daß die Hydraulik viel wirksamer ist, als die Pneumatik. Die Luft kann sich bekanntlich ausdehnen und komprimieren. Die Bagger verwenden die Hydraulik, weil die Flüssigkeit da zäher ist als die Luft.

Zur 2. Frage: Beantwortet das Deine Frage http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...indpost&p=69763 ?

Jetzt gehen wir mal zum IC- und IR-Wagen, obwohl diverse Wagen nicht mit einer Luftfederung versehen sind, ist die Laufruhe und die Geräuschentwicklung fantastisch, wie kommt das? Ich kann da nur eine Vermutung aufstellen, daß das mit dem Stoßdämpfer als Zusatzfederung zusammenhängt. Gerade bei Schnellfahrten in den Kurven, dienen die Stoßdämpfer als Stabilisatoren. Bei den Stoßdämpfern gibt es aber Unterschiede zw. Fernverkehrs- und Nahverkehrswagen (X-Wagen), daß die Stoßdämpfer zw. Wagenkasten und dem Drehgestell im F. fast liegend verbunden sind, während dieselbe beim Nahverkehr jedoch senkrecht verbunden sind. Vielleicht war die Federung so konzipiert, daß das Geräusch -wie beim ICE1- nicht auftritt, hat wahrscheinlich auch mit den Stoßdämpfern zu tun.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

DT810 @ 26 May 2005, 09:20 hat geschrieben: Jetzt gehen wir mal zum IC- und IR-Wagen, obwohl diverse Wagen nicht mit einer Luftfederung versehen sind, ist die Laufruhe und die Geräuschentwicklung fantastisch, wie kommt das? Ich kann da nur eine Vermutung aufstellen, daß das mit dem Stoßdämpfer als Zusatzfederung zusammenhängt.
Hat der ICE1 diese Stoßdämpfer nicht? Er läuft bei gleicher Geschwindigkeit wesentlich unruhiger als IC/EC-Wagen. Übrigens: Die Prototypen der IC/EC-Großraumwagen (Bpmz) hatten auch Luftfederung, leider ist man bei der Serienbeschaffung auf Stahlfederung übergegangen...
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

sbahnfan @ 26 May 2005, 09:54 hat geschrieben: Hat der ICE1 diese Stoßdämpfer nicht? Er läuft bei gleicher Geschwindigkeit wesentlich unruhiger als IC/EC-Wagen.
Hat es sicher, ist aber nur ungünstig angebracht (also senkrecht vom Drehgestell zum Wagenkasten). :(
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gmg
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Beitrag von gmg »

DT810 @ 26 May 2005, 09:20 hat geschrieben: Zur 1. Frage: Bild

Wenn man das Drehgestell anschaut, erkennt man daran, daß es sich nicht um eine normale Federung handelt, sondern einer Luftfederung.

Es ist physikalisch und technisch eine Pneumatik. Bei den Autos gibt es Stoßdämpfer und Spiralfeder, aber hier bei den Stoßdämpfern geht es um die Hydraulik.

Ich habe mal in der Ausbildung gelernt, daß die Hydraulik viel wirksamer ist, als die Pneumatik. Die Luft kann sich bekanntlich ausdehnen und komprimieren. Die Bagger verwenden die Hydraulik, weil die Flüssigkeit da zäher ist als die Luft.

Danke, ich habe schon oft ein 420- Drehgestell gesehen. Aber jetzt weiß ich trotzdem nicht woran man da sieht, dass es luftgefedert ist. Auf welche Details muss ich da genau achten?

Und die von dir angesprochene hydraulische Federung , die es übrigens auch bei Fahradgabeln gibt, verstehe ich auch nicht. Du schreibst, "die Luft kann sich bekanntlich ausdehnen und kompremieren". Flüssigkeiten können das aber nicht. Wie kann man also Öl zum federn verwenden?

Jetzt zu den Radreifen: Verstehe ich es richtig, dass der Zweck der Radreifen ist, die Fahrt ruhiger zu machen? Ich dachte bisher immer, die wären nur dafür da dass man sie bei Abnutzung austauscht ohne das ganze Rad ersetzen zu müssen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

gmg @ 26 May 2005, 15:36 hat geschrieben:Danke, ich habe schon oft ein 420- Drehgestell gesehen. Aber jetzt weiß ich trotzdem nicht woran man da sieht, dass es luftgefedert ist. Auf welche Details muss ich da genau achten?
Ich hab hier mal eine Detailaufnahme davon:

Bild

Wenn Du das Bild vergroesserst siehst Du ein flaches rundes Teil, das da auf ner Metallplatte liegt. Das ist die Luftfeder.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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