[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Der Bau der U9 würde die Fertigstellung der 2. Stammstrecke um zwei Jahre verzögern
Diesen Sommer muss der Stadtrat entscheiden, ob dieser geplante Rohbau für die U 9 tatsächlich errichtet wird. Stimmt das Gremium dagegen, bleibt auch bei der Stammstrecke laut Bahn-Projektleiter Markus Kretschmer alles beim Alten und sie wird wie vorgesehen im Jahr 2026 fertig. Aktuell aber hat die Bahn den Rohbau von Tunnel und S-Bahnsteig am Hauptbahnhof ausgeschrieben - mitsamt U-9-Station. Die Ausschreibung sieht eine Fertigstellung spätestens zum Mai 2027 vor. Bis der S-Bahn-Tunnel komplett fertig ist, dauert es dann noch ein weiteres Jahr.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Naja, das wäre zu verkraften. Weil dafür ist die U9 eigentlich zu wichtig.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Lazarus @ 24 Jan 2019, 20:07 hat geschrieben: Naja, das wäre zu verkraften. Weil dafür ist die U9 eigentlich zu wichtig.
Sehe ich mal ausnahmsweise auch so. B-)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Dito. Allerdings muss sich dann die Stadt auch verpflichten, auch auf jeden Fall zu bauen. Sonst wäre es ein Schildbürgerstreich.

Und die BEG und die Bahn sollten sich über einen Vorlaufbetrieb Gedanken machen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 24 Jan 2019, 20:41 hat geschrieben: Dito. Allerdings muss sich dann die Stadt auch verpflichten, auch auf jeden Fall zu bauen. Sonst wäre es ein Schildbürgerstreich.

Und die BEG und die Bahn sollten sich über einen Vorlaufbetrieb Gedanken machen.
Die U9 macht ja auch Sinn. Eigentlich ist es das sinnvollste U-Bahn Projekt der letzten Zeit.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Verrechne ich mich gerade oder wird damit dann die U5 früher fertig? :ph34r: :ph34r:

Weil da war zuletzt die Rede von einer Bauzeit von 6 Jahren...
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Beitrag von Luckner »

Nein, die U5 wird "frühestens" 2028 fertig.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 24 Jan 2019, 21:41 hat geschrieben: Und die BEG und die Bahn sollten sich über einen Vorlaufbetrieb Gedanken machen.
Was schwebt Dir da vor? Ein paar Linien wie den Flughafenexpress Augsburgs über den Südring?

Interessant fand ich auch den Passus:
Die schon länger kursierenden Gerüchte, die geplante Station am Ostbahnhof werde auf die andere Seite der Gleise, Richtung Werksviertel, verlegt, kommentiert Kretschmer nicht. Dennoch scheint es Planungen zu geben, den Bahnhof nicht am Orleansplatz zu bauen, wie Insider berichten. Das würde nach Einschätzung von Experten die Eröffnung der zweiten Stammstrecke auch nicht mehr verzögern als der Rohbau der U-9-Station. Und: Teurer würde das Projekt in diesem Fall wohl auch nicht, beteuert Kretschmer.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Metropolenbahner @ 24 Jan 2019, 21:05 hat geschrieben: Was schwebt Dir da vor? Ein paar Linien wie den Flughafenexpress Augsburgs über den Südring?

Interessant fand ich auch den Passus:
Bloss sind die ganzen Umsteigemöglichkeiten am Ostbahnhof auf der Westseite und nicht auf der Werksseite!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Luckner @ 24 Jan 2019, 21:02 hat geschrieben: Nein, die U5 wird "frühestens" 2028 fertig.
Wie kommst auf 2028?
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Beitrag von 146225 »

Da würde ich mir gar nicht ins Hemd machen, denn dass sich der Bau eines derart umfangreichen Vorhabens wie die 2. Stammstrecke nicht ohnehin um 1-2 Jahre verzögert, ist heute noch längst nicht gesagt. Da weiß man dann Mitte der '20er Jahre mehr.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Metropolenbahner @ 24 Jan 2019, 21:05 hat geschrieben:Was schwebt Dir da vor? Ein paar Linien wie den Flughafenexpress Augsburgs über den Südring?
Ob der Flughafenexpress aus Augsburg stabil über den Südring geht wage ich zu bezweifeln. Wenn müsste man wohl den Abzweig Zamdorf neu machen. Aktuell quält sich die S8 bei den Südring Notfall Programmen da eher schleppend drüber. Zudem ist die Taktlage der S8 ja anders im jetzigen 20Minuten Takt als bei dem Startkonzept. Also wenn Express wohl mit kürzerem Laufweg und wie gesagt nur unter der Ertüchtigung des Abzweig Zamdorf.

