[M] Nordost Stadtentwicklung & Verkehr

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Jean
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Beitrag von Jean »

Man könnte doch bei bestimmten Messen einen Schuttlebus zum Flughafen anbieten...Diese Woche hat die U2 auch mal wieder unter der Messe gelitten. Ich finde nach wie vor die Verlängerung der U4 bis zur Messe wichtig. Später könnte man dann den Abschnitt Messe - Arabellapark einer neuen Linie zugeben die dann weiter zur Dietlindenstraße - Scheidplatz - Westfriedhof - Moosach vorstellen.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

https://www.airport-messe-shuttle.com/de

Gibt es schon von Autobus Oberbayern
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich finde die Messe ist nicht gut mit der U2 angebunden. Selbst für den Fall dass die U2 irgendwann mal nach 2040 eigene Gleise hat und das Kapazitätsproblem beseitig wäre, ist die Anbindung aus meiner Sicht eher suboptimal.
Da gibt es aber andere Löungen als die U4. Eine hast du genannt.
Der Umweg über Giesing kostet Zeit, dass man am Innsbrucker Ring recht gut umsteigen kann wissen die wenigsten Fremden.
U5 HBF - Innsbrucker Ring: 10 Minuten
U2 Sendlinger Tor - Innbrucker Ring: 10 Minuten (von HBF nach Sendlinger Tor lt. Fahrplan 1 Minute)
Du willst mir ehrlich weiß machen, dass die eine Minute wirklich was ausmacht? :ph34r:
Das größte Problem ist, dass die U2 nach dem Hauptbahnhof quasi keine Gegenden anfährt, wo nennenswerte Hotels liegen.
Das wird aber mit der U4 nicht wesentlich besser. Außer das Sheraton liegt da erstmal garnix bis in die Innenstadt.
Die Flughafen Anbindung ist suboptimal und viele Messegäste dürften selbst wenn sie am Vorabend angereist sind, nach dem letzten Messetag direkt wieder abreisen. Da wäre eine Anbindung über eine S8 Station schon vorteilhafter.
Da wäre aber auch eine Anbindung an den Erdinger Ringschluss bei weitem zu bevorzugen.
Ich fahre übrigens werktäglich auf der U2 und bekomme soweit sie auf Englisch reden mit, wie unzufrieden auswärtige Messebesucher mit dem Status Quo sind.
Erstmal liegt das aktuell nicht speziell an der Messeanbindung, sondern am Zustand des MVV allgemein. Solche Menschen hast du an allen Strecken mit verschiedenen Zielen in den verschiedensten Sprachen. Und dann glaub ich auch nicht, dass das mit der U4 besser würde.
Es muss endlich der 2 Minuten Takt auf der U1/2 konsequent gefahren werden können. Und natürlich muss die U9 und möglichst knapp dahinter die U12 (oder wie die dann heißen soll) gebaut werden.
Und ich bin weiterhin für einen S-Bahnhalt an der Messe. Meinetwegen soll der nur bei Großmessen angefahren werden.
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khoianh
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Beitrag von khoianh »

Mal abgesehen von der Tatsache, dass der Bahnhof in Daglfing nicht unbedingt einen positiven Eindruck über die Stadt München auf internationale Messebesucher machen dürfte: Warum wird die Buslinie 183 nicht einmal deutlicher hervorgehoben in der Anbindung zur Messe? Vom Flughafen aus ist das die mit Abstand schnellste Verbindung - beworben oder gar verstärkt wird die Linie allerdings nicht einmal zur bauma oder vergleichbaren Großmessen.

(Das sei mal nur ein Einwand zur kurzfristigen Verbesserung der Bestandssituation.)
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 16 Nov 2018, 16:06 hat geschrieben:Da gibt es aber andere Löungen als die U4. Eine hast du genannt.