Was wohl eher gehen dürfte wären einzelne S24X und S21X nach Hbf hoch. Leider ist in dem 2. Stammstreckentunnel keine Weiche vorgesehen, so dass ein Teilbetrieb von Osten zum Marienhof wohl ausfällt. Eventuell bekäme man noch einige Verstärker Ebersberg oder Wasserburg bis Ostbahnhof bzw weiter über den Südring bis zum südliche Flügelbahnhof Hauptbahnhof hin.

PS wenn man es wagen würde den Nordring während des Berufsverkehrs für den Güterverkehr zu schließen, könnte man die S8 auch übergangsweise im Takt 10 fahren.
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Beitrag von Cloakmaster »

Luckner @ 24 Jan 2019, 22:02 hat geschrieben: Nein, die U5 wird "frühestens" 2028 fertig.
Sie ist bereits fertig. Es sei denn, man plant irgendwann doch noch Richtung Neubiberg.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Der Grünen-Abgeordnete Martin Runge, bekannt als scharfer Kritiker der S-Bahn-Röhre, ist wegen der Planungen empört, nicht zuletzt, weil das Verkehrsministerium behauptet, von der Verzögerung nichts zu wissen. Er befürchtet immense Kostensteigerungen und fordert, das Projekt einzustellen.
Von denen kommen ja zur Zeit nur "gute" Kommentare. Am besten bleiben wir alle zukünftig zu Hause, dann brauchen wir keinen Nahverkehr mehr...
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Genau. Stellen wir das einzige Projekt an dem tatsächlich gearbeitet wird ein und diskutieren wir nochmal 20 Jahre. Das wird die Verkehrsprobleme bestimmt lösen...
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Die Station am Ostbahnhof Richtung Werksviertel zu verschieben würde ich stark befürworten. So würde man die Erschließung der Gebiete östlich des Ostbahnhofes deutlich verbessern! Das betrifft ja nicht nur das Werksviertel per se, sondern auch die gesamte bereits bestehende Bebauung mit großen und weiter wachsenden Arbeitgebern wie Rohde&Schwarz, den städtischen Referaten, den Telekom-Türmen und auch der Wohnbebauung. Als Nebeneffekt wäre auch der 190/191 endlich eine wirklich attraktive Alternative mit potenziell direkter Rolltreppe zur S-Bahn runter statt elend langem Fußweg zu jedem Anschluss-Verkehrsmittel, und im Expressbus-Zielnetz war ja auch noch ein X20 (glaube ich) geplant, der hinten an der Friedenstraße halten soll.

Gerade auch wenn man berücksichtigt, wie der Orleansplatz eh schon übergut erschlossen ist, sollte priorisiert die Anbindung des östlichen Ostbahnhof-Areales deutlich verbessert werden, und da ist Stamm 2 eine tolle Möglichkeit.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

imp-cen @ 25 Jan 2019, 10:57 hat geschrieben: Von denen kommen ja zur Zeit nur "gute" Kommentare. Am besten bleiben wir alle zukünftig zu Hause, dann brauchen wir keinen Nahverkehr mehr...
Mit einigen Grünen ist das selbe Problem wie mit Christian Lindner. Bevor es eine Lösung gubt, die nicht ganz nach ihrem Willen ist, gibt es lieber keine Lösung.
Gibt es keinen Südring und keinen Vieregg&Rössler Tunnel, lieber alles einstellen und im Stau ersticken. Außerdem ist der Südring ja so einfach, den hat man in drei Jahren gebaut :rolleyes:
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Beitrag von 146225 »

Jo, die Grünen sind sooo böse und nur die heilige, ewige, unangreifbare CSU wird alle Probleme lösen und Bayern retten. :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Das ja nun auch nicht. ;)

Aber wenn eine Partei den ÖPNV voranbringen sollte, dann die Grünen. Und wenn man selbst von denen immer wieder hört, brauch mer net, wolln mer net, eh zu teuer - dann weis ich auch net.

Und den Südring hätt' man in den 90ern einfach bauen sollen - wir brauchen heute eh beides.

Wenn man die extra Zeit wegen der U9 nützt um das ganze am Ostbahnhof (wieder mal) sinnvoll umzuplanen/zu ergänzen, dann ist mir das lieber, als wenn jemand deswegen die 2. Stammstrecke, oder die U9 canceln will.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

146225 @ 26 Jan 2019, 09:14 hat geschrieben: Jo, die Grünen sind sooo böse und nur die heilige, ewige, unangreifbare CSU wird alle Probleme lösen und Bayern retten. :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Man muss bei der CSU halt nur wissen, wie man sie packen muss. Anstatt Umweltgedanken muss man denen vorrechnen wie toll doch Baumaßnahmen für all die großspendenen Baufirmen wären :lol: :ph34r:
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Beitrag von Cloakmaster »

Metropolenbahner @ 26 Jan 2019, 13:23 hat geschrieben: Man muss bei der CSU halt nur wissen, wie man sie packen muss. Anstatt Umweltgedanken muss man denen vorrechnen wie toll doch Baumaßnahmen für all die großspendenen Baufirmen wären :lol: :ph34r:
Hat sich nicht kürzlich ein entschiedener Trump-Gegner dafür ausgesprochen, die ihn Donaldinische Mauer bauen zu lassen?

Argument: An der Zuwanderung ändert die Mauer so oder so nichts, aber die Bauwirtschaft wird sich riesig über die viele Arbeit freuen...
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Möglich, nur wenn dann die Japsen über den Pacific einfallen, oder die Russen über Alaska, oder nicht vergessen Canada! Bad people, very BAD people, dann is die Mauer an der falschen Stelle.

Dann lieber gleich das Geld ins Gesundheitswesen oder in Infrastruktur die wirklich hilft (Brücken die nicht zusammenbrechen z.b.).

Sry für offtopic... :unsure:
(Ergo, lasst uns statt Stamm2 den Nordring bauen... *duck*)
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Jean
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Beitrag von Jean »

imp-cen @ 26 Jan 2019, 19:23 hat geschrieben: Möglich, nur wenn dann die Japsen über den Pacific einfallen, oder die Russen über Alaska, oder nicht vergessen Canada! Bad people, very BAD people, dann is die Mauer an der falschen Stelle.

Dann lieber gleich das Geld ins Gesundheitswesen oder in Infrastruktur die wirklich hilft (Brücken die nicht zusammenbrechen z.b.).

Sry für offtopic... :unsure:
(Ergo, lasst uns statt Stamm2 den Nordring bauen... *duck*)
Was heißt hier statt...UND lautet die Devise. Wenn mal die zweite Stammstrecke fertig ist, kann man gleich am Süd- und Nordring werkeln!
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Iarn @ 24 Jan 2019, 22:20 hat geschrieben:PS wenn man es wagen würde den Nordring während des Berufsverkehrs für den Güterverkehr zu schließen, könnte man die S8 [vom Ostbahnhof weiter Richtung Flughafen] auch übergangsweise im Takt 10 fahren.
Das sollte man einfordern aus 2 Gründen:
1. während der Streckensperrung Feldmoching-Neufahrn ging es ja auch
2. im Ohnefall der Nutzen-Kosten-Analyse wurden in der Spitzenstunde 5 Züge pro Stunde angesetzt. Ergo kann dieses Angebot auch ohne Stamm 2 eingeführt werden (siehe https://www.2.stammstrecke-muenchen.de/medi...enchen_2025.pdf , Seite 35 u. 45, Fussnote 3)
3. Fahrzeuge sollten ja vorhanden sein, es war ja alles auf Dez. 26 geplant.
reinhold_by
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Beitrag von reinhold_by »

Mir wäre es ehrlicherweise auch ganz recht wenn Stamm2 nicht gebaut wird. Ich fürchte nur dazu ist es inzwischen zu spät, die Verantwortlichen würden ihr Gesicht verlieren und ziehen das deswegen einfach weiter durch, so wie andere Großprojekte.

Der Grund warum ich gegen Stamm2 bin: Das hier verbaute Geld geht anderswo ab und das Geld ist eben anders als viele meinen NICHT beliebig vermehrbar. In 10 Jahren ist es recht wahrscheinlich dass eben nicht mehr so viel Geld übrig ist wie heute: Ausgleichszahlungen für abgeschaltete Kohlekraftwerke, Stützung Rentenniveau und vieles mehr das über Steuereinnahmen finanziert werden wird. Unter dem Druck werden die Geldströme Richtung ÖPNV absehbar eher weniger als mehr werden. Es werden in 10-20 Jahren eher weniger als mehr Leute gut verdienen. Es ist also recht wahrscheinllich dass dann die Gelder für U-Bahn Ausbau und Ring S-Bahn nicht mehr reichen. Mit offenen Augen sieht man doch jetzt schon dass vieles sinnvolles (also auch ausserhalb dem ÖPNV-Umfeld) wegen zu wenig Gekd nicht realisiert wird.

Aus verkehrlicher Sicht fehlen ganz klar die Quer (Tangential) Verbindungen, die durch einen erweiterten Nordring gestärkt würden. Wer dort fährt steigt nicht mehr am HBF oder Marienplatz um. Vom Osten her also ab Trudering und evtl. auch Riem zum Nordring. Von Westen her MUSS es eine Verbindung ab Pasing geben damit dann S6,S8,S4,S3 angebunden werden und nicht bloß die S2-Anlieger wie in den Vorab-Entwürfen. Wenn die Gleise dann da sind, ist auch ein Flughafen-Express ab Pasing über die S1-Trasse denkbar, wenn die ertüchtigt wird.
Ausbau Pasing bringt auch unabhängig von Stamm2 Nutzen. Bei passender Auslegung kann man wechselweise die Verstärker über bestehende Gleise zum HBF führen oder über den Südring, mit U-Bahn Anschluß am Heimeranplatz, und evtl. dann noch Poccistr.