Mit der Lösung könnte ich durchaus leben. Nur mit der U2 alleine glaube ich wäre die Sache nicht rund.
Da wäre aber auch eine Anbindung an den Erdinger Ringschluss bei weitem zu bevorzugen.
Das sehe ich nicht so. Der Umweg über Erding ist beachtlich* und bringt das Dilemma, dass man den Pendlern einen Umweg über die Messe zumuten müsste unter der Prämisse nur eine S-Bahn auf der Strecke zu fahren und die immer auf gleichem Linienweg.

* Ich habe in dem Zusammenhang vorgeschlagen ein Wendegleis in Altenerding zu bauen und S8 oder Expresse auf der S8 bis dort zu verlängern, da von Erding aus kurioserweise die Fahrzeit über Flughafen deutlich kürzer in die Stadt ist als über Markt Schwaben.

Hot Doc @ 16 Nov 2018, 16:06 hat geschrieben: Du willst mir ehrlich weiß machen, dass die eine Minute wirklich was ausmacht?  :ph34r:
Nein aber es gibt durchaus Leute die vom Flughafen kommend am Hauptbahnhof umsteigen, weil sie nicht zweimal am Ostbahnhof und an der Messe umsteigen wollen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wenn man eine GEmeine von 9000 Einwohnern schon "groß" nennt. Eienr der beidne Ortsteiel liegt übrigens schon heute dirket an der S-Bahn, was die 9000 dann glatt mal halbieren dürfte. Das heißt wir reden von 4500 Einwohnern, die mit einer 7.5 Kilometer langen Überland-Ubahn angeschlossen werden sollen. Wow.

Für die "flughafenanbindung" der Messe würde ich mir immer noch direkte S-Bahn Shuttlezüge zwischen Flughafen und Trudering wünschen. Ich sehe die U-Bahn inzwischen immer mehr als Verbindungsmittel zwischen den Stadtteilen, und ich denke eben, daß eine direkte Verbindung von der Messe nach Neuperlach (Siemens), und weiter zum Fasanenpark (Campeon) Zudem wäre es erneut eine Ableitungsstrecke etwas außerhalb, für den Fall, daß der Ostbahnhof dicht sein sollte.
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Beitrag von Iarn »

S-Bahn Shuttles nach Trudering stehen aber der fehlende 4 Gleisige Ausbau in Daglfing und der jetzige Gleisplan in Trudering im Weg. Das ist wohl eher eine Idee für die 40er Jahre.
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Beitrag von Cloakmaster »

Naja, nicht unbedingt. Es fehlt eher die Höhenfreimachung der Kreuzungen. Für einen Shuttlezug je Stunde, der bis Daglfing im Blockabstand der Regel- S8 folgt, braucht es nicht zwingend extra Gleise. Trotzdem wird man da wohl kaum ran gehen, so lange der Ausbau in der Schwebe hängt.
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Beitrag von Iarn »

Nachdem die Stadt sich ja gegen jegliche Zwischenlösung bzw alles außer dem 20 Jahre, 2,x Milliarden Tunnel sperrt, wird da die nächsten 20 Jahre nichts gehen.
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Beitrag von Iarn »

Auf der lokalen CSU Seite gibt es eine Übersicht, welche Flächen schon in städtischer Hand sind
Wenn ich das Planungsreferat wäre, würde ich die SEM ein stampfen und nur auf den städtischen Flächen bauen, dafür dann halt höher und dichter.
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Beitrag von Valentin »

Iarn @ 18 Nov 2018, 12:00 hat geschrieben: Auf der lokalen CSU Seite gibt es eine Übersicht, welche Flächen schon in städtischer Hand sind
Wenn ich das Planungsreferat wäre, würde ich die SEM ein stampfen und nur auf den städtischen Flächen bauen, dafür dann halt höher und dichter.
Für diese vergleichsweise kleine Fläche könnte dann aber eine Trambahnverlängerung nach Riem zur Erschließung ausreichend sein. Bis zu 20 Stockwerke werden im Millionendorf München sowieso nie genehmigt werden..
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
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Beitrag von Autoverbot »

Jean @ 16 Nov 2018, 16:56 hat geschrieben: Man könnte doch bei bestimmten Messen einen Schuttlebus zum Flughafen anbieten...Diese Woche hat die U2 auch mal wieder unter der Messe gelitten. Ich finde nach wie vor die Verlängerung der U4 bis zur Messe wichtig. Später könnte man dann den Abschnitt Messe - Arabellapark einer neuen Linie zugeben die dann weiter zur Dietlindenstraße - Scheidplatz - Westfriedhof - Moosach vorstellen.
Erstmal sich informieren, als nur zu fordern fordern, fordern :)
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
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Beitrag von Autoverbot »

Valentin @ 18 Nov 2018, 14:07 hat geschrieben:
Iarn @ 18 Nov 2018, 12:00 hat geschrieben: Auf der lokalen CSU Seite gibt es eine Übersicht, welche Flächen schon in städtischer Hand sind
Wenn ich das Planungsreferat wäre, würde ich die SEM ein stampfen und nur auf den städtischen Flächen bauen, dafür dann halt höher und dichter.
Für diese vergleichsweise kleine Fläche könnte dann aber eine Trambahnverlängerung nach Riem zur Erschließung ausreichend sein. Bis zu 20 Stockwerke werden im Millionendorf München sowieso nie genehmigt werden..
110%ige Zustimmung!
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche und Abendzeitung zum Thema Stadtentwiklung Nordost und Verkehr im Münchner Nordosten.

Positiv finde ich dass sich eine Sammlungsbewegung für die SEM entwickelt, statt die von einzelnen Großgrundbesitzern gestützte Heimatboden Initiative.
Positiv finde ich auch, dass die Grünen eigene Ideen einbringen und auf den Trichter gekommen sind, die Verbesserung des Nahverkehrs müsste vor den Wohnungen kommen. Ich hoffe sie ziehen das dann auch durch, falls (und das ist ja durchaus wahrscheinlich) sie 2020 in die Verantwortung kommen.
Ihre Pläne für den Münchner Nordosten stellte die Fraktion am Dienstag vor.
Ich kann die Pläne allerdings nicht online finden. Da die Partei hier im Forum ja einige Sympathisanten hat: habt ihr eine Ahnung, wo man das Papier finden kann?
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Beitrag von TramBahnFreak »

khoianh @ 16 Nov 2018, 16:09 hat geschrieben:Mal abgesehen von der Tatsache, dass der Bahnhof in Daglfing nicht unbedingt einen positiven Eindruck über die Stadt München auf internationale Messebesucher machen dürfte: Warum wird die Buslinie 183 nicht einmal deutlicher hervorgehoben in der Anbindung zur Messe? Vom Flughafen aus ist das die mit Abstand schnellste Verbindung - beworben oder gar verstärkt wird die Linie allerdings nicht einmal zur bauma oder vergleichbaren Großmessen.

(Das sei mal nur ein Einwand zur kurzfristigen Verbesserung der Bestandssituation.)
Und dann trifft man wochenends früh um 6 Messe-Besucher (oder sogar Aussteller), die in Daglfing stranden, weil der 183er um die Zeit natürlich noch nciht weiter Richtung Messe fährt. Warum auch...
Cloakmaster @ 16 Nov 2018, 21:47 hat geschrieben:Wenn man eine GEmeine von 9000 Einwohnern schon "groß" nennt. Eienr der beidne Ortsteiel liegt übrigens schon heute dirket an der S-Bahn, was die 9000 dann glatt mal halbieren dürfte.  Das heißt wir reden von 4500 Einwohnern, die mit einer 7.5 Kilometer langen Überland-Ubahn angeschlossen werden sollen. Wow.
Knapp doppelt soviel. Du überschätzt Dornach masslos, da gibt's ausser Büros nicht arg viel... ;)
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Beitrag von TramBahnFreak »

Iarn @ 9 Jan 2019, 15:34 hat geschrieben: Süddeutsche und Abendzeitung zum Thema Stadtentwiklung Nordost und Verkehr im Münchner Nordosten.