Den zweiten Tunnel durch die Stadt hätte man als Fernbahntunnel projektieren sollen, für den Fernverkehr Richtung Ösi-Land und die aus dem Osten kommenden Regionalzüge. Die könnten dann bis Pasing verlängert werden. Tunnelbahnhof nur HBF und München Ost, KEIN Marienhof. Das gesparte Geld erlaubt am HBF zusätzliche Bahnsteige. Und am Südring werden Trassen frei für die Ring S-Bahn ohne zusätzliche Gleise dort bauen zu müssen (es geht schon teilweise eng zu dort)

Das sind alles meine Meinungen (und Hoffnungen) als jemand der schon über 30 Jahre im MVV unterwegs ist und die ganzen Ausbau-Diskussionen seit damals miterlebt hat.
Leider siehe ich realistisch zu meinen Lebzeiten hier keine sinnvollen Bauten mehr. Mir ist nur immer noch unklar ob Stoiber wirklich den Transrapid bauen wollte oder dieser nur zur Beschäftigung der Gegner gedacht war ohne je wirklich gebaut zu werden. Damals beim Flughafenbau hat es mich geärgert dass die Ismaninger durch ihr Pokern für den Tunnelbahnhof die Bahn gehindert haben die Baumaterialien anzuliefern.
Wobei ich nie verstanden habe warum da nicht einfach provisorische Baugleise auf der S1-Trasse als Ersatz hingeklatscht worden wären. Mobile Baubrücken zur Isarquerung hätte man damals schon gehabt. Oder gleich die rote Karte für Ismaning: Baustop und stattdessen nur die S1-Trasse bauen, incl. Beschleunigung der Bestandsstrecke.
Wenn ihr also heute auf Gegner von Stamm2 schimpft, informiert euch was damals in Ismaning passiert ist. Dort hat die Gemeinde zum, Schaden aller anderen den Streit gewonnen und hat jetzt ihren Tunnelbahnhof. (m.W. wollte die Bahn einen offenen Graben bauen, denn hätte man ein paar Jahre später dann auch zudecken können)

Schaut einfach mal wie man via ÖPNV von FFB nach Unterschleißheim kommt, dann wisst ihr warum ich das schreibe.

Und jetzt noch eine Gute Nacht allen Lesern,
Reinhold
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Blätter mal ein paar hunderte Seiten Diskussion zurück, mit Verlaub, die Argumente sind nicht neu.
Ganz ehrlich vor 10-20 Jahren wäre ich auch dafür gewesen statt dessen den Nordring auszubauen, aber die Situation ist heute eine andere.
Zum einen würde es wohl extrem viel Geld an Abfindungen kosten, das ganze jetzt noch zu stoppen. Die meisten Aufträge sind schon vergeben, wahrscheinlich kommt der Storno über eine Milliarde.

Zum anderen sind keine anderen planfestgestellte Projekte vorhanden, wo man das Geld umleiten könnte. Bei der Zeiten für Planung und Planfeststellung kannst Du nicht damit rechnen, irgendetwas vor da 8 Jahren Bauzeit zu haben, eher länger wenn Klagen kommen. Und ich bezweifle, dass sich in 10 Jahren noch jemand dran erinnert, dass man damals in München die 2. Stammstrecke nicht gebaut hat und die noch was "gut" haben.
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Beitrag von Jean »

Und in Zweifel kann man die zweite Stammstrecke später immer noch den Regionalverkehr übergeben, so als M21 light...
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Beitrag von AK1 »

Ist halt die Frage, was man da mit 210-m-Bahnsteigen macht. (Die Höhe anzupassen wird vielleicht drin sein, die Bahnsteige zu verlängern eher nicht.)
Der Meridian fährt heute mit bis zu 321 m langen Zügen. 2x 6-Teiler (214 m) ist vielleicht grade noch möglich (die Türen sind ja nicht ganz vorn/hinten).
Bei den Mühldorfer Zügen schaut das wohl ähnlich aus.
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Beitrag von bestia_negra »

An der zweiten Stammstrecke zu rütteln bringt absolut nix. Stoppt man das jetzt, dann hat man frühestens in 15 Jahren eine Alternative fertig.


Ziel muss es sein in 15-20 Jahren besagte Alternative ZUSÄTZLICH zu Stamm2 fertigzustellen.

Bis 2026/28 Stamm 2.

Bis 2035 Nordring.

Bis 2040 Südring.


Parallel dazu Verbesserungen an den Außenästen (z.B. 4-gleisiger Ausbau Daglfing, Ausbau S4 West, etc.)
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