Positiv finde ich dass sich eine Sammlungsbewegung für die SEM entwickelt, statt die von einzelnen Großgrundbesitzern gestützte Heimatboden Initiative.
Positiv finde ich auch, dass die Grünen eigene Ideen einbringen und auf den Trichter gekommen sind, die Verbesserung des Nahverkehrs müsste vor den Wohnungen kommen. Ich hoffe sie ziehen das dann auch durch, falls (und das ist ja durchaus wahrscheinlich) sie 2020 in die Verantwortung kommen.

Ich kann die Pläne allerdings nicht online finden. Da die Partei hier im Forum ja einige Sympathisanten hat: habt ihr eine Ahnung, wo man das Papier finden kann?
Ohne mich jetzt inhaltlich mit den verlinkten Artikeln auseinandergestzt zu haben (kommt noch...), möchte ich mal kurz auf deinen verwendeten Begriff der "Grossgrundbesitzer" eingehen.
Ich weiss nicht, wie du das meintest, aber auf mich wirkt die Verwendung hier in diesem Zusammenhang recht abwertend.
Und dem möchte ich entgegenwirken, dass ich das grundsätzliche Dilemma durchaus verstehen kann:
Das sind Bauernhof-Betriebe, die seit Generationen alteingesessen sind, und denen man durch die SEM quasi die Existenzgrundlage und die Existenz entzieht, weil die Bodenpreise – aufgrund der Tatsache, dass das gesamte Gebiet eben als SEM-Gebiet ausgewiesen ist – auf einem lächerlich niedrigen Niveau sind und die Betroffenen damit auch keine Chance haben, sich mit ihrer "Abfindung" von der Stadt anderswo in der näheren Umgebung wieder eine (vergleichbare) Existenz aufzubauen.
Damit will ich nicht sagen, dass ich gegen die SEM Nordost bin – im Gegenteil. Aber die im Zusammenhang damit stehenden Instrumente bedürften mal einer generellen Überarbeitung. Und dann könnte man die eine oder andere Gegenstimme auch zum Verstummen bringen...
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Beitrag von Iarn »

TramBahnFreak @ 10 Jan 2019, 20:17 hat geschrieben:Ich weiss nicht, wie du das meintest, aber auf mich wirkt die Verwendung hier in diesem Zusammenhang recht abwertend.
Und dem möchte ich entgegenwirken, dass ich das grundsätzliche Dilemma durchaus verstehen kann:
Das sind Bauernhof-Betriebe, die seit Generationen alteingesessen sind, und denen man durch die SEM quasi die Existenzgrundlage und die Existenz entzieht, weil die Bodenpreise – aufgrund der Tatsache, dass das gesamte Gebiet eben als SEM-Gebiet ausgewiesen ist – auf einem lächerlich niedrigen Niveau sind und die Betroffenen damit auch keine Chance haben, sich mit ihrer "Abfindung" von der Stadt anderswo in der näheren Umgebung wieder eine (vergleichbare) Existenz aufzubauen.
Damit will ich nicht sagen, dass ich gegen die SEM Nordost bin – im Gegenteil. Aber die im Zusammenhang damit stehenden Instrumente bedürften mal einer generellen Überarbeitung. Und dann könnte man die eine oder andere Gegenstimme auch zum Verstummen bringen...
Ja, Du hast recht meine geringe Wertschätzung hat die Wortwahl mit beeinflusst. Wobei ich da auch groß geworden bin und die Pappenheimer auch persönlich kenne und mir auch deshalb ein wertendes Urteil erlaube.
Gerade diejenigen die jetzt am häufigsten vor der Kamera stehen und einen auf die Tränendrüse drücken, haben sich halt früher aufgeführt wie der KAK Mann aus Bibi und Tina (Onkel Dagobert ist da als Vergleich zu bescheiden).
Acker scheibchenweise in Bauland umwandeln mit teilweise seltsamen Tricks war kein Problem für die Heimatboden Protagonisten, aber die SEM ist die Bedrohung des Abendlandes. Tut mir leid aber bei Heimatboden bleibt mir nur noch Zynismus.
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Beitrag von NatchO »

Das Problem bei der DEM ist, dass die Kommunikation der Stadt sehr unglücklich war. Beispielhaft ist die Antwort eines Mitarbeiters des Planungsreferates, was passiert, wenn jemand nicht verkaufen will, die sinngemäß "Dann werdet ihr enteignet" war. Mit sowas schürt man natürlich Ängste und erst recht Widerstand.
Auch die möglichen Preise (10€/m³) sind das Minimum, was man zahlt, wenn einer unkooperativ ist. In der Regel sollte sich die Stadt mit den Eigentümern einigen können auf einen Preis, der nicht Bauland entspricht, aber auch nicht so niedrig ist.

Allerdings halte ich den Widerstand gegen die Neubaugebiete (ob mit SEM oder nicht) für recht egoistisch, wenn Aussagen wie "ja dann geht ja die Siedlungssturktur mit viel Grün und Dorfcharakter verloren." getroffen werden.
Wer Dorf will, sollte dann halt nicht nach München ziehen.

Das Problem bei Nordost ist, dass vieles daran hängt, dass die S8 tiefergelegt wird. Ohne das kann man die Johanneskirchener und Englschalkinger Str. nicht entsprechend anpassen. Die soll aber erst 2038 kommen.
Deshalb haben die Grünenh auch vorgeschlagen das Neubaugebiet als autofreien Stadtteil zu planen, so dass man hier auch schon eher anfangen kann zu bauen bevor der Tunnel kommt.
Dies beinhaltet die U4 ins Wohngebiet (Verlängerung wird dabei offen gehalten) und eine Erschließung mit Tram von BaL und JoKi. Bei entsprechnd dichter Bebauung kann das auch funktionieren, wenn die Haltestellen von beiden nicht zu weit weg sind.
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Beitrag von Iarn »

NatchO @ 11 Jan 2019, 10:53 hat geschrieben: Das Problem bei Nordost ist, dass vieles daran hängt, dass die S8 tiefergelegt wird. Ohne das kann man die Johanneskirchener und Englschalkinger Str. nicht entsprechend anpassen. Die soll aber erst 2038 kommen.
Deshalb haben die Grünenh auch vorgeschlagen das Neubaugebiet als autofreien Stadtteil zu planen, so dass man hier auch schon eher anfangen kann zu bauen bevor der Tunnel kommt.
Dies beinhaltet die U4 ins Wohngebiet (Verlängerung wird dabei offen gehalten) und eine Erschließung mit Tram von BaL und JoKi. Bei entsprechnd dichter Bebauung kann das auch funktionieren, wenn die Haltestellen von beiden nicht zu weit weg sind.
Wobei bisher der Standpunkt der Stadt war und auch gemäß Ausbauprpgramm der U-Bahn weiterhin ist, dass die U4 erst mit der S8 Tieferlegung gebaut werden soll. Und bei der Tramverlängerung ab Berg am Laim würden auch bisher mehrfach Anträge auf Verlängerung abgeschmettert. Zu Recht haben die Grünen zwar gesagt man müsse erst die ÖPNV Erschließung vornehmen und dann die Wohnungen bauen, aber mangels einer Kopie des Konzeptes kann ich nicht nachvollziehen, wie das Geschehen soll. Und mal ganz ehrlich mit einer S8 im Takt 20 bzw. macht man kein autofreies Viertel auf. Ein autofreies Viertel muss überdurchschnittlich angebunden sein und nicht mit einer einzigen chronisch überlasteten S-Bahn Linie.
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Beitrag von Iarn »

NatchO @ 11 Jan 2019, 10:53 hat geschrieben:Das Problem bei der DEM ist, dass die Kommunikation der Stadt sehr unglücklich war. Beispielhaft ist die Antwort eines Mitarbeiters des Planungsreferates, was passiert, wenn jemand nicht verkaufen will, die sinngemäß "Dann werdet ihr enteignet" war. Mit sowas schürt man natürlich Ängste und erst recht Widerstand.
Prinzipiell gebe ich Dir allerdings recht, dass die Kommunikation der Stadt recht ungünstig ist. Es ist nie klar, was nun eine mögliche Option ist und was der Wille der Stadt. Auch der OB Reiter war noch nie da. So was erzeugt natürlich Frust vor Ort.
Das Thema wird nächste Woche im Stadtrat behandelt, da ist leider mal wieder viel Bullshit Bingo und Verweis auf irgendwelche noch zu erstellenden übergeordneten Rahmenpläne in der Beschlussvorlage.

Nur mal als Auszüge aus der Vorlage
Die Planung des Münchner Nordostens soll sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren
und ökologische, soziale und ökonomische Fragestellungen in einem integrierten Ansatz
frühzeitig miteinander in Einklang bringen und die entsprechenden Qualitäten insgesamt
anheben. Um das Ziel der Nachhaltigkeit zu erreichen, sollen die Themen Klimaschutz,
Energieeffizienz, Ökologie, Mobilität, Ökonomie, Gender Mainstream, Teilhabe und Parti-
zipation, Inklusion etc. auf ganzheitliche Weise miteinbezogen werden.
Die Entwicklung im Münchner Nordosten soll die Inklusion aller Menschen durch dement-
sprechende Ausgestaltung der physischen sowie der sozialen Umwelt gleichermaßen si-
cherstellen und das Miteinander, die Begegnung und die Teilhabe von Menschen unab-
hängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Behinderung, Hilfebedarf, sexueller Identität,
Religion und Bildung ermöglichen. Geeignete Mitwirkungsmöglichkeiten der Bewohnerin-
nen und Bewohner an der Ausgestaltung ihres Quartiers sowie Räume zur Förderung der
Nachbarschaften werden von Anfang an mit geplan
Solche Antworten kommen dann auch bei den Workshops, wenn mal ein Bürger fragt, was denn die Stadt bezüglich von sozialen Orten plant. Und ich wage mal zu behaupten, das war nicht die Frage.

Genauso beim Verkehr. Die Bürger fragen nach konkreten und zeitnahmen Verbesserungen und die Antwort ist, man habe bereits einen neuen Leitfaden in Auftrag gegeben. Und das obwohl man selber zugibt, die Straßen und Wege sind in einem unbefriedigenden Zustand.
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 10 Jan 2019, 21:52 hat geschrieben: Ja, Du hast recht meine geringe Wertschätzung hat die Wortwahl mit beeinflusst. Wobei ich da auch groß geworden bin und die Pappenheimer auch persönlich kenne und mir auch deshalb ein wertendes Urteil erlaube.
Gerade diejenigen die jetzt am häufigsten vor der Kamera stehen und einen auf die Tränendrüse drücken, haben sich halt früher aufgeführt wie der KAK Mann aus Bibi und Tina (Onkel Dagobert ist da als Vergleich zu bescheiden). 
Acker scheibchenweise in Bauland umwandeln mit teilweise seltsamen Tricks war kein Problem für die Heimatboden Protagonisten, aber die SEM ist die Bedrohung des Abendlandes. Tut mir leid aber bei Heimatboden bleibt mir nur noch Zynismus.
Das Eigentümer ihre Grundstücke nicht verkaufen, oder "scheibchenweise" verkaufen macht mir weniger Bauschermerzen als denen ihr Land in Namen der "Sozialen Gerechtigkeit" wegzunehmen.

Enteignungen sollten immer ein ultima ratio sein. Da die Stadt München sich weigert 200m+ Hochhäuser zu genehmigen gibt es keinen Grund Leuten ihr Zeugs wegzunehmen. Offensichtlich scheint sie Wohnungsnot nicht so Groß zu sein wenn man sich den Luxus erlaubt nur Häuschen zu bauen.

Im ernst was soll die alberne höhen begrenzung? Es gibt durchaus Stilvolle Hochhäuser, es lässt sich sicherlich per Verordnung realisieren das keine Betonklötze sondern Granitfassaden entstehen.
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Beitrag von Iarn »

Es geht hier weder um ein Wegnehmen, noch um soziale Gerechtigkeit. Es soll ihnen ja ein Preis bezahlt werden aber halt kein beliebig hoher. Und der Grund ist nicht die soziale Gerechtigkeit sondern der Städtebau.
Deswegen gibt es ja solche Instrumente, weil sich große Bauvorhaben sonst nicht realisieren lassen.
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Beitrag von Galaxy »

Aber es gibt ja wie gesagt Alternativen, München kann auch in die höhe wachsen was es nicht macht. "Der Grund ist nicht die soziale Gerechtigkeit sondern der Städtebau" damit lässt sich fast alles legitimieren.

Ich kenne einen Bauern dessen Land enteignet wurde. Er hat sich erhängt. Finanziell gesehen war es eigentlich von Vorteil, aber seine Art zu leben wurde zerstört.
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Beitrag von Entenfang »

Iarn @ 9 Jan 2019, 15:34 hat geschrieben:Ich kann die Pläne allerdings nicht online finden. Da die Partei hier im Forum ja einige Sympathisanten hat: habt ihr eine Ahnung, wo man das Papier finden kann?
Möglicherweise ist das gemeint.


Forenrelevanter Auszug:
Das Planungsgebiet ist bereits mit drei Bahnhöfen an die S8 angebunden. Zusätzlich dazu muss die U4 vom Arabellapark über Englschalking in das neue Quartier hinein verlängert werden, ebenso wie  die Tram-Linie 19 im Süden vom S-Bahnhof Berg am Laim über Daglfing und die Linie 16 oder 17 im Norden von der Cosimastraße über Johanneskirchen.Wünschenswert wäre auch eine neue Tramverbindung im Norden aus dem neuen Siedlungsgebiet über den Föhringer Ring und den Frankfurter Ring in den Münchner Norden. Ein attraktives ÖPNV-Angebot muss bereits den ersten BewohnerInnen zur Verfügung stehen, um Anreize für ein Leben ohne eigenes Auto zu bieten.
Interessant, immer wieder war doch auch die Tram durch die Englschalkinger Str. im Gespräch. Macht aber so natürlich mehr Sinn, wenn man auch die U4 verlängert. Bei erfolgreicher Umsetzung würde ich das schon als gute ÖV-Anbindung bezeichnen, gerade mit Tangente zur Studentenstadt.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke Dir Entenfang!

Inhaltlich finde ich es aber enttäuschend. Das ist mir persönlich alles noch zu unkonkret.
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Beitrag von 143 »

Wie kommen eigentlich immer alle darauf, daß Hochhäuser zu billigem Wohnraum führen?
1. Sind die Baukosten exorbitant höher (wer zieht denn in die Wohntürme nach Frankfurt?)
2. Ist die Bebauungsdichte damit geringer wegen Schattenwurf usw (wer möchte als Aussicht in eine Straßenschlucht schauen), daß letztendlich nur wenig mehr Wohnraum zur Verfügung steht. Hochhäuser schaffen doch nur mehr Raum wenn man wie in den USA ein Geschäftszentrum mit Bürohochhäusern hat.
3. Würde billigerer Wohnraum in München nur neue Nachfrage generieren. Sinken werden die Mieten sicherlich nicht.
4. Hat man in der Vergangenheit schon keine guten Erfahrungen mit Wohnhochhäusern gemacht

Vielleicht könnten die Parteien, die sich sonst so besonders für bezahlbaren Wohnraum einsetzen, ja einfach von der Erhöhung der Grundsteuer Abstand nehmen. ;)
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Hinsichtlich der Preise fürs Bauland und damit zu gutem Teil auch für die Immobilienpreise hinterher könnte man sich Beispiel an Ulm nehmen und eine weitsichtigere Bodenpolitik führen: http://www.taz.de/Serie-Wohnen-ist-Heimat/...t/!5557902/
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Die billigsten Wohnungen sind in Einfamilienhäusern nicht zu finden. Bei "Hochhaus" muss man natürlich schon sehen, wie hoch damit gemeint ist. Ein Trump Tower oder Burj Dubai ist natürlich für Sozialwohnungen eher ungeeignet. Wobei es zB in New York sogar Hochhäuser mit gemischter Sozialstruktur gibt: Unten billige kleine Wohnungen, und die oberen Etagen deutlich schicker und teurer. Noch wesentlich mehr Nachfrage ist kaum möglich, dementsprechend würde mehr Angebot den Preis entsprechend drücken. Vor allem, wenn man eben ausstattungstechnishc bewusst einen etwas niedrigeren Standdard ansetzt. Man hat auch schon ganz gute Ergebnisse mit Wohnhochhäusern erzielt. Kommt immer darauf an, wann und wo gemeint ist. Die Grundsteuer alleine macht den Wohnraum nun auch nicht gerade übermäßig viel teurer. Wohncontainer wären zB eine billige, stapelbare Alternative. In Amsterdam gab es ein Studentenwohnheim, bestehend aus 1000 Conatinern, bis die Stadt das Grundstück teuer an einen Investor verkaufte, und angeblich keinen geeigneten Grund fand, wohin man hätte umziehen können. So etwas könnte ich mir durchaus auch für München vorstellen.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Entenfang @ 13 Jan 2019, 00:07 hat geschrieben: Möglicherweise ist das gemeint.


Forenrelevanter Auszug:

Interessant, immer wieder war doch auch die Tram durch die Englschalkinger Str. im Gespräch. Macht aber so natürlich mehr Sinn, wenn man auch die U4 verlängert. Bei erfolgreicher Umsetzung würde ich das schon als gute ÖV-Anbindung bezeichnen, gerade mit Tangente zur Studentenstadt.
Also an den Vorschlag einer Tram durch die Englschalkinger Straße kann ich mich nicht erinnern.

Da war eigentlich immer schon die U4-Verlängerung (mal mit einem und mal mit zwei Zwischenhalten) im Gespräch.


Unterm Strich wäre die oben beschriebene Planung mMn schon die beste:
- U4 über Englschalking ins Neubaugebiet.
- Tram über Johanneskirchen ins Neubaugebiet.
- Tram vom Süden her ins Neubaugebiet.
- Tram über den Föhringer Ring.

Und natürlich ganz wichtig: Ausbau und Taktverdichtung bei der S8 (idealerweise in Kombination mit Verbindung zum Nordring)


Alternativ zur Verlängerung der BaL-Tram kann man überlegen eine Tram durch die Denninger Straße ins Neubaugebiet zu führen, aber vermutlich wird die Tram aus BaL sinnvoller sein.
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Kaiser
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Beitrag von imp-cen »

bestia_negra @ 13 Jan 2019, 11:34 hat geschrieben: Da war eigentlich immer schon die U4-Verlängerung (mal mit einem und mal mit zwei Zwischenhalten) im Gespräch.
Ja und alternativ dazu im VEP von 2005 eine Linie 22 über die Nordtangente.
Für die dauerhafte werktägliche U8
